Verfahren zum Erreichen einer Pathogenresistenz in Pflanzen
Beschreibung
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Erzeugung oder Erhöhung einer Pathogenresistenz in Pflanzen durch - bevorzugt pathoge- ninduzierbare - Expression einer Saccharoseisomerase.
Palatinose (Isomaltulose) und Trehalulose werden großtechnisch aus Saccharose durch eine enzymatische Umlagerung unter Verwendung von immobilisierten Bakterienzellen hergestellt. Dabei wird die zwischen den Monosacchariden des Disaccharids Saccharose bestehende (αl->ß2-glykosidische Bindung zu einer αl->α6-Bindung bei Palatinose bzw. einer αl->αl-Bindung bei Trehalulose isomeri- siert . Diese Umlagerung von Saccharose zu den beiden nicht-kario- genen Disacchariden erfolgt unter Katalyse des bakteriellen Enzyms Saccharoseisomerase, auch Saccharosemutase genannt. Entsprechende Sequenzen sind beispielsweise in WO 95/20047 (US 5,786,140; US 5,985,622) beschrieben.
Ferner sind beschrieben Saccharoseisomerasen aus Erwinia rhapontici (pall Gen, GenBank Acc.-No.: AF279281; Börnke et al .
(2001) J Bacteriol 183 (8) :2425-2430) und Klebsiella sp. Strain LX3 (GenBank Acc.-No.: AY040843; Zhang et al. (2002) Appl Environ Microbiol (68) :2676-2682) .
WO 01/59136 beschreibt Verfahren zur direkten Herstellung nicht- kariogener Zucker direkt in transgenen Pflanzen, die rekombinante Nukleinsäuremoleküle kodierend für Proteine mit der enzymatischen Aktivität einer Saccharoseisomerase enthalten. Beschrieben sind Expressionskonstrukte für besagte Saccharoseisomerase zur Expression in Pflanzen, sowie die mit denselben transformierten transgenen Pflanzen.
WO 01/59135 beschreibt Verfahren zur Beeinflussung der Pollenentwicklung unter Verwendung von antheren-, tapetum oder pollenspezifisch exprimierten Saccharoseisomerasen. Die konstitutive Expression der Saccharoseisomerase in Pflanzen hat jedoch nach- teilige Wirkung auf das Wachstum der Pflanze (Börnke F et al .
(2002) Planta 214:356-364) .
Ziel biotechnologischer Arbeiten an Pflanzen ist die Herstellung von Pflanzen mit vorteilhaften, neuen Eigenschaften zum Beispiel zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität, zur Qualitätssteigerung bei Nahrungsmitteln oder zur Produktion bestimmter Chemikalien oder Pharmazeutika. Oft sind die natürlichen Abwehr-
mechanismen der Pflanze gegen Pathogene unzureichend. Allein Pilzerkrankungen führen zu Ernteverlusten in der Höhe von vielen Milliarden US-$ jährlich. Die Einführung fremder Gene aus Pflanzen, Tieren oder mikrobiellen Quellen kann die Abwehr verstärken. Beispiele sind der Schutz gegen Insektenfrass in Tabak durch
Expression von Bacillus thuringiensis Endotoxinen unter Kontrolle des 35 S CaMV Promoters (Vaeck et al. (1987) Nature 328:33-37) oder der Schutz des Tabaks gegen Pilzbefall durch Expression einer Chitinase aus der Bohne unter Kontrolle des CaMV Promoters (Broglie et al. (1991) Science 254:1194-1197). Die meisten der beschriebenen Ansätze gewähren jedoch nur eine Resistenz gegen ein einzelnes Pathogen oder gegen ein schmales Spektrum von Pathogenen.
Es gibt nur wenige Ansätze, die Pflanzen eine Resistenz gegen ein breiteres Spektrum von Pathogenen, vor allem Pilzpathogene, verleihen. Die systemische erworbene Resistenz ("systerαic acquired resistance"; SAR) - ein Abwehrmechanismus bei verschiedenen Pflanze/ athogen-Interaktionen - kann durch Applikation von endo- genen Botenstoffen wie Jasmonsäure (JA) oder Salicylsäure (SA) vermittelt werden (Ward, et al. (1991) Plant Cell 3:1085-1094; Uknes, et al. (1992) Plant Cell 4 (6) : 645-656) . Ähnliche Effekte können auch durch synthetische Verbindungen wie 2, 6-Dichloriso- nikotinsäure (INA) oder Benzo (1, 2 , 3) thiadiazol-7-thiocarbonsäure- S-methylester (BTH; Bion®) (Friedrich et al. (1996) Plant J 10(1):61-70; Lawton et al . (1996) Plant J. 10:71-82) bewirkt werden. Auch die Expression der im Rahmen eines SAR hochregulierten "pathogenesis related" (PR) Proteine vermag zum Teil eine Pathogenresistenz zu bewirken.
In Gerste ist bereits seit längerem der Mlo-Locus als negativer Regulator der Pathogenabwehr beschrieben. Der Verlust oder Funktionsverlust ( "loss-of-function" ) des Mio-Gens bedingt eine erhöhte und vor allem rassen-unspezifische Resistenz beispiels- weise gegen zahlreiche Arten von Mehltau (Büschges R et al .
(1997) Cell 88:695-705; Jorgensen JH (1977) Euphytica 26:55-62; yngkjaer MF et al. (1995) Plant Pathol 44:786-790). Das Mio- Gen wurde erst kürzlich kloniert (Büschges R et al . (1997) Cell : 695-705; WO 98/04586; Schulze-Lefert P, Vogel J (2000) Trends Plant Sei. 5:343-348). Verschiedene Verfahren unter Verwendung von Mio-Genen zum Erzielen einer Pathogenresistenz sind beschrieben (WO 98/04586; WO 00/01722; WO 99/47552). Unklar ist, ob ein Mlo-basierter Ansatz auch in dikotyledonen Pflanzen praktikabel ist.
Generell leben pflanzenpathogene Pilzarten saprophy-tisch oder parasitisch. Letztere sind - zumindest in bestimmten Phasen ihres Lebenszyklus - auf ein Wirkstoffangebot (z.B. ein Angebot an Vitaminen, Kohlenhydraten usw. ) angewiesen, wie es in dieser Form nur von lebenden Pflanzenzellen bereitgestellt werden kann. Der Fachmann unterscheidet parasitäre Pilze in nekrotrophe, hemibio- trophe und biotrophe. Bei nekrotrophen pilzlichen Parasiten führt die Infektion zur GewebeZerstörung und damit zum Tod der Pflanze. Diese Pilze sind meist nur fakultativ parasitär; sie können sich ebenso gut saprophytisch in totem oder absterbendem Pflanzenmaterial vermehren.
Biotrophe pilzliche Parasiten sind dadurch charakterisiert, dass Parasit und Wirt, zumindest über längere Zeiträume hinweg, zusammenleben. Der Pilz entnimmt dem Wirt Nährstoffe, tötet ihn jedoch nicht ab. Die meisten biotrophen Pilze sind obligate Parasiten. Hemibiotrophe Pilze leben zeitweise biotroph und töten den Wirt zu einem späteren Zeitpunkt ab, d.h. sie wechseln in eine nekrotrophe Phase.
Einer weitere große Gruppe biotropher pflanzlicher Pathogene von enormer agro-ökonomischer Bedeutung stellen Nematoden dar. Pflanzenpathogene Nematoden entnehmen ihre Nahrung aus den äußeren pflanzlichen Gewebeabschnitten (Ektoparasiten) oder nach dem Eindringen in die Pflanze aus tiefer liegenden Zellschichten (Endoparasiten) . Bei den endoparasitären Wurzelnematoden unterscheidet man nach ihrer Lebens- und Ernährungsweisen zwischen zwei Gruppen: Zystenbildende Nematoden (Heterodera- und Globo- dera-Arten) und Würzelgallennematöden (Meloidogyne-Arten) . Bei beiden Gruppen handelt es sich um obligate biotrophe Parasiten, die in den Wurzeln die Bildung spezieller Nährzellen induzieren. Bei diesen Nährzellen handelt es sich um Pflanzenzellen, deren Stoffwechsel von den Nematoden so verändert wurde, dass sie gezielt der Ernährung der sich entwickelten Nematoden dienen. Endo- parasitäre Wurzelnematoden sind in ihrer Entwicklung von diesen Nährzellen absolut abhängig (zur Übersicht siehe Sijmons et al. (1994) Ann. Rev. Phytopathol . 32: 235-259). Zystenbildende Nematoden (Heterodera- und Globodera-Arten) verbleiben an der Parasitierungsstelle in der Wurzel (sessile Endoparasiten) wandeln die sie umgebenden Zellen durch Protoplastenfusion bei teilweiser Zellwandauflösung in Syncytien um. Diesen Nährzellen, die im Zentralzylinder der Wurzel gebildet werden, entnehmen die Nematoden ihre Nahrung und schwellen dabei stark an. Wurzel- gallennematoden (Meloidogyne-Arten) verbleiben ebenfalls an der einmal gewählten Parasitierungsstelle und veranlassen die Bildung von Nährzellen, welche aber, anders als bei den Zystenbildenden Nematoden aus mehreren, durch synchrone Kernteilungen ohne Zeil-
wandbildung sich entwickelnden vielkernigen Riesenzellen bestehen (Fenoll and Del Campo (1998) Physiol. Mol. Biol. Plants 4:9-18). Die Bildung der Nährzellensysteme wird durch die Signalmoleküle im Speichel der Nematoden induziert. Es ist bekannt, dass während dieser Differenzierungsprozesse eine Reihe von Pflanzengenen ihr Expressionsprofil stark verändern. In der Literatur sind Promotoren beschrieben, die speziell in Nährzellsystem (Syncytien) induziert werden. Beispielhaft seien zu nennen der Δ0.3 TobRB7 Promotor aus Tabak (Opperman et al . (1994) Science 263:221-223, der Lemmi9 Promotor aus Tomate (Ecobar et al. (1999) Mol Plant Microbe Interact 12: 440-449), sowie Geminivirus V-sense Promotoren (WO 00/01832).
WO 94/10320 beschreibt DNA Konstrukte zur Expression von Genen, die als Inhibitoren endogener Pflanzengene wirken (z.B. ATP Synthase, Cytochrom C, Pyruvatkinase) , unter der Kontrolle von Nematoden-induzierter Promotoren in den Syncytien.
Trotz einiger Fortschritte in manchen Bereichen der Pflanzen- biotechnologie, sind die Erfolge beim Erzielen einer Pathogenresistenz in Pflanzen sehr begrenzt und bislang nur gegen Viren hinreichend belegt. Insbesondere Ernteverluste infolge von Pilz- und Nematodenbefall stellen ein ernstzunehmendes Problem dar und erfordern nach wie vor den intensiven Einsatz von Fungiziden und Nematoziden. Dennoch sind die damit zusammenhängenden Probleme nur unzureichend in den Griff zu bekommen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, neue Verfahren zur Pathogenabwehr in Pflanzen bereitzustellen, die eine effiziente Abwehr eines möglichst breiten Spektrums von Pathogenen, bevorzugt von Pilzen und Nematoden, in möglichst vielen verschiedenen Pflanzenarten, bevorzugt den in der Landwirtschaft verwendeten Kulturpflanzen bewirken. Diese Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren gelöst .
Ein erster Gegenstand der Erfindung umfasst ein Verfahren zur Erzeugung oder Erhöhung der Resistenz gegen mindestens ein Pathogen in pflanzlichen Organismen, wobei nachfolgende Arbeitsschritte umfasst sind
a) transgene Expression eines Proteins mit Saccharoseisomerase Aktivität in einem pflanzlichen Organismus oder einem Gewebe, Organ, Teil oder Zelle desselben, und
b) Auswahl der pflanzlichen Organismen, bei denen.-- im Unterschied oder Vergleich zur Ausgangsorganismus - die Resistenz gegen mindestens ein Pathogen besteht oder erhöht ist.
5 Das erfindungsgemäße Verfahren kann im Prinzip auf alle pflanzlichen Organismen angewendet werden, die Saccharose produzieren. Dazu zählen alle höheren Pflanzen. Es wurde überraschender Weise beobachtet, dass auf Kartoffelscheiben transgener Kartoffelpflanzen, in deren Knollen aufgrund transgener Expression einer 10 Saccharoseisomerase Saccharose in Palatinose umgewandelt wird, das Wachstum des Pilzes Alternaria signifikant gehemmt ist.
Ferner kann beobachtet werden, dass die transgene Expression der Saccharoseisomerase auch eine Resistenz gegen Nematoden bewirkt. 15 Insbesondere eine durch endoparasitären Wurzelnematoden hervorgerufene Syncitien-spezifische Expression der Saccharoseisomerase- sequenz bewirkt eine deutliche Reduktion das Ne atodenbefalls.
Da zahlreiche Pathogene, insbesondere Pilze und Nematoden, Pala- 20 tinose nicht verstoffwechseln können, ist eine Überwindung der Resistenz durch einfache Mutation in den Pathogenen kaum möglich, da hierfür die Gewinnung einer neuen Enzymaktivität erforderlich wäre.
25 "Protein mit Saccharoseisomerase Aktivität" meint im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Protein, das als "wesentliche Eigenschaft" die Isomerisierung von Saccharose zu anderen Disacchariden katalysiert, wobei die αl->ß2-glykosidische Bindung zwischen Glukose und Fruktose in der Saccharose in eine andere
30 glykosidische Bindung zwischen zwei Monosaccharideinheiten überführt wird, insbesondere in eine αl->0c6-Bindung und/oder einer αl->αl-Bindung. i1 Eine Saccharoseisomerase-Aktivität kann indirekt über die
35 Analyse der resultierenden Kohlenhydrate (z.B. Palatinosegehalt) in der dem Fachmann geläufigen Weise beispielsweise durch Analyse ethanolischer Extrakte entsprechenden biologischen Materials (z.B. Material einer transgenen Pflanze oder eines Mikroorganismus) gemessen werden. Besagte Extrakte können z.B.
40 durch HPLC analysiert und die Zucker anhand der entsprechenden Standards identifiziert werden. Ein Verfahren zur Analyse ist z.B. in WO 01/59136 beschrieben. So werden zum Nachweis von Saccharoseisomerase-Aktivität in Pflanzenextrakten Blattscheiben mit einem Durchmesser von ca. 0,8 cm für 2 h bei 70°C mit 100 μl
45 80 % Ethanol und 10 mM HEPES-Puffer (pH 7,5) extrahiert. Für die Analyse eines Aliquots dieser Extrakte kann ein HPLC-System z.B. der Firma Dionex verwendet werden, welches mit einer PA-1 (4 x
250 mm) -Säule und einen gepulsten elektrochemischen.- Detektor ausgestattet werden kann. Vor der Injektion können die Proben für 2 Minuten bei 13.000 rpm abzentrifugiert werden. Die Zucker können anschließend mit einem 10 minütigen Gradienten von 0 bis 1 5 M Natriumacetat nach 4 Minuten bei 150 mM NaOH und einer Durchflussrate von 1 ml/min eluiert werden. Zur Identifizierung und Quantifizierung der Zucker können die entsprechenden Standards der Firma Sigma verwendet werden.
10 Besonders bevorzugt wird unter einem Protein mit Saccharoseisomerase Aktivität ein Protein verstanden, das als wesentliche Eigenschaft zur Isomerisierung von Saccharose zu Palatinose und/oder Trehalulose befähigt ist. Dabei beträgt der Anteil von Palatinose und Trehalulose an den gesamten Disacchariden, die
15 durch Isomerisierung von Saccharose gebildet werden mindestens 2 %, bevorzugt mindestens 20 %, besonders bevorzugt mindestens 50 % und am meisten bevorzugt mindestens 60 %.
Die Nukleinsäuresequenz kodierend für ein Protein mit Saccharose- 20 isomerase-Aktivität, kann aus natürlichen Quellen isoliert oder nach herkömmlichen Verfahren synthetisiert werden.
Beispiele für Organismen, deren Zellen Proteine mit Saccharoseisomerase-Aktivität sowie die dafür kodierende Nukleinsäure-
25 Sequenzen enthalten, sind insbesondere Mikroorganismen der Gattungen Protaminobacter, Erwinia, Serratia, Leuconostoc, Pseudomonas, Agrobacterium, Klebsiella und Enterobacter. Insbesondere sind hier folgende Beispiele für solche Mikroorganismen zu nennen:
30 Protaminobacter rubrum (CBS 547, 77), Erwinia rhapontici (NCPPB 1578), Serratia plymuthica (ATCC 15928), Serratia marcescens (NCIB 8285), Leuconostoc mesenteroides NRRL B-52 If (ATCC 1083 0a) . Pseudomonas mesoacidophila MX-45 (FERM 11808 bzw. FERM BP 3619), Agrobacterium radiobacter MX-232 (FERM 12397 bzw. FERM BP
35 3620), Klebsiella Subspezies und Enterobacter spezies.
In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Nukleinsäure- sesequenz kodierend für ein Protein mit einer Saccharoseisomerase-Aktivität, Nukleinsäuresequenzen, die für Proteine 40 mit Saccharoseisomerase-Aktivität kodieren, wobei die Nukleinsäuren ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus
i) Nukleinsäuresequenzen kodierend ein Protein gemäß SEQ ID NO: 2, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18 oder 36 und 45
ii) Nukleinsäuresequenzen kodierend ein funktionelles Äquivalent zu einem Protein gemäß SEQ ID NO: 2, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18 oder 36 und
iii) Nukleinsäuresequenzen kodierend für funktionell äquivalente Fragmente zu einem Protein gemäß i) und ii) .
Weitere Nukleinsäuresequenzen, die für Proteine mit Saccharoseisomerase-Aktivität kodieren, sind im Stand der Technik bekannt und stehen dem Fachmann somit für den Transfer auf Pflanzenzellen zur Verfügung. So sind z.B. Sequenzen aus Protaminobacter rubrum, Erwinia rhapontici, Enterobacter species SZ 62 und Pseudomonas mesoacidophila MX-45 in WO 95/20047 beschrieben. Auf die Offenbarung dieser Patentanmeldung wird hiermit ausdrücklich Bezug genommen, sowohl hinsichtlich der offenbarten Sequenzen selbst, als auch im Hinblick auf die Auffindung und Charakterisierung dieser und weiterer Saccharoseisomerase kodierender Sequenzen aus anderen Quellen.
Weitere für Saccharoseisomerasen kodierende DNA-Sequenzen kann der Fachmann u.a. den Gendatenbanken unter Verwendung geeigneter Suchprofile und Computerprogramme für das Durchmustern nach homologen Sequenzen bzw. für Sequenzvergleiche entnehmen. Darüber hinaus kann der Fachmann weitere Saccharoseisomerase kodierende Nukleinsäuresequenzen aus anderen Organismen mittels herkömmlicher molekularbiologischer Techniken selbst auffinden und im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzen. So kann der Fachmann z.B. geeignete Hybridisierungssonden von den bekannten Saccharoseiso erase-Sequenzen ableiten und für das Durchmustern von cDNA-und/oder genomischen Banken des jeweils gewünschten Organismus, aus dem ein neues Saccharoseisomerase-Gen isoliert werden soll, einsetzen. Hierbei kann der Fachmann auf geläufige Hybridisierungs-. Klonierungs- und Sequenzierungsmethoden zurückgreifen (siehe z.B. Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, New York) . Ebenso ist der Fachmann in der Lage, anhand bekannter Saccharoseisomerase-DNA-Sequenzen geeignete - gegebenenfalls degenerierte - Oligonukleotide als Primer für Klonierungen neuer Gene mittels PCR zu synthetisieren und erfolgreich einzusetzen.
Proteine mit Saccharoseisomerase Aktivität sowie die dafür kodierenden Nukleinsäuresequenzen kann der Fachmann in der ihm geläufigen Weise unschwer aus solchen Organismen isolieren, in denen solche Aktivitäten detektiert wurden. Entsprechende Verfahren sind beschrieben (z.B. DE 44 14 185) . So kann z.B. durch partiellen Verdau von genomischer DNA eines solchen Organismus
(bevorzugt eines Mikroorganismus) und Einbringen der erhaltenen Fragmente in geeignete E.coli-Vektoren und Transformation eine Genbank gewonnen werden, deren Klone genomische Abschnitte zwischen 2 und 15 kb des SpenderOrganismus enthalten. Aus E.coli- Zellen, die diese Plasmide tragen, werden durch Plattierung auf McConkey-Palatinosemedium solche ausgewählt, die eine Rotfärbung der Kolonie aufweisen. Die in diesen Zellen enthaltene Plasmid- DNA wird in eine E . coli-Mutante überführt, die auf Galactose als einziger C-Quelle nicht wachsen kann (z.B. ED 8654, Sambrook et al., supra, Seiten A9-A13). Diese transformierte Zelllinie ist zur Identifikation von Palatinoseproduzenten in der wie oben beschrieben hergestellten Genbank aus DNA des Spenderorganismus in der Lage. Zur Identifikation der gesuchten Palatinose-bildenden Klone werden die Zellen der Genkbank auf Minimal-Salzmedien mit Galactose und Saccharose vereinzelt und angezogen. Nach Replika-Stempeln der Kolonien auf Platten mit dem gleichen Medium werden die Zellen durch Bedampfung mit Toluol abgetötet. Anschließend werden Zellen des Screeningstamms als Rasen in Minimalsalz-Weichagar ohne C-Quellenzusatz über die Kolonien der Genbank ausgebracht und bebrütet. Es entsteht signifikantes Wachstum der Zellen des Screeningstamms nur am Ort von Zellen der Genbank, die Palatinose produziert haben. Bei Prüfung der Zellen der Replikakontrolle ergibt sich der Gehalt an Isomerase. Diese so identifizierten E.coli-Klone sind auf Palatinose als einziger C-Quelle im Medium nicht wachstumsfähig, zeigen im Test der ganzen Zellen oder in Zellextrakten keine Fähigkeit zur Spaltung von Saccharose, bilden aber unter diesen Bedingungen und ohne Zusatz von Saccharose zum Medium bei der Anzucht Palatinose.
Alternativ können Isomerase-Klone auch unter Verwendung eines PCR-Fragments identifiziert werden. Verwendet man Plasmid- DNA den so identifizierten E.coli-Klonen als Sonden zur Hybridisierung an Filtern mit immobilisierter DNA aus dem SpenderOrganismus , lassen sich die Genbereiche, die Isomerase- gene tragen, nachweisen und gezielt verfügbar machen.
Funktionelle Äquivalente der im Rahmen dieser Erfindung offenbarten Proteine mit Saccharoseisomerase-Aktivität umfassen bevorzugt solche aus anderen Organismen, beispielsweise aus Mikroorganismen, deren genomische Sequenz ganz oder teilweise bekannt ist, wie beispielsweise aus Mikroorganismen der Gattungen Protaminobacter, Erwinia, Serratia, Leuconostoc, Pseudomonas, Agrobacterium, Klebsiella und Enterobacter. Diese können z.B. durch Datenbanksuche in Sequenzdatenbanken wie GenBank oder Durchmustern von Gen- oder cDNA-Banken - z.B. unter Verwendung der Sequenz gemäß SEQ ID NO: 1 oder eines Teils derselben als
Suchsequenz bzw. Sonde - aufgefunden werden. Mutationen umfassen Substitutionen, Additionen, Deletionen, Inversion oder Insertionen eines oder mehrerer Aminosäurereste.
So kann der Fachmann, falls erwünscht, zusätzlich mittels Routinetechniken, verschiedenartige Mutationen in die die Saccharoseisomerase kodierende DNA-Sequenz einführen, wodurch es zur Synthese von Proteinen mit eventuell veränderten biologischen Eigenschaften kommt. So ist es z.B. möglich, gezielt Enzyme herzustellen, die durch Addition entsprechender Signal- Sequenzen in bestimmten Kompartimenten der Pflanzenzelle lokalisiert sind. Derartige Sequenzen sind in der Literatur beschrieben und dem Fachmann bekannt (siehe z.B. Braun et al . (1992) EMBO J 11:3219-3227; Wolter F et al. (1988) Proc Natl Acad Sei USA 85:846-850; Sonnewald U et al . (1991) Plant J 1:95-106).
Weiterhin ist auch die Einführung von Punktmutationen an Positionen denkbar, bei denen eine Veränderung der Aminosäuresequenz einen Einfluss beispielsweise auf die Enzymaktivität oder die Regulierung des Enzyms hat. Auf diese Weise können z.B. Mutanten hergestellt werden, die nicht mehr den normalerweise in der Zelle herrschenden Regulationsmechanismen über allosterische Regulation oder kovalente Modifizierung unterliegen. Des weiteren können Mutanten hergestellt werden, die eine veränderte Substrat- oder Produktspezifität aufweisen. Weiterhin können Mutanten hergestellt werden, die ein verändertes Aktivitäts-, Temperatur- und/oder pH-Profil aufweisen.
Die Degeneration des genetischen Codes bietet dem Fachmann u.a. die Möglichkeit, die Nukleotidsequenz der DNA-Sequenz an die Codonpräferenz ("codon usage") der Zielpflanze, also der aufgrund der Expression der Saccharoseisomerase-Nukleinsäuresequenz pathogenresistenten Pflanze bzw. Pflanzenzelle, anzupassen und die Expression dadurch zu optimieren.
Für die gentechnische Manipulation in prokaryontisehen Zellen können die erfindungsgemäßen rekombinanten Nukleinsäuremoleküle oder Teile davon in Plasmide eingebracht werden, die eine Muta- genese oder eine Sequenzveränderung durch Rekombination von DNA- Sequenzen erlauben. Mit Hilfe von Standardverfahren (siehe z.B. Sambrook et al. (1989), vide supra) können Basenaustausche vorgenommen oder natürliche oder synthetische Sequenzen hinzugefügt werden. Für die Verbindung der DNA-Fragmente untereinander können an die Fragmente - wo erforderlich - Adapter oder Linker angefügt werden. Ferner können mittels enzymatischer und anderer Manipulationen passende Restriktionsschnittstellen zur Verfügung gestellt oder überflüssige DNA oder Restriktionsschnittstellen
entfernt werden. Wo Insertionen, Deletionen oder Substitutionen in Frage kommen, können in vitro-Mutagenese, "primer repair", Restriktion oder Ligation verwendet werden. Als Analysemethoden werden im allgemeinen Sequenzanalyse, Restriktionsanalyse und weitere biochemisch-molekularbiologische Methoden durchgeführt.
Bevorzugt haben besagte funktioneile Äquivalente eine Homologie von mindestens 40 %, besonders bevorzugt mindestens 50 %, besonders bevorzugt mindestens 70 %, am meisten bevorzugt mindestens 90 % zu einer der Polypeptidsequenzen mit der
SEQ ID NO: 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22 oder 36. Dabei erstreckt sich die Homologie über mindestens 30 Aminosäuren, bevorzugt mindestens 60 Aminosäuren besonders bevorzugt mindestens 90 Aminosäuren, am meisten bevorzugt über die gesamte Länge eines der Polypeptide gemäß SEQ ID NO: 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22 oder 36.
Unter Homologie zwischen zwei Polypeptiden wird die Identität der Aminosäuresequenz über die jeweilige Sequenzlänge ver- standen, die durch Vergleich mit Hilfe des Programmalgorithmus GAP (Wisconsin Package Version 10.0, University of Wisconsin, Genetics Computer Group (GCG) , Madison, USA) unter Einstellung folgender Parameter berechnet wird:
Gap Weight: 8 Length Weight: 2
Average Match: 2,912 Average Mismatch:-2 , 003
Beispielhaft wird unter einer Sequenz, die eine Homologie von mindestens 80 % auf Proteinbasis mit der Sequenz SEQ ID NO: 2 aufweist, eine Sequenz verstanden, die bei einem Vergleich mit der Sequenz SEQ ID NO: 2 nach obigem Programmalgorithmus mit obigem Parametersatz eine Homologie von mindestens 80 % aufweist.
Funktionelle Äquivalente umfasst auch solche Proteine, die durch Nukleinsäuresequenzen kodiert werden, die eine Homologie von mindestens 40 %, besonders bevorzugt mindestens 50 %, besonders bevorzugt mindestens 70 %, am meisten bevorzugt mindestens 90 % zu einer der Nukleinsäuresequenzen mit der SEQ ID NO: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21 oder 35 haben. Dabei erstreckt sich die Homologie über mindestens 100 Basen, bevorzugt mindestens 200 Basen besonders bevorzugt mindestens 300 Basen, am meisten bevorzugt über die gesamte Länge einer der Sequenzen gemäß SEQ ID NO: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21 oder 35.
Unter Homologie zwischen zwei Nukleinsäuresequenzen- wird die Identität der beiden Nukleinsäuresequenzen über die jeweilige Sequenzlänge verstanden, die durch Vergleich mit Hilfe des Programmalgorithmus GAP (Wisconsin Package Version 10.0, University of Wisconsin, Genetics Computer Group (GCG) , Madison, USA; Altschul et al . (1997) Nucleic Acids Res . 25:3389ff) unter Einstellung folgender Parameter berechnet wird:
Gap Weight: 50 Length Weight: 3
Average Match: 10 Average Mismatch:0
Beispielhaft wird unter einer Sequenz, die eine Homologie von mindestens 80 % auf Nukleinsäurebasis mit der Sequenz SEQ ID NO: 1 aufweist, eine Sequenz verstanden, die bei einem Vergleich mit der Sequenz SEQ ID NO: 1 nach obigem Programmalgorithmus mit obigem Parametersatz eine Homologie von mindestens 80 % aufweist.
Funktionelle Äquivalente umfasst auch solche Proteine, die durch Nukleinsäuresequenzen kodiert werden, die unter Standardbedingungen mit einer der durch SEQ ID NO: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21 oder 35 beschriebenen Nukleinsäuresequenz , der zu dieser komplementären Nukleinsäuresequenz oder Teilen der vor- genannten hybridisieren und die wesentlichen Eigenschaften einer Saacharoseisomerase aufweisen.
"Standardhybridisierungsbedingungen" ist breit zu verstehen und meint stringente als auch weniger stringente Hybridisierungs- bedingungen. Solche Hybridisierungsbedingungen sind unter anderem bei Sambrook J, Fritsch EF, Maniatis T et al . , in Molecular Cloning (A Laboratory Manual), 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory Press, 1989, Seiten 9.31-9.57) oder in Current Pro- tocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, N.Y. (1989), 6.3.1-6.3.6.) beschrieben.
Beispielhaft können die Bedingungen während des Waschschrittes ausgewählt sein aus dem Bereich von Bedingungen begrenzt von solchen mit geringer Stringenz (mit ungefähr 2X SSC bei 50°C) und solchen mit hoher Stringenz (mit ungefähr 0,2X SSC bei 50°C bevorzugt bei 65°C) (20X SSC: 0,3 M Natriumeitrat, 3 M NaCl, pH 7,0). Darüber hinaus kann die Temperatur während des Waschschrittes von niedrig stringenten Bedingungen bei Raumtemperatur, ungefähr 22°C, bis zu stärker stringenten Bedingungen bei ungefähr 65°C angehoben werden. Beide Parameter, Salzkonzentration und Temperatur, können gleichzeitig variiert werden, auch kann einer der beiden Parameter konstant gehalten und nur der andere variiert werden.
Während der Hybridisierung können auch denaturierende Agenzien wie zum Beispiel Formamid oder SDS eingesetzt werden. In Gegenwart von 50 % Formamid wird die Hybridisierung bevorzugt bei 42°C ausgeführt. Einige beispielhafte Bedingungen für Hybridisierung und Waschschritt sind infolge gegeben:
(1) Hybridisierungbedingungen zum Beispiel aus nachfolgenden Bedingungen ausgewählt sein:
a) 4X SSC bei 65°C, b) 6X SSC bei 45°C, c) 6X SSC, 100 μg/ml denaturierter, fragmentierte Fischsperma-DNA bei 68°C, f) 50 % Formamid, 4X SSC bei 42°C, h) 2X oder 4X SSC bei 50°C (schwach stringente Bedingung), i) 30 bis 40 % Formamid, 2X oder 4X SSC bei 42°C (schwach stringente Bedingung) .
(2) Waschschritte können zum Beispiel aus nachfolgenden Bedingungen ausgewählt sein:
a) 0,015 MNaCl/0,0015 M Natriumeitrat/0, 1 % SDS bei 50°C. b) 0,1X SSC bei 65°C. c) 0,1X SSC, 0,5 % SDS bei 68°C. d) 0,1X SSC, 0,5 % SDS, 50 % Formamid bei 42°C. e) 0,2X SSC, 0,1 % SDS bei 42°C. f) 2X SSC bei 65°C (schwach stringente Bedingung) .
In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Nukleinsäure- sesequenz kodierend für ein Protein mit einer Saccharoseisomerase-Aktivität, Nukleinsäuresequenzen, die für Proteine mit Saccharoseisomerase-Aktivität kodierend, wobei die Nukleinsäuren ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus
a) Nukleinsäuresequenzen kodierend eine Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID NO: 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22 oder 36, und
b) Nukleinsäuresequenzen kodierend für Proteine mit einer Homo- logie von mindestens 40 % zu der Sequenz gemäß SEQ ID NO: 2,
4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22 oder 36 aufweisen, und
c) Nukleinsäuresequenzen gemäß SEQ ID No: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21 oder 35, und
d) Nukleinsäuresequenzen, die zu einer Nukleinsäuresesequenz von c) degeneriert ist, und
e) Nukleinsäuresequenzen, die eine Homologie von mindestens 40 % zu einer Nukleinsäuresequenz gemäß SEQ ID No : 1 , 3 , 5 , 7 , 9 ,
11, 13, 15, 17, 19, 21 oder 35 aufweisen, und
f) Nukleinsäuresequenzen, die mit einem komplementären Strang der Nukleinsäuresequenz gemäß SEQ ID No: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21 oder 35 hybridisieren,
sowie funktionell äquivalenten Fragmenten der vorgenannten.
Funktionell äquivalente Fragmente meint in Bezug auf ein Protein mit Saccharoseisomerase-Aktivität bzw. eine Nukleinsäuresequenz kodierend für eine solche, all solche Polypeptide bzw. für diese kodierenden Nukleinsäuresesequenz, die gegenüber ihrer Ausgangssequenz eine Verkürzung am 5'- und/oder 3 '-Ende und/oder eine oder mehrere Deletionen aufweisen, aber nach wie vor über eine Saccharoseisomerase-Aktivität verfügen, bzw. für ein Protein mit derselben kodieren. Hierbei ist zum einen die Erzeugung von Deletionsmutanten möglich, bei denen durch fortschreitende Deletion vom 5 ' - oder vom 3 ' -Ende der kodierenden DNA-Sequenz die Synthese entsprechend verkürzter Proteine erreicht werden kann .
Wie oben erwähnt, können die kodierenden Sequenzen für Saccharoseisomerasen auch durch Signalsequenzen ergänzt sein, die für den Transport des Genprodukts, also vorliegend des Proteins mit Saccharoseisomerase-Aktivität, zu einem bestimmten Kompartiment sorgen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sorgen Signalsequenzen dafür, dass die Saccharoseisomerase in die Zellwand bzw. den Apoplasten der transformierten Pflanzenzellen transportiert wird, d.h. die transformierten Pflanzen exprimieren eine chimäre Saccharoseisomerase, die ein Signalpeptid für den Transport in das Endoplasmatische Retikulum umfasst. Geeignete Signalsequenzen, die die Aufnahme in das Endoplasmatische Retikulum gewährleisten, kann der Fachmann der einschlägigen Literatur entnehmen. Besonders geeignet ist z.B. die für das Signalpeptid des Proteinase-Inhibitor II-Gens aus Kartoffel kodierende Sequenz (Keil et al. (1996) Nucl Acids Res 14:5641-5650; Genbank Accession No. X04118) . Andere geeignete Signalsequenzen sorgen z.B. für die Aufnahme der Saccharoseisomerase in die
Vakuole. Hier ist als Beispiel das Signalpeptid des Patatin-Gens
aus Kartoffel (Sonnewald U et al. (1991) Plant J 1(1):95-106) zu nennen.
"Pathogenresistenz" meint das Vermindern oder Abschwächen von 5 Krankheitssymptomen einer Pflanze infolge eines Befalls durch ein Pathogen. Die Symptome können vielfältiger Art sein, umfassen aber bevorzugt solche die direkt oder indirekt zu einer Beeinträchtigung der Qualität der Pflanze, der Quantität des Ertrages, der Eignung zur Verwendung als Futter- oder Nahrungsmittel 10 führen oder aber auch Aussaat, Anbau, Ernte oder Prozessierung des Erntegutes erschweren.
"Verleihen", "bestehen", "erzeugen" oder "erhöhen" einer Pathogenresistenz meint, dass die Abwehrmechanismen einer bestimmten
15 Pflanzenart oder -sorte durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Vergleich zu dem Wildtyp der Pflanze ("Ausgangspflanze"), auf den das erfindungsgemäße Verfahren nicht angewendet wurde, unter ansonsten gleichen Bedingungen (wie beispielsweise Klima- oder Anbaubedingungen, Pathogenart etc.) eine
20 erhöhte Resistenz gegen ein oder mehrere Pathogene aufweist. Dabei äußert sich die erhöhte Resistenz bevorzugt in einer verminderten Ausprägung der Krankheitssymptome, wobei Krankheitssymptome - neben den oben erwähnten Beeinträchtigungen - auch beispielsweise die Penetrationseffizienz eines Pathogens in die
25 Pflanze oder pflanzliche Zellen oder die Proliferationseffizienz in oder auf denselben umfasst. Dabei sind die Krankheitssymptome bevorzugt um mindestens 10 % oder mindestens 20 %, besonders bevorzugt um mindestens 40 % oder 60 %, ganz besonders bevorzugt um mindestens 70 % oder 80 %, am meisten bevorzugt um mindestens
30 90 % oder 95 % vermindert.
"Auswahl" umfasst in Bezug auf Pflanzen, bei denen - im Unterschied oder Vergleich zur Ausgangspflanze - die Resistenz gegen mindestens ein Pathogen besteht oder erhöht ist, all die Ver-
35 fahren, die eine zur Erkennung einer vorliegenden oder erhöhten Pathogenresistenz geeignet sind. Dies können Symptome der Pathogeninfektion sein (z.B. Haustorium-Ausbildung bei Pilzinfektion) aber auch die oben beschriebenen Symptome umfassen, die die Qualität der Pflanze, die Quantität des Ertrages, die
40 Eignung zur Verwendung als Futter- oder Nahrungsmittel usw. betreffen.
"Pathogen" meint im Rahmen der Erfindung beispielsweise jedoch nicht einschränkend Pilze, pilzähnliche Pathogene (wie beispiels- 45 weise Chromista; z.B. Oomyceten) sowie tierische Schädlinge wie beispielsweise Nematoden. Besonders bevorzugt sind Nematoden und Pilze. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Expression eines
Saccharoseisomerase-Proteins auch eine Resistenz gegen weitere Pathogene bewirkt.
Beispielsweise jedoch nicht einschränkend seien nachfolgende 5 Pathogene zu nennen:
1. Pilzpathogene und pilzähnliche Pathogene:
Pilzpathogene und pilzähnliche Pathogene (wie z.B. Chromista) 0 umfassen biotrophe, hemibiotrophe und nekrotrophe Pilze und stammen vorzugsweise aus der Gruppe umfassend Plasmodiophora- ycota, Oomycota, Ascomycota, Chytridiomyceten, Zygomyceten, Basidiomycota und Deuteromyceten (Fungi imperfecti) . Beispielhaft jedoch nicht einschränkend seien die in Tabelle 1 5 und 2 genannten Pathogene und die mit ihnen in Zusammenhang gebrachten Erkrankungen zu nennen.
Tabelle 1: Pflanzliche Pilzerkrankungen
Tabelle 2: Falscher Mehltau (Oomyceten)
Besonders bevorzugt sind
Plasmodiophoromycota wie Plasmodiophora brassicae (Kohl- hernie, clubroot of crucifers) , Spongospora subterranea (powdery scab of potato tubers) , Polymyxa graminis (root disease of cereals and grasses),
Oomycota wie Bremia lactucae (Falscher Mehltau an Salat) , Peronospora (Falscher Mehltau) bei Löwenmaul (P- antirrhini), Zwiebel (P. destructor) , Spinat (P. effusa) , Sojabohne (P. manchurica) , Tabak ("blue mold" = Blauschimmel; P. tabacina) Alfalfa und Klee (P. trifolium) , Pseudo- peronospora humuli (Falscher Mehltau an Hopfen) , Plasmopara (Falscher Mehltau bei Trauben) (P. viticola) und Sonnenblume (P. halstedii) , Sclerophtohra macrospora (Falscher Mehltau bei Cerealien und Gräsern) , Pythium (seed rot, seedling damping-off , and root rot and all types of plants, z.B. Wurzelbrand an Beta-Rübe durch P. debaryanum) , Phytophthora infestans (Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffel, Braunfäule bei Tomate etc.), Albugo spec. (white rust on cruciferous plants .
- Ascomycota wie Microdochium nivale (Schneeschimmel an Roggen und Weizen) , Fusarium graminearum, Fusarium culmorum (Ähren- faule v.a. bei Weizen) , Fusarium oxysporum (Fusarium-Welke an Tomate), Blumeria graminis (Echter Mehltau an Gerste (f.sp. hordei) und Weizen (f.sp. tritici) ) , Erysiphe pisi (Erbsen-
mehltau) , Nectria galligena (Obstbaumkrebs) , Unicnula necator (Echter Mehltau der Weinrebe) , Pseudopeziza tracheiphila (Roter Brenner der Weinrebe) , Claviceps purpurea (Mutterkorn an z.B. Roggen und Gräsern), Gaeumannomyces graminis (Schwarzbeinigkeit an Weizen, Roggen u.a. Gräsern), Magna- porthe grisea (rice blast disease) , Pyrenophora graminea (Streifenkrankheit an Gerste) , Pyrenophora teres (Netzfleckenkrankheit an Gerste) , Pyrenophora tritici-repentis (Blattfleckenkrankheit (Blattdürre) an Weizen) , Venturia inaequalis (Apfelschorf) , Sclerotinia sclerotium (Weiß- stengeligkeit, Rapskrebs) , Pseudopeziza medicaginis (Klappenschorf an Luzerne, Weiß- und Rotklee) .
Basidiomyceten wie Typhula incarnata (Typhula-Fäule an Gerste, Roggen, Weizen) , Ustilago maydis (Beulenbrand an
Mais) , Ustilago nuda (Flugbrand an Gerste) , Ustilago tritici (Flugbrand an Weizen, Dinkel) , Ustilago avenae (Flugbrand an Hafer) , Rhizoctonia solani (Wurzeltöter an Kartoffeln) , Sphacelotheca spp. (head smut of sorghum) , Melampsora lini (rust of flax) , Puccinia graminis (Schwarzrost an Weizen, Gerste, Roggen, Hafer) , Puccinia recondita (Braunrost an Weizen) , Puccinia dispersa (Braunrost an Roggen) , Puccinia hordei (Braunrost an Gerste) , Puccinia coronata (Kronenrost an Hafer) , Puccinia striiformis (Gelbrost an Weizen, Gerste, Roggen sowie zahlreichen Gräsern) , Uromyces appendiculatus
(Bohnenrost), Sclerotium rolfsii (root and stem rots of any plants) .
- Deuteromyceten (Fungi imperfecti) wie Septoria nodorum (Spelzenbräune) an Weizen (Septoria tritici) , Pseudocerco- sporella herpotrichoides (Halmbruchkrankheit an Weizen, Gerste, Roggen) , Rynchosporium secalis (Blattfleckenkrankheit an Roggen und Gerste) , Alternaria solani (Dürrfleckenkrank- heit an Kartoffel, Tomate) , Phoma betae (Wurzelbrand an Beta- Rübe) , Cercospora beticola (Cercospora-Blattfleckenkrankheit an Beta-Rübe), (Alternaria brassicae (Rapsschwärze an Raps, Kohl u.a. Kreuzblütlern) , Verticillium dahliae (Rapswelke und -Stengelfaule) , Colletotrichum lindemuthianum (Brennfleckenkrankheit an Bohne) , Phoma Ungarn - Umfallkrankheit (Schwarz- beinigkeit an Kohl; Wurzelhals- oder Stengelfäule an Raps) ,
Botrytis cinerea (Grauschimmel an Weinrebe, Erdbeere, Tomate, Hopfen etc. ) .
Am meisten bevorzugt sind Phytophthora infestans (Kraut- und Knollenfäule, Braunfäule bei Tomate etc.), Microdochium nivale (vormals Fusarium nivale; Schneeschimmel an Roggen und Weizen) , Fusarium graminearum, Fusarium culmorum (Ährenfäule an Weizen) ,
Fusarium oxysporum (Fusarium-Welke an Tomate) , Blumeria graminis (Echter Mehltau an Gerste (f.sp. hordei) und Weizen (f.sp. tritici) ) , Magnaporthe grisea (rice blast disease) , Sclerotinia sclerotium (Weißstengeligkeit, Rapskrebs) , Septoria nodorum und Septoria tritici (Spelzenbräune an Weizen) , Alternaria brassicae (Rapsschwärze an Raps, Kohl u.a. Kreuzblütlern) , Phoma Ungarn (Umfallkrankheit, Schwarzbeinigkeit an Kohl; Wurzelhals- oder Stengelfäule an Raps) .
2. Tierische Schädlinge
Bei den im Rahmen dieser Erfindung als zur Bekämpfung bevorzugten pflanzenschädigenden Nematoden sind folgende Gruppen bespielhaft - jedoch nicht einschränkend - zu nennen:
a) Freilebende, wandernde Wurzelnematoden: (z.B. Pratylenchus , Xiphinema und Longidorus-Arten) .
Wandernden Nematoden sind nicht an eine Parasitierungsstelle ge- bunden, sondern können diese wechseln. Sie können von einer Wurzel zur anderen, von einer Pflanze zur anderen und zum Teil auch im Pflanzengewebe wandern. Lange Zeit hat man ihre Bedeutung als Schädlinge unterschätzt: Heute zählen sie zu den überaus gefährlichen pflanzenschädigenden Nematoden. Viele Wachstumsschaden (auch sog. "Bodenmüdigkeit") und frühzeitiges Vergilben der Kulturpflanzen konnten auf derartige WurzelSchädlinge zurückgeführt werden. Vor allem Pratylenchus Arten sind auch im Zierpflanzenbau als Ursache heftiger Wurzelschäden bekannt. Erkrankte Wurzeln sind daran zu erkennen, dass sie stellenweise braune Verfärbungen aufweisen. In die hervorgerufenen Wunden dringen nachträglich auch FäulnisOrganismen ein, die ein rasches Absterben des Gewebes und tiefgehende Fäulnis an diesen Stellen zur Folge haben. Wirtspflanzen sind unter anderen: div. Getreidearten, Erdäpfel, Karotten, Paradeiser, Gurken, Sellerie und Wein.
b) Wurzelgallenerzeugende Nematoden (z.B. Meloidogyne- Arten)
Die Larven dieser Arten bohren sich meist nahe der Spitze in die Wurzeln ein und verursachen durch Ausscheidungen ihrer Speichel- drüsen Verdickungen (Gallen) des sie umgebenden Pflanzengewebes. In diesen Gallen überdauern sie und gelangen entweder aktiv oder nach Zerfall der Gallen wieder in den Boden zurück. Die Störung im Stoffwechsel der Pflanze infolge des Schädlingsbefalls macht sich in mehr oder weniger kümmerlichem Wuchs und allgemeinem Kränkeln der Pflanze bemerkbar. Wurzelgallenälchen zählen vor allem in Gewächshäusern zu den größten Schädlingen, wurden aber
auch im Freiland an Karotten, Sellerie und Petersilie nachgewiesen.
c) Nematoden als Schädlinge der Blütenanlagen: (Anguina tritici
Das Weizenälchen ist ein spezialisierter Parasit der Blütenanlage des Weizens, die sie in Gallen umwandelt. Bereits im Jungstadium der Pflanze ist der Nematodenbefall an den Wellungen oder Kräuselungen der Blatter zu erkennen.
d) Zystenbildende Wurzelnematoden: (Globodera- und Heterodera- Arten)
Das Kartoffelzystenälchen ist der Kartoffelfeind Nummer 1. Diese Art übertrifft hinsichtlich ihrer Schädlichkeit alle anderen He- terodera-Arten und kann bei massiven Ausbruch bis zu 80% der Ernte vernichten. Nach dem Befall mit zystenbildenden Nematoden kümmert die Pflanze ohne äußerlich erkennbare Ursache. Erst wenn man die Wurzeln untersucht, erkennt man stecknadelkopfgroße, bräunlich, gelbe oder weißliche Zysten. Die weiblichen Nematoden bohren sich in die Wurzel und sprengen durch ihren mit Eiern gefüllten und dadurch anschwellenden Hinterleib die Wurzel . Der Ne- matode steckt mit seinem Mundstachel noch in der Wurzel, während der prall gefüllte Hinterleib im Erdreich liegt. Das Muttertier stirbt und seine sich verfestigende Haut wird zur Schutzhülle
(Zyste) für die Eier und Larven. Die Zysten samt Inhalt sind sehr wiederstandsfähig und können lange Zeit überdauern. Bei geeigneten Umweltbedingungen bohren sich die Larven ins Freie und befallen neue Wurzeln. Die wichtigsten zystenbildende Nematoden sind Kartoffel-, Rüben-, Hafer-, Erbsen-, Klee-, Kohl-, Hopfen-, Möh- renzystenälchen (Untersuchung auf Kartoffelzystennematoden siehe auch unter: http://www.bfl.at/)
Als tierische Schädlinge sind insbesondere Nematoden bevorzugt. Beispielhaft jedoch nicht einschränkend seien die in Tabelle 3 genannten Pathogene und die mit ihnen in Zusammenhang gebrachten Erkrankungen zu nennen.
Tabelle 3 : Parasitäre Nematoden
Ganz besonders bevorzugt sind Globodera rostochiensis und G. pallida (Zystenälchen an Kartoffel, Tomate u.a. Nachtschattengewächsen) , Heterodera schachtii (Rübenzystenälchen an Zuckerund Futterrübe, Raps, Kohl etc.), Heterodera avenae (Hafer- zystenälchen an Hafer u.a. Getreidearten), Ditylenchus dipsaci (Stengel- oder Stockälchen, Rübenkopfälchen an Roggen, Hafer, Mais, Klee, Tabak, Rübe) , Anguina tritici (Weizenälchen, Radekrankheit an Weizen (Dinkel, Roggen) , Meloidogyne hapla (Wurzelgallenälchen an Möhre, Gurke, Salat, Tomate, Kartoffel, Zuckerrübe, Luzerne) .
Bevorzugt wird in den einzelnen Pflanzenarten eine Resistenz gegen nachfolgende beispielhaft genannte Pilzpathogene erzielt:
1. Gerste: Puccinia graminis f.sp. hordei (barley ste rust), Blumeria (Erysiphe) graminis f.sp. hordei (Barley Powdery Mildew) .
2. Sojabohne: Phytophthora megasperma fsp.glycinea, Macrophomina phaseolina, Rhizoctonia solani, Sclerotinia sclerotiorum,
Fusarium oxysporum, Diaporthe phaseolorum var. sojae (Phomop- sis sojae), Diaporthe phaseolorum var. caulivora, Sclerotium
rolfsii, Cercospora kikuchii, Cercospora sojina.-, Peronospora manshurica, Colletotrichum dematium (Colletotrichum trunca- tum) , Corynespora cassiicola, Septoria glycines, Phyllosticta sojicola, Alternaria alternata, Microsphaera diffussa, Fusarium semitectum, Phialophora gregata, Glomerella glycines, Phakopsorapachyrhizi, Pythium aphanidermatum, Pythium ultimum, Pythium debaryanum, Fusarium solani.
3. Canola: Albugo candida, Alternaria brassicae, Leptosphaeria maculans, Rhizoctonia solani, Sclerotinia sclerotiorum,
Mycosphaerella brassiccola, Pythium ultimum, Peronospora parasitica, Fusarium roseum, Alternaria alternata.
4. Alfalfa: Clavibater michiganese subsp. insidiosum, Pythium ultimum, Pythium irreguläre, Pythium splendens, Pythium debaryanum, Pythium aphanidermatum, Phytophthora megasperma, Peronospora trifoliorum, Phoma medicaginis var. medicaginis, Cercospora medicaginis, Pseudopeziza medicaginis, Lepto- trochila medicaginis, Fusarium, Aphanomyces euteiches, Stem- phylium herbarum, Stemphylium alfalfae.
5. Weizen: Urocystis agropyri, Alternaria alternata, Cladosporium herbarum, Fusarium graminearum, Fusarium avenaceum, Fusarium culmorum, Ustilago tritici, Ascochyta tritici, Cephalosporium gramineum, Collotetrichum graminicola,
Erysiphe graminis f.sp. tritici, Puccinia graminis f.sp. tritici, Puccinia recondita f.sp. tritici, Puccinia striiformis, Pyrenophora tritici-repentis, Septoria nodorum, Septoria tritici, Septoria avenae, Pseudocercosporella herpotrichoides, Rhizoctonia solani, Rhizoctonia cerealis, Gaeumannomyces graminis var. tritici, Pythium aphanidermatum, Pythium arrhenomanes , Pythium ultimum, Bipolaris sorokiniana, Claviceps purpurea, Tilletia tritici, Tilletia laevis, Ustilago tritici, Tilletia indica, Rhizoctonia solani, Pythium arrhenomannes , Pythium gramicola, Pythium aphanidermatum, Puccinia graminis f.sp. tritici (Wheat stem rust), Blumeria (Erysiphe) graminis f.sp. tritici (Wheat Powdery Mildew)
6. Sonnenblume: Plasmophora halstedii, Sclerotinia sclerotiorum, Aster Yellows, Septoria helianthi, Phomopsis helianthi, Alternaria helianthi, Alternaria zinniae, Botrytis cinerea, Phoma macdonaldii, Macrophomina phaseolina, Erysiphe ci- choracearum, Rhizopus oryzae, Rhizopus arrhizus, Rhizopus stolonifer, Puccinia helianthi, Verticillium dahliae,
Cephalosporium acremonium, Phytophthora cryptogea, Albugo tragopogonis .
7. Mais: Fusarium moniliforme var. subglutinans, Fusarium moniliforme, Gibberella zeae (Fusarium graminearum) ,
Stenocarpella maydi (Diplodia maydis) , Pythium irreguläre, Pythium debaryanum, Pythium graminicola, Pythium splendens, Pythium ultimum, Pythium aphanidermatum, Aspergillus flavus, Bipolaris maydis 0, T (Cochliobolus heterostrophus) , Helminthosporium carbonum I, II & III (Cochliobolus carbonum) , Exserohilum turcicum I, II & III, Helminthosporium pedicellatum, Physoderma maydis, Phyllosticta maydis, Kabatiella maydis, Cercospora sorghi, Ustilago maydis, Puccinia sorghi, Puccinia polysora, Macrophomina phaseolina, Penicillium oxalicum, Nigrospora oryzae, Cladosporium herbarum, Curvularia lunata, Curvularia inaequalis, Curvularia pallescens, Trichoderma viride, Claviceps sorghi, Cornstunt spiroplasma, Diplodia macrospora, Sclerophthora macrospora, Peronosclerospora sorghi, Peronosclerospora philippinesis, Peronosclerospora maydis, Peronosclerospora sacchari, Spacelotheca reiliana, Physopella zeae, Cephalosporium maydis, Caphalosporium acremonium.
8. Sorghum: Exserohilum turcicum, Colletotrichum graminicola (Glomerella graminicola) , Cercospora sorghi, Gloeocercospora sorghi, Ascochyta sorghina, Puccinia purpurea, Macrophomina phaseolina, Perconia circinata, Fusarium monilifonne, Alternaria alternate, Bipolaris sorghicola, Helminthosporium sorghicola, Curvularia lunata, Phoma insidiosa, Ramulispora sorghi, Ramulispora sorghicola, Phyllachara sacchari,
Sporisorium reilianum (Sphacelotheca reiliana) , Sphacelotheca cruenta, Sporisorium sorghi, Claviceps sorghi, Rhizoctonia solani, Acremonium strictum, Sclerophthona macrospora, Peronosclerospora sorghi, Peronosclerospora philippinensis, Sclerospora graminicola, Fusarium graminearum, Fusarium oxysporum, Pythium arrhenomanes , Pythium graminicola.
Bevorzugt wird in den einzelnen Pflanzenarten eine Resistenz gegen nachfolgende beispielhaft genannte Nematodenpathogene erzielt:
"Pflanzlicher Organismus oder von diesem abgeleitete Zellen" meint allgemein jede Zelle, Gewebe, Teile oder Vermehrungsgut (wie Samen oder Früchte) eines Organismus, der zur Photosynthese befähigt ist. Eingeschlossen sind im Rahmen der Erfindung alle Gattungen und Arten höherer und niederer Pflanzen des Pflanzenreiches . Einjährige, mehrjährige, monocotyledone und dicotyledone Pflanzen sind bevorzugt. Eingeschlossen sind reife Pflanze, Saatgut, Sprosse und Keimlinge, sowie davon abgeleitete Teile, Vermehrungsgut (zum Beispiel Knollen, Samen oder Früchte) und Kulturen, zum Beispiel Zeil- oder Kalluskulturen. Reife Pflanzen meint Pflanzen zu jedem beliebigen Entwicklungsstadium jenseits des Keimlings. Keimling meint eine junge, unreife Pflanze in einem frühen Entwicklungsstadium.
"Pflanze" im Rahmen der Erfindung meint alle Gattungen und Arten höherer und niederer Pflanzen des Pflanzenreiches . Eingeschlossen unter dem Begriff sind die reifen Pflanzen, Saatgut, Sprosse und Keimlinge, sowie davon abgeleitete Teile, Ver- mehrungsgut, Pflanzenorgane, Gewebe, Protoplasten, Kallus und andere Kulturen, zum Beispiel Zellkulturen, sowie alle anderen Arten von Gruppierungen von Pflanzenzellen zu funktioneilen oder strukturellen Einheiten. Reife Pflanzen meint Pflanzen zu jedem beliebigen Entwicklungsstadium jenseits des Keimlings. Keimling meint eine junge, unreife Pflanze in einem frühen Entwicklungsstadium.
"Pflanze" umfasst alle einjährigen und mehrjährigen, mono- kotyledonen und dikotyledonen Pflanzen und schließt beispielhaft jedoch nicht einschränkend solche der Gattungen Cucurbita, Rosa, Vitis, Juglans, Fragaria, Lotus, Medicago, Onobrychis, Trifolium, Trigonella, Vigna, Citrus, Linum, Geranium, Manihot, Daucus,
Arabidopsis, Brassica, Raphanus, Sinapis, Atropa, Capsicum, Datura, Hyoscyamus, Lycopersicon, Nicotiana, Solarium, Petunia, Digitalis, Majorana, Cichorium, Helianthus, Lactuca, Bromus, Asparagus, Antirrhinum, Heterocallis, Nemesis, Pelargonium, Panieum, Pennisetum, Ranunculus, Senecio, Salpiglossis, Cucumis, Browaalia, Glycine, Pisum, Phaseolus, Loliu , Oryza, Zea, Avena, Hordeum, Seeale, Triticum, Sorghum, Picea und Populus ein.
Bevorzugt sind Pflanzen nachfolgender Pflanzenfamilien: Amaranth- aceae, Asteraceae, Brassicaceae, Carophyllaceae, Chenopodiaceae, Compositae, Cruciferae, Cucurbitaceae, Labiatae, Leguminosae, Papilionoideae, Liliaceae, Linaceae, Malvaceae, Rosaceae, Rubi- aceae, Saxifragaceae, Scrophulariaceae , Solanacea, Sterculiaceae, Tetragoniacea, Theaceae, Umbelliferae.
Bevorzugte monokotyle Pflanzen sind insbesondere ausgewählt aus den monokotylen Kulturpflanzen, wie zum Beispiel der Familie der Gramineae wie Reis, Mais, Weizen oder andere Getreidearten wie Gerste, Hirse, Roggen, Triticale oder Hafer sowie dem Zuckerrohr sowie alle Arten von Gräsern.
Die Erfindung wird ganz besonders bevorzugt auf dikotyledone pflanzliche Organismen angewendet. Bevorzugte dikotyle Pflanzen sind insbesondere ausgewählt aus den dikotylen Kulturpflanzen, wie zum Beispiel
- Asteraceae wie Sonnenblume, Tagetes oder Calendula und andere mehr,
- Compositae, besonders die Gattung Lactuca, ganz besonders die Art sativa (Salat) und andere mehr,
- Cruciferae, besonders die Gattung Brassica, ganz besonders die Arten napus (Raps) , campestris (Rübe) , oleracea cv Tastie (Kohl) , oleracea cv Snowball Y (Blumenkohl) und oleracea cv Emperor (Broccoli) und weitere Kohlarten; und der Gattung Arabidopsis, ganz besonders die Art thaliana sowie Kresse oder Canola und andere mehr,
- Cucurbitaceae wie Melone, Kürbis oder Zucchini und andere mehr,
- Leguminosae besonders die Gattung Glycine, ganz besonders die Art max (Sojabohne) sowie Alfalfa, Erbse, Bohnengewächsen oder Erdnuss und andere mehr
- Rubiaceae, bevorzugt der Unterklasse Lamiidae wie- beispielsweise Coffea arabica oder Coffea liberica (Kaffeestrauch) und andere mehr,
- Solanaceae besonders die Gattung Lycopersicon, ganz besonders die Art esculentum (Tomate) , die Gattung Solanum, ganz besonders die Art tuberosum (Kartoffel) und melongena (Aubergine) , und die Gattung Capsicum, ganz besonders die Art annum (Paprika) sowie Tabak und andere mehr,
- Sterculiaceae, bevorzugt der Unterklasse Dilleniidae wie beispielsweise Theobroma cacao (Kakaostrauch) und andere mehr,
- Theaceae, bevorzugt der Unterklasse Dilleniidae wie beispiels- weise Camellia sinensis oder Thea sinensis (Teestrauch) und andere mehr,
- Umbelliferae, besonders die Gattung Daucus (ganz besonders die Art carota (Karrotte) ) und Apium (ganz besonders die Art graveolens dulce (Seiarie) ) und andere mehr,
sowie Lein, Soja, Baumwolle, Hanf, Flachs, Gurke, Spinat, Möhre, Zuckerrübe und den verschiedenen Baum-, Nuss- und Weinarten, insbesondere Banane und Kiwi.
Umfasst sind ferner Schmuckpflanzen, Nutz- oder Zierbäume, Blumen, Schnittblumen, Sträucher oder Rasen. Beispielhaft aber nicht einschränkend seien zu nennen Angiospermen, Bryophyten wie zum Beispiel Hepaticae (Leberblümchen) und Musci (Moose) ; Pteridophyten wie Farne, Schachtelhalm und Lycopoden; Gymnospermen wie Koniferen, Cycaden, Ginkgo und Gnetalen, die Familien der Rosaceae wie Rose, Ericaceae wie Rhododendrons und Azaleen, Euphorbiaceae wie Weihnachtssterne und Kroton, Caryophyllaceae wie Nelken, Solanaceae wie Petunien, Gesneriaceae wie das Usambaraveilchen, Balsaminaceae wie das Springkraut, Orchidaceae wie Orchideen, Iridaceae wie Gladiolen, Iris, Freesie und Krokus, Compositae wie Ringelblume, Geraniaceae wie Geranien, Liliaceae wie der Drachenbaum, Moraceae wie Ficus, Araceae wie Philodendron und andere mehr.
Am meisten bevorzugt sind landwirtschaftliche Nutzpflanzen, die von Natur aus einen hohen Anteil an Saccharose aufweisen oder deren Wurzeln, Knollen oder Speicherwurzeln wirtschaftlich verwertet werden, wie z.B. Kartoffel, Rübe oder Zuckerrübe. Ebenfalls bevorzugt sind Tomate, Banane, Karotte, Zuckerrohr, Erdbeere, Ananas, Papaya, Soja sowie Getreidearten wie Hafer,
Gerste, Weizen, Roggen, Triticale, Hirse und Mais. Am meisten bevorzugt sind Kartoffel, Rübe, Zuckerrübe und Zuckerrohr.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kommen Expressionskonstrukte zur Expression von Proteinen mit Saccharoseisomerase-Aktivität in Pflanzen zum Einsatz. Derartige Expressionskassetten sind beispielsweise in WO 01/59136 und WO 01/59135 beschrieben, worauf hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird.
In besagten Expressionskonstrukten steht ein Nukleinsäuremolekül kodierend für ein Protein mit Saccharosisomerase-Aktivität (z.B. beschrieben durch SEQ ID NO: 2 oder eines funktioneilen Äquivalentes desselben oder eines funktionell äquivalenten Teils der vorgenannten) bevorzugt in funktioneller Verknüpfung mit mindestens einem genetischen Kontrollelement (beispielsweise einem Promotor) , das eine transgene Expression in einem pflanzlichen Organismus oder einem Gewebe, Organ, Teil oder Zelle desselben gewährleistet.
Unter einer funktionellen Verknüpfung versteht man zum Beispiel die sequentielle Anordnung eines Promotors mit der zu exprimierenden Nukleinsäuresequenz (zum Beispiel der Sequenz gemäß SEQ ID NO: 1) und ggf. weiterer regulativer Elemente wie zum Beispiel einem Terminator derart, dass jedes der regula- tiven Elemente seine Funktion bei der transgenen Expression der Nukleinsäuresequenz erfüllen kann. Dazu ist nicht unbedingt eine direkte Verknüpfung im chemischen Sinne erforderlich. Genetische Kontrollsequenzen, wie zum Beispiel Enhancer-Sequenzen, können ihre Funktion auch von weiter entfernten Positionen oder gar von anderen DNA-Molekülen aus auf die Zielsequenz ausüben. Bevorzugt sind Anordnungen, in denen die transgen zu exprimierende Nukleinsäuresequenz hinter der als Promoter fungierenden Sequenz positioniert wird, so dass beide Sequenzen kovalent miteinander verbunden sind.
Die Herstellung einer funktioneilen Verknüpfung als auch die Herstellung eines Expressionskonstruktes kann mittels gängiger Rekombinations- und Klonierungstechniken realisiert werden, wie sie beispielsweise in Maniatis T, Fritsch EF und Sambrook J (1989) Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor (NY) , in Silhavy TJ, Berman ML und Enquist LW (1984) Experiments with Gene Fusions, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor (NY) , in Ausubel FM et al . (1987) Current Protocols in Molecular Biology, Greene Publishing Assoc. and Wiley Interscience und bei Gelvin et al . (1990) In: Plant Molecular Biology Manual beschrieben sind. Zwischen beide Sequenzen können aber auch weitere Sequenzen positioniert werden,
die zum Beispiel die Funktion eines Linkers mit bestimmten Restriktionsenzymschnittstellen, einer att-Sequenz für Rekombi- nasen oder eines Signalpeptides haben. Auch kann die Insertion von Sequenzen zur Expression von Fusionsproteinen führen. Bevor- zugt kann das transgene Expressionskonstrukt, bestehend aus einer Verknüpfung von Promoter und zu exprimierender Nukleinsäuresequenz, integriert in einem Vektor vorliegen und durch zum Beispiel Transformation in ein pflanzliches Genom insertiert werden.
Unter einem Expressionskonstrukt sind aber auch solche Konstruktionen zu verstehen, bei denen die Nukleinsäuresequenz kodierend für das Proteins mit Saccharosisomerase-Aktivität (z.B. kodiert durch SEQ ID NO: 2 oder ein funktionelles Äqui- valent desselben oder ein funktionell äquivalentes Teil der vorgenannten) - zum Beispiel durch eine homologe Rekombination - so hinter einen endogenen pflanzlichen Promotor platziert wird, dass dieser die transgene Expression der besagten Nukleinsäuresequenz gewährleistet .
Pflanzenspezifische Promotoren meint grundsätzlich jeden Promotor, der die Expression von Genen, insbesondere Fremdgenen, in Pflanzen oder Pflanzenteilen, -zellen, -geweben, -kulturen steuern kann. Dabei kann der Promotor so gewählt sein, dass die Expression konstitutiv erfolgt oder nur in einem bestimmten Gewebe oder Organ, zu einem bestimmten Zeitpunkt der Pflanzenentwicklung und/oder zu einem durch äußere Einflüsse, biotische oder abiotische Stimuli bestimmten Zeitpunkt (induzierte Genexpression) . In Bezug auf die zu transformierende Pflanze kann der Promotor homolog oder heterolog sein. Bevorzugt sind:
a) Konstitutive Promotoren
"Konstitutive" Promotoren meint solche Promotoren, die eine Expression in zahlreichen, bevorzugt allen, Geweben über einen größeren Zeitraum der Pflanzenentwicklung, bevorzugt zu allen Zeitpunkten der Pflanzenentwicklung, gewährleisten (Benfey et al.(1989) EMBO J 8:2195-2202). Vorzugsweise verwendet man insbesondere einen pflanzlichen Promotor oder einen Promotor, der einem Pflanzenvirus entstammt.
Insbesondere bevorzugt ist der Promotor des 35S-Transkriptes des CaMV Blumenkohlmosaikvirus (Franck et al . (1980) Cell 21:285-294; Odell et al. (1985) Nature 313:810-812; Shewmaker et al. (1985) Virology 140:281-288; Gardner et al . (1986) Plant Mol Biol 6:221- 228) oder der 19S CaMV Promotor
(US 5,352,605; WO 84/02913; Benfey et al. (1989) EMBO J 8:2195-2202). Ein weiterer geeigneter konstitutiver Promotor
ist der LeguminB-Promotor (GenBank Acc.-No. X03677) , der Promotor der Nopalinsynthase aus Agrobacterium, der TR- Doppelpromotor, der OCS (Octopin Synthase) Promotor aus Agrobacterium, der Ubi uitin Promotor (Holtorf S et al . (1995) Plant Mol Biol 29:637-649), der Ubiquitin 1 Promotor (Christensen et al. (1992) Plant Mol Biol 18:675-689; Bruce et al. (1989) Proc Natl Acad Sei USA 86:9692-9696), der Smas Promotor, der Cinnamylalkoholdehydrogenase-Promotor (US 5,683,439), die Promotoren der vakuolärer ATPase Unter- einheiten oder der Promotor eines prolinreichen Proteins aus Weizen (WO 91/13991) , sowie weitere Promotoren von Genen, deren konstitutive Expression in Pflanzen dem Fachmann bekannt ist. Als konstitutiver Promotor insbesondere bevorzugt ist der Promotor des Nitrilase-1 (nitl) Gens aus A. thaliana (GenBank Acc.-No. : Y07648.2, Nukleotide
2456-4340, Hillebrand et al. (1996) Gene 170:197-200).
Gewebespezifische Promotoren
Bevorzugt sind ferner Promotoren mit Spezifitäten für die Blätter, Stengel, Wurzeln oder Samen.
Samenspezifische Promotoren wie zum Beispiel der Promotor des Phaseolins (US 5,504,200; Bustos MM et al. (1989) Plant Cell 1 (9) : 839-53 ; z.B. aus Phaseolus vulgari; van der Geest et al . (1996) Plant Mol Biol 32:579-588), des 2S Albumins (Joseffson LG et al. (1987) J Biol Chem 262:12196-12201), des Legumins (Shirsat A et al. (1989) Mol Gen Genet 215 (2) : 326-331) , des USP (unknown seed protein; Bäumlein H et al . (1991) Mol Gen Genet 225 (3 ) :459-467; Phillips et al . (1997) EMBO J 16:4489-4496), des Napin Gens (US 5,608,152; Stalberg K et al. (1996) L Planta 199:515-519), des Saccharosebindeproteins (WO 00/26388), der Hordein-Promotor (Brandt et al . (1985) Carlsberg Res . Commun. 50:333-345) oder der Legumin B4-Promotor (LeB4; Bäumlein H et al . (1991) Mol Gen Genet
225:121-128; Bäumlein H et al . (1992) Plant J 2 (2) : 233-239 ; Fiedler U et al . (1995) Biotechnology (NY) 13 (10) : 1090f) , der Oleosin-Promo er aus Arabidopsis (WO 98/45461) , der Bce4-Promoter aus Brassica (WO 91/13980) .
Weitere geeignete samenspezifische Promotoren sind die der Gene kodierend für das "High Molecular Weight Glutenin" (HMWG) , Gliadin, Verzweigungsenzym, ADP Glucose Pyro- phosphatase (AGPase) , der Napin-Promotor, der ACP-Promotor und die FatB3- und FatB4-Promotoren, der Promotor der Stärke- synthase oder anderer Stärke bildender/modifizierender Enzyme wie z.B. Promotoren von Genen die für Verzweigungsenzyme
kodieren (WO 92/14827, WO 92/11375). Bevorzugt .-sind ferner Promotoren, die eine samenspezifische Expression in Mono- kotyledonen wie Mais, Gerste, Weizen, Roggen, Reis etc. erlauben. Vorteilhaft eingesetzt werden können der Promoter des lpt2 oder lptl-Gen (WO 95/15389, WO 95/23230) oder die Promotoren beschrieben in WO 99/16890 (Promotoren des Hordein-Gens, des Glutelin-Gens , des Oryzin-Gens, des Prolamin-Gens , des Gliadin-Gens , des Glutelin-Gens, des Zein-Gens, des Kasirin-Gens oder des Secalin-Gens) . Weitere samenspezifische Promotoren sind beschrieben in WO 89/03887.
Knollen-, Speicherwurzel- oder Wurzel-spezifische Promotoren wie beispielsweise der Patatin Promotor Klasse I (B33), der Promotor des Cathepsin D Inhibitors aus Kartoffel .
Besonders bevorzugt ist dabei der B33-Promotor des Klasse I Patatin-Gens aus Solanum tuberosum (Rocha-Sosa et al .
(1989) EMBO J 8:23-29). Der Promotor des Klasse I Patatin-Gens ist in Knollen ca. 100 bis 1000 mal aktiver als in Blättern (Rocha-Sosa et al., vide supra) . Weitere
Gene mit knollenspezifischer oder zumindest in Knollen verstärkter Expression sind bekannt (z.B. der Promotor der ADP-Glukose-Pyrophosphorylase-Gene; Müller et al .
(1990) Mol Gen Genet 224:136-146).
Blattspezifische Promotoren wie Promotor der cyto- solischen FBPase aus Kartoffel (WO 97/05900), der SSU Promotor (small subunit) der Rubisco (Ribulose-1, 5-bis- phosphatcarboxylase; US 4,962,028) oder der ST-LSI Promotor aus Kartoffel (Stockhaus et al . (1989) EMBO J
8:2445-2451). Ganz besonders bevorzugt sind epidermis- spezifische Promotoren, wie beispielsweise der Promotor des OXLP-Gens ( "Oxalat-Oxidase like protein"; Wei et al . (1998) Plant Mol Biol 36:101-112).
Chemisch induzierbare Promotoren
Die transgenen Expressionskonstrukte können auch einen chemisch induzierbaren Promotor enthalten (Übersichtsartikel: Gatz et al . (1997) Annu Rev Plant Physiol Plant Mol Biol
48:89-108), durch den die Expression des exogenen Gens in der Pflanze zu einem bestimmten Zeitpunkt gesteuert werden kann. Derartige Promotoren, wie z.B. der PRPl Promotor (Ward et al . (1993) Plant Mol Biol 22:361-366), ein durch Salicylsäure induzierbarer Promotor (WO 95/19443) , ein durch Benzolsulfon- amid-induzierbarer Promotor (EP 0 388 186) , ein durch Tetra- zyklin-induzierbarer Promotor (Gatz et al . (1992) Plant J
2:397-404), ein durch Abscisinsäure induzierbarer Promotor (EP 0 335 528) bzw. ein durch Ethanol- oder Cyclohexanon- induzierbarer Promotor (WO 93/21334) können ebenfalls verwendet werden.
d) Entwicklungsabhängige Promotoren
Weitere geeignete Promotoren sind beispielsweise Fruchtreifung-spezifische Promotoren, wie beispielsweise der Fruchtreifung-spezifische Promotor aus Tomate (WO 94/21794, EP 409 625) . Entwicklungsabhängige Promotoren schließt zum Teil die Gewebespezifischen Promotoren ein, da die Ausbildung einzelner Gewebe naturgemäß entwicklungsabhängig erfolgt.
e) Stress- oder Pathogen-induzierbare Promotoren
Ferner sind Promotoren bevorzugt, die durch biotischen oder abiotischen Stress induziert werden wie beispielsweise der pathogen-induzierbare Promotor des PRPl-Gens (Ward et al. (1993) Plant Mol Biol 22:361-366), der hitzeinduzierbare hsp70- oder hsp80-Promoter aus Tomate (US 5,187,267), der kälteinduzierare alpha-Amylase Promoter aus der Kartoffel (WO 96/12814) oder der licht-induzierbare PPDK Promotor.
Pathogen-induzierbare Promotoren umfassen die Promotoren von Genen, die infolge eines Pathogenbefalls induziert werden wie beispielsweise Gene von PR-Proteinen, SAR-Proteinen, ß-1, 3-Glucanase, Chitinase usw. (beispielsweise Redolfi et al. (1983) Neth J Plant Pathol 89:245-254; Uknes et al . (1992) Plant Cell 4:645-656; Van Loon (1985) Plant Mol Viral 4:111-116; Marineau et al . (1987) Plant Mol Biol 9:335-342; Matton et al. (1987) Molecular Plant-Microbe Interactions 2:325-342; Somssich et al . (1986) Proc Natl Acad Sei USA 83:2427-2430; Somssich et al . (1988) Mol Gen Genetics 2:93-98; Chen et al . (1996) Plant J 10:955-966; Zhang and Sing (1994) Proc Natl Acad Sei USA 91:2507-2511; Warner, et al. (1993) Plant J 3:191-201; Siebertz et al . (1989) Plant Cell 1:961-968(1989).
Umfasst sind auch verwundungs-induzierbare Promotoren wie der des pinll Gens (Ryan (1990) Ann Rev Phytopath 28:425-449; Duan et al . (1996) Nat Biotech 14:494-498; EP-A 375 091), des wunl und wun2-Gens (US 5,428,148), des winl- und win2-Gens (Stanford et al. (1989) Mol Gen Genet 215:200-208), des Systemin Gens (McGurl et al . (1992) Science 225:1570-1573), des WIPl-Gens (Rohmeier et al . (1993) Plant Mol Biol 22:783-792; Eckelkamp et al . (1993) FEBS Letters 323:73-76),
des MPI-Gens (Corderok et al. (1994) Plant J 6 2) :141-150) und dergleichen.
Besonders bevorzugt sind Promotoren, die speziell in Nähr- . zellsystemen (Syncytien) nach Nematodenbefall induziert werden. Beispielhaft seien zu nennen
i) der Δ0.3 TobRB7 Promotor aus Tabak (Opperman et al . (1994) Science 263: 221-223), insbesondere der durch SEQ ID NO: 24 beschriebene Promotor,
ii) der Lemmi9 Promotor aus Tomate (Escobar et al . (1999) Mol Plant Microbe Interact 12: 440-449), insbesondere der durch SEQ ID NO: 23 beschriebene Promotor, sowie
iii) Geminivirus V-sense Promotoren (WO 00/01832) , insbesondere die durch SEQ ID NO: 32, 33 oder 34 beschriebenen Promotoren.
Weitere im Rahmen dieser Erfindung bevorzugte nematoden-induzierbare Promotoren sind in WO 98/22599 beschrieben. Insbesondere bevorzugt sind dabei die regulatorischen Bereiche (d.h. die dem ATG-Startkodon vorgelagerten Bereiche) der Sequenzen mit den GenBank Acc.-No.: A91914 (Basenpaare 1 bis 3480). Ferner bevorzugt sind die in US 6,395,963 beschriebenen Promotorsequenzen, die in WO 03/033651 beschriebenen Promotorsequenzen, die in JP 2001508661-A beschriebenen Promotorsequenzen (insbesondere die Sequenz mit den GenBank Acc.-No.: BD056958) , sowie die in WO 97/46692 beschriebenen Promotorsequenzen (insbesondere die Se- quenz mit den GenBank Acc.-No.: A79355; Basenpaare 1 bis 2127, oder 1 bis 2160) . Weitere nemotoden-induzierbare Promotoren können von Genen abgeleitet werden, deren Induktion infolge eines Nematodenbefalls beschrieben ist. Beispielhaft - jedoch nicht einschränkend - sind zu nennen: Der Pollenin Promotor (Karimi M et al. (2002) J Nematol 34(2):75-79) sowie der Promotor einer pu- tativen Rezeptor Serin/Threonin Proteinkinase (Custers JHHV et al. (2002) Mol Plant Pathol 3 (4) :239-249 ) .
Besonders bevorzugt sind pathogen- oder stress-induzierbare, sowie Samen-, Knolle-, Wurzel-, Blatt- und/oder Stengelspezifische, wobei pathogen-induzierbare (insbesondere die oben spezifisch genannten nematoden-induzierbaren Promotoren) am meisten bevorzugt sind.
Ein weiterer - besonders bevorzugter - Gegenstand der Erfindung betrifft Expressionskonstrukte, in denen eine Nukleinsäuresequenz kodierend für ein Protein mit Saccharoseisomerase Aktivität in
funktioneller Verknüpfung mit einem stress-, pathogen-, oder verwundungs-induzierbaren Promotor steht. Stress-, pathogen oder verwundungs-induzierbare Promotoren meint allgemein all solche Promotoren, die durch biotischen oder abiotischen Stress induziert werden können. Abiotischer Stress meint dabei Stimuli wie Hitze, Kälte, Trockenheit, Frost, Feuchte, Salz, UV-Licht usw. Biotischer Stress meint dabei den Befall durch ein Pathogen, wobei der Begriff "Pathogen" all die oben genannten Pathogene umfasst. Dabei hat der Stimulus bevorzugt eine Stärke, die zu einem Ertragsrückgang von mindestens 5 % im Vergleich zu durchschnittlichen Ertragswerten führt. Induzierbar meint dabei eine Erhöhung der Transkriptionsaktivität um mindestens 50 %, bevorzugt mindestens 100 %, besonders bevorzugt mindestens 500 %, ganz besonders bevorzugt mindestens 1000 %, am meisten bevorzugt mindestens 5000 % im Vergleich zu der Expressionsaktivität einer nicht-stimulierten Pflanze. Stress- oder pathogen-induzierbare Promotoren umfassen beispielhaft, jedoch nicht einschränkend den pathogen-induzierbaren Promotor des PRPl-Gens (Ward et al. (1993) Plant Mol Biol 22:361-366), den hitzeinduzierbaren hsp70- oder hsp80-Promoter aus Tomate (US 5,187,267), den kälteinduzierbaren -Amylase Promoter aus der Kartoffel (WO 96/12814) , den licht- induzierbaren PPDK Promotor oder den verwundungs-induzierbaren pinll-Promoter (EP-A 0 375 091) . Bevorzugt sind insbesondere pathogen-induzierbare Promotoren wie z.B. die Promotoren der PR-Proteine, SAR-Proteine, ß-1, 3-Glucanase, Chitinase usw. (beispielsweise Redolfi et al. (1983) Neth J Plant Pathol 89:245-254; Uknes, et al. (1992) The Plant Cell 4:645-656; Van Loon (1985) Plant Mol Viral 4:111-116; Marineau et al . (1987) Plant Mol Biol 9:335-342; Matton et al. (1987) Molecular Plant-Microbe Inter- actions 2:325-342; Somssich et al. (1986) Proc Natl Acad Sei USA 83:2427-2430; Somssich et al . (1988) Mol Gen Genetics 2:93-98; Chen et al. (1996) Plant J 10:955-966; Zhang and Sing (1994) Proc Natl Acad Sei USA 91:2507-2511; Warner, et al . (1993) Plant J 3:191-201; Siebertz et al . (1989) Plant Cell 1:961-968). Umfasst sind auch verwundungs-induzierbare Promotoren wie der des pinll Gens (Ryan (1990) Ann Rev Phytopath 28:425-449; Duan et al . (1996) Nat Biotech 14:494-498), des wunl- und wun2-Gens (US 5,428,148), des winl- und win2-Gens (Stanford et al . (1989) Mol Gen Genet 215:200-208), des Systemin-Gens (McGurl et al . (1992) Science 225:1570-1573), des WIPl-Gens (Rohmeier et al . (1993) Plant Mol Biol 22:783-792; Eckelkamp et al. (1993) FEBS Letters 323:73-76), des MPI-Gens (Corderok et al . (1994) Plant J 6 (2) :141-150) und dergleichen. Verwundungs-induzierbare Promotoren sind bei Befall durch Fraßpathogene vorteilhaft einzusetzen.
Der Durchschnittsfachmann kann darüber hinaus ohne weiteres zusätzliche Beispiele für Gene mit stress-, pathogen- oder verwundungs-induzierten Expressionsmustern der Literatur entnehmen. Ferner ist der Durchschnittsfachmann in der Lage, mittels Routinemethoden weitere geeignete Promotoren zu isolieren. So kann der Fachmann mit Hilfe gängiger molekularbiologischer Methoden, z.B. Hybridisierungsexperi enten oder DNA-Protein-Bindungsstudien entsprechende regulatorische Nuklein- säurelemente identifizieren. Dabei wird z.B. in einem ersten Schritt eine differentielle Expressionsbibliothek von beispielsweise pathogen-infizierten/befallenen und "normalem" Geweben angelegt. Anschließend werden mit Hilfe der so identifizierten pathogen-induzierten cDNAs Promotoren isoliert, die über pathogen-induzierbare regulatorische Elemente verfügen. Dem Fachmann stehen darüber hinaus weitere auf PCR basierende Methoden für die Isolierung geeigneter stress-, pathogen- oder verwundungs- induzierter Promotoren zur Verfügung.
Besonders bevorzugt sind gewebespezifische Promotoren, insbesondere samenspezifische, knollenspezifische, fruchtspezifische und blattspezifische Promotoren sowie pathogen- induzierte Promotoren.
Ganz besonders bevorzugt sind pathogeninduzierte Promotoren, insbesondere Nematoden-induzierte Promotoren.
Es können ferner weitere Promotoren funktionell mit der zu exprimierenden Nukleinsäuresequenz verknüpft sein, die eine transgene Expression in weiteren Pflanzengeweben oder in anderen Organismen, wie zum Beispiel E.coli Bakterien ermöglichen. Als Pflanzenpromotoren kommen im Prinzip alle oben beschriebenen Promotoren in Frage.
Die in den Expressionskonstrukten oder Expressionsvektoren enthaltenen Nukleinsäuresequenzen können mit weiteren genetischen Kontrollsequenzen neben einem Promoter funktionell verknüpft sein. Der Begriff der genetischen Kontrollsequenzen ist breit zu verstehen und meint all solche Sequenzen, die einen Ein- fluss auf das Zustandekommen oder die Funktion eines Expressions- konstruktes haben. Genetische Kontrollsequenzen modifizieren zum Beispiel die Transkription und Translation in prokaryotischen oder eukaryotischen Organismen. Vorzugsweise umfassen die Expressionskonstrukte 5 ' -stromaufwärts von der jeweiligen transgen zu exprimierenden Nukleinsäuresequenz einen pflanzenspezifischen Promoter und 3 ' -stromabwärts eine Terminatorsequenz als zusätzliche genetische Kontrollsequenz, sowie gegebenenfalls
weitere übliche regulative Elemente, und zwar jeweils funktionell verknüpft mit der transgen zu exprimierenden Nukleinsäuresequenz .
Genetische Kontrollsequenzen umfassen auch weitere Promotoren, Promotorelemente oder Minimalpromotoren, die die expressionsteuernden Eigenschaften modifizieren können. So kann durch genetische Kontrollsequenzen zum Beispiel die gewebespezifische Expression zusätzlich abhängig von bestimmten Stressfaktoren erfolgen. Entsprechende Elemente sind zum Beispiel für Wasser- stress, Abscisinsäure (Lam E und Chua NH (1991) J Biol Chem 266(26) :17131- 17135) und Hitzestress (Schoffl F et al . (1989) Mol Gen Genetics 217 (2-3) :246-53) beschrieben.
Genetische Kontrollsequenzen umfassen ferner auch die 5'-untrans- latierte Regionen, Introns oder nichtkodierende 3 '-Region von Genen wie beipielsweise das Actin-1 Intron, oder die Adhl-S Introns 1, 2 und 6 (allgemein: The Maize Handbook, Chapter 116, Freeling and Walbot, Eds . , Springer, New York (1994)). Es ist gezeigt worden, dass diese eine signifikante Funktionen bei der Regulation der Genexpression spielen können. So wurde gezeigt, dass 5 '-untranslatierte Sequenzen die transiente Expression heterologer Gene verstärken können. Beispielhaft für Translationsverstärker sei die 5 ' -Leadersequenz aus dem Tabak-Mosaik-Virus zu nennen (Gallie et al. (1987) Nucl Acids Res 15:8693-8711) und dergleichen. Sie können ferner die Gewebes- pezifität fördern (Rouster J et al . (1998) Plant J 15:435-440).
Das transgene Expressionskonstrukt kann vorteilhafterweise eine oder mehrere sogenannte "enhancer Sequenzen" funktionell ver- knüpft mit dem Promoter enthalten, die eine erhöhte transgene Expression der Nukleinsäuresequenz ermöglichen. Auch am 3 '-Ende der transgen zu exprimierenden Nukleinsäuresequenzen können zusätzliche vorteilhafte Sequenzen inseriert werden, wie weitere regulatorische Elemente oder Terminatoren. Die trans- gen zu exprimierenden Nukleinsäuresequenzen können in einer oder mehreren Kopien im Genkonstrukt enthalten sein.
Als Kontrollsequenzen geeignete Polyadenylierungssignale sind pflanzliche Polyadenylierungssignale, vorzugsweise solche, die im wesentlichen T-DNA Polyadenylierungssignale aus Agrobacterium tumefaciens umfassen. Beispiele für besonders geeignete TerminatorSequenzen sind der OCS (Octopin-Synthase) -Terminator und der NOS (Nopalin-Synthase) -Terminator.
Als Kontrollsequenzen sind weiterhin solche zu verstehen, die eine homologe Rekombination bzw. Insertion in das Genom eines Wirtsorganismus ermöglichen oder die Entfernung aus dem Genom
erlauben. Bei der homologen Rekombination kann zum Beispiel die kodierende Sequenz eines bestimmten endogenen Gens gegen die für eine Saccharoseisomerase kodierende Sequenz gezielt ausgetauscht werden.
Ein transgenes Expressionskonstrukt und/oder die von ihm abgeleiteten transgenen Expressionsvektoren können weitere Funktionselemente enthalten. Der Begriff Funktionselernent ist breit zu verstehen und meint all solche Elemente, die einen Einfluss auf Herstellung, Vermehrung oder Funktion der erfindungsgemäßen transgenen Expressionskonstrukte, der transgenen Expressionsvektoren oder der transgenen Organismen haben. Beispielhaft aber nicht einschränkend seien zu nennen:
a) Selektionsmarker, die eine Resistenz gegen Biozide z.B. Metabolismusinhibitoren (wie 2-Desoxyglucose-6-phosphat (WO 98/45456), Antibiotika (wie z.B. Kanamycin, G 418, Bleomycin, Hygromycin) oder Herbizide (wie Gyphosat oder Phosphinotricin) verleihen.
Besonders bevorzugte Selektionsmarker sind solche, die eine Resistenz gegen Herbizide verleihen. Beispielhaft seien genannt: DNA Sequenzen, die für Phosphinothricinacetyl- transferasen (PAT) kodieren und Glutaminsynthaseinhibitoren inaktivieren (bar und pat Gen) , 5-Enolpyruvylshikimat-3- phosphatsynthasegene (EPSP Synthasegene) , die eine Resistenz gegen Glyphosat® (N- (phosphonomethyl) glycin) verleihen, das für das Glyphosat® degradierende Enzyme kodierende gox Gen (Glyphosatoxidoreduktase) , das deh Gen (kodierend für eine Dehalogenase, die Dalapon inaktiviert) , Sulfonylurea- und Imidazolinon inaktivierende Acetolactatsynthasen sowie bxn Gene, die für Bromoxynil degradierende Nitrilaseenzyme kodieren, das aasa-Gen, das eine Resistenz gegen das Antibiotikum Apectinomycin verleiht, das Streptomycinphospho- transferase (spt) Gen, das eine Resistenz gegen Streptomycin gewährt, das Neo ycinphosphotransferase (nptll) Gen, das eine Resistenz gegen Kanamycin oder Geneticin (G418) verleiht, das Hygromycinphosphotransferase (hpt) Gen, das eine Resistenz gegen Hygromycin vermittelt, das Acetolactatsynthase Gen (als) , das eine Resistenz gegen Sulfonylharnstoff-Herbizide verleiht (z.B. mutierte ALS-Varianten mit z.B. der S4 und/oder Hra Mutation) .
b) Reportergene, die für leicht quantifizierbare Proteine kodieren und über Eigenfarbe oder Enzymaktivität eine
Bewertung der Transformationseffizienz oder des Expressionsortes oder -Zeitpunktes gewährleisten. Ganz besonders
bevorzugt sind dabei Reporter-Proteine (Schenborn E, Groskreutz D. Mol Biotechnol. 1999; 13(l):29-44) wie das "green fluorescence protein" (GFP) (Sheen et al.(1995) Plant Journal 8 (5) :777-784) , Chloramphenicoltransferase, Luziferase (Ow et al. (1986) Science 234:856-859),
Aequorin (Prasher et al. (1985) Biochem Biophys Res Commun 126 (3) :1259-1268) , ß-Galactosidase, ganz besonders bevorzugt ist ß-Glucuronidase (Jefferson et al. (1987) EMBO J 6:3901-3907) .
c) Replikationsursprünge, die eine Vermehrung der erfindungsgemäßen transgenen Expressionskonstrukte oder transgenen Expressionsvektoren in zum Beispiel E.coli gewährleisten. Beispielhaft als ORI ("origin of DNA replication" ) seien genannt der pBR322 ori oder der P15A ori (Sambrook et al . : Molecular Cloning. A Laboratory Manual, 2nd ed. Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY, 1989) .
d) Elemente, die für eine Agrobakterium-vermittelte Pflanzen- transformation erforderlich sind, wie zum Beispiel die rechte oder linke Begrenzung der T-DNA oder die vir-Region.
Zur Selektion erfolgreich transformierter Zellen ist es in der Regel erforderlich, einen selektionierbaren Marker zusätz- lieh einzuführen, der den erfolgreich rekombinierten Zellen eine Resistenz gegen ein Biozid (zum Beispiel ein Herbizid) , einen Metabolismusinhibitor wie 2-Desoxyglucose-6-phosphat (WO 98/45456) oder ein Antibiotikum verleiht. Der Selektionsmarker erlaubt die Selektion der transformierten Zellen von untransformierten (McCormick et al. (1986) Plant Cell Reports 5:81-84) .
Die Einführung eines erfindungsgemäßen Expressionskonstruktes in einen Organismus oder Zellen, Geweben, Organe, Teile bzw. Samen desselben (bevorzugt in Pflanzen bzw. pflanzliche Zellen, Gewebe, Organe, Teile oder Samen) kann vorteilhaft unter Verwendung von Vektoren realisiert werden, in denen die transgenen Expressionskonstrukte enthalten sind. Vektoren können beispielhaft Plasmide, Cos ide, Phagen, Viren oder auch Agrobakterien sein. Das trans- gene Expressionskonstrukt kann in den Vektor (bevorzugt ein
Plasmidvektor) über eine geeignete Restriktionsschnittstelle oder eine Rekombinase att-Sequenz eingeführt werden. Der entstandene transgene Expressionsvektor wird zunächst in E.coli eingeführt. Korrekt transformierte E.coli werden selektioniert, gezüchtet und der rekombinante Vektor mit den dem Fachmann geläufigen
Methoden gewonnen. Restriktionsanalyse und Sequenzierung können dazu dienen, den Klonierungsschritt zu prüfen. Bevorzugt sind
solche Vektoren, die eine stabile Integration des transgenen Expressionskonstruktes in das pflanzliche Genom ermöglichen.
Die Herstellung eines transformierten Organismus (bzw. einer 5 transformierten Zelle oder Gewebes) erfordert, dass die entsprechende DNA (z.B. der Expressionsvektor) oder RNA in die entsprechende Wirtszelle eingebracht wird. Für diesen Vorgang, der als Transformation (oder Transduktion bzw. Transfektion) bezeichnet wird, steht eine Vielzahl von Methoden zur Verfügung
10 (Keown et al. (1990) Methods in Enzymology 185:527-537). So kann die DNA oder RNA beispielhaft direkt durch Mikroinjektion oder durch Bombardierung mit DNA-beschichteten Mikropartikeln eingeführt werden. Auch kann die Zelle chemisch, zum Beispiel mit Polyethylenglycol, permeabilisiert werden, so dass die DNA durch
15 Diffusion in die Zelle gelangen kann. Die DNA kann auch durch Protoplastenfusion mit anderen DNA-enthaltenden Einheiten wie Minicells, Zellen, Lysosomen oder Liposomen erfolgen. Elektro- poration ist eine weitere geeignete Methode zur Einführung von DNA, bei der die Zellen reversibel durch einen elektrischen
20 Impuls permeabilisiert werden. Entsprechende Verfahren sind beschrieben (beispielsweise bei Bilang et al. (1991) Gene 100:247-250; Scheid et al. (1991) Mol Gen Genet 228:104-112; Guerche et al. (1987) Plant Science 52:111-116; Neuhause et al. (1987) Theor Appl Genet 75:30-36; Klein et al. (1987) Nature
25 327:70-73; Howell et al . (1980) Science 208:1265; Horsch et al.(1985) Science 227:1229- 1231; DeBlock et al . (1989) Plant Physiology 91:694-701; Methods for Plant Molecular Biology (Weissbach and Weissbach, eds.) Academic Press Inc. (1988); and Methods in Plant Molecular Biology (Schuler and Zielinski, eds.)
30 Academic Press Inc. (1989)).
Bei Pflanzen werden dabei die beschriebenen Methoden zur Transformation und Regeneration von Pflanzen aus Pflanzengeweben oder Pflanzenzellen zur transienten oder stabilen Transformation
35 genutzt. Geeignete Methoden sind vor allem die Protoplasten- transformation durch Polyethylenglykol-induzierte DNA-Aufnähme, das biolistische Verfahren mit der Genkanone, die sogenannte "particle bombardment" Methode, die Elektroporation, die Inkubation trockener Embryonen in DNA-haltiger Lösung und
40 die Mikroinjektion.
Neben diesen "direkten" Transformationstechniken kann eine Transformation auch durch bakterielle Infektion mittels Agrobacterium tumefaciens oder Agrobacterium rhizogenes durchgeführt werden. 45 Die Agrobacterium-vermittelte Transformation ist am besten für dicotyledone Pflanzenzellen geeignet. Die Verfahren sind bei-
spielsweise beschrieben bei Horsch RB et al. (1985). Science 225: 1229f) .
Werden Agrobakterien verwendet, so ist das transgene Expressions- konstrukt in spezielle Plasmide zu integrieren, entweder in einen Zwischenvektor (englisch: Shuttle or intermediate vector) oder einen binären Vektor. Wird ein Ti oder Ri Plasmid zur Transformation verwendet, ist zumindest die rechte Begrenzung, meistens jedoch die rechte und die linke Begrenzung der Ti oder Ri Plasmid T-DNA als flankierende Region mit dem einzuführenden transgenen Expressionskonstrukt verbunden.
Bevorzugt werden binäre Vektoren verwendet . Binäre Vektoren können sowohl in E.coli als auch in Agrobacterium replizieren. Sie enthalten in der Regel ein Selektionsmarkergen für die
Selektion transformierter Pflanzen (z.B. das nptll Gen, das eine Resistenz gegen Kanamycin verleiht) und einen Linker oder Polylinker flankiert von der rechten und linken T-DNA Begrenzungs- sequenz . Außerhalb der T-DNA-Begrenzungssequenz enthalten sie zudem noch einen Selektionsmarker, der eine Selektion transformierter E.coli und/oder Agrobakteria ermöglicht (z.B. das nptlll Gen, das eine Resistenz gegen Kanamycin verleiht) . Entsprechende Vektoren können direkt in Agrobakterium transformiert werden (Holsters et al. (1978) Mol Gen Genet 163:181-187).
Das in diesem Fall als Wirtsorganismus fungierende Agrobacterium sollte bereits ein Plasmid mit der vir-Region enthalten. Diese ist für die Übertragung der T-DNA auf die pflanzliche Zelle erforderlich. Ein so transformiertes Agrobacterium kann zur Transformation pflanzlicher Zellen verwendet werden. Die Verwendung von T-DNA zur Transformation pflanzlicher Zellen ist intensiv untersucht und beschrieben (EP 120 516; Hoekema, In: The Binary Plant Vector System, Offsetdrukkerij Kanters B.V. , Alblasserda , Chapter V; An et al . (1985) EMBO J 4:277-287). Verschiedene binäre Vektoren sind bekannt und teilweise kommerziell erhältlich wie zum Beispiel pBI101.2 oder pBIN19 (Clontech Laboratories, Inc. USA).
Direkte Transformationstechniken eignen sich für jeden Organis- us und Zelltyp. Im Falle von Injektion oder Elektroporation von DNA bzw. RNA in pflanzliche Zellen werden keine besonderen Anforderungen an das verwendete Plasmid gestellt. Einfache Plasmide wie die der pUC-Reihe können verwendet werden. Sollen vollständige Pflanzen aus den transformierten Zellen regeneriert werden, so ist es vorteilhaft, wenn sich auf dem Plasmid ein zusätzliches selektionierbares Markergen befindet.
Stabil transformierte Zellen d.h. solche, die die eingeführte DNA integriert in die DNA der Wirtszelle enthalten, können von untransformierten selektioniert werden, wenn ein selektionier- barer Marker Bestandteil der eingeführten DNA ist. Als Marker kann beispielhaft jedes Gen fungieren, dass eine Resistenz gegen Antibiotika oder Herbizide (wie Kanamycin, G 418, Bleomycin, Hygromycin oder Phosphinotricin etc.) zu verleihen vermag (s.o.). Transformierte Zellen, die ein solches Markergen exprimieren, sind in der Lage, in der Gegenwart von Konzentrationen eines ent- sprechenden Antibiotikums oder Herbizides zu überleben, die einen untransformierten Wildtyp abtöten. Beispiel sind oben genannt und umfassen bevorzugt das bar Gen, dass Resistenz gegen das Herbizid Phosphinotricin verleiht (Rathore KS et al. (1993) Plant Mol Biol 21 (5) :871-884) , das nptll Gen, dass Resistenz gegen Kanamycin verleiht, das hpt Gen, das Resistenz gegen Hygromycin verleiht, oder das EPSP-Gen, das Resistenz gegen das Herbizid Glyphosat verleiht. Der Selektionsmarker erlaubt die Selektion von transformierten Zellen von untransformierten (McCormick et al . (1986) Plant Cell Reports 5:81-84). Die erhaltenen Pflanzen können in üblicher Weise gezüchtet und gekreuzt werden. Zwei oder mehr
Generationen sollten kultiviert werden, um sicherzustellen, dass die genomische Integration stabil und vererblich ist.
Die oben genannten Verfahren sind beispielsweise beschrieben in Jenes B et al. (1993) Techniques for Gene Transfer, in: Transgenic Plants, Vol. 1, Engineering and Utilization, herausgegeben von SD Kung und R Wu, Academic Press, S.128-143 sowie in Potrykus (1991) Annu Rev Plant Physiol Plant Molec Biol 42:205-225. Vorzugsweise wird das Expressionskonstrukt in einen Vektor kloniert, der geeignet ist, Agrobacterium tumefaciens zu transformieren, beispielsweise pBinl9 (Bevan et al. (1984) Nucl Acids Res 12:8711f) .
Sobald eine transformierte Pflanzenzelle hergestellt wurde, kann eine vollständige Pflanze unter Verwendung von dem Fachmann bekannten Verfahren erhalten werden. Hierbei geht man beispielhaft von Kalluskulturen aus. Aus diesen noch undifferenzierten Zellmassen kann die Bildung von Spross und Wurzel in bekannter Weise induziert werden. Die erhaltenen Sprösslinge können ausgepflanzt und gezüchtet werden.
Dem Fachmann sind Verfahren bekannt, um aus Pflanzenzellen, Pflanzenteile und ganze Pflanzen zu regenerieren. Beispielsweise werden hierzu Verfahren beschrieben von Fennell et al . (1992) Plant Cell Rep. 11:567-570; Stoeger et al (1995) Plant Cell Rep.
14:273-278; Jahne et al . (1994) Theor Appl Genet 89:525-533 verwendet .
"Transgen" meint alle solche Konstruktionen und Verfahren, in denen sich entweder
a) die Nukleinsäuresequenz kodierend für ein Protein mit Saccharoseisomerase-Aktivität , oder
b) eine mit besagter Nukleinsäuresequenz unter a) funktionell verknüpfte genetische Kontrollsequenz, zum Beispiel ein Promotor, oder
c) (a) und (b)
sich nicht in ihrer natürlichen, genetischen Umgebung befinden oder durch gentechnische Methoden modifiziert wurden, wobei die Modifikation beispielhaft eine Substitutionen, Additionen, Deletionen, Inversion oder Insertionen eines oder mehrerer Nukleotidreste sein kann. Natürliche genetische Umgebung meint den natürlichen chromosomalen Locus in dem Herkunftsorganismus oder das Vorliegen in einer genomischen Bibliothek.
Sequenzen
1. SEQ ID NO: 1 Nukleinsäuresequenz kodierend für Saccharoseisomerase aus Protaminobacter rubrum 5
2. SEQ ID NO: 2 Aminosäuresequenz kodierend für Saccharoseisomerase aus Protaminobacter rubrum
3. SEQ ID NO: 3 Nukleinsäuresequenz kodierend für Saccharose- 10 isomerase aus Saccharoseisomerase aus Erwinia rhaponthici (N-terminales Fragment)
4. SEQ ID NO: 4 Aminosäuresequenz kodierend für Saccharoseisomerase aus Saccharoseisomerase aus Erwinia 15 rhaponthici (N-terminales Fragment)
5. SEQ ID NO: 5 Nukleinsäuresequenz kodierend für Saccharoseisomerase aus Erwinia rhaponthici
20 6. SEQ ID NO: 6 Aminosäuresequenz kodierend für Saccharoseisomerase aus Erwinia rhaponthici
7. SEQ ID NO : 7 Nukleinsäuresequenz kodierend für Saccharoseisomerase aus Protaminobacter rubrum (Variante) 25
8. SEQ ID NO: 8 Aminosäuresequenz kodierend für Saccharoseisomerase aus Protaminobacter rubrum (Variante)
9. SEQ ID NO: 9 Nukleinsäuresequenz kodierend für Saccharose- 30 isomerase aus Enterobacter species SZ62
10. SEQ ID NO: 10 Aminosäuresequenz kodierend für Saccharoseisomerase aus Enterobacter species SZ62
35 11. SEQ ID NO: 11 Nukleinsäuresequenz kodierend für Saccharoseisomerase aus Serratia plymuthica
12. SEQ ID NO: 12 Aminosäuresequenz kodierend für Saccharoseisomerase aus Serratia plymuthica 40
13. SEQ ID NO: 13 Nukleinsäuresequenz kodierend für Fusionsprotein aus Saccharoseisomerase aus Erwinia rhapontici (pall) und Signalpeptidesequenz des Proteinase Inhibitor II Gens
14. SEQ ID NO: 14 Aminosäuresequenz kodierend für- Fusionsprotein aus Saccharoseisomerase aus Erwinia rhapontici [pall) und Signalpeptidesequenz des Proteinase Inhibitor II Gens 5
15. SEQ ID NO: 15 Nukleinsäuresequenz (vollständige cDNA mit untranslatierter Region) kodierend für Saccharoseisomerase ( Iso altulosesynthase) aus Klebsiella sp. LX3 10
16. SEQ ID NO: 16 Aminosäuresequenz kodierend für Saccharoseisomerase (Isomaltulosesynthase) aus Klebsiella sp. LX3
15 17. SEQ ID NO: 17 Nukleinsäuresequenz (offenes Leseraster) kodierend für Saccharoseisomerase (Isomaltulosesynthase) aus Klebsiella sp. LX3
18. SEQ ID NO: 18 Aminosäuresequenz kodierend für Saccharose- 20 isomerase (Isomaltulosesynthase) aus Klebsiella sp. LX3
19. SEQ ID NO: 19 Nukleinsäuresequenz kodierend für Saccharoseisomerase aus Enterobacter species SZ62 25 (Fragment)
20. SEQ ID NO: 20 Aminosäuresequenz kodierend für Saccharoseisomerase aus Enterobacter species SZ62 (Fragment) 30
21. SEQ ID NO: 21 Nukleinsäuresequenz kodierend für Saccharoseisomerase aus Pseudomonas mesoacidophila MX45 (Fragment)
35 22. SEQ ID NO: 22 Aminosäuresequenz kodierend für Saccharoseisomerase aus Pseudomonas mesoacidophila MX45 (Fragment )
23. SEQ ID NO: 23 Nukleinsäuresequenz kodierend für
40 Lemmi9-Promotor aus Tomate (Lycopersicum esculatum)
24. SEQ ID NO: 24 Nukleinsäuresequenz kodierend für Δ0.3TobRB7
Promotorsequenz (Region: -298 bis +76) aus 45 Nicotiana tabacum
25. SEQ ID NO: 25 Oligonukleotidprimer FB83
5 ' -GGATCCGGTACCGTTCAGCAATCAAAT-3 '
26. SEQ ID NO: 26 Oligonukleotidprimer FB84
5 5 ' -GTCGACGTCTTGCCAAAAACCTT-3 '
27. SEQ ID NO: 27 Oligonukleotidprimer FB 97
5 ' -GTCGACCTACGTGATTAAGTTTATA-3 '
10 28. SEQ ID NO: 28 Oligonukleotidprimer Leml
5 ' -atcGAATTCATAATTTAACCATCTAGAG-3 '
29. SEQ ID NO: 29 Oligonukleotidprimer Lem2
5 ' -atcGGTACCTGCTTCTGGAACGAAAGGG-3 ' 15
30. SEQ ID NO: 30 Oligonukleotidprimer Tobl
5 ' -GGAATTCAGCTTATCTAAACAAAGTTTTAAATTC-3 '
31. SEQ ID NO: 31 Oligonukleotidprimer Tob2
20 5 ' -GGGTACCAGTTCTCACTAGAAAAATGCCCC-3
32. SEQ ID NO: 32 Nukleinsäuresequenz kodierend für V-sense
Promotor aus Wheat Dwarf Virus (GenBank Acc.- No.: AX006849; Sequenz 1 aus WO 00/01832) 25
33. SEQ ID NO: 33 Nukleinsäuresequenz kodierend für V-sense
Promotor aus Maize Streak Virus (GenBank Acc.- No.: AX006850; Sequenz 2 aus WO 00/01832)
30 34. SEQ ID NO: 34 Nukleinsäuresequenz kodierend für V-sense
Promotor aus Pepper huasteco Virus (GenBank Acc.-No.: AX006851; Sequenz 3 aus WO 00/01832)
35. SEQ ID NO: 35 Nukleinsäuresequenz kodierend für Saccharose- 35 isomerase aus Serratia plymuthica
36. SEQ ID NO: 36 Aminosäuresequenz kodierend für Saccharoseisomerase aus Serratia plymuthica
40
45
Abbildungen
1. Fig. 1: Schematische Darstellung der Expressionskassette im Plasmid p35S-cwIso. Bedeutung der Abkürzungen: 35S: 35S Cauliflower Mosaik Virus (CaMV) Promotor SP: Signalpeptid des Proteinase-Inhibitor II-Gens pall: Saccharoseisomerase Gen aus Erwinia rhapontici OCS: Polyadenylierungssignal des Octopin-Synthase Gens EcoRI ,Asp718 , BamHI , Sall, Hindlll : Restriktionschnittstellen Detaillierte Beschreibung der einzelnen Elemente siehe unten.
2. Fig 2: Schematische Darstellung der Expressionskassette im Plasmid pB33-cwIso. Bedeutung der Abkürzungen:
B33: Promotor des Klasse I Patatin-Gens B33 SP: Signalpeptid des Proteinase-Inhibitor II-Gens pall : Saccharoseisomerase Gen aus Erwinia rhapontici OCS: Polyadenylierungssignal des Octopin-Synthase Gens EcoRI ,Asp718 , BamHI , Sall , Hindlll : Restriktionschnittstellen Detaillierte Beschreibung der einzelnen Elemente siehe unten.
3. Fig. 3: Westernblot-Analyse von pall exprimierenden Kartoffelknollen verschiedener transgener Linien. Pro Spur wurden 20 μg lösliches Protein auf ein SDS-Gel aufgetragen, getrennt und auf Nitozellulose transferiert. Der Filter wurden an- schließend mit einem polyklonalen Pall Antikörper hybridisiert. Verglichen wurde die Expression in Knollen von Wildtyp-Kartoffelpflanzen (wt) mit der in den Kartoffellinien 5, 12, 26 und 33.
4. Fig. 4: HPLC-Analyse der löslichen Kohlenhydrate in Saccharoseisomerase exprimierenden Pflanzen. A: Zuckerstandards .
B: Extrakt einer transgenen Knolle. C: Extrakt einer Wildtypknolle.
5. Fig. 5: Gehalt an Palatinose, Saccharose, Glucose und Stärke in Wildtyp-Kartoffelknollen (wt) und Kartoffelknollen verschiedener transgener Linien (3 bis 37) , die das chimäre pall Gen in der Zellwand exprimieren. Die Werte des Wiltyps (wt; gestreifte Säulen) und der transgenen Kartoffelknollen (3 bis 37; schwarze Säulen) entsprechen den Mittelwerten von vier Messungen + Standardabweichung. Als zusätzliche Kontrolle wurde eine transgene jedoch pall nicht-expri ierende Linie (Control) analysiert.
6. Fig.6: Infektion von Kartoffelknollen mit Alternaria solani. Kartoffelscheiben von Wildtyp-Knollen und Knollen der pall exprimierenden transgene Linien 5 und 33 zum Zeitpunkt
14 Tage nach Infektion mit Alternaria solani . A: Kontrolle mit Kartoffelscheiben von Widtyp (wt)- und transgenen Knollen (Linien 5 und 33) nach 14-tägiger Inkubation ohne vorherige Alternaria Infektion. B: Wildtypknollen; 14 Tage nach Alternaria Infektion C : Transgene Linie-5 ; 14 Tage nach Alternaria Infektion D: Transgene Linie-33; 14 Tage nach Alternaria Infektion
7. Fig. 7: Schematische Darstellung der Expressionskassette im Plasmid pLemmi9-cwIso. Bedeutung der Abkürzungen:
Lemmi9 : Lemmi9-Promotor aus Tomate (Lycopersicon esculentum) SP: Signalpeptid des Proteinase-Inhibitor II-Gens pall: Saccharoseisomerase Gen aus Erwinia rhapontici OCS: Polyadenylierungssignal des Octopin-Synthase Gens EcoRI,Asp718,BamHI, Sall,Hindlll : Restriktionschnittstellen Detaillierte Beschreibung der einzelnen Elemente siehe unten.
8. Fig 8: Schematische Darstellung der Expressionskassette im Plasmid pΔ0.3TobRB7-cwIso. Bedeutung der Abkürzungen: Δ0.3TobRB: Δ0.3TobRB7-Promotor aus Nicotiana tabacum SP: Signalpeptid des Proteinase-Inhibitor II-Gens pall: Saccharoseisomerase Gen aus Erwinia rhapontici
OCS: Polyadenylierungssignal des Octopin-Synthase Gens EcoRI,Asp718, BamHI , Sall,Hindlll : Restriktionschnittstellen Detaillierte Beschreibung der einzelnen Elemente siehe unten.
Beispiele
Allgemeine Methoden:
Die chemische Synthese von Oligonukleotiden kann beispielsweise, in bekannter Weise, nach der Phosphoamidit ethode (Voet, Voet, 2. Auflage, Wiley Press New York, Seite 896-897) erfolgen. Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung durchgeführten Klonierungs- schritte - wie z.B. Restriktionsspaltungen, Agarosegelelektro- phorese, Reinigung von DNA-Fragmenten, Transfer von Nukleinsäuren auf Nitrozellulose und Nylonmembranen, Verknüpfen von DNA-Fragmenten, Transformation von E. coli Zellen, Anzucht von Bakterien, Vermehrung von Phagen und Sequenzanalyse rekombinanter DNA - werden wie bei Sambrook et al . (1989) Cold Spring Harbor Laboratory Press; ISBN 0-87969-309-6 beschrieben durchgeführt. Die Transformation von Agrobacterium tumefaciens wurde entsprechend der Methode von Hofgen und Willmitzer ((1988) Nucl. Acids Res. 16:9877) ausgeführt. Die Anzucht der Agrobacterien erfolgte
in YEB Medium (Vervliet et al. (1975) Gen Virol 26:,-33). Die Sequenzierung rekombinanter DNA-Moleküle erfolgt mit einem Laserfluoreszenz-DNA-Sequenzierer der Firma MWG-Licor nach der Methode von Sanger (S nger et al. (1977) Proc Natl Acad Sei USA 74:5463-5467).
Beispiel 1: PCR-Amplifikation eines Subfrag ents der Saccharoseisomerase aus Erwinia rhaponitici
Die Klonierung eines Subfragments der Saccharoseisomerase erfolgte mittels Polymerase-Kettenreaktion (Polymerase Chain Reaction, PCR) . Als Matrizenmaterial diente genomische DNA aus E. rhapontici (DSM 4484) , die nach Standardprotokoll isoliert wurde. Die Amplifizierung erfolgte unter Verwendung der nach- folgenden spezifischen Primer, die von einer Saccharoseisomerase- Sequenz des Standes der Technik abgeleitet wurden:
FB83 5 ' -GGATCCGGTACCGTTCAGCAATCAAAT-3 ' (SEQ ID NO: 25)
FB84 5 ' -GTCGACGTCTTGCCAAAAACCTT-3 ' (SEQ ID NO: 26)
Primer FB83 umfaßt die Basen 109 bis 127 und Primer FB84 die Basen 1289 bis 1306 der kodierenden Region des Saccharose- isomerase-Gens von E. rhapontici.
Das PCR-Reaktionsgemisch (100 μl) enthielt:
- chromosomale Bakterien DNA (1 μg)
- Primer FB 83 und FB 84 (jeweils 250 ng) , - Pfu DNA-Polymerase-Reaktionspuffer (10 μl, Stratagene) ,
- 200 μM dNTPs (dATP, dCTP, dGTP, dTTP) und
- 2,5 Einheiten Pfu DNA-Polymerase (Stratagene).
Vor Beginn der Amplifikationszyklen wurde das Gemisch für 5 min auf 95°C erhitzt. Die Polymerisierungsschritte (30 Zyklen) wurden in einem automatischen T3-Thermocycler (Biometra) nach folgendem Programm durchgeführt: Denaturierung 95°C (1 Minute) , Anlagerung der Primer bei 55°C (40 Sekunden) , Polymerase-Reaktion bei 72°C (2 Minuten) . Das erhaltene Fragment wurde in den Vektor pCR-Blunt (Invitrogen) kloniert. Die Identität der amplifizierten DNA wurde mittels Sequenzanalyse verifiziert.
Das amplifizierte Subfragment kann auch als Hybridisierungssonde für die Isolierung weiterer Saccharoseisomerase-DNA-Sequenzen aus anderen Organismen oder als Sonde bei der Analyse transgener Zellen und Pflanzen eingesetzt werden.
Beispiel 2 : PCR-Amplifikation einer Saccharoseisomerase aus Erwinia rhaponitici
Unter Verwendung des in Beispiel 1 amplifizierten Fragmentes wurde eine genomische Bank von Erwinia rhapontici nach Standardmethoden durchmustert. Anschließende Sequenzanalysen erlaubten die Bestimmung des offenen Leserahmens der Saccharoseisomerase. Von dieser Sequenz wurden die Oligonukleotidprimer FB83 und FB97 abgeleitet .
Die Klonierung des vollständigen offenen Leserasters der Saccharose-Isomerase erfolgte mittels Polymerase-Kettenreaktion (Polymerase Chain Reaction, PCR) . Als Matrizenmaterial diente genomische DNA aus E. rhapontici (DSM 4484) , die nach Standard- Protokoll isoliert wurde. Die Amplifizierung erfolgte unter Verwendung der nachfolgenden spezifischen Primer
FB83 5 ' -GGATCCGGTACCGTTCAGCAATCAAAT-3 ' (SEQ ID NO: 25)
FB97 5 ' -GTCGACCTACGTGATTAAGTTTATA-3 ' (SEQ ID NO: 27)
Primer FB83 umfaßt die Basen 109 bis 127 und Primer FB97 die Basen 1786 bis 1803 der kodierenden Region des Saccharose- isomerase-Gens . Zur Klonierung der amplifizierten DNA in Expressionsvektoren tragen die Primer zusätzlich folgende
Restriktonsschnittstellen: Primer FB 83, BamHI und Primer FB 97, Sall.
Das PCR-Reaktionsgemisch (100 μl) enthielt:
- chromosomale Bakterien-DNA (1 μg) ,
- Primer FB83 und FB97 jeweils 250 ng,
- Pfu DNA-Polymerase-Reaktionspuffer (10 μl Stratagene) ,
- 200 μM dNTPs (dATP, dCTP, dGTP, dTTP) und - 2,5 Einheiten Pfu DNA-Polymerase (Stratagene).
Vor Beginn der Amplifikationszyklen wurde das Gemisch für 5 min auf 95°C erhitzt. Die Polymerisierungsschritte (30 Zyklen) wurden in einem automatischen T3-Thermocycler (Biometra) nach folgendem Programm durchgeführt: Denaturierung 95°C (1 Minute) , Anlagerung der Primer bei 55°C (40 Sekunden) , Polymerase-Reaktion bei 72°C (2 Minuten) . Das amplifizierte Saccharoseisomerase-Fragment wurde in den Vektor pCR-Blunt (Invitrogen) kloniert, wodurch das Plasmid pCR-SucIso2 (ohne Translationsstart) erhalten wurde. Die Identität der amplifizierten DNA wurde mittels Sequenzanalyse verifiziert. Das PCR-Fragment beinhaltet somit die Sequenz einer
Saccharoseisomerase aus E. rhapontici, die sich von- Nukleotid 109-1803 des Saccharoseisomerase-Gens erstreckt.
Beispiel 3: Herstellung von Plasmid p35S-cwIso
Eine DNA Sequenz, die für eine Saccharose-Isomerase kodiert, wurde aus dem Plasmid pCR-SucIso2 isoliert und mit dem 35S- Promotor des Cauliflower Mosaik Virus, der eine konstitutive Expression in transgenen Pflanzenzellen vermittelt sowie einem pflanzlichen Termmationssignal versehen. Das pflanzliche Terminationssignal beinhaltet das 3 '-Ende der Polyadenylierungs- stelle des Octopin-Synthase Gens .
Vor die kodierende Sequenz des Saccharoseisomerase-Gens wurde außerdem ein für die Aufnahme in das Endoplasmatische Retikulum notwendiges Signalpeptid eines pflanzlichen Gens (Proteinase- Inhibitor II-Gen aus Kartoffel (Keil et al. (1986) Nucl Acids Res 14:5641-5650; Genbank Acc . -No . : X04118) fusioniert. Dazu wurde das Saccharoseisomerase-Fragment aus dem Konstrukt pCR-SucIso2 über die Restriktionsschnittstellen BamHI und Sall herausgeschnitten und in einen BamHI/Sall-geöffneten pMA-Vektor ligiert. Der Vektor pMA stellt eine modifizierte Form des Vektors pBinAR (Höfgen und Willmitzer (1990) Plant Sei. 66:221-230) dar. Welche den 35S-Promotor des Cauliflower Mosaik Virus, der eine konstitu- tive Expression in transgenen Pflanzen vermittelt, ein Signalpeptid des Proteinase-Inhibitors II aus Kartoffel, welches die Zielsteuerung des Fusionsproteins in die Zellwand vermittelt, sowie ein pflanzliches Terminationssignal enthält. Das pflanzliche Terminationssignal beinhaltet das 3 '-Ende der Polyadenylierungs- stelle des Octopin-Synthase Gens. Zwischen der Teilsequenz des Proteinase-Inhibitors und dem Terminationssignal befinden sich Schnittstellen für die Restriktionsenzyme BamHI, Xbal, Sall, PstI und SphI (in dieser Reihenfolge) , welche die Insertion entsprechender DNA-Fragmente ermöglichen, so dass ein Fusion- sprotein zwischen dem Proteinase-Inhibitor Signalpeptid und dem eingefügten Protein entsteht, welches dann in die Zellwand von transgenen Pflanzenzellen befördert wird, die dieses Protein exprimieren. Die Expressionskassette im Plasmid p35S-cwIso besteht somit aus den Fragmenten A,B und C (Fig. 1) :
A) Fragment A beinhaltet den 35S-Promotor des Cauliflower Mosaik Virus (CaMV) . Es enthält ein Fragment, welches die Nukleotide 6909 bis 7437 des CaMV umfaßt (Franck (1980) Cell 21:285) .
B) Fragment B enthält die Nukleotide 923 bis 1059 „-eines Proteinase-Inhibitor II-Gens aus der Kartoffel (Keil el al., supra) , welche über einen Linker mit der Sequenz ACC GAA
TTG GG an das Saccharoseisomerase Gen aus Erwinia rhapontici, welches die Nukleotide 109 bis 1803 umfaßt, fusioniert sind. Dadurch wird ein für die Aufnahme /on Proteinen in das Endoplasmatische Retikulum (ER) notwendige Signalpeptid eines pflanzlichen Proteins N-terminal an die Saccharoseisomerase Sequenz fusioniert.
C) Fragment C enthält das Polyadenylierungssignal des Octopin- Synthase Gens (Dhaese et al.(1983) EMBO J. 2:419-426. GenBank Acc.-No.: Z37515, Nukleotide 1344 bis 1533).
In p35S-cwIso (35S = 35S-Promotor, cw = Zellwand, Iso =
Saccharoseisomerase) steht die kodierende Region der Saccharoseisomerase aus E. rhapontici unter konstitutiver Kontrolle, das Genprodukt wird in das ER aufgenommen und anschließend sekretiert .
Beispiel 4: Herstellung von Plasmid pB33-cwIso
Das Plasmid pB33-cwIso wurde unter Verwendung des binären Plasmids p35S-cwIso hergestellt. Dabei wurde der 35S-Promoter gegen den Promotor des Klasse I Patatin-Gens (Rocha-Sosa et al (1989) EMBO J 8:23-29) ausgetauscht. Die Expressionskassette dieses Plasmids pB33-cwIso besteht somit aus den drei Fragmenten A, B und C (siehe Fig. 2) :
A) Fragment A beinhaltet die Region -1512 bis +14 relativ zur Transkriptionsinitiationsstelle des Klasse I Patatin- Gens. Die Promotorregion wurde als Dral-Fragment in den mit SstI geschnittenen Vektor pUCI8, dessen Enden unter Einsatz der T4-DNA-Polymerase aufgefüllt und somit geglättet worden waren, ligiert. Anschließend wurde das Fragment mit den Restriktionsenzymen EcoRI und Asp718 aus dem Vektor pUC18 wieder ausgeschnitten und in das Plasmid p35S-cwIso kloniert, aus dem vorher der 35S CaMV-Promotor nach partieller Restriktion mit den Enzymen EcoRI und Asp718 deletiert worden war.
B) Fragment B enthält die Nukleotide 923 bis 1059 eines
Proteinase-Inhibitor II-Gens aus der Kartoffel, welche über einen Linker mit der Sequenz ACC GAA TTG GG an das Saccharoseisomerase-Gen aus E. rhapontici, welches die
Nukleotide 109 bis 1803 umfasst, fusioniert sind. Dadurch wird ein für die Aufnahme von Proteinen in das ER notwendiges
Signalpeptid eines pflanzlichen Proteins N-terminal an die Saccharoseisomerase-Sequenz fusioniert.
C) Fragment C enthält das Polyadenylierungssignal des Octopin- Synthase Gens (Dhaese et al. (1983) EMBO J 2:419-426; GenBank Acc.-No.: Z37515, Nukleotide 1344 bis 1533).
In pB33-cwIso (B33 = Promotor des Klasse I Patatin-Gens B33, cw = Zellwand, Iso = Saccharoseisomerase) steht die kodierende Region der Saccharoseisomerase aus E. rhapontici unter gewebespezifischer Kontrolle, das Genprodukt wird in das ER aufgenommen.
Beispiel 5: Kartoffeltransformation und Selektion transgener Pflanzen
20 kleine, mit einem Skalpell verwundete Blätter einer Kartoffel- Sterilkultur (Solanum tuberosum L. cv. Solara) wurden in 10 ml MS-Medium mit 2 % Saccharose gelegt, welches 50 μl einer unter Selektion gewachsenen Agrobacterium tumefaciens-Ubernachtkultur enthielt. Nach 5-minütigem, leichtem Schütteln wurden die Petri- schalen bei 25°C im Dunkeln inkubiert. Nach zwei Tagen wurden die Blätter auf MS-Medium mit 1,6 % Glucose, 2 mg/1 Zeatinribose, 0,02 mg/1 Giberellinsäure, 500 mg/1 Claforan, 50 mg/1 Kanamycin und 0,8 % Bacto-Agar ausgelegt. Nach einwöchiger Inkubation bei 25°C und 3000 Lux wurde die Claforankonzentration im Medium halbiert . Eine weitere Woche Kultivierung erfolgte unter bekannten Bedingungen (Rocha-Sosa et al. (1989) EMBO J 8:23-29).
Unter Verwendung des pB33-cwIso Plasmids wurden nach Agro- bakterien-vermittelter Transformation insgesamt 36 kanamycin- resistente Kartoffelpflanzen regeneriert. Die Knollen dieser Pflanzen wurden mit Hilfe eines polyklonalen Antikörpers gegen das rekombinante Pall Protein (Börnke et al. (2002) Planta 214:356-364) auf pall Expression untersucht. Bei
25 Linien konnte pall Expression im Westernblot nachgewiesen werden. Ein Westernblot von repräsentativen Linien ist in Fig. 3 dargestellt.
Beispiel 6: HPLC-Analyse der transgenen pB33-cwIso-Kartoffein
Mit dem Ziel des Nachweises der in vivo Konversion von Saccharose in Palatinose wurden Knollenextrakte der transgenen Linien mittels HPLC hinsichtlich ihres Gehaltes an löslichen Kohlen- hydraten untersucht. Die HPLC Analyse wurde nach der in Börnke et al. (2002) Planta 214:356-364 beschrieben Methode durchgeführt . Die Herstellung der Knollen Extrakte ist beschrieben
bei Sonnewald et al.(1992) Plant J 2:571-581. Die Resultate der HPLC Analyse sind in Fig. 4 dargestellt.
Wie die Chromatogramme zeigen, führt die Expression der 5 Saccharoseisomerase in der Zellwand zu einer substantiellen Akkumulation von Palatinose in den Knollen der untersuchten pB33-cwIso-Linien. Der Wildtyp enthält keine Palatinose, wie ebenfalls aus den Chromatogrammen deutlich zu erkennen ist. Der Gehalt an löslichen Zuckern in transgenen Kartoffel- 10 knollen, die das Konstrukt pB33-cwIso enthalten, ist in Fig. 5 dargestellt. Der Gehalt an Palatinose in den Kartoffelknollen variiert zwischen den einzelnen transgenen Linien zwischen 1,7 μmol/g FW (FW: "fresh weight" = Frischgewicht) (Linie 14) und 16 μmol/g FW (Linie 5) .
15
Beispiel 7 : Infektion von Karoffelscheiben mit Alternaria solani
Alternaria solani (bereitgestellt von Dr. Jürgen Sigrist, Zentrum für Grüne Gentechnik, Neustadt an der Weinstraße) wurden auf
20 PDA-Agar (Duchefa, Niederlande) für 14 Tage bei 16°C gehalten (PDA = Potato Dextrose Agar) . Die Sporen wurden durch Abschaben in Wasser isoliert und die erhaltene Suspension durch Miracloth von festen Bestandteilen befreit. Die Sporenzahl wurde in einer Zählkammer (Thoma) bestimmt und auf 10000 Sporen/ml eingestellt.
25 25 μl (demnach 250 Sporen) wurden pro Kartoffelscheibe (1,5 cm Durchmesser) aufgetragen und gleichmäßig verteilt. Die inokulierten Scheiben wurden anschließend bei 16°C inkubiert. Die Bonitur erfolgte optisch. Das Ergebnis nach 14-tägiger Inkubation ist in Fig. 6 dargestellt. Wie aus der Abbildung ersichtlich ist, ist
30 das Wachstum des Pilzes auf transgenen Kartoffelknollen, die die Saccharoseisomerase exprimieren im Vergleich zum Wildtyp deutlich reduziert .
Beispiel 8 : Herstellung des Plasmids pLemmi9-cwIso
35
Zur Herstellung des Plasmids pLemmi9-cwIso wurde der Promotor des Klasse I Patatin-Gens B33 im Plasmid pB33-cwIso gegen den Lemmi9 Promotor Escobar et al. (1999) Mol Plant Microbe Interact 12:440-449) ausgetauscht und das Fusionsprotein aus Proteinase- 40 Inhibitor Il-Signalpeptid und der Saccharoseisomerase somit unter die Kontrolle des "Feeding cell"-spezifischen Promotor gestellt.
Die Funktionalität des "Feeding cell"-spezifischen Lemmi9- Promotors wurde bereits demonstriert (Escobar C et al. (1999) 45 Mol Plant Microbe Interact 12:440-449). Das Plasmid pLemmi9- cwlso beinhaltet drei Fragmente A, B und C (siehe Fig. 7) :
A) Fragment A beinhaltet den Lemmi9-Promotor aus Tomate (Lyco- persicon esculentum) . Das Fragment beinhaltet die Sequenz von 1417 bp vor dem Translationsstart (ATG) des Lemmi9-Gens und wurde als funktionelles Promoterfragment charakterisiert (Escobar et al. (1999) Mol Plant Microbe Interact 12: 440-449, Accession Z69032) . Es wurde mittels PCR aus genomischer DNA von Tomate (Lycopersicon esculentum) ampli- fiziert. Die Amplifizierung erfolgte unter Verwendung der folgenden spezifischen Primer:
Leml: 5 ' atcGAATTCATAATTTAACCATCTAGAG 3' (SEQ ID NO: 28)
Lem2: 5 ' atcGGTACCTGCTTCTGGAACGAAAGGG 3' (SEQ ID NO: 29)
Zur Klonierung der DNA in die Expressionskassette tragen die Primer zusätzlich folgende Restriktionsschnittstellen: Primer Leml, EcoRI; Primer Lem2 , Asp718.
Das PCR-Reaktionsgemisch (100 μl) enthielt:
- genomische Tomaten-DNA (1 μg) ,
- Primer Leml und Lem2 (jeweils 250 ng) ,
- Pfu DNA-Polymerase-Reaktionspuffer (10 μl, Stratagene) ,
- 200 μM dNTPs (dATP, dCTP, dGTP, dTTP) und - 2,5 Einheiten Pfu DNA-Polymerase (Stratagene).
Vor Beginn der Amplifikationszyklen wurde das Gemisch für 5 min auf 95°C erhitzt. Die Polymerisierungsschritte (30 Zyklen) wurden in einem automatischen T3-Thermo- cycler (Biometra) nach folgendem Programm durchgeführt: Denaturierung 95°C (1 Minute) , Anlagerung der Primer bei 56°C (40 Sekunden) , Polymerase-Reaktion bei 72°C (3 Minuten) . Das Amplikon wurde mit den Restriktionsenzymen EcoRI und Asp718 verdaut und in die entsprechenden Restriktions- schnittsteilen des Polylinkers von pBluescript (Stratagene) kloniert. Die Identität der amplifizierten DNA wurde mittels Sequenzanalyse verifiziert. Anschließend wurde das Fragment mit den Restriktionsenzymen EcoRI und Asp718 verdaut und in das Plasmid pB33-cwIso kloniert aus dem vorher der B33-Promotor nach partieller Restriktion mit den Enzymen EcoRI und Asp718 deletiert wurde.
B) Fragment B enthält die Nukleotide 923 bis 1059 des
Proteinase-Inhibitor II-Gens aus der Kartoffel (Keil et al. (1986) Nucl Acids Res 14:5641-5650; Genbank Acc.No.: X04118) , welche über einen Linker mit der Sequenz ACC GAA TTG GG an das Saccharoseisomerase-Gen aus E. rhapontici, welches die
Nukleotide 109 bis 1803 umfasst, fusioniert sind. Dadurch ist ein für die Aufnahme von Proteinen in das ER notwendiges Signalpeptid eines pflanzlichen Proteins N-terminal an die Saccharoseisomerase-Sequenz fusioniert .
C) Fragment C enthält das Polyadenylierungssignal des Octopin- Synthase Gens (Dhaese et al.(1983) EMBO J 2:419-426. Accession Z37515, Nukleotide 1344 bis 1533).
In pLemmi9-cwIso (Lemmi9 = Promotor des Lemmi9-Gens aus Tomate (Lycopersicon esculentum) , cw = Zellwand, Iso = Saccharoseisomerase) steht die kodierende Region des Saccharoseisomerase- Gens unter Feeding cell-spezifischer Kontrolle, das Genprodukt wird in das ER aufgenommen.
Analog wurde ein Kontrollkonstrukt zur Expression von ß-Glucuro- nidase (Jefferson et al. (1987) EMBO J 6:3901-3907) unter Kontrolle des Lemmi -Promotors hergestellt (pLemmi9-GUS) .
Kartoffelzellen wurden wie oben beschrieben mittels Agrobacterium-vermitteltem Gentransfer mit dem Konstrukt pLemmi9-cwIso bzw. pLemmi9-GUS transformiert und ganze Kartoffelpflanzen wurden regeneriert.
Beispiel 9: Herstellung des Plasmids pΔ0.3TobRB7-cwIso
Zur Herstellung des Plasmids pΔO .3TobRB7-cwIso wurde der Promotor des des Klasse I Patatin-Gens B33 im Plasmid pB33-cwIso gegen den Δ0.3TobRB7 Promotor (Opperman et al. (1994) Science 263:221-223) ausgetauscht und das Fusionsprotein aus Proteinase-Inhibitor- Signalpeptid und der Saccharoseisomerase somit unter Feeding cell-spezifische Kontrolle gestellt.
Die Funktionalität des "Feeding cell"-spezifischen Δ0.3TobRB7- Promotors wurde bereits demonstriert (Opperman et al. (1994) Science 263:221-223). Das pflanzliche Terminationssignal beinhaltet das 3 '-Ende der Polyadenylierungsstelle des Octopin- Synthase-Gens . Das Plasmid pΔO .3TobRB7-cwIso beinhaltet drei Fragmente A, B und C (Fig. 8) :
A) Fragment A beinhaltet den Δ0.3TobRB7-Promotor aus Nicotiana tabacum. Das Fragment beinhaltet die Region von -298 bp bis +76 des TobBR7-Gens befinden und als funktionelles Promotorfragment charakterisiert wurden (Opperman et al. (1994) Science. 263: 221-223, Acc.-No.: S45406) . Es wurde mittels PCR aus genomischer DNA von Nicotiana tabacum Var. Samsun NN
amplifiziert . Die Amplifizierung erfolgte unter Verwendung der folgenden spezifischen Primer:
Tobl: 5 ' -GGAATTCAGCTTATCTAAACAAAGTTTTAAATTC-3 ' (SEQ ID NO: 30)
Tob2: 5 ' -GGGTACCAGTTCTCACTAGAAAAATGCCCC-3 ' (SEQ ID NO: 31)
Zur Klonierung der DNA in die Expressionskassette tragen die Primer zusätzlich folgende Restriktionsschnittstellen: Primer Tobl, EcoRI; Primer Tob2 , Asp718.
Das PCR-Reaktionsgemisch (100 μl) enthielt:
- genomische DNA aus Tabak (1 μg) , - Primer Tobl und Tob2 (jeweils 250 ng) ,
- Pfu DNA-Polymerase-Reaktionspuffer (10 μl, Stratagene) ,
- 200 μM dNTPs (dATP, dCTP, dGTP, dTTP) und
- 2,5 Einheiten Pfu DNA-Polymerase (Stratagene) .
Vor Beginn der Amplifikationszyklen wurde das Gemisch für 5 min auf 95°C erhitzt. Die Polymerisierungsschritte (30 Zyklen) wurden in einem automatischen T3-Thermo- cycler (Biometra) nach folgendem Programm durchgeführt: Denaturierung 95°C (1 Minute) , Anlagerung der Primer bei 56°C (40 Sekunden) , Polymerase-Reaktion bei 72°C (3 Minuten) . Das Amplikon wurde mit den Restriktionsenzymen EcoRI und Asp718 verdaut und in die entsprechenden Restriktionsschnittstellen des Polylinkers von pBluescript (Stratagene) kloniert. Die Identität der amplifizierten DNA wurde mittels Sequenzanalyse verifiziert. Anschließend wurde das Fragment mit den Restriktionsenzymen EcoRI und Asp718 verdaut und in das Plasmid pB33-cwIso kloniert aus dem vorher der B33-Promotor nach Restriktion mit den Enzymen EcoRI und Asp718 deletiert wurde.
Fragment B enthält die Nukleotide 923 bis 1059 eines
Proteinase-Inhibitor II-Gens aus der Kartoffel (Keil et al. (1986) Nucl. Acids Res. 14:5641-5650; Genbank Acc . o . : X04118) , welche an das Saccharoseisomerase-Gen aus E. rhapon- tici, welches die Nukleotide 109 bis 1803 umfasst, fusioniert sind. Dadurch wird ein für die Aufnahme von Proteinen in das ER notwendiges Signalpeptid eines pflanzlichen Proteins N-terminal an die Saccharoseisomerase-Sequenz fusioniert.
C) Fragment C enthält das Polyadenylierungssignal .-des Octopin- Synthase Gens (Dhaese et al.(1983) EMBO J 2:419-426. Accession Z37515, Nukleotide 1344 bis 1533).
In pΔ0.3TobRB7-cwIso (Δ0.3TobRB7 = verkürzter Promotor des
TobRB7-Gens aus Tabak, cw = Zellwand, Iso = Saccharoseisomerase) steht die kodierende Region des Saccharoseisomerase-Gens unter "Feeding cell"-spezifischer Kontrolle, das Genprodukt wird in das ER aufgenommen.
Analog wurde ein Kontrollkonstrukt zur Expression von ß-Glucuro- nidase (Jefferson et al . (1987) EMBO J 6:3901-3907) unter Kontrolle des Δ0.3TobRB7-Promotors hergestellt (pΔO .3TobRB7-GUS) .
Kartoffelzellen wurden wie oben beschrieben mittels
Agrobacterium-vermitteltem Gentransfer mit dem Konstrukt pΔ0.3TobRB7-cwIso bzw. pΔO .3TobRB7-GUS transformiert und Kartoffelpflanzen wurden regeneriert
Beispiel 10: Infektion der Pflanzen mit Nematoden
Transformierte Pflanzen werden mit Hilfe von npt-spezifischen Primern über PCR bestätigt . Zur Infektion mit Nematoden werden die Stecklinge von transgenen Linien, die die Saccharoseisomerase unter Kontrolle eines „Feeding cell"-spezifischen Promotors exprimieren, zuerst auf Medium mit Kanamycin angezogen und später in Töpfe mit steriler Erde transferiert. Die Pflanzen werden bei 22°C (16 h Tag/8 h Nacht) angezogen. Die Infektion der Pflanzen wird wie folgt durchgeführt: 3 ml einer Suspension (ca. 500 J2-Larven) von Wurzelgallennematoden (Meloidogyne- Arten) werden direkt neben den Stengeln der Pflanzen in die Erde inokuliert . Die Pflanzen werden nach 2 bis 3 Wochen aus den Töpfen entfernt und die Wurzeln gewaschen. Anschließend wird die gesamte Wurzel einer jeden Pflanze mit Hilfe eines Stereo- mikroskopes untersucht und die Anzahl der Gallen am Wurzelsystem von transgenen Pflanzen und Wildtyppflanzen verglichen.
Transgene Pflanzen, die die Saccharoseisomerase unter Kontrolle eines „Feeding cell"-spezifischen Promotors exprimieren, zeigen eine deutliche Resistenz gegenüber endoparasitären Wurzelnematoden. Die Anzahl der Gallen am Wurzelsystem dieser Pflanzen nach Nematodenbefall ist im Vergleich zu nicht-transformierten Pflanzen signifikant reduziert.
Beispiel 11: In vitro Nematodenresistenz-Test
Materialien:
Pflanzen: Kartoffel (Solanum tuberosum L. cv. Solara) Nematoden: Meloidogyne incognita
Medium: modifiziertes Murashige & Skoog Medium (MS ; verfestigt mit Agar) bestehend aus micro und 1/2 macro-Elementen einschließlich Vitaminen, Sucrose und Diachin-Agar (0,7%) pH 5,8.
Pflanzen: Sterile transgene Kartoffelpflanzen (Solanum tuberosum L. cv. Solara transformiert mit pΔ0.3TobRB7-cwIso bzw. pLemmi9-cwIso) und entsprechende transgene Kontrollpflanzen (Solanum tuberosum L. cv. Solara transformiert mit pΔO .3TobRB7-GUS bzw. pLemmi9-GUS) wurden in Gläsern mit jeweils mehreren Pflanzen bereitgestellt. Ausgehend von jeder Pflanze wurden jeweils drei Linien mittels Stengelabschnitten und nachfolgender Kultivierung auf modifiziertem Murashige & Skoog Medium (MSm; verfestigt mit Agar) generiert. Jede Linie wurde auf einer separaten 9 cm Petri- schale ausgepflanzt . Die Pflanzen wurden für 2 bis 3 Wochen unter einem Licht/Dunkel-Regim von 16h Licht / 8h Dunkelheit bei 25°C gezüchtet .
Nematoden-Stammkultur:
Nematoden wurden aus sterilen Stammkulturen gewonnen. M. inco- gnita wurde monoxenisch in der Dunkelheit bei 25°C auf Wurzelex- plantaten von Cucumis sativus gezüchtet, wie bei Wyss et al. beschrieben (Wyss U et al. (1992) Nematologica 38:98-111). Eiersäcke wurden aus den Sterilkulturen gesammelt und auf einem Sieb in einem Glastrichter mit sterilem Wasser plaziert. Die Trichter wurden mit einem Platikschlauch verbunden, welcher mit einer Klemme verschlossen wurde. Geschlüpfte Jungtiere wurden durch Öffnen der Klemme und Ablassen der Suspension in kleine Gefäße gewonnen. Die Viskosität der Suspension wurde durch Zufügen einer Suspension von sterilem "Gel Rite" erhöht. Die Dichte der Nemato- den in der Suspension wurde bestimmt und durch Zugabe von sterilem Wasser normiert.
Nematodeninfektion
Sobald die Pflanzenwurzeln ein Wurzelsystem entwickelt hatten, wurden die Wurzeln mit frisch geschlüpften Jungnematoden im zweiten Stadium (J2) infiziert. Zehn Tropfen mit jeweils 10 Jungtieren wurden dabei auf jede Pflanze appliziert.
Auswertung: Nach 2 bis 3 Wochen hatten die Nematoden die Wurzeln penetriert und in den Kontrollpflanzen hatten sich Gallen gebildet. Gallenbildung wurde als Zeichen einer erfolgreichen Penetration und
Etablierung von Freßstellen in den Wurzeln herangezogen. Die Wurzeln der verschiedenen Pflanzenlinien wurden auf Gallen mikroskopisch untersucht und die Gallen auf der Petrischale vermerkt .
Im Vergleich zu den Kontrollpflanzen zeigen die mit pΔO .3TobRB7-cwIso bzw. pLemmi9-cwIso transformierten Kartoffellinien eine signifikante Verringerung der Gallenbildung. Dies bedeutet eine signifikante Minderung der Nematoden-bedingten Schädigung .