WO1993002700A1 - Verwendung von kollagen zur prophylaxe von herpes labialis infektionen - Google Patents
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- A61K38/17—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
- A61K38/39—Connective tissue peptides, e.g. collagen, elastin, laminin, fibronectin, vitronectin, cold insoluble globulin [CIG]
Definitions
- herpes in humans An example of this is blister lichen, herpes simplex, a virus-related, harmless skin condition in which grouped, millet-sized blisters, for example, appear on the mouth (herpes labialis), which dry up after a few days. It shows up in febrile illnesses (especially with pneumonia or kidney infections or malaria), after heavy tanning and in women during menstruation.
- Collagens are long-fiber, linear-colloidal, high-molecular Skieroproteins of the extracellular matrix, which occur in connective tissues (e.g. skin, cartilage, tendons, ligaments and blood vessels), in the protein-containing basic substance of the bone (ossein) and in dentin (dentin) together with proteoglycans. With a share of 25 to 30%, they are the most common animal proteins in terms of quantity.
- the basic structural unit of collagen, tropo-collagen (MW approx. 300,000), consists of three polypeptide chains in the form of special left-handed helices, which - in accordance with a technique also known in rope making - are in turn turned to the right (triple helix).
- the tropo-collagen molecule is a "rope" of 280 nm in length with a diameter of 1.4 nm; the fibrils measure a cross-section of 200-500 nm (see Römpps Chemielexikon, Vol. 3, p. 2297, 1990).
- Modified collagen is being tested in medicine as a temporary skin replacement, as a replacement for cornea and vitreous fluid in the eye, as a replacement for tendons, tendon sheaths, hollow organs and veins, as a blood plasma substitute and in wound healing (EP-B 52288, .TP-A-52 -076416).
- Collagen sponge is used as a hemostatic agent.
- Medicines containing collagen are used to improve expandable skin deformations, such as those associated with scars, skin loss caused by different causes, and age-related skin folds. These collagen-containing medicines are injected under the skin to be filled in and for this reason usually contain a local anesthetic.
- collagen is used for the manufacture of a medicament for the prophylaxis of herpes labialis infections.
- the collagen used is insoluble collagen, which can be obtained from calf or bovine skin, for example; however, collagen from bovine skin is preferred.
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Abstract
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Kollagen zur Herstellung eines Arzneimittels zur Prophylaxe von Herpes labialis-Infektionen. Bevorzugt wird eine Injektionssuspension hergestellt, die Kollagen und ggf. ein lokales Betäubungsmittel enthält. Sie wird durch Injektion in den Übergang Schleimhaut-Haut im Lippenbereich appliziert.
Description
Verwendung von Kollagen zurProphylaxe von Herpes labialis Infektionen
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Kollagen zur Prophylaxe von Herpes labialis-Infektionen.
Unter der Bezeichnung Herpes werden beim Menschen verschiedene Haut- und Schleimhauterkrankungen zusammengefaßt. Ein Beispiel dafür ist die Bläschenflechte, Herpes simplex, ein virusbedingtes, harmloses Hautleiden, bei dem gruppiert angeordnete, hirsekorngroße Bläschen beispielsweise am Mund (Herpes labialis) auftreten, die nach einigen Tagen eintrocknen. Er zeigt sich bei fieberhaften Erkrankungen (besonders bei Lungen- oder NierenbeckenentZündungen oder Malaria) , nach starker Besonnung und bei Frauen während der Menstruation.
Bisher sind keine Arzneimittel bekannt, die das Auftreten von Herpes labialis prophylaktisch verhindern können.
Die Therapie des Herpes labialis wird bisher durchgeführt über labiale Auftragung von Vitamin C oder Virostatika (Jod-Desoxyuridin) bzw. unter Umständen auch über systematische Verabreichung von Acyclovir (Zovirax) , das die Virusreduplikation hemmt. Durch diese Mittel läßt sich die Herpes labialis-Infektion zwar eingrenzen, das Auftreten der Bläschenflechte kann jedoch nie ganz verhindert werden. Um die Infektion erfolgreich eingrenzen zu können, ist es außerdem notwendig, das entsprechende Therapeutikum immer griffbereit zu haben, da ein verspätetes Auftragen wirkungslos ist.
Kollagene sind langfaserige, linearkolloide, hochmolekulare
Skieroproteine der extrazellulären Matrix, die in Bindegeweben (z.B. Haut, Knorpel, Sehnen, Bänder und Blutgefäße) , in der eiweißhaltigen Grundsubstanz des Knochens (Ossein) und im Dentin (Zahnbein) zusammen mit Proteoglykanen vorkommen. Sie gelten mit einem Anteil von 25 bis 30% als die mengenmäßig häufigsten tierischen Proteine. Die strukturelle Grundeinheit des Kollagens, das Tropo-Kollagen (MG. ca. 300.000), besteht aus drei Polypeptid-Ketten in Form spezieller linksgewundener Helices, die - nach einer auch in der Seilerei bekannten Technik - wiederum rechtsgängig umeinander gedreht sind (Tripelhelix) . Das Tropo-Kollagen-Molekül ist ein "Seil" von 280 nm Länge bei einem Durchmesser von 1,4 nm; die Fibrillen messen im Querschnitt 200-500 nm (siehe Römpps Chemielexikon, Bd. 3, S. 2297, 1990).
Im Gegensatz zu den meisten Proteinen des Tierkörpers werden die Kollagene nicht fortlaufend erneuert. Sie nehmen - einmal gebildet - nicht weiter am Stoffwechsel teil und altern durch regelmäßige Zunahme der Vernetzung infolge Bildung von Wasserstoff-Brückenbindungen, Ester-Bindungen von Aminosäure- mit Zucker-Resten und von Isopeptid-Bindungen zwischen langgestreckten Aminosäure-Ketten.
In der Medizin wird modifiziertes Kollagen als temporärer Hautersatz, als Ersatz für Hornhaut und Glaskörperflüssigkeit des Auges, Ersatz für Sehnen, Sehnenscheiden, Hohlorgane und Adern, als Blutplasma-Ersatzstoff und in der Wundheilung erprobt (EP-B 52288, .TP-A-52-076416). Kollagen-Schwamm wird u.a. als Blutstillungsmittel verwendet. Kollagen enthaltende Arzneimittel werden zur Verbesserung erweiterungsfähiger Deformationen der Haut verwendet, wie sie bei Narben, durch unterschiedliche Ursachen hervorgerufenem Hautschwund und altersbedingten Hautfalten auftreten.
Diese kollagenhaltigen Arzneimittel werden unter die aufzufüllenden Hautstellen injiziert und enthalten aus diesem Grund in der Regel ein örtliches Betäubungsmittel.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Arzneimittel zur Prophylaxe von Herpes labialis-Infektionen herzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Kollagen zur Herstellung eines Arzneimittels zur Prophylaxe von Herpes labialis-Infektionen verwendet wird.
Bei dem verwendeten Kollagen handelt es sich um unlösliches Kollagen, das beispielsweise aus Kälber- oder Rinderhaut gewonnen werden kann; bevorzugt ist jedoch Kollagen aus Rinderhaut.
Das Kollagen ist bevorzugt in Form einer Injektionssuspension, insbesondere bevorzugt in einer Menge von etwa 20 bis 50 mg/ml, enthalten. Die Injektionssuspension wird insbesondere durch Injektion in den Übergang Haut-Schleimhaut im Mundbereich appliziert. Aus diesem Grund ist bevorzugt ein lokales Betäubungsmittel, wie Bupivacain oder Lidocain, enthalten. Insbesondere bevorzugt ist Lidocain in der Injektionssuspension enthalten. Die bevorzugte Menge des enthaltenen lokalen Betäubungsmittels beträgt 1-5 mg/ml.
Gegenüber den bisherigen Möglichkeiten hat das Einbringen von Kollagen in den Übergang Haut-Schleimhaut im Mundbereich den Vorteil, daß das Auftreten einer Herpes-Effloreszenz prophylaktisch verhindert werden kann.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiele bis 5
In den folgenden Beispielen sind verschiedene Zusammensetzungen der Wirkstoffkombination in der Injektionssuspension angegeben:
1 ml Injektionssuspension enthaltend:
1. 20 mg Kollagen aus Kälberhaut
2 mg Bupivacain;
2. 30 mg Kollagen aus Rinderhaut
2 mg Bupivacain;
3. 35 mg Kollagen aus Rinderhaut
3 mg Lidocain;
4. 40 mg Kollagen aus Rinderhaut
3 mg Lidocain;
5. 50 mg Kollagen aus Kälberhaut 3,5 mg Bupivacain.
Anwendungsbeispiel l
Bei einer Patientin wurde beobachtet, daß auch zwei Jahre nach einer Infiltration der kollagenhaltigen Injektionssuspension gemäß Beispiel 3 im Lippenbereich ihr Herpes labialis, der vorher sehr stark und regelmäßig aufgetreten war, überhaupt nicht mehr auftrat. Bei Wiederholung der Injektion aus kosmetischen Gründen war seither (11/2 Jahre) kein Auftreten von Herpes labialis mehr zu beobachten.
Zwei weitere Patientenergebnisse liegen über einen beschwerdefreien Zeitraum von 2 1/2 bzw. 3 1/2 Jahren vor.
Alle therapierten Patienten litten vor der Behandlung regelmäßig an Herpes labialis-Infektionen. Diese traten im allgemeinen bei stärkerer Sonneneinwirkung, z.B. beim Schifahren, zusammen mit geringfügigen Infektionen auf. Diesen Einflüssen waren die Patienten auch nach der Behandlung ausgesetzt. Die begleitenden Herpes labialis-Infektionen traten nach der Behandlung jedoch nicht mehr auf.
Weitere Ergebnisse liegen von sieben Patienten vor, die etwa 1/2 Jahr zurückliegend behandelt wurden. Bei diesen Patienten zeigte sich in dem Beobachtungszeitraum keine Infektion. Vor der Behandlung waren diese Patienten sehr regelmäßig und stark von Herpes labialis befallen.
Claims
1. Verwendung von Kollagen zur Herstellung eines Arzneimittels zur Prophylaxe von;Herpes labialis-Infektionen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kollagen in einer Injektionssuspension enthalten ist.
3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des in der Injektionssuspension enthaltenen Kollagens etwa 20-50 mg/ml beträgt.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3," dadurch gekennzeichnet, daß weiterhin ein lokales Betäubungsmittel enthalten ist.
5. Verwendung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des in der Injektionssuspension enthaltenen lokalen Betäubungsmittels 1 - 5 mg/ml beträgt.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das in dem Arzneimittel enthaltene Kollagen Kollagen aus Rinderhaut ist.
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1991
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- 1992-07-28 WO PCT/DE1992/000631 patent/WO1993002700A1/de unknown
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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BE701570A (de) * | 1963-12-12 | 1968-01-19 |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
BIOLOGICAL ABSTRACTS vol. 68, no. 9 , 1979, Philadelphia, PA, US; abstract no. 52353, TENNICAN ,PATRICK O. ET AL. 'THE DIVERSE EFFECTS OF TOPICAL AND SYSTEMIC ADMINISTRATION OF ZINC ON THE VIRULENCE OF HERPES SIMPLEX GENITALIS.' Seite 5243 ; * |
Also Published As
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DE4125393A1 (de) | 1993-02-04 |
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