TESTKIT UND HAFTKLEBEBAND FÜR EINE ZYTOLOGISCHE UNTERSUCHUNG DER HAUTOBERFLÄCHE TEST KIT AND ADHESIVE TAPE FOR A CYTOLOGICAL EXAMINATION OF THE SKIN SURFACE
GEBIET DER ERFINDUNGFIELD OF THE INVENTION
Die Erfindung betrifft ein Haftklebeband, einen Kit für die Untersuchung von suspekten Veränderung der Haut und die Verwendung von Haftklebebändern in Kits zur Schnelldiagnostik von Hauterkrankungen.The invention relates to a pressure-sensitive adhesive tape, a kit for the investigation of suspicious change of the skin and the use of pressure-sensitive adhesive tapes in kits for the rapid diagnosis of skin diseases.
HINTERGRUND DER ERFINDUNGBACKGROUND OF THE INVENTION
Hautkrebs bzw. Melanome sind wegen des veränderten Freizeitverhaltens seit Jahren in Vormarsch. So nimmt die Zahl der Erkrankungen alle Jahre um etwa 5% zu. In den Vereinigten Staaten zählen Melanome bereits zu den sieben häufigsten Krebserkrankung. Es wird geschätzt, dass das Lebensrisiko, an Hautkrebs zu erkran- ken, in Nordamerika bereits auf 1 :75 gestiegen ist und aufgrund der hohen Zuwachs¬ raten nimmt auch die Gefahr von früh metastasierenden Melanomen stetig zu. In Europa sind ähnliche Entwicklungen zu erwarten. Der Krebs zeigt sich zunächst auf der Haut und siedelt dann im Körper aus, ins Lymphsystem, in die Leber, in die Lunge, in Knochen und in anderen Organen und Geweben. Hat das Melanom seinen primären Ort verlassen, so gilt es als nicht heilbar. Die zur Verfügung stehenden systemischen Behandlungsverfahren erlauben allenfalls eine Lebensverlängerung des Betroffenen, aber keine vollständige Heilung.Skin cancer or melanomas have been on the rise for years due to the changed leisure behavior. Thus, the number of diseases increases by about 5% every year. In the United States, melanoma is one of the seven most common cancers. It is estimated that the risk of developing skin cancer has already risen to 1 in 75 in North America, and the high rates of increase have led to a steady increase in the risk of early metastatic melanoma. Similar developments are expected in Europe. The cancer first shows on the skin and then settles in the body, the lymphatic system, the liver, the lungs, bones and other organs and tissues. Once the melanoma leaves its primary location, it is considered incurable. The available systemic treatment methods allow at most a life extension of the affected person, but not a complete cure.
Melanome zählen unter den metastasierenden Tumorarten zu denen, wo der primäre Tumor oft nicht lokalisiert werden kann. Die Untersuchung von verdächtigen Hauterscheinungen auf Melanome ist daher von größter Wichtigkeit für den Dermatologen. Die derzeitigen Untersuchungsmöglichkeiten von verdächtigen Haut¬ veränderungen beruhen stets auf einer visuellen Vorbeurteilung durch den behan¬ delnden Arzt, der Exzision oder Aspiration von verdächtigen Hautbereichen und dann einer zytologischer Untersuchung der Probe. Dies ist für den Patienten belastend, nicht nur wegen des chirurgischen Eingriffs, sondern auch, weil die zytologischen Unter¬ suchungen zumeist mit zeitlichem Abstand im Labor erfolgen. Die Wartezeit zwischen Exzision und zytologischem Befund ist für viele Patienten mit quälenden Ängsten verbunden. Auch ist der chirurgische Eingriff so klein nicht, als dass er er bei leisestem
Verdacht erfolgen könnte, sondern er bedarf regelmäßig der Erörterung mit dem Patienten. Dies führt dazu, dass der behandelnde Arzt Hautveränderungen gemäß. Wahrscheinlichkeiten beurteilen muss und dies bedingt die Gefahr von übersehenen Melanomen oder falsch eingeschätzten malignen Hautveränderungen Es wäre daher vorteilhaft, bei der visuellen Prüfung rasch von allen verdächtigen Hautveränderungen eine zytologische Untersuchungsprobe nehmen zu können, ohne den Patienten mit einem chirurgischen Eingriff und den damit verbundenen Ängsten und Schmerzen belasten zu müssen.Among the metastatic tumor types, melanomas are among those where the primary tumor often can not be located. The study of suspicious skin conditions on melanoma is therefore of utmost importance to the dermatologist. The current possibilities for investigating suspicious changes in the skin are always based on a visual preliminary assessment by the treating physician, the excision or aspiration of suspicious skin areas and then a cytological examination of the sample. This is stressful for the patient, not only because of the surgical procedure but also because the cytological examinations usually take place in the laboratory at intervals. The waiting time between excision and cytological findings is associated with agonizing fears for many patients. Also, the surgical procedure is not so small as to be the quietest Suspected, but it regularly requires discussion with the patient. This causes the treating physician to change the skin according to. It would therefore be advantageous to be able to quickly take a cytological test sample of all suspicious skin lesions in the visual examination, without the patient with a surgical intervention and the associated fears and To burden pain.
Bei erosiven Hautveränderungen können durch Abklatsch oder Abstrich zyto- logische Präparate gewonnen werden. Melanome, Basalinome oder spinozelluläre Karzinome sind aber zumeist nichterodierend. Bei Verdacht auf eine schuppende Hautkrankheit ist zudem bekannt, abgeschilferte Hautschuppen mit einem Klebefilm schonend abzunehmen und dann die Schuppen unter dem Mikroskop betrachten. Dieses Präparationsverfahren wird auch eingesetzt bei der Diagnostik von Pityriasis versicolor, einer Pilzerkrankung der Haut. Die oberflächlichen Pilzelemente werden mit dem Klebeband abgehoben und dann mit Methylenblau für die Untersuchung unter dem Mikroskop angefärbt. Klebestreifen werden zudem eingesetzt zur Diagnose von Zahnplaque, in Allergie- und Tuberculin-Tests (siehe GB 546,126; GB 501 ,873) zur Sicherstellung von Schuppen- und Faserproben für forensische Untersuchungen oder bei der Diagnostik auf Parasiten (siehe FR 2 599 500). DE 195 23 581 schlägt zudem einen durchsichtigen oder durchscheinenden Klebefilm vor zum Aufnehmen von Hautzellen (Corneozyten) und adhärierter Dermatophyten (Pilze der Gattungen Trichophyton, Epidermophyton und Microsporum) und Bakterien von der Haut¬ oberfläche. Als Trägermaterial für den wahlfrei gefärbten transparenten Klebefilms werden Polymerisate auf Polyolefin-Basis verwendet und als Selbstklebemasse Haft¬ kleber auf der Basis von Polyacrylaten. Die DE 197 18 066 beschreibt in diesem Zusammenhang ferner die Verwendung eines wasserlöslichen Haftklebers, so dass die aufgenommenen Corneozyten und adhärierter Dermatophyten und Bakterien für weitere Untersuchungen wieder vom Klebeband abgelöst werden können. Die DE 196 08 129 beschreibt schließlich eine selbstklebende Trägerfolie mit einem in der Klebeschicht befindlichen, wählbaren Indikatorsubstanz für den Nachweis verschie¬ denster chemischer Substanzen. Die Verwendung von transparatenen Haftklebefilmen in Reihenuntersuchungen zur Gewinnung von Oberflächenzellen für Reihenunter-
suchungen auf den Anteil an kernhaltiger Oberflächenzellen und sonstiger zytomor- phologischer Kriterien war nicht bekannt.In the case of erosive skin changes, cytological preparations can be obtained by imprinting or smearing. However, melanomas, basal lobsters or spinocellular carcinomas are mostly non-erodic. If a scaly skin disease is suspected, it is also known to gently remove shed skin flakes with an adhesive film and then examine the scales under the microscope. This preparation method is also used in the diagnosis of pityriasis versicolor, a fungal disease of the skin. The superficial fungal elements are lifted off with the adhesive tape and then stained with methylene blue for examination under the microscope. Adhesive tapes are also used to diagnose dental plaque, in allergy and tuberculin tests (see GB 546,126, GB 501,873) to ensure dandruff and fiber samples for forensic examinations or for parasite diagnosis (see FR 2 599 500). DE 195 23 581 also proposes a transparent or translucent adhesive film for receiving skin cells (corneocytes) and adhered dermatophytes (fungi of the genera Trichophyton, Epidermophyton and Microsporum) and bacteria from the skin surface. As support material for the optionally colored transparent adhesive film, polymers based on polyolefin are used and as self-adhesive adhesive on the basis of polyacrylates. DE 197 18 066 also describes in this context the use of a water-soluble pressure-sensitive adhesive, so that the recorded corneocytes and adhered dermatophytes and bacteria can be detached again from the adhesive tape for further investigations. Finally, DE 196 08 129 describes a self-adhesive carrier film with a selectable indicator substance in the adhesive layer for detecting various chemical substances. The use of transparent pressure-sensitive adhesive films in screening for the generation of surface cells for series There was no information available on the proportion of nucleated surface cells and other cytomorphological criteria.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Kit für die Untersuchung von Erkrankungen der Haut bereitzustellen, der insbesondere eine zytologische Schnelldiagnose auf atypische Epithelzellen erlaubt. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist ein einfaches Mittel zur schmerzlosen Erlangung von Hautproben für die zytologische Diagnostik bereitzu¬ stellen. Das Mittel und der Kit sollen eine differentialdiagnotische Unterscheidung von benignen und malignen Veränderungen der Haut erlauben und insbesondere eine Früherkennung von malignen Melanomen, Basaliomen, aktinischen Keratosen. Es soll also ganz allgemein ein Mittel und ein Kit bereitgestellt werden für eine nicht-invasive Früherkennung zytopathologisch relevanter Veränderungen der Haut.It is an object of the invention to provide a kit for the investigation of diseases of the skin, which in particular allows a cytological rapid diagnosis of atypical epithelial cells. Another object of the invention is to provide a simple means for the painless obtaining of skin samples for cytological diagnosis. The agent and the kit should allow differential diagnosis of benign and malignant changes of the skin and in particular an early detection of malignant melanomas, basaliomas, actinic keratoses. In general, a remedy and kit should be provided for the non-invasive early detection of cytopathologically relevant changes of the skin.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNGSUMMARY OF THE INVENTION
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Haftklebeband für die Hautdiagnostik gemäß Anspruch 1 sowie den Testkit gemäß Anspruch 10. Weitere Ausführungs¬ formen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.This object is achieved by a pressure-sensitive adhesive tape for skin diagnostics according to claim 1 and the test kit according to claim 10. Further embodiments of the invention are described in the subclaims.
Die Erfindung stellt ein Mittel und einen Testkit für die Diagnostik von krankhaften Veränderungen der Haut bereit, umfassend ein klares transparentes Haftklebeband, bestehend aus einem transparenten Trägerfilm und einer Haftklebe- schicht darauf, die nach dem Aufbringen des Haftklebebands auf die Haut einen so starken Kontakt mit oberflächlichen Hautzellen herstellt, dass beim Abziehen des transparenten Haftklebebands von der Haut, in erheblichem Umfang Epithelzellen und Keratinozyten aus den oberflächlichen Hautschichten am Haftklebeband kleben blei¬ ben und von der Haut abgerissen werden. Diese Epithelzellen stehen dann unmittelbar einer zytologischen Untersuchung zur Verfügung.The invention provides a means and a test kit for the diagnosis of pathological changes in the skin, comprising a clear transparent pressure-sensitive adhesive tape consisting of a transparent carrier film and a pressure-sensitive adhesive layer thereon, which after contact with the pressure-sensitive adhesive tape contacts the skin so strongly Superficial skin cells manufactures that when removing the transparent pressure-sensitive adhesive tape from the skin, to a considerable extent epithelial cells and keratinocytes from the superficial skin layers stick to the pressure-sensitive adhesive tape and are torn off the skin. These epithelial cells are then immediately available for cytological examination.
Die Erfindung beruht auf der überraschenden Entdeckung, dass Haftklebefilme mit einer so stark zellbindenden Kleberschicht ausgelegt werden können, dass beim Abreißen des Films von der Haut nicht nur bereits abgeschilfterte Zellen und Schuppen auf das Haftklebeband übergehen, sondern dass selektiv bei pathologischen Hautver- änderungen auch Epithelzellen und Keratinozyten aus der Hautoberfläche exfoliert werden. Diese oberflächlichen exfolierten Zellen stehen dann unmittelbar für eine aus¬ sagekräftigen Zytologie zur Verfügung. Ist der Klebekontakt zwischen Haftklebeband
und den oberflächlichen Hautschichten und dessen Zellen zu schwach, werden nur tote vertrocknete Keratinozyten und Schuppen vom Klebeband abgehoben. Eine Zytologie an derartigen Hautschuppen ist nicht sinnvoll und aussagekräftig. Ist aber der Klebekontakt zwischen Haut und Haftklebeband stark, dann werden nicht nur beim ersten Abriss, sondern auch beim zweiten, dritten und vierten wiederholten Abzug bei suspekten Hautveränderungen regelmäßig Epithelzellen und Keratinozyten aus der Hautoberfläche mit abgerissen, die dann in einer Schnellzytologie untersucht werden können. Bei normalen Hautpartien werden von einem derartigen Klebeband nur tote Schuppen abgetragen. Man nützt also die geringere Gewebebindung bei patholo- gischen Veränderung der Haut selektiv aus und auch die bekannte Tatsache, dass auf der Hautoberfläche im Normalfall „keine" lebende kernhaltigen Zellen vorliegen. Gehen also beim Abrisspräparat nicht nur Hautschuppen auf den Haftklebefilm über, sondern in erheblichem Umfang auch kernhaltige Keratinozyten oder andere kernhaltige Zellen, dann liegt eine Hautveränderung vor, die in jedem Fall differentialdiagnostisch weiter untersucht werden muss. Die Tatsache von kernhaltigen Zellen auf der Hautoberfläche weist zudem darauf hin, dass das unter dem Haftklebefilm befindliche Gewebe patho¬ logisch verändert ist.The invention is based on the surprising discovery that pressure-sensitive adhesive films can be designed with a strongly cell-bonding adhesive layer so that not only cells and scales that have already been shed are transferred to the pressure-sensitive adhesive tape when the film is torn off the skin, but also that epithelial cells are selectively affected by pathological skin changes and keratinocytes are exfoliated from the skin surface. These superficial exfoliated cells are then immediately available for a meaningful cytology. Is the adhesive contact between pressure-sensitive adhesive tape and too weak for the superficial layers of the skin and its cells, only dead, dried keratinocytes and scales are lifted off the adhesive tape. A cytology of such dander is not meaningful and meaningful. However, if the adhesive contact between the skin and pressure-sensitive adhesive tape is strong, epithelial cells and keratinocytes from the skin surface are regularly torn off, not only at the first demolition but also during the second, third and fourth repeated doffing of suspicious lesions, which can then be examined in a rapid cytology. In normal areas of skin, only dead scales are removed from such an adhesive tape. Thus, the lower tissue binding in the case of pathological change of the skin is selectively utilized and also the known fact that "no" living nucleated cells are normally present on the skin surface If nucleated keratinocytes or other nucleated cells are present, then there is a change in the skin, which in any case must be further investigated by differential diagnosis.The fact of nucleated cells on the surface of the skin also indicates that the tissue under the pressure-sensitive adhesive film is pathologically altered ,
Der Abriss eines stark klebenden Klebebandes wird zwar vom Patienten an em¬ pfindlichen Stellen als unangenehm empfunden. Dies ist aber ein gewohnter natür- licher Schmerz, der toleriert wird, während eine Exzision oder eine Aspiration mit einer Nadel regelmäßig als belastend empfunden wird.The demolition of a strongly adhesive adhesive tape is perceived as uncomfortable by the patient at sensitive points. However, this is a common natural pain that is tolerated, while excision or aspiration with a needle is usually considered distressing.
Der Haftklebefilm für die erfindungsgemäße Schnellzytologie besteht aus einem transparenten Substrat oder Träger und einem starken Kontaktklebstoff. Dies ist bei¬ spielsweise bei einem Acrylat-Klebeband wie dem transparenten Tesa®-Film gegeben, wenngleich diese Klebebänder für andere Zwecke hergestellt werden und vorgesehen sind. Der kommerziell erhältlich transparente Tesa®-Film besitzt hinreichend Klebkraft, wenn er fest von der Rückseite auf die verdächtige Hautveränderung aufgerubbelt wird. Ein Haftklebefilm mit einer etwas dickeren und nach dem ersten Aufbringen schnell aushärtenden Haftkleberschicht ist aber wegen einer größeren Zellausbeute bevorzugt. Auch entfällt das Rubbeln und das Abrissverfahren wird einheitlicher. Aber auch mit einem kommerziellen Tesa®-Film können bereits, wenn der Film sehr fest angedrückt wird, regelmäßig oberflächliche Epithelzellen aus der Haut abgerissen
werden. Ein Haftklebefilm mit einem speziellen Hautklebstoff wie N-Butyl-2- cyanoacrylsäure ist natürlich besser geeignet. Besonders geeignet sind auch Haft¬ klebefilm mit einem definierten Auftrag an Fibrinklebstoff in Kombination mit einem Acrylatkleber. Besonders geeignet für den Träger sind herkömmliche Polyamide. Es können auch Copolymere üblicher Polyamidmonomere mit anderen Monomeren verwendet werden oder Gemische von zwei oder mehreren Polyamiden. Das Copolyamid besteht bevorzugt aus einem Caprolactam wie Nylon-6 und Nylon-6,6, Laurolactam und Hexa- methylendiaminadipat, wie auch auf anderen polyamidbildenden Verbindungen. Weitere Bestandteile können sein: 11-Aminoundecansäure und Salze des Hexamethy- lendiamins mit Adipin-, Azelain-, Sebacin- und Undecandicarbonsäure. Das Substrat kann auch ein herkömmlicher transparenter Polybuten- oder Polypropylenfilm sein oder aus einem Polyester bestehen. Bevorzugt sind thermoplastische Polymere als Träger.The pressure-sensitive adhesive film for the rapid cytology according to the invention consists of a transparent substrate or carrier and a strong contact adhesive. This is given, for example, in the case of an acrylate adhesive tape such as the transparent Tesa® film, although these adhesive tapes are produced and provided for other purposes. The commercially available transparent Tesa® film has sufficient adhesive power when it is firmly rubbed from the back to the suspicious skin change. However, a pressure-sensitive adhesive film with a somewhat thicker pressure-sensitive adhesive layer curing rapidly after the first application is preferred because of a greater cell yield. Scratching is also eliminated and the tear-off process becomes more uniform. But even with a commercial Tesa® film can already, if the film is very firmly pressed, regularly tore off superficial epithelial cells from the skin become. A pressure-sensitive adhesive film with a special skin adhesive such as N-butyl-2-cyanoacrylic acid is of course more suitable. Adhesive film with a defined application of fibrin adhesive in combination with an acrylate adhesive is also particularly suitable. Particularly suitable for the carrier are conventional polyamides. It is also possible to use copolymers of customary polyamide monomers with other monomers or mixtures of two or more polyamides. The copolyamide preferably consists of a caprolactam such as nylon-6 and nylon-6,6, laurolactam and hexamethylenediamine adipate, as well as other polyamide-forming compounds. Further constituents may be: 11-aminoundecanoic acid and salts of hexamethylenediamine with adipic acid, azelaic acid, sebacic acid and undecanedicarboxylic acid. The substrate may also be a conventional transparent polybutene or polypropylene film or may be made of a polyester. Preference is given to thermoplastic polymers as a carrier.
Die Dicke des Trägers ist in der Regel 1 und 1000 μm, bevorzugt zwischen 5 und 250 μm, besonders bevorzugt 10 bis 100 μm. Dünnere Substrate sind aus opti¬ schen Gründen bevorzugt. Der Träger ist bevorzugt klar transparent und einseitig mit Haftkleber beschichtet. Die andere Seite des Trägers besitzt bevorzugt eine kratzfeste harte Oberschicht, so dass der Haftklebefilm analog einem Deckgläschen auf einem Objektträger verwandt werden kann. Das transparente Klebeband besitzt deshalb bevorzugt integiert eine Auflagemarkierung, z.B. in Form eines Kreises oder eines Gitterfelds, so dass später die pathologische Stelle mit der Hautveränderung unter dem Mikroskop lokalisiert werden kann. Bei einem durchsichtigen, klaren Haftklebefilm mit aufgedruckter oder integrierter Auflagenmarkierung kann man den Klebestreifen auch zielgenauer auf die suspekte Hautveränderung legen und nach dem Abreißen als „Deckglas" (mit den Zellen nach unten) auf einem Objektträger verwenden. Der Haftklebefilm ist daher bevorzugt ein klar transparenter, einseitig mit Haftkleber beschichteter Streifen in der Größe eines handelsüblichen Objektträgers für die Mikroskopie. Er besitzt bevorzugt eine für das Auge sichtbare Auflagenmarkierung und fakulativ eine für das Auge sichtbare sowie eine mikroskopisch kleine Beschriftung zwecks Präparatzuordnung. Er besitzt zudem bevorzugt an einer Seite ein rauhes Feld für eine manuelle Beschriftung. In der kommerziellen Form wird daher der erfindungsgemäße Abrissfilm als kurze Auflegestreifen, fakultativ mit einem
abziehbaren Schutz für die Haftkleberschicht, ausgebildet sein.The thickness of the support is usually 1 and 1000 microns, preferably between 5 and 250 microns, more preferably 10 to 100 microns. Thinner substrates are preferred for optical reasons. The support is preferably transparent and coated on one side with pressure-sensitive adhesive. The other side of the carrier preferably has a scratch-resistant hard top layer, so that the pressure-sensitive adhesive film can be used analogously to a coverslip on a slide. Therefore, the transparent adhesive tape preferably has a support mark integrated in it, for example in the form of a circle or a grid field, so that later the pathological site with the skin change can be localized under the microscope. In the case of a clear, transparent pressure-sensitive adhesive film with printed or integrated overlay marking, the adhesive strip can also be targeted more precisely to the suspicious skin change and used after tearing off as a "cover glass" (with the cells facing downwards) on a microscope slide It preferably has an overlay mark visible to the eye and, optionally, an eye-visible as well as a microscopic inscription for the purpose of specimen assignment, and preferably has a rough field on one side for commercial printing, therefore, in the commercial form, the tear film of the present invention will be used as a short lay-up strip, optionally with a peelable protection for the pressure-sensitive adhesive layer, be formed.
Es können in den Kleber des Klebestreifens Substanzen enthalten sein, die eine Charakterisierung der abgezogenen Zellen erlauben, z.B. in der Mikroskopie (Licht, Fluoreszenz, Polarisation) oder durch eine spezifische chemische Reaktion (Präzipitationsreaktionen, Antigen-Antikörper-Reaktion), usw.It may be contained in the adhesive of the adhesive strip substances that allow characterization of the withdrawn cells, e.g. in microscopy (light, fluorescence, polarization) or by a specific chemical reaction (precipitation reactions, antigen-antibody reaction), etc.
Die Haftklebeschicht kann alle möglichen Arten von Klebstoffen umfassen wie Klebstoffe auf Acrylatbasis, wie in Tesa®-Film, Klebstoffe auf Basis von Naturkaut¬ schuk, Klebstoff auf Basis von synthetischem Kautschuk wie Polystyrolpolybutadien (SBR), Ethylenvinylacetate (EVA), auf Blockcopolymeren basierende Klebstoffe aus synthetischem Kautschuk wie Polystyrol-Butadien-Polystyrol (SBS) und Polystyrol- Polyisopren-Polystyrol (SIS), Klebstoff auf Vinyletherbasis, Klebstoffe auf Siliconbasis, Klebstoffe auf Polyurethanbasis, chlorierte Klebstoffe, etc. Eine Anzahl dieser Kleb¬ stoffe ist beispielsweise in den europäischen Patentanmeldungen 103407 und 487171 beschrieben. Besonders bevorzugt sind Klebstoffe auf der Basis von Acrylsäure. Ganz besonders bevorzugt ist ein Haftklebefilm mit einer dünnen Schicht monomerer N- Butyl-2-cyanoacrylsäure, die in Kontakt mit der Haut rasch polymerisiert. Ferner können Fibrinklebstoffe verwendet werden.The pressure-sensitive adhesive layer may include all sorts of adhesives such as acrylate-based adhesives such as Tesa® film, natural rubber based adhesives, synthetic rubber based adhesives such as polystyrene polybutadiene (SBR), ethylene vinyl acetates (EVA), block copolymer based adhesives synthetic rubber such as polystyrene-butadiene-polystyrene (SBS) and polystyrene-polyisoprene-polystyrene (SIS), vinyl ether-based adhesive, silicone-based adhesives, polyurethane-based adhesives, chlorinated adhesives, etc. A number of these adhesives are, for example, European Patent applications 103407 and 487171. Particularly preferred are adhesives based on acrylic acid. Very particular preference is given to a pressure-sensitive adhesive film with a thin layer of monomeric n-butyl-2-cyanoacrylic acid which rapidly polymerises in contact with the skin. Furthermore, fibrin adhesives can be used.
Wie auch immer, der Klebstoff muss so beschaffen sein, dass er nach Kontakt mir der Haut leicht in Vertiefungen der Haut eindringt und einen Klebekontakt mit oberflächlichen Epithelzellen und Keratinozyten herstellt. Diesem kann man nach¬ helfen, indem man den Klebefilm fest auf die verdächtige Hautveränderung aufrubbelt und so den Kontakt herstellt. Denkbar sind auch funktionelle Haftfilme mit einem aktivierbaren Kontaktklebstoff.However, the adhesive must be such that, after contact with the skin, it will easily penetrate into pits of the skin and make adhesive contact with superficial epithelial cells and keratinocytes. This can be helped by rubbing the adhesive film firmly on the suspicious skin change and thus establishing contact. Also conceivable are functional adhesive films with an activatable contact adhesive.
Aktivierbare Zweikomponentenklebstoffe in Verbindung mit einem Haftklebe- band sind besonders bevorzugt. In diesem Fall kann nämlich die verdächtige Hautver¬ änderung mit einem flüssigen Aktivator bepinselt werden, der dann nach dem Auflegen die zweite Kleberkomponente auf dem Trägerband aktiviert. Auf diese Weise können so leicht Zellen aus den oberen Schichten der Haut gewonnen werden. Ein Zwei¬ komponentenkleber hat zudem den Vorteil, dass mit dem Aktivator auch ein bindendes Diagnostikum wie Antikörper oder ein ungiftiger Reaktivfarbstoff für die klassische Melanomzytologie auf die Haut aufgebracht werden kann. Es ist auch denkbar die Färbe- und die Immunchemie direkt auf der Haut auszuführen, z.B. beim Auftragen
oder Bepinseln mit dem Aktivator, und gefärbte bzw. markierte Epithelzellen dann durch Ab- und Ausriss aus der Haut für eine Schnellzytologie auf den Haftklebefilm zu übertragen. Denkbar ist auch, die Färbeschritte und die Immundiagnostik für die Zyto¬ logie in den einzelnen Stufen für den Abriss der Zellen zu integrieren, d.h., zum Teil auf der Haut und zum Teil nach Abriss der Zellen auf dem Haftklebefilm vorzunehmen. Zur Zeit ist der Einfachheit halber die Färbung bzw. die Immunzytologie auf dem Haftfilm bevorzugt.Activatable two-component adhesives in conjunction with a pressure-sensitive adhesive tape are particularly preferred. In this case, the suspicious Hautver¬ change can namely be brushed with a liquid activator, which then activates the second adhesive component on the carrier tape after hanging up. In this way cells can be easily obtained from the upper layers of the skin. A two-component adhesive also has the advantage that a binding diagnostic agent such as antibodies or a non-toxic reactive dye for classical melanoma cytology can also be applied to the skin with the activator. It is also conceivable to carry out the dyeing and the immunochemistry directly on the skin, for example when applying or brushing with the activator, and then to transfer colored or labeled epithelial cells to the pressure-sensitive adhesive film by way of removal and removal from the skin for rapid cytology. It is also conceivable to integrate the staining steps and the immunodiagnostics for the cytology in the individual stages for the demolition of the cells, ie to carry out in part on the skin and partly after the cells have been torn off on the pressure-sensitive adhesive film. At present, for the sake of simplicity, staining or immunocytology on the adhesive film is preferred.
Bei einem Einkomponentenkleber liegt der Klebstoff bevorzugt in einer Menge von 5 bis 80 g/m2, bevorzugt 20 bis 60 g/m2 auf dem Trägerfilm vor. Dies gilt auch für licht- und wärmeaktivierbare Klebstoffe oder für Gewebeklebstoffe mit monomerer N- Butyl-2-cyanoacrylsäure. Wichtig ist, dass der Klebstoff sich so fest mit oberflächlichen Epithelzellen und Hautpartien verbindet, dass einzelne Zellen und Zellverbände beim Abziehen des Trägers von der Haut abgehen, d.h. an pathologischen Stellen, und dann für eine Zytologie zur Verfügung stehen. Selbstverständlich muss die Klebe- Verbindung zwischen Trägerfilm und Haut ohne weiteres und schmerzfrei durch Abreißen lösbar sein.In the case of a one-component adhesive, the adhesive is preferably present in an amount of from 5 to 80 g / m 2 , preferably from 20 to 60 g / m 2, on the carrier film. This also applies to light- and heat-activatable adhesives or tissue adhesives with monomeric N-butyl-2-cyanoacrylic acid. Importantly, the adhesive binds so tightly with superficial epithelial cells and skin areas that individual cells and cell aggregates depart from the skin as the wearer peels away, ie at pathological sites, and then become available for cytology. Of course, the adhesive connection between the carrier film and the skin must be easily and painlessly by tearing solvable.
Die Klebebänder können durch verschiedene Verfahren hergestellt werden, z.B. durch Auftragen eines Klebstoffsystems in einem organischen Lösungsmittel oder Wasser; durch Auftrag in einem Heißschmelzverfahren, durch Coextrudieren, oder durch Auftrag als Feststoff und Härten unter Einsatz von UV-Strahlung, Elektronen¬ strahlung oder Wärme. Die letztere Technik kann insbesondere auch eingesetzt werden, um den Klebstoff nach Auflegen des Klebebandes auf die Haut endzuhärten, um eine besonders feste Verbindung zwischen Träger und zu untersuchenden Zellen zu erzielen. Derartige härtbare Klebstoffe sind daher besonders bevorzugt.
The adhesive tapes can be made by various methods, for example, by applying an adhesive system in an organic solvent or water; by application in a hot melt process, by coextrusion, or by application as a solid and curing using UV radiation, electron radiation or heat. In particular, the latter technique can also be used to end-cure the adhesive after the adhesive tape has been applied to the skin in order to achieve a particularly strong bond between the support and the cells to be examined. Such curable adhesives are therefore particularly preferred.
Die Erfindung stellt zudem einen Teile- und Reagenziensatz sowie ein Präpara¬ tionsverfahren bereit, die es ermöglichen, die mit dem Abrissstreifen gewonnenen einzelnen Epithelzellen aus der Haut zu charakterisieren. Zellkerne in Keratinozyten der Hautoberfläche sind nicht physiologisch. Sie sagen aus, dass eine Parakeratose vorliegt. Bei bestimmten, klinisch eindeutig zu diagnostizierenden Hautkrankheiten ist die Parakeratose ein typisches Krankheitszeichen, z.B. bei der Psoriasis vulgaris. Eine Parakeratose bei suspekten Hautveränderungen kann zum Beispiel stehen für Vorstufen des „weißen" Hautkrebses (aktinische Keratose, Morbus Bowen).The invention also provides a kit of parts and reagents and a preparation method which make it possible to characterize the individual epithelial cells obtained from the skin with the tear strip. Nuclei in skin surface keratinocytes are not physiological. They say that there is parakeratosis. For certain clinically unequivocally diagnosed skin diseases, parakeratosis is a typical hallmark, e.g. in psoriasis vulgaris. A parakeratosis in case of suspicious skin changes can be, for example, precursors of "white" skin cancer (actinic keratosis, Bowen's disease).
Die Erfindung erlaubt die Frühdiagnose von pathologischen kernhaltigen Epi- thelzellen und die Identifizierung von suspekten Pigmentmalen für eine weitere histo- logische und zytologische Untersuchungen.The invention permits the early diagnosis of pathological nucleated epithelial cells and the identification of suspicious pigment spots for further histological and cytological examinations.
Das maligne Melanom, das Basaliom und das spinozelluläre Karzinom können zudem leicht anhand typischer zytomorphologischer Merkmale differenziert werden. Melanome zeigen im Abrisspräparat große bis sehr große, rundlich bis kreisrunde Zellen. Nukleolen sind darin entweder nicht vorhanden oder deutlich vergrößert. Die Kerne sind groß, meist kreisrund bis einfach oval und oftmals mehrkernig. Beim Basaliom sind die Zellen im Abrisspräparat überwiegend homogen klein und oft oval. Nukeolen sind wenig sichtbar. Das Kernchromatin ist grob granulär bis schollig. Beim spinozellulären Karzinom sind die Zellen im Abrisspräparat rundoval bis polygonal und variabel groß. Nukleolen sind nur teilweise vorhanden. Das Kernchromatin ist über¬ wiegend grob verklumpt und viele Zellen mehrkernig.In addition, malignant melanoma, basal cell carcinoma and spinocellular carcinoma can be easily differentiated using typical cytomorphological features. Melanomas in the demolition specimen show large to very large, roundish to circular cells. Nuclei are either absent or significantly enlarged. The cores are large, usually circular to simply oval and often mehrkernig. Basalioma cells in the demolition specimen are predominantly homogeneously small and often oval. Nukeols are not very visible. The nuclear chromatin is roughly granular to schollig. In the case of spinocellular carcinoma, the cells in the demolition preparation are round-oval to polygonal and variably large. Nucleoli are only partially present. The nuclear chromatin is über¬ roughly coarsely clumped and many cells polynuclear.
Weitere Hautkrankheiten, die auf diese Weise diagnostiziert werden können, sind aktinische Keratosen, Morbus Bowen, oberflächliche Basaliome, atypische Pig- mentnaevi. Im letzteren Fall werden pigmentierte Epidermiszellen mit dem transpa- renten Klebestreifen abgenommen und man kann sie mit bloßem Auge auf dem trans¬ parenten Film gegen einen weißen Hintergrund als braune Flecke sehen. Unter dem Lichtmikroskop können dann die einzelnen Zellen bewertet werden.Other skin diseases that can be diagnosed in this way include actinic keratoses, Bowen's disease, superficial basal cell carcinoma, atypical pigment nevi. In the latter case, pigmented epidermal cells are removed with the transparent adhesive strip and can be seen with the naked eye on the transparent film against a white background as brown spots. Under the light microscope, the individual cells can then be evaluated.
Eine solche Charakterisierung der Zellen kann ohne Aufwand sofort erfolgen mit herkömmlichen Schnellfärbetechniken wie mit Methylenblau, Hemacolor® (Merck), May-Grünwald-Giemsa, Giemsa, Cytocolor® (Merck, zytologische Standard-Färbung nach Szczepanik). Man kann so sofort kernhaltige bzw. atypische Zellen von kernlosen normalen Hautzellen unterscheiden. Selbstverständlich können auch immunzytolo-
gische Färbeverfahren verwendet werden. Es liegt nahe, in die Klebesubstanz dia¬ gnostisch relevante Substanzen zu integrieren, z.B. Antikörper, HLA, Detektoren für Mediatoren (EGF, Leutotriene usw.). Auch können die Objektträger für den transpa¬ renten Haftklebefilm vorbereitet werden mit Substanzen, die in Kombination mit Stoffen auf dem Klebestreifen ein bio- oder anderes laborchemisch interpretierbares Ergebnis liefern, also ob z.B. eine Proliferation vorliegt, eine Entzündung oder ein Tumor¬ wachstum. Substanzen, die zusätzlich in den Kleber zur Erfassung der gesuchten Zellveränderungen integriert werden können, sind: Antikörper, bzw. Antigene für be¬ stimmte Komplexreaktionen, fluoreszierende Antigene und Substanzen, immunolo- gisch relevante Substanzen, Farbstoffe, gentechnisch hergestellte spezifische Antigene und andere Substanzen, färbetechnische Stoffe.Such characterization of the cells can be carried out immediately with conventional rapid staining techniques such as methylene blue, Hemacolor® (Merck), May-Grünwald-Giemsa, Giemsa, Cytocolor® (Merck, standard cytological staining according to Szczepanik). One can thus immediately distinguish nucleated or atypical cells from nucleated normal skin cells. Of course, immunocyto- gical dyeing methods are used. It is natural to integrate diagnostically relevant substances into the adhesive substance, eg antibodies, HLA, detectors for mediators (EGF, Leutotriene etc.). The slides for the transparent pressure-sensitive adhesive film can also be prepared with substances which, in combination with substances on the adhesive strip, give a biochemically or other result that can be interpreted in terms of laboratory chemistry, ie if, for example, there is proliferation, inflammation or tumor growth. Substances which can additionally be integrated into the adhesive for detecting the sought cell changes are: antibodies or antigens for specific complex reactions, fluorescent antigens and substances, immunologically relevant substances, dyes, genetically engineered specific antigens and other substances, coloring matters.
Das geschilderte Abrissverfahren ist in Verbindung mit den Schnellfärbe¬ techniken einfach und rasch vorzunehmen und damit in der täglichen Praxis beim Hautarzt und für Reihenuntersuchungen geeignet. Da mit einem Abriss von Epithel- zellen Kernmaterial auf den Haftklebefilm übergeht, kann auf dem Haftklebestreifen selbst nach Färben eine PCR (Polymerasekettenreaktion) mit DNA-Krebsmarkem er¬ folgen. Derartige Marker sind in der Literatur bekannt, und es kommen fast täglich neue hinzu. Selbstverständlich kann die PCR auch direkt am Haftklebefilm (ohne vorheriges Färben) erfolgen. Eine PCR mit Krebsmarkem wird aus Kostengründen zur Zeit immer dann erfolgen, wenn bereits ein erheblicher Verdacht auf ein malignes Melanom besteht. Allerdings ist die PCR-Technik stark automatisierbar, so dass sie bald in Konkurrenz zur klassischen Melanomzytologie treten wird, insbesondere, wenn die Zahl der Untersuchungsproben aufgrund des vorliegenden Verfahrens der Proben¬ gewinnung stark ansteigt. Ein weiterer Vorteil der automatisierbaren PCR-Technik mit Krebsmarkem ist die Eindeutigkeit des Befunds, was bei einer klassischen Zytologie nicht gegeben ist.The described tear-off method, in conjunction with the fast-dyeing techniques, can be carried out quickly and easily, making it suitable for daily use by the dermatologist and for screening tests. Since core material is transferred to the pressure-sensitive adhesive film with an epithelial cell tear, a PCR (polymerase chain reaction) with DNA cancer markers can be obtained on the pressure-sensitive adhesive strip even after dyeing. Such markers are known in the literature and new ones are added almost daily. Of course, the PCR can also be done directly on the pressure-sensitive adhesive film (without prior dyeing). For reasons of cost, a PCR with cancer markers is currently always carried out when there is already a considerable suspicion of a malignant melanoma. However, the PCR technique is highly automated, so that it will soon compete with classical melanoma cytology, especially if the number of test samples increases sharply due to the present method of Proben¬ recovery. Another advantage of the automatable PCR technique with cancer markers is the unambiguousness of the findings, which is not the case with classical cytology.
Die hier beschriebene Klebestreifendiagnostik eröffnet bereits die Möglichkeit, oberflächliche Hautzellen - Epithelzellen, Keratinozyten - zu differenzieren. Es können insbesondere auch kernhaltige Zellen so erfasst werden, dass eine Aussage über die Dignität eines Gewebes möglich wird.The adhesive tape diagnostics described here already open up the possibility of differentiating superficial skin cells - epithelial cells, keratinocytes. In particular, nucleated cells can also be detected so that a statement about the dignity of a tissue is possible.
Die Erfindung wird nun im Einzelnen an Beispielen und mit Bezug auf die nach¬ stehenden Abbildungen beschrieben. Die Beispiele dienen hierbei nur der Darstellung
und der Beschreibung der Erfindung und nicht zu deren Beschränkung auf die be¬ schriebenen Ausführungsformen. Der Schutzumfang der Erfindung ergibt sich vielmehr aus den anhängenden Ansprüchen und dazu vorhandenen Äquivalenten.The invention will now be described in detail by way of example and with reference to the following figures. The examples serve only for illustration and the description of the invention and not to limit it to the be¬ described embodiments. The scope of the invention will be more apparent from the appended claims and equivalents thereof.
KURZE BESCHREIBUNG DER ABBILDUNGENBRIEF DESCRIPTION OF THE FIGURES
Es zeigt:It shows:
Fig. 1 A eine Photographie einer verdächtigen Hautveränderung;Fig. 1A is a photograph of a suspicious lesion;
Fig. 1 B eine Photographie der verdächtigen Hautveränderung von Fig. 1 mit auflegtem Haftklebestreifen;Fig. 1B is a photograph of the suspicious lesion of Fig. 1 with the adhesive sheet applied;
Fig. 2A eine Photographie eines Haufens verdächtig brauner Epithelzellen;Fig. 2A is a photograph of a cluster of suspiciously brown epithelial cells;
Fig. 2B eine Aufnahme (1 :1 ) des Abrisspräparats von Fig. 2A und der abge¬ rissenen braunen Epithelzellen gegen einen weißen Hintergrund;FIG. 2B shows a picture (1: 1) of the demolition preparation of FIG. 2A and of the torn off brown epithelial cells against a white background; FIG.
Fig. 3A eine Photographie eines Melanozytärs auf einer Wange;Fig. 3A is a photograph of a melanocytic on a cheek;
Fig. 3B Mikroskopaufnahme von dem Melanozytär in Fig. 3A auf einem Abrissprä- parat nach Färbung;Fig. 3B Micrograph of the melanocyte in Fig. 3A on a demolition specimen after staining;
Fig. 4A Mikroskopaufnahme eines Abrisspräparats von einer gesunden Hautstelle (an einer Lippe) nach Färbung mit Methylenblau bei 50facher Vergröße¬ rung;4A photograph of a demolition specimen from a healthy skin site (on a lip) after staining with methylene blue at 50-fold magnification;
Fig. 4B Mikroskopaufnahme eines Abrisspräparats von einer aktinischen Keratose (an der verdächtigen Stelle der Lippe von Fig. 4A) nach Färbung mitFig. 4B Microscope image of a demolition specimen of actinic keratosis (at the suspected point of the lip of Fig. 4A) after staining with
Methylenblau bei 50facher Vergrößerung;Methylene blue at 50X magnification;
Fig. 5A Mikroskopaufnahme eines Abrisspräparats von einem Melanom nach Färbung mit Methylenblau bei 100facher Vergrößerung;Fig. 5A Micrograph of a demolition specimen from a melanoma after staining with methylene blue at 100x magnification;
Fig.5B Aufnahme der Zellen von Fig 5A bei 400facher Vergrößerung.
EINGEHENDE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMENFIG. 5B shows the cells of FIG. 5A at 400 × magnification. FIG. DETAILED DESCRIPTION OF PREFERRED EMBODIMENTS
Figur 1A zeigt eine verdächtige Hautveränderung, eine mögliche Präkanzerose. In Figur 2B ist ein klares Haftklebeband (klarer Tesafilm®) auf die verdächtige Haut- Veränderung aufgebracht. Damit man nach der Färbung den verdächtigen Bereich auf dem Haftklebeband unter dem Mikroskop findet, ist dieser hier noch von Hand mit einem Filzstift auf dem Film eingekreist worden. Der Haftklebefilm wird fest angepresst (aufgerubbelt) und von der Haut langsam abgerissen. Bei einer pathologischen Veränderung der Stelle werden dabei oberflächliche Hautzellen (Keratinozyten, Epithelzellen) mit abgerissen. Diese Zellen stehen einer näheren zytologischen Untersuchung offen. Bei gesunden Hautpartien werden so gut wie keine Hautzellen abgerissen. Auf dem Klebeband sind dann nur abgestorbenen Hautschuppen bzw. Keratinozyten ohne Kern zu finden. Die differentialdiagnostische Zytologie unter dem Mikroskop ergab in diesem Beispiel eine nicht einfach zu erkennende benigne lichenoide Keratose, welche nicht behandlungsbedürftig war, denn auf dem Klebeband war keinerlei Kernmaterial zu finden.Figure 1A shows a suspicious lesion, a possible precancerous lesion. In FIG. 2B, a clear pressure-sensitive adhesive tape (clear Tesafilm®) is applied to the suspicious skin change. In order to find the suspicious area on the pressure-sensitive adhesive tape under the microscope after staining, this is still circled by hand with a felt-tip pen on the film. The pressure-sensitive adhesive film is firmly pressed (rubbed on) and slowly torn off the skin. In the case of a pathological change of the site, superficial skin cells (keratinocytes, epithelial cells) are also torn off. These cells are open to further cytological examination. In healthy areas of the skin almost no skin cells are torn off. On the tape then only dead skin dandruff or keratinocytes are found without a nucleus. The differential diagnostic cytology under the microscope revealed in this example an easily recognizable benign lichenoid keratosis, which was not in need of treatment, because no core material was found on the adhesive tape.
Figur 2A zeigt einen dunkelbraunen Zellhaufen aus Epithelzellen, ein soge¬ nanntes Pigmentmal. Figur 2B zeigt das Abrisspräparat nach Aufkleben auf ein weißes Baltt Papier. Es ist deutlich zu sehen, dass pigmentierte Epithelzellen beim Abriss auf das Klebeband übergegangen sind. Die nähere zytologische Untersuchung der übergegangen Zellen ergab, dass diese, ausgenommen der starken Pigmentierung, unauffällig waren.FIG. 2A shows a dark brown cell cluster of epithelial cells, a so-called pigment mark. Figure 2B shows the demolition preparation after sticking to a white Baltt paper. It can clearly be seen that pigmented epithelial cells have been transferred to the adhesive tape during the tear-off. The closer cytological examination of the transferred cells revealed that they were inconspicuous except for the strong pigmentation.
Figur 3A zeigt eine auffällige Hautveränderung über ein größeres Areal und Figur 3B ein Methylenblau gefärbtes Abrisspräparat aus diesem Bereich. Es sind deutlich kernhaltige Epithelzellen mit Pigment zu erkennen. Vielleicht handelt es sich sogar um Pigmentzellen (Melanozyten) - die Form und Struktur der Zellen weicht etwas von normalen "lappigen" Epithelzellen ab. Sie sind eher rund. Die Pigmentzellen dürfen aber keinesfalls so weit an die Oberfläche rücken, dass sie bei der Abrissdiagnostik auf das Klebeband übergehen. Dort sind sie ein Signum mali ominis. Es muss also noch morphologische Klarheit und Sicherheit geschaffen werden.FIG. 3A shows a striking skin change over a larger area, and FIG. 3B shows a methylene blue-colored tear preparation from this area. There are clearly nucleated epithelial cells with pigment. Perhaps they are even pigment cells (melanocytes) - the shape and structure of the cells differs somewhat from normal "limp" epithelial cells. They are rather round. Under no circumstances should the pigment cells reach the surface so far that they pass over the adhesive tape during the demolition diagnostics. There they are a signum mali ominis. So morphological clarity and security still have to be created.
Figuren 4A und 4B zeigen Abrisspräparate von einer normalen Stelle einer Unterlippe und einer suspekten Stelle der gleichen Unterlippe nach Schnellfärbung mit
Methylenblau. An der normalen Stelle (Fig. 4A) ist die Übergangsschleimhaut unauffällig, an der suspekten Stelle (Fig. 4B) liegt eine Dyskeratose vor. Dies erkennt man an den zahlreich vorhandenen Zellkernen im Abrisspräparat.Figures 4A and 4B show demolition specimens from a normal location of a lower lip and a suspicious location of the same lower lip after rapid staining Methylene blue. At the normal site (Figure 4A) the transitional mucosa is inconspicuous, at the suspect site (Figure 4B) is dyskeratosis. This can be recognized by the numerous cell nuclei in the demolition preparation.
Figuren 5A und 5B zeigen ein Abrisspräparat von einem Melanom bei lOOfacher und 400facher Vergrößerung nach Färbung mit Methlyenblau. Es sind im Abrisspräparat große bis sehr große, rundlich bis kreisrunde Zellen zu finden. Die Nukleolen sind deutlich vergrößert.FIGS. 5A and 5B show a demolition preparation of a melanoma at 100 × and 400 × magnification after staining with methylene blue. The demolition specimen contains large to very large, roundish to circular cells. The nucleoli are significantly enlarged.
Die Erfindung wurde hier an bevorzugten Ausführungsformen beschrieben, sie ist aber nicht auf diese beschränkt. Die Erfindung und deren Abwandlungen ergeben sich vielmehr aus den anhängenden Ansprüchen.
The invention has been described in preferred embodiments but is not limited thereto. The invention and its modifications will become apparent from the appended claims.