WO2018188833A1

WO2018188833A1 - Vorrichtung und verfahren zum befüllen eines kartons

Info

Publication number: WO2018188833A1
Application number: PCT/EP2018/053623
Authority: WO
Inventors: Manuel Bauer; Martin Faas; Christian VOCHEZER
Original assignee: Robert Bosch Gmbh
Priority date: 2017-04-12
Filing date: 2018-02-14
Publication date: 2018-10-18
Also published as: DE102017206273A1

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Befüllen eines Kartons (11), umfassend zumindest eine Zuschnittentnahme (16) zur Entnahme eines Zuschnitts (10), zumindest eine Einrichtung (16) zum Auffalten des Zuschnitts (10) zu einem Karton (11), zumindest eine Befüllstation (26) zum Befüllen des Kartons (11) mit Produkten (34), zumindest ein Transportsystem (12), das den befüllten Karton (11) zu zumindest einer weiteren Arbeitsstation, insbesondere eine Faltstation (44) und/oder einen Leimauftrag (50) und/oder eine Tapestation (60) transportiert, wobei zumindest ein weiteres Transportsystem (38) vorgesehen ist zur insbesondere stabilisierenden Einwirkung auf den Karton (11).

Description

Beschreibung

Titel

Vorrichtung und Verfahren zum Befüllen eines Kartons Stand der Technik

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Befüllen eines Kartons nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche. Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der DE 3429761 A1 bekannt. Zum

Aufrichten der Faltkartons ist ein schwenkbarer und translatorisch bewegter Greifarm mit Saugern vorgesehen, der den jeweils vorderen Faltkarton dem Magazin entnimmt, zu einem Gegenhalter transportiert und sodann mit diesem zusammen den Faltkarton aufrichtet.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Flexibilität der Vorrichtung weiter zu erhöhen. Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Offenbarung der Erfindung

Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren zum Befüllen eines Kartons mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche weisen demgegenüber den Vorteil auf, dass sich die Flexibilität der Anordnung weiter erhöht. So kann nun der Karton sowohl kontinuierlich wie auch getaktet bewegt werden. So gibt es Arbeitsstationen, bei denen der Karton getaktet bewegt werden muss wie beispielsweise beim Befüllen, Falten und Auftragen von Heißleim. Soll der Karton beispielsweise nicht durch Heißleim, sondern durch Aufbringen eines Klebeband verschlossen werden, so eignet sich hierfür insbesondere eine kontinuierliche Bewegung entlang einer sogenannten

Tapestation. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass neben dem üblichen Transportsystem ein weiteres Transportsystem, vorzugsweise ein Oberläufer, der von oben auf den Karton stabilisierend einwirkt, vorgesehen wird. Dadurch kann das (untere) Transportsystem lediglich mit schiebenden

Mitnehmern ausgestattet werden, welche den Karton nur noch von einer Seite schiebend in Transportrichtung vorwärts bewegen. Dadurch wird eine weitere Bewegungsart ermöglicht, wenn das weitere Transportsystem den Karton relativ zu dem Transportsystem mit schiebenden Mitnehmer bewegt und nicht mehr durch einen vorauseilenden Mitnehmer des Transportsystems in seiner

Bewegung eingeschränkt wird. Weiterhin ermöglicht das Maschinenkonzept, unabhängig von Verschlussarten einen großen Anteil aller Bauteile der Maschine beizubehalten. Außerdem kann die Notwendigkeit verringert werden, Formatteile zu verstellen. Weiterhin zeichnet sich das Konzept durch hohe Modularität aus. Die Fertigungstiefe ist gering. Die verwendeten Bauteile sind relativ einfach ausgebildet. Besonders zweckmäßig umfasst das weitere Transportsystem einen Halter und/oder ein Faltmittel und/oder eine Ausschubeinheit. Diese können so in Kontakt mit dem Karton gebracht werden, dass sie diesen im aufgefalteten Zustand stabilisieren. Besonders bevorzugt ist zumindest ein Halter an der diagonal gegenüberliegenden Seite bezogen auf den schiebenden Mitnehmer des Transportsystems anzuordnen, damit der aufgefaltete Karton sicher im aufgefalteten Zustand gehalten wird. Bei der Anordnung eines Faltmittels an dem weiteren Transportsystem kann dessen Bewegung bereits für die Ausführung des Faltvorgangs verwendet werden. In einer zweckmäßigen Weiterbildung umfasst das weitere Transportsystem zumindest einen weiteren Halter, der ebenfalls auf den Karton oder auf zumindest einen weiteren Karton beim Transport einwirkt. Durch den weiteren Halter erfolgt eine verbesserte Stabilisierung des zu transportierenden Kartons. Alternativ kann die Ausbringungsleistung erhöht werden, indem das weitere Transportsystem zur Stabilisierung von zumindest zwei Kartons verwendet werden kann.

Weitere zweckmäßige Weiterbildungen ergeben sich aus weiteren abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung.

Kurze Beschreibung der Zeichnung Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist: Figur 1 die Vorrichtung in der Seitenansicht und darunter in der

entsprechenden Draufsicht solcher Komponenten, die für die Auffaltung des Zuschnitts und Zuführung des aufgefalteten Kartons zur Befüllstation erforderlich sind, Figur 2 die Vorrichtung in der Seitenansicht und darunter in der

entsprechenden Draufsicht in einem Zustand, wenn sich der Karton in der Befüllstation vor dem Befüllen befindet,

Figur 3 die Vorrichtung mit Oberläufer in der Seitenansicht und

darunter in der entsprechenden Draufsicht, wenn der Karton gerade befüllt wird,

Figur 4 die Vorrichtung in der Seitenansicht und darunter in der

entsprechenden Draufsicht in einem Zustand, wenn sich der Oberläufer bei in der Befüllstation befindlichem Karton zum

Weitertransport positioniert,

Figur 5 die Vorrichtung in der Seitenansicht und darunter in der

entsprechenden Draufsicht in einem Zustand, wenn der Karton zusammen mit dem Oberläufer zu einer Faltstation bewegt wird,

Figur 6 die Vorrichtung in der Seitenansicht und darunter in der

entsprechenden Draufsicht in einem Zustand, wenn sich der Oberläufer über den Kartons in der Befüllstation und in der

Faltstation positioniert,

Figur 7 die Vorrichtung in der Seitenansicht und darunter in der

entsprechenden Draufsicht in einem Zustand, wenn sich die Kartons mit dem Oberläufer in der Faltstation und Pressstation befinden, wobei ein Leimauftrag vorgesehen ist, Figur 8 die Vorrichtung in der Seitenansicht und darunter in der entsprechenden Draufsicht in einem Zustand, wenn sich der Oberläufer in Kontakt mit den Kartons in der Befüllstation und in der Faltstation befindet, bei einem weiteren

Ausführungsbeispiel mit einer Tapestation, sowie

Figur 9 die Vorrichtung in der Seitenansicht und darunter in der

entsprechenden Draufsicht in einem Zustand, wenn der Karton fertig verschlossen wurde und der Oberläufer die Kartons freistellt.

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung

Aus einem Zuschnitt 10 entsteht nach dem Auffalten zunächst ein so genannter Kartonschlauch. Der Karton 1 1 umfasst jeweils auf beiden Seiten eine untere und eine obere Außenlasche 18 sowie jeweils zwei Seitenlaschen 20. In den nachfolgenden Arbeitsschritten werden zunächst die hinteren Seitenlaschen 20 nach innen gefaltet (man spricht auch von Innenlaschen). Anschließend wird der Karton 1 1 mit Produkten 36 seitlich befüllt. Danach werden die vorderen

Seitenlaschen 20 eingefaltet. Über die eingefalteten Seitenlaschen 20 werden die

Außenlaschen 18,19 gefaltet und anschließend beispielsweise durch Leimauftrag oder Klebestreifen verschlossen.

Eine Zuschnittentnahme 16 entnimmt hierzu einen flachen Zuschnitt 10 von einem Magazin bzw. einem Speicher, in dem eine Vielzahl von Zuschnitten 10 angeordnet ist. Die Zuschnittentnahme 16 bzw. der Zuschnittaufrichter weist hierzu zwei relativ zueinander bewegliche Arme 17 mit Sauggreifern auf. Der vorderste Zuschnitt 10 wird von einem Arm 17 gegriffen, von dem Stapel entfernt und von dem anderen Arm auf der anderen Seite des Zuschnitts 10 ebenfalls gegriffen. Durch eine aufeinander abgestimmte Bewegung der beiden Arme 17 wird der flache Zuschnitt 10 zu einem Kartonschlauch auf gefaltet wie in Figur 1 gezeigt. Während des Aufrichtvorgangs können die beiden Arme 17 gleichzeitig durch ein Bewegungsmittel 15 in horizontaler Richtung verschoben werden. Als Bewegungsmittel 15 könnte beispielsweise ein Transportband zum Einsatz kommen, über welches ein Schlitten bewegt wird, an dem die beiden Arme 17 befestigt sind. Die Arme 17 richten zunächst den Karton 1 1 in horizontaler Richtung so aus, dass er sich im Wesentlichen auf derselben Höhe befindet wie die erste

Arbeitsstation, nämlich eine Befüllstation 26. Dieser Zustand ist in Figur 1 gezeigt. An den beiden Schlauchenden stehen jeweils die Seitenlaschen 20 (vertikal orientiert) sowie die unteren und oberen Außenlaschen 18,19 (horizontal orientiert) über.

Wie in Figur 1 ersichtlich führt die Zuschnittentnahme 16 bzw. der

Zuschnittaufrichter über den vom Bewegungsmittel 15 bewegten Schlitten zunächst den aufgefalteten Karton 1 1 an einem Niederhalter 22 für die untere Außenlasche 18 vorbei, sodass die nach unten gefaltete Außenlasche 18 unterhalb eines Führungsmittels, beispielsweise ein Führungsblech 24, zu liegen kommt. Dieses untere Führungsblech 24 verhindert, dass die untere

Außenlasche 18 sich wieder nach oben ausrichtet. Im Ausführungsbeispiel sind zwei Niederhalter 22 vorgesehen, die jeweils seitlich von den Transportbändern des Transportsystems 12 so angeordnet sind, dass sie sicher auf die unteren Außenlaschen 18 einwirken können. Die beiden Führungsbleche 24 sind jeweils seitlich neben einem Transportsystem 12 angeordnet. Die Führungsbleche 24 sind relativ zueinander mit den zueinander benachbarten Seitenkanten so ausgerichtet, dass dazwischen genau die Unterseite des Kartons 1 1 in der gewünschten Ausrichtung zu liegen kommt. Die Führungsbleche 24 ragen somit auch nicht in das Innere des Kartons 1 1 hinein. Dadurch können die

Führungsmittel 24 rein stationär ausgeführt werden, sie müssen also nicht bewegbar bzw. klappbar ausgebildet sein. Die Führungsbleche 24 sind im Wesentlichen horizontal ausgerichtet. Dadurch behindern sie weder das seitliche Beladen des Kartons 1 1 mit Produkten 34 noch das Einfalten der hinteren Seitenlaschen 20. Vielmehr können die Produkte 34 über dieses Führungsblech 24 eingeschoben werden. Die Zuschnittentnahme 16 bzw. der Zuschnittaufrichter bringt wie bereits beschrieben den Karton 1 1 in die gewünschte Position für die Befüllstation 26 wie in Figur 2 gezeigt. Erst dann wird das Transportsystem 12 weiter getaktet, so dass der Mitnehmer 14 mit der Rückseite des in der Befüllstation 26 befindlichen Kartons 1 1 in Kontakt kommt, vergleiche Figur 3. Zuvor verbleibt jedoch das Transportsystem 12 in einer Position, bei der der Mitnehmer 14 nicht die Zufuhr des Kartons 1 1 zu der Befüllstation 26 behindert. Die Zuschnittentnahme 16 wird wieder entgegen der Transportrichtung 13 zurückbewegt und steht für die Entnahme und Aufrichtung des nächsten Zuschnitts 10 bereit.

Das Transportsystem 12 umfasst wie in der Draufsicht gemäß Figur 1 ersichtlich hierzu beispielsweise zwei parallel verlaufende Transportbänder, an denen jeweils synchron laufende Mitnehmer 14 zum schiebenden Transport des Kartons 1 1 angeordnet sind. Das Transportsystem 12 wird in der Regel getaktet betrieben, um den Karton 1 1 zwischen unterschiedlichen Bearbeitungsstationen, nämlich einer Befüllstation 26, einer Faltstation 44 sowie gegebenenfalls einer Pressstation 52 oder sonstigen Stationen (z.B. Leimauftrag 50, Tapestation 60) in Transportrichtung 13 zu bewegen.

Die vorderen Seitenlaschen 20 gelangen in den Erfassungsbereich eines Mundstücks 28. Die beispielsweise mehrteilig ausgeführten Mundstücke 28 klappen jeweils die Seitenlaschen 20 nach vorne etwas auseinander und richten dadurch den Karton 1 1 in den gewünschten Zustand aus, um die Zuführung der Produkte 34 über diese Seite in das Innere des Kartons 1 1 zu ermöglichen. Das Mundstück 28 umfasst beispielsweise wie in Figur 2 gezeigt zwei Bleche, die im Wesentlichen quer zur Transportrichtung 13 orientiert sind und verschwenkt werden können. Die Mundstücke 28 sind nur auf der Beladeseite angeordnet, also auf der Seite, von der die Produkte 34 dem Karton 1 1 zugeführt werden.

Außerdem ist ein Innenlascheneinschlag 30 für die hintere (auf der der

Produktzufuhr abgewandten Seite) vorauseilende Seitenlasche 20 vorgesehen, der diese vor dem Befüllen verschließt. Dies erfolgt über eine translatorische

Bewegung des Innenlascheneinschlags 30 entgegen der Transportrichtung 13 des Transportsystems 12 wie mit einem Pfeil angedeutet. Hierzu ist ein

Bewegungsmittel am Gestell der Vorrichtung angeordnet, welches den

Innenlascheneinschlag 30 parallel zur Transportrichtung 13 bewegen kann.

Auf derselben Seite (auf der der Produktzufuhr abgewandten Seite) wie der Innenlascheneinschlag 30 ist ein weiterer Innenlascheneinschlag 32 vorgesehen, der die nacheilende hintere Seitenlasche 20 verschließt. Dies erfolgt über eine Schwenkbewegung wie mit einem Pfeil angedeutet. Somit sind die Seitenlaschen 20 auf der der Produktzufuhr abgewandten Seite eingeschlagen und bilden für die einzuführenden Produkte 34 eine Rückwand. Außerdem wird dadurch der aufgefaltete Karton 1 1 stabilisiert. Nun können die Produkte 34 durch einen Einschub 36 an der Vorderseite seitlich in das Innere des Kartons 1 1 gebracht werden. Das Transportsystem 12 bleibt beim Befüllen in Ruhe.

Während der Karton 1 1 mit Produkten 34 befüllt wird, bewegt sich ein weiteres Transportsystem wie beispielsweise ein Oberläufer 38 entgegen der

Transportrichtung 13 des Transportsystems 12 über den gerade befüllten Karton 1 1 , Figur 3. Das weitere Transportsystem in Form eines Oberläufers 38 ist oberhalb des Transportsystems 12 angeordnet und kann parallel als auch quer (in Form einer Heb- oder Senkbewegung in Richtung des Kartons 1 1 ) zu der Transportrichtung 13 des Transportsystems 12 bewegt werden. An dem

Oberläufer 38 ist zumindest ein Halter 42 bzw. Mitnehmer angeordnet. Der Halter 42a kann so positioniert werden, dass er mit der vorderen (vorauseilenden), oberen Ecke des Kartons 1 1 zusammenwirkt, um den Karton 1 1 zu stabilisieren. Hierzu umfasst der Oberläufer 38 einen Arm 41 , der parallel zur Oberseite des Kartons 1 1 orientiert ist. Am hinteren Ende (auf der zum Magazin zugewandten

Seite) des Arms 41 ist optional noch ein weiterer Halter 42b vorgesehen, der mit der hinteren, oberen Ecke des Kartons 1 1 zusammenwirken kann. An dem Oberläufer 38 ist eine Ausschubeinheit 58 angeordnet, die erst später genauer beschrieben wird. Weiterhin sind an dem Arm 41 noch weitere Halter 43

(vergleiche beispielsweise Figur 8) angeordnet, die ebenso wie die Halter 42 aufgebaut sind und ebenfalls stabilisierend auf einen (weiteren) Karton 1 1 beim Transport einwirken. Das weitere Transportsystem 38 bzw. der Oberläufer 38 ist nämlich so ausgebildet, dass er parallel zumindest zwei Kartons 1 1 stützt bzw. bewegt. Die Halter 42, 43 ragen mehr oder weniger senkrecht nach unten.

Vorzugsweise ist jeweils einer der Halter 42 bzw. 43 fest angeordnet, und der weitere Halter 42, 43 verstellbar mit dem Arm 41 befestigt, um eine Anpassung an verschiedene Kartonformate vornehmen zu können. Jedenfalls müssen die Halter 42, 43 nicht schwenkbar ausgeführt werden. Sobald der Oberläufer 38 den Arm 41 mit den beiden (hinteren) Haltern 42 direkt über den Karton 1 1 positioniert hat, senkt sich der Arm 41 ab und bringt zumindest einen Halter 42a, im Ausführungsbeispiel beide, in Kontakt mit der Seitenfläche des Kartons 1 1 , vergleiche Figur 4. Insbesondere durch das Zusammenwirken des vorauseilenden Halters 42a an der oberen,

vorauseilenden Ecke des Kartons 1 1 mit dem schiebenden Mitnehmer 14, welcher auf die diagonal gegenüberliegende untere, nacheilende Ecke des Kartons 1 1 einwirkt, kann eine sichere Stabilisierung des aufgefalteten Kartons 1 1 erreicht werden. Dadurch wird verhindert, dass sich der Karton 1 1 beim Weitertransport wieder zurückfaltet. Weitere Stabilität kann über den weiteren nacheilenden Halter 42b erreicht werden. Der Einschub 36 zieht sich wieder in die Ausgangsposition zurück. Die

Mundstücke 28 bewegen sich ebenfalls wieder in die Ausgangsposition zurück und wirken nicht mehr auf die vorderen Seitenlaschen 20 ein. Nachdem der Oberläufer 38 sich abgesenkt hat, werden die Seitenlaschen 20 auf der Seite, auf der das Produkt 34 zugeführt wurde, durch einen Innenlascheneinschlag 40 eingeschlagen, vergleiche Figur 4. Hierzu werden die Innenlascheneinschläge 40 wie durch Pfeile angedeutet verschwenkt. Der Innenlascheneinschlag 40 ist als mögliches Faltmittel vorzugsweise am Oberläufer 38 bzw. dem Arm 41 angeordnet. Die Innenlascheneinschläge 40 bleiben auch beim Weitertransport des Oberläufers 38 in dieser Position, sodass die Seitenlaschen 20 in der geschlossenen Position gehalten werden.

Der befüllte Karton 1 1 wird von der Befüllstation 26 in die nächste Station gebracht, nämlich in die Faltstation 44, vergleiche Figur 5. Hierzu werden das Transportsystem 12 und der Oberläufer 38 synchron in Transportrichtung 13 bewegt. Hierbei stabilisiert der Oberläufer 38 über den Halter 42 den Karton 1 1 in der aufgerichteten Position. Der Innenlascheneinschlag 30 bewegt sich synchron mit dem verschlossenen Karton 1 1 mit. Auch die Innenlascheneinschläge 40 bewegen sich synchron mit, während sie die Seitenlaschen 20 geschlossen halten.

Befindet sich der Karton 1 1 in der Faltposition der Faltstation 44 wie in Figur 5 gezeigt, werden die bereits eingefalteten Seitenlaschen 20 durch jeweils seitlich vom Transportsystem 12 angeordnete Innenlaschen-Sicherungsbleche 46 gehalten. Dadurch wird verhindert, dass sich die Innenlaschen bzw.

Seitenlaschen 20 wieder auffalten. Die Innenlaschen-Sicherungsbleche 46 sind stationär angeordnet und Teil der Faltstation 44. In der Faltposition stellt der Oberläufer 38 den Karton 1 1 frei. Hierzu werden die Innenlascheneinschläge 40 gelöst. Der Oberläufer 38 hebt den Arm 41 mit den Haltern 42 43 nach oben an und bewegt sich anschließend entgegen der Transportrichtung 13 des

Transportsystems 12 zur der Befüllstation 26 zurück, wo der nächste zu befüllende Karton 1 1 wartet (Figur 6). Am Oberläufer 38 ist im vorderen Bereich zumindest ein weiteres Faltmittel angeordnet, nämlich ein Außenlaschenfalter 48, erstmalig in Figur 6 gezeigt. Der Außenlaschenfalter 48 befindet sich an dem Arm 41 , und zwar in

Transportrichtung 13 des Transportsystems 12 gesehen vor den Haltern 42. Der Außenlaschenfalter 48 ist so weit von den Haltern 42 beabstandet, dass die

Halter 42 einen Karton 1 1 in der Befüllstation 26 sicher fixieren, während gleichzeitig die obere Außenlasche 19 des in der Faltstation 44 befindlichen Kartons 1 1 durch den Außenlaschenfalter 48 nach unten gedrückt werden kann. Beim Absenken des Arms 41 faltet der Außenlaschenfalter 48 die oberen Außenlaschen 19 nach unten. Der Außenlaschenfalter 48 erstreckt sich über die gesamte Breite des Kartons 1 1 bzw. der oberen Außenlasche 19. Der

Außenlaschenfalter 48 kann hierzu stationär mit dem Arm 41 verbunden sein, muss also nicht relativ zu dem Arm 41 bewegbar bzw. verschwenkbar ausgebildet sein.

Beim Absenken des Arms 41 gelangen außerdem auch die erstmalig in Figur 8 angedeuteten vorderen Halter 43 zur Stabilisierung an die Außenseiten des in der Faltstation 44 befindlichen Kartons 1 1. Die Kartons 1 1 können nun in unterschiedlicher Weise verschlossen werden, entweder durch Leimauftrag (erstes Ausführungsbeispiel gemäß Figur 7) oder durch Aufbringen eines Klebebands (weiteres Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 8 und 9). Die wesentlichen Komponenten wie die Zuschnittentnahme 16 und Aufrichteinheit, das Transportsystem 12, der Oberläufer 38, die Befüllstation 26 sowie in wesentlichen Teilen die Faltstation 44 können für beide Varianten nahezu unverändert verwendet werden.

In dem ersten Ausführungsbeispiel (Verschließen durch Leimauftrag) ist zwischen der Faltstation 44 und einer Pressstation 52 ein Leimauftrag 50 angeordnet. Dieser umfasst im Ausführungsbeispiel zwei Leimdüsen, die jeweils vor der Vorder- und Rückseite des Kartons 1 1 angeordnet sind. Der Karton 1 1 wird kontinuierlich an den Leimdüsen vorbeibewegt, währenddessen ein

Leimauftrag erfolgt. Die Leimdüsen tragen die gewünschten Leimmuster auf, um ein sicheres Verschließen des Kartons 1 1 zu gewährleisten. Hierzu wird Leim auf die entsprechenden Bereiche der Innenlaschen bzw. Seitenlaschen 20 aufgebracht, auf die anschließend die Außenlaschen 18,19 gefaltet bzw. gepresst werden, sodass der Leim abbindet und eine feste Verbindung zwischen den Innenlaschen 20 und den Außenlaschen 18,19 entsteht.

Der Transport von der Faltstation 44 zur Pressstation 52 erfolgt durch synchrone Bewegungen der beiden Transportsysteme 12, 38. Synchron zum

Transportsystem 12 bewegt sich also der Oberläufer 38 mit dem Karton 1 1 mit. Wiederum wirken die Halter 42,43 stabilisierend auf die bewegten Kartons 1 1 ein. Außerdem bleibt der Außenlaschenfalter 48 im Kontakt mit den nach unten gefalteten oberen Außenlaschen 19. Je nachdem wie die Außenlasche 19 verschlossen werden soll, kann der Außenlaschenfalter 19 die Außenlasche 19 unterschiedlich weit bzw. in einem unterschiedlichen Winkel zu den Vorder- und Rückseiten des Kartons 1 1 falten. Erfolgt beispielsweise ein Leimauftrag, so wird die obere Außenlasche 19 nur so weit nach unten gefaltet, dass der Leimauftrag noch sicher ausgeführt werden kann, also die Leimdüse in der gewünschten Weise zwischen Außenlasche 19 und Innenlaschen hineinragen kann.

Im Bereich der Pressstation 52 ist an der Unterseite jeweils stationär ein

Außenlaschenfalter 54 angeordnet, der verschwenkt wird und so auf die jeweilige untere Außenlasche 18 einwirkt. Auch der obere Außenlaschenfalter 48, der am Oberläufer 38 angeordnet ist, wirkt weiterhin auf die obere Außenlasche 19 ein.

Wenn die Laschen 18, 19, 20 eingefaltet sind, und der Leimauftrag erfolgt ist, wird durch Presseinheiten 56 der Pressstation 52 der Karton 1 1 verpresst.

Hierbei bewegen sich die Presseinheiten 56 quer zur Transportrichtung 13 zu Vorder- und Rückseite des verschlossenen Kartons 1 1 und presst die

Außenlaschen 18,19 auf die Innenlaschen, sodass der aufgetragene Leim abbinden kann.

An dem Oberläufer 38 ist die Ausschubeinheit 58 angeordnet. Die

Ausschubinheit 58 ist mit dem Arm 41 vorzugsweise schwenkbar verbunden.

Wird beispielsweise die Position zumindest eines Halters 42, beispielsweise bei einem Formatwechsel, verändert, so wird auch die Ausschubeinheit 58 zusammen mit dem Halter 42 verschoben. Die Ausschubeinheit 58 ragt über den Außenlaschenfalter 48 hinweg und wirkt zum Ausschieben auf die hintere Rückwand eines fertig verschlossenen Kartons 1 1 ein. Die Ausschubeinheit 58 kann in Richtung zum auszuschiebenden Karton 1 1 hin verschwenkt werden. Während des Ausschiebens befinden sich die Halter 42, 43 im Eingriff mit den Kartons 1 1 im Bereich der Befüllstation 26 bzw. der Pressstation 52, vergleiche Figur 7. Alternativ könnte die Ausschubeinheit 58 auch zur Ausrichtung des transportierten Kartons 1 1 verwendet werden. Hierzu wird das Ende der

Ausschubeinheit 58 in Richtung zum Halter 43 verschwenkt.

Die beschriebene Vorrichtung kann mit nur geringen Modifikationen anstelle des Leimauftrags 50 den Karton 1 1 mit einem Klebeband in einer sogenannten Tapestation 60 verschließen. Der Leimauftrag 50 wird im zweiten

Ausführungsbeispiel ersetzt durch die Tapestation 60. Das Verschließen eines Kartons 1 1 erfolgt nun über das kontinuierliche Aufbringen eines Klebebands (Tape) zur Verbindung der aneinandergrenzenden Bereiche der unteren und oberen Außenlaschen 18,19. Lediglich der Außenlaschenfalter 54 (der beim Leimauftrag an der Pressstation 52 angeordnet ist) wird nun im Bereich der Faltstation 44 montiert. In der Faltstation 44 werden die oberen und unteren Außenlaschen 18,19 nun komplett zugefaltet. Der Karton 1 1 wird synchron durch sowohl das Transportsystem 12 mit Mitnehmer 14 als auch durch die Halter 43 des Oberläufers 38 kontinuierlich durch die Tapestation 60 verfahren. Hierbei wird das Klebeband aufgetragen auf die verschlossenen Außenlaschen 18,19.

Während der Außenlaschefalter 48 die obere Außenlasche 19 beim Leimauftrag nur etwas nach unten bewegt, verschließt der Außenlaschenfalter 48 bei der Verschlussvariante mit der Tapestation 60 die Außenlasche 19 komplett.

Anschließend fährt der Oberläufer 38 frei, Figur 9. Hierbei wird der Arm 41 so angehoben, dass sich die Halter 42, 43 nicht mehr im Eingriff mit den Kartons 1 1 in der Faltstation 44 und der Tapestation 60 befinden. Lediglich über die

Ausschubeinrichtung 58 kann der mit dem Klebeband versehene fertige Karton 1 1 aus dem Transportsystem 12 ausgestoßen werden. Der Oberläufer 38 bewegt sich wieder in die in Figur 4 gezeigte Position.

Die beschriebene Vorrichtung eignet sich insbesondere zum Umverpacken bereits verpackte Produkte, insbesondere im Nahrungsmittelbereich. Die

Verwendung ist jedoch hierauf nicht eingeschränkt.

Claims

Ansprüche

Vorrichtung zum Befüllen eines Kartons (1 1 ), umfassend zumindest eine Zuschnittentnahme (16) zur Entnahme eines Zuschnitts (10), zumindest eine Einrichtung (16) zum Auffalten des Zuschnitts (10) zu einem Karton (1 1 ), zumindest eine Befüllstation (22) zum Befüllen des Kartons (1 1 ) mit

Produkten (34), zumindest ein Transportsystem (12), das den befüllten Karton (1 1 ) zu zumindest einer weiteren Arbeitsstation, insbesondere eine Faltstation (44) und/oder einen Leimauftrag (50) und/oder eine Tapestation (60) transportiert, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein weiteres Transportsystem (38) vorgesehen ist zur insbesondere stabilisierenden Einwirkung auf den Karton (1 1 ).

Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass als weiteres Transportsystem zumindest ein Oberläufer (38) vorgesehen ist, der oberhalb des Transportsystems (12) angeordnet ist zur Einwirkung auf den Karton (1 1 ) von oben.

Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das weitere Transportsystem (38) zumindest einen Halter (42,42a, 42b, 43) umfasst, der auf zumindest einen Karton (1 1 ) beim Transport einwirkt.

Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das weitere Transportsystem (38) zumindest einen weiteren Halter (42,43) umfasst, der ebenfalls auf den Karton (1 1 ) oder auf zumindest einen weiteren Karton (1 1 ) beim Transport einwirkt.

Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Transportsystem (12) lediglich zumindest einen schiebenden Mitnehmer (14) umfasst, der auf den Karton (1 1 ) einwirkt.

. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das weitere Transportsystem (38) zumindest ein Halter (42,43) umfasst, der so anordenbar ist, dass der Halter (42,43) auf eine diagonal dem Mitnehmer (14) gegenüberliegende Seite des Kartons (1 1 ) einwirkt.

. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das weitere Transportsystem (38) zumindest ein Faltmittel (40, 48), insbesondere einen Außenlaschenfalter (48) und/oder einen Innenlascheneinschlag (40), umfasst.

. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Faltmittel (40) relativ bewegbar zu dem weiteren Transportsystem (38) ausgebildet ist.

. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das weitere Transportsystem (38) zumindest eine Ausschubeinheit (58) umfasst, die auf einen auszuschiebenden Karton (1 1 ) und/oder auszurichtenden Karton (1 1 ) einwirken kann.

0. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das weitere Transportsystem (38) zumindest einen Arm (41 ) umfasst, an dem zumindest ein Halter (42, 43) und/oder zumindest ein Faltmittel (48) und/oder zumindest eine Ausschubeinheit (58) angeordnet ist und der Arm (41 ) quer zur Transportrichtung (13) des Transportsystems (12) bewegbar ausgebildet ist.

1 . Verfahren zum Befüllen eines Kartons (1 1 ), wobei zumindest eine

Zuschnittentnahme (16) einen Zuschnitt (10) entnimmt, zumindest eine Einrichtung (16) den Zuschnitt (10) zu einem Karton (1 1 ) auffaltet, wobei der Karton (1 1 ) in einer Befüllstation (22) mit Produkten (34) befüllt wird, wobei zumindest ein Transportsystem (12) den befüllten Karton (1 1 ) zu zumindest einer weiteren Arbeitsstation, insbesondere eine Faltstation (44) und/oder einen Leimauftrag (50) und/oder eine Tapestation (60), transportiert, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein weiteres Transportsystem (38) vorgesehen ist, das während des Transports insbesondere stabilisierend auf den Karton (1 1 ) einwirkt.

12. Verfahren nach dem vorhergehenden Verfahrensanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Transportsystem (38) zumindest einen Halter (42,43) absenkt, um mit dem Karton (1 1 ) in Kontakt zu kommen.

13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Transportsystem (38) zumindest einen Halter (42,43) anhebt, entgegen der Transportrichtung (13) des

Transportsystems (12) den Halter (42,43) bewegt und anschließend wieder absenkt.

14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Transportsystem (38) zumindest ein Faltmittel (40,48) bewegt zum Einfalten zumindest einer Lasche (19,20) des Kartons (1 1 ).

15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine am weiteren Transportsystem (38) angeordnete Ausschubeinheit (58) bewegt wird zum Ausschieben eines Kartons (1 1 ).