Schmelzspinnvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Schmelzspinnvorrichtung zur Herstellung von synthetischen Fäden gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Herstellung von synthetischen Fäden erfolgt durch derartige Schmelzspinnvorrichtungen, die eine Vielzahl von Spinnpositionen aufweisen. Die Spinnpositionen sind hierbei nebeneinander zu einer Maschinenlängsfront aufgestellt. Jede der Spinnpositionen verfügt über eine Spinndüseneinrich- tung mit mehreren Spinndüsen zum Extrudieren mehrerer Fäden. Die Fäden einer Spinnposition werden als eine Fadenschar gemeinsam von den Spinndüsen abgezogen und am Ende des Prozesses in mehreren Wickelstellen einer Aufwickeleinrichtung parallel zu Spulen aufgewickelt. Die Aufwickeleinrichtungen der Spinnpositionen sind jeweils mit zwei an einem Spul- revolver gehaltenen Spulspindeln ausgestattet, so dass die Fäden in den Spinnpositionen kontinuierlich hergestellt werden können. Nur bei einem Prozessbeginn oder bei einer Prozessunterbrechung ist es erforderlich, dass die Fadenschar der Spinnposition durch Hilfseinrichtungen geführt und beispielsweise an der Galetteneinrichtung und der Aufwickeleinrichtung ange- legt wird. Derartige Hilfseinrichtungen werden bevorzugt durch Bedienungsautomaten gebildet, die entlang der Maschinenlängsfront beweglich geführt sind und wahlweise einem der Spinnpositionen zum Anlegen der Fäden zuführbar sind. Eine derartige Schmelzspinnvorrichtung ist beispielsweise in der EP 0 010 772 AI offenbart.
Bei der bekannten Schmelzspinnvorrichtung ist der Bedienungsautomat verfahrbar ausgebildet und über einen Wagen in Bodenschienen geführt. Die Bodenschienen verlaufen parallel vor den Stirnenden der Aufwickelein-
richtimgen entlang der Maschinenlängsseite, so dass der Bedienungsautomat jeder der Spinnpositionen zuführbar ist. Hierbei besteht jedoch das Problem, dass die Hilfseinrichtungen zum Abtransport der Vollspulen und der Bedienungsautomat sich auf gleicher Ebene bewegen müssen, so dass Kollisionen unumgänglich sind.
Um derartige Kollisionen zwischen den Transporteinrichtungen und dem Bedienungsautomaten zu vermeiden, ist beispielsweise aus der US 5,192,032 ein Bedienungsautomat bekannt, welcher in einer Hängebahn oberhalb einer Vielzahl von Aufwickeleinrichtungen geführt ist. Hierbei ist es jedoch erforderlich, dass der Bedienungsautomat höhenverstellbar an der Hängebahn geführt ist. Bei größeren Höhenunterschieden stellen sich jedoch in der Führung des Bedienungsautomaten ungewünschte Elastizitäten ein, die eine stabile Positionierung und damit eine zielgerichtete Führung der Fäden unmöglich macht.
Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine Schmelzspinnvorrichtung zur Herstellung von synthetischen Fäden der gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden, dass einerseits an jeder der Spinnpositionen eine definierte Faden- führung beim Anlegen der Fäden möglich ist und andererseits das Abräumen und Transportieren der erzeugten Spulen nicht behindert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Führungseinrichtung durch eine Hängebahn gebildet ist, an welcher der Bedienungs- automat geführt ist und dass der Bedienungsautomat in den Spinnpositionen jeweils durch ein steuerbares Arretierungsmittel innerhalb der Hängebahn ortsfest gehalten ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der Unteransprüche definiert.
Die Erfindung besitzt den besonderen Vorteil, dass der Bedienungsautomat in jeder der Spinnpositionen eine definierte Stellung einnimmt und einhält, die das Führen und Anlegen der Fadenschar innerhalb der Spinnposition mit hoher Genauigkeit begünstigt. Zudem bleibt ein Doffgang parallel zu den Aufwickeleinrichtungen frei, um den Abtransport der Vollspulen aus den Spinnpositionen heraus auszuführen.
Da bei der Aufstellung von den Aufwickeleinrichtungen in den Spinnpositionen Abweichungen zwischen gewünschten Sollpositionen der Aufwickeleinrichtungen möglich sind, ist die Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, bei welcher das Arretierungsmittel durch zumindest einen steuerbaren Elektromagneten gebildet ist. Die damit erzielte magnetische Arretierung des Bedienungsautomaten ist lageunabhängig und lässt sich im Wesentlichen auf einen Arretierbereich, in welcher der Bedienautomat positioniert wird, ausdehnen. So könnte beispielsweise die exakte Lage der Ga- letteneinrichtung und / oder der Aufwickeleinrichtung durch einen Positi- onssensor erfasst und somit eine zielgerichtete Arretierung auslösen. Der Bedienungsautomat wird dabei in der Hängebahn durch die Arretierung stationär fixiert.
Damit in jeder Spinnposition der Elektromagnet zur Arretierung eine mög- liehst hohe Haltekraft erzeugen kann, ist die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt ausgeführt, bei welcher der Elektromagnet an dem Bedienungsautomaten angeordnet ist und in einer von mehreren Haltepositionen mit jeweils einer ortsfesten Kontaktstelle zusammenwirkt, wobei jeder der
Spinnpositionen eine der Kontaktstellen zugeordnet ist. So ist der Bereich, in welchem der Elektromagnet den Bedienungsautomaten an der Hängebahn fixiert durch die dem Elektromagneten zugeordnete Kontaktstelle vor- gebestimmt. Innerhalb der Kontaktstelle lässt sich der Elektromagnet je- doch in einem Haltebereich je nach Position der Aufwickeleinrichtung und der Galetteneinrichtung fixieren.
Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass mehrere den Spinnpositionen zugeordnete ortsfeste Elektromagnete an der Hängebahn verteilt angeordnet sind und dass die Elektromagnete mit einer am Bedienungsautomaten ausgebildeten Kontaktstelle zusammenwirken. Hierbei wird die Aktivierung der Elektromotoren über eine Steuereinrichtung ausgeführt, die drahtlos mit einer Gerätesteuerung des Bedienungsautomaten gekoppelt ist. Zum Anlegen einer Fadenschar in einer der Spinnpositionen ist es erforderlich, dass die Fadenschar durch den Bedienungsautomaten kurzzeitig aufgenommen und zu einem Garnabfallbehälter abgeführt werden. Um die dafür benötigten Hilfseinrichtungen an dem Bedienungsautomaten zu betreiben, ist die Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, bei welcher jeder der Spinnpositionen eine von mehreren Anschlussstationen mit jeweils einem Druckluftanschluss zur Druckluftübertragung zugeordnet ist, welche mit einem am Bedienungsautomaten angeordneten Anschlussadapter zusammenwirken. Damit kann der Bedienungsautomat sich vorteilhaft in jeder der Spinnpositionen selbsttätig an eine Druckluftversorgung an- schließen.
Darüber hinaus ist vorgesehen, dass die Anschlussstationen neben dem Druckluftanschluss einen Abfallanschluss zur Aufnahme von Garnabfällen
aufweist, wobei der Anschlussadapter eine Druckluftleitung und eine Abfallleitung am Bedienungsautomaten mit den Anschlüssen der Anschlussstation verbindet. So lässt sich die in der Spinnposition aufgenommene Fadenschar jeweils in einen zentralen Garnabfallbehälter führen. Zwischenla- gerungen und mögliche Entleerungen von Kleinbehältern entfallen.
Damit der Bedienungsautomat möglichst schnell und präzise die zur Bedienung anstehende Spinnposition erreicht, ist des Weiteren vorgesehen, dass der Bedienungsautomat ein Fördermittel aufweist, durch welches der Be- dienungsautomat an der Hängebahn geführt ist. So lässt sich der Bedienungsautomat zwischen den Spinnpositionen je nach Bedarf hin- und herführen.
Um das Anlegen und Einfädeln der Fäden an den Galetten der Galettenein- richtung und den Wickelstellen der Aufwickeleinrichtung mit hoher Flexibilität ausführen zu können, ist der Bedienungsautomat bevorzugt mit einem steuerbaren Roboterarm ausgeführt, der an einem an der Hängebahn gehaltenen Träger angeordnet ist. Durch die freie Beweglichkeit des Roboterarmes werden sehr hohe Freiheitsgrade zur Führung der Fadenschar beim Anlegen erreicht.
Die Führung der Fadenschar erfolgt dabei bevorzugt durch einen beweglichen Sauginjektor, welcher durch den Roboterarm zum Anlegen einer Fadenschar in der Galetteneinrichtung und der Aufwickeleinrichtung einer der Spinnpositionen führbar ist.
Die erfindungsgemäße Schmelzspinnvorrichtung ist daher besonders geeignet, um eine voll automatisierte Herstellung von synthetischen Fäden zu
ermöglichen. Der Bedienungsaufwand für einen Operator wird erheblich reduziert und im Wesentlichen durch Kontrollfunktionen bestimmt.
Die erfindungsgemäße Schmelzspinnvorrichtung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.
Es stellen dar:
Fig. 1 schematisch eine Vorderansicht einer Mehrzahl von Spinnpositionen der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung
Fig. 2 schematisch eine Vorderansicht eines Bedienungsautomaten der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung nach Fig. 1
Fig. 3 schematisch eine Seitenansicht einer der Spinnpositionen der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung nach Fig. 1
Fig. 4 schematisch eine Seitenansicht des Bedienungsautomaten der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung nach Fig. 2
Fig. 5 schematisch eine Seitenansicht einer der Spinnpositionen beim Anlegen der Fäden
Fig. 6 schematisch eine Querschnittsansicht einer Anschlussstation einer der Spinnpositionen der Schmelzspinnvorrichtung aus Fig. 1 und Fig. 3
In den Fig. 1 und 3 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung mit mehreren Spinnpositionen in einer Vorderansicht und in einer Seitenansicht dargestellt. Die nachfolgende Beschreibung gilt für beide Figuren, insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist.
Das Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung weist eine Mehrzahl von Spinnpositionen 1.1 bis 1.7 auf, die in einer rei- henförmigen Anordnung nebeneinander aufgestellt sind und eine Maschi- nenlängsseite bilden. Die Anzahl der in Fig. 1 dargestellten Spinnpositionen sind nur beispielhaft. Grundsätzlich enthalten derartige Schmelzspinnvorrichtungen eine Vielzahl von gleichartigen Spinnpositionen.
Die in den Fig. 1 und 3 dargestellten Spinnpositionen 1.1 bis 1.7 sind in ihrem Aufbau identisch ausgeführt. Am Beispiel der in Fig. 3 in einer Seitenansicht dargestellten Spinnposition 1.1 werden die Einrichtungen nachfolgend näher beschrieben.
Jede der Spinnpositionen 1.1 bis 1.7 weist eine Spinndüseneinrichtung 2 auf. Die Spinndüseneinrichtung 2 umfasst einen Spinnbalken 2.2, der an seiner Unterseite mehrere Spinndüsen 2.1 trägt. Die Spinndüsen 2.1 sind mit einer Spinnpumpe 2.3 gekoppelt, die vorzugsweise als Mehrfachpumpe ausgebildet ist und für jede Spinndüse 2.1 einen separaten Schmelze-strom erzeugt. Die Spinnpumpe 2.3 ist über einen Schmelzezulauf 2.4 mit einer hier nicht näher dargestellten Schmelzequelle beispielsweise einem Extruder verbunden.
Unterhalb der Spinndüseneinrichtung 2 ist eine Kühleinrichtung 3 angeordnet, die in diesem Ausführungsbeispiel durch einen Kühlschacht 3.1 inner- halb einer Blaskammer 3.3 gebildet ist. Dem Kühlschacht 3.1 folgt in Fadenlaufrichtung ein Fallschacht 3.2.
Unterhalb des Fallschachtes 3.2 ist eine Sammeleinrichtung 4 angeordnet, die mehrere Fadenführer 4.1 aufweist, um die pro Spinndüse 2.1 extrudier- ten Filamente zu einem Faden zusammenzuführen. In diesem Ausführungsbeispiel erzeugt die Spinndüseneinrichtung 2 vier Fäden. Die Anzahl der Fäden ist beispielhaft. So können derartige Spinndüseneinrichtungen 2 pro Spinnposition bis zu 32 Fäden erzeugen.
Der Sammeleinrichtung 4 ist eine Präparationseinrichtung 5 zugeordnet, durch welche die Fäden einer Fadenschar 8 benetzt werden. Die Fäden werden als eine Fadenschar 8 durch eine Galetteneinrichtung 6 abgezogen und einer Aufwickeleinrichtung 7 zugeführt. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Galetteneinrichtung 6 durch zwei angetriebene Galetten 6.1 gebildet. Zwischen den Galetten 6.1 ist eine Verwirbelungseinrichtung 6.2 angeordnet, um die Fäden der Fadenschar 8 separat zu verwirbeln.
Die Aufwickeleinrichtung 7 weist pro Faden der Fadenschar 8 jeweils eine Wickelstelle 7.5 auf. Die insgesamt vier Wickelstellen 7.5 erstrecken sich entlang einer Spulspindel 7.1, die auskragend an einem Spulrevolver 7.2 gehalten ist. Der Spulrevolver 7.2 trägt zwei Spulspindeln 7.1, die abwech- selnd in einen Wickelbereich und einen Wechselbereich geführt werden.
Jeder der Wickelstellen 7.5 ist zur Aufteilung und Separierung der Fadenschar 8 jeweils eine von mehreren Umlenkröllchen 7.6 zugeordnet, die der Galetteneinrichtung 6 unmittelbar nachgeordnet sind. Zum Wickeln und Verlegen der Fäden zu Spulen weist jede Wickelstellen 7.5 eine Changiereinheit 7.3 auf. Die Changiereinheiten 7.3 wirken mit einer Andrückwalze 7.4 zusammen, die parallel zu den Spulspindeln 7.1 angeordnet ist und beim Wickeln der Fäden an der Oberfläche der Spule 14 anliegt.
In den Fig. 1 und 3 sind die Spinnpositionen 1.1 bis 1.7 in ihrer normalen Betriebssituation dargestellt, in welcher in jeder Spinnposition 1.1 bis 1.7 eine aus mehreren Fäden bestehende Fadenschar 8 extrudiert, abgezogen und kontinuierlich zu Spulen 15 gewickelt wird.
Um die Spinnpositionen 1.1 bis 1.7 bei einer Prozessunterbrechung oder bei einem Neustart bedienen zu können, ist ein Bedienungsautomat 9 vorgesehen. In den Fig. 1 und 3 ist der Bedienungsautomat 9 in einer Warteposition dargestellt. Der Bedienungsautomat 9 ist an einer Führungseinrichtung 10 gehalten. Die Führungseinrichtung 10 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch eine Hängebahn 10.1 gebildet, die sich parallel zu der Maschinenlängsseite der Spinnpositionen erstreckt, so dass der Bedienungsautomat 9 jeder der Spinnposition 1.1 bis 1.7 zuführbar ist. Zur Erläuterung des Be- dienungsautomaten 9 wird nachfolgend zusätzlich zu den Fig. 2 und 4 Bezug genommen. In Fig. 2 ist eine Vorderansicht des Bedienungsautomaten wie in der Spinneinrichtung gemäß Fig. 1 dargestellt, vergrößert gezeigt und in Fig. 4 eine Seitenansicht des Bedienungsautomaten wie in Fig. 3 dargestellt, vergrößert gezeigt. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Fig. gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für alle Figuren.
Der Bedienungsautomat 9 weist eine Tragkörper 9.3 auf, der mit einem Ende an der Hängebahn 10.1 gehalten ist. Hierzu ist dem Tragkörper 9.3 ein Fördermittel 9.4 zugeordnet, das aus einem Fahrgestellt 9.5 und einem An- triebsmotor 9.6 gebildet ist. Mit dem Fahrgestellt 9.5 ist der Bedienungsautomat 9 in der Hängebahn 10.1 geführt. Hierzu weist die Hängebahn 10.1 zwei Führungsschienen 10.2 und 10.3 auf.
Unterhalb der Führungsschiene 10.2 ist ein Arretierungsmittel 1 1 vorgesehen, um den Bedienungsautomaten 9 in der Führungseinrichtung 10 zu fixieren. In diesem Ausführungsbeispiel weist das Arretierungsmittel 1 1 einen steuerbaren Elektromagneten 1 1.2 auf. Der Elektromagnet 1 1.2 ist an einem Halter 1 1.3 angeordnet. Der Halter 1 1.3 ist fest an dem Trägerkörper 9.3 des Bedienungsautomaten 9 angeordnet. Der Elektromagnet 1 1.2 ist über eine Steuerleitung mit einer Gerätesteuereinheit 9.7 des Bedienungsautomaten 9 verbunden. In der dargestellten Situation ist der Elektromagnet 1 1.2 aktiviert und mit einer Kontaktstelle 1 1.1 an der Führungseinrichtung 10 gekoppelt. Die Kontaktstelle 1 1.1 ist hierzu unmittelbar unterhalb der Führungsschiene 10.2 der Hängebahn 10.1 angeordnet. Somit ist der Bedienungsautomat 9 in der Warteposition der Schmelzspinnvorrichtung arretiert an der Führungs- einrichtung 10 gehalten.
An einem gegenüberliegenden Ende des Trägerkörpers 9.3 ist ein Roboterarm 9.1 gehalten. Der Roboterarm 9.1 weist ein frei auskragendes Führungsende auf, an dem ein Sauginjektor 9.2 geführt ist. Der auskragende Roboterarm 9.1 ist durch hier nicht näher dargestellte Aktoren und Sensoren frei beweglich, wobei der Bewegungsablauf des Roboterarmes 9.1 durch die Gerätesteuereinheit 9.7 gesteuert wird. Die Energieversorgung des Bedienungsautomaten 9 erfolgt beispielsweise durch eine Energiekette. Zum Betreiben des Sauginjektors 9.2 wirkt der Bedienungsautomat 9 in jeder der Spinnpositionen mit einer Anschlussstation 12 zusammen. In der Fig. 4 ist die Anschlussstation 12 der Spinnposition 1.1 dargestellt. Zur Erläuterung der Anschlussstation 12 wird zusätzlich zu der Fig. 6 Bezug ge-
nommen, in welcher ein Zustand dargestellt, in welchem der Bedienungsautomat 9 über einen Anschlussadapter 12.3 mit der Anschlussstation 12 verbunden ist. Wie aus den Fig. 4 und 6 hervorgeht, ist der Anschlussadapter 12.3 an dem Tragkörper 9.3 des Bedienungsautomaten 9 angeordnet. Der Anschlussadapter 12.3 ist mit einem Aktor 12.4 gekoppelt, welcher den Anschlussadapter 12.3 zum Ankuppeln an eine der Anschlussstationen 12 hin- und herführt. In der Fig. 4 ist die Situation dargestellt, in welcher der Bedienungs- automat 9 in der Warteposition gehalten ist und somit keine Verbindung einer Anschlussstation 12 besteht. In der Fig. 6 ist die Situation dargestellt, bei welcher der Anschlussadapter 12.3 mit der Anschlussstation 12 gekoppelt ist. Hierzu weist die Anschlussstation 12 einen Druckluftanschluss 12.1 und einen Abfallanschluss 12.2 auf, die über eine zentrale Druckluftleitung 17 mit einer hier nicht dargestellten zentralen Druckluftquelle und über eine zentrale Abfallleitung 16 einem zentralen Abfallbehälter verbunden sind. Der Anschlussadapter 12.3 wird mit der Anschlussstation 12 derart verkuppelt, dass eine an dem Bedienungsautomaten angeordnete Druckluftleitung 13 mit dem Druckluftanschluss 12.1 und eine Abfallleitung 14 mit dem Ab- fallanschluss 12.2 beispielsweise durch Steckkupplungen verbunden sind. Die Druckluftleitung 13 und die Abfallleitung 14 sind mit dem Sauginjektor 9.2 gekoppelt, so dass dieser zur Aufnahme einer Fadenschar bereit ist.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Situation befindet sich der Anschlussadapter 12.3 in einer eingefahrenen Wartestellung.
Wie aus der Darstellung in Fig. 1 hervorgeht, weist jede der Spinnpositionen 1.1 und 1.7 jeweils eine von mehreren Anschlussstationen 12 auf. Da-
mit besteht die Möglichkeit, dass der Bedienungsautomat 9 sich in jeder der Spinnpositionen 1.1 bis 1.7 selbsttätig über den Anschlussadapter 12.3 mit jeweils einer der Anschlussstationen 12 verbindet. Wie aus der Darstellung in Fig. 1 hervorgeht, sind an der Führungseinrichtung 10 mehrere Kontaktstellen 1 1.1 zur Arretierung des Bedienungsautomaten 9 vorgesehen. Die Kontaktstellen 1 1.1 sind den Spinnpositionen 1.1 bis 1.7 zugeordnet, so dass der an dem Bedienungsautomaten 9 gehaltene Elektromagnet 1 1.2 sich wahlweise mit den Kontaktstellen 1 1.1 verbinden lässt.
Für den Fall, dass in einer der Spinnpositionen 1.1 bis 1.7 eine Bedienung zum Anlegen der Fäden erforderlich wird, lässt sich der Bedienungsautomat 9 aus der Warteposition in eine Halteposition der jeweiligen Spinnposition führen. Hierbei wird die betreffende Spinnposition 1.1 bis 1.7 von dem Bedienungsautomaten 9 angefahren. Nach einer Positionierung mit Hilfe von hier nicht näher dargestellten Sensoren wird über die Gerätesteuereinheit 9.7 der Elektromagnet 1 1.2 zur Arretierung des Bedienungsautomaten 9 an der betreffenden Kontaktstelle 1 1.1 aktiviert. Anschließend wird der Aktor 12.4 durch die Gerätesteuereinheit 9.7 aktiviert, so dass der Anschlussadapter 12.3 mit der betreffenden Anschlussstation 12 der betreffenden Spinnposition gekoppelt wird. Nun ist der Bedienungsautomat 9 zur Übernahme der Fadenschar 8 in der Spinnposition bereit. In Fig. 5 ist die Situation dargestellt, bei welcher die Fadenschar 8 in der Spinnposition 1.1 durch den Bedienungsautomaten 9 geführt ist. Dabei wird die Fadenschar 8 über den Sauginjektor 9.2 aufgenommen und über die Abfallleitung 14 zu einem zentralen Abfallbehälter abgeführt. Der Sauginjek-
tor 9.2 wird durch den Roboterarm 9.1 zum Anlegen und Einfädeln der Fäden der Fadenschar 8 in die Galetteneinrichtung 6 und die Aufwickeleinrichtung 7 geführt. Nachdem die Fadenschar an die Aufwickeleinrichtung 7 übergeben ist, lässt sich der Bedienungsautomat 9 über die Gerätesteuerein- heit entkoppeln und aus der Halteposition in die Warteposition zurückführen.
Das in den Fig. 1 bis 5 dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung ist in der Ausbildung des Bedienungsau- tomaten 9 und in der Ausbildung der Einrichtungen der Schmelzspinnvorrichtung beispielhaft. So können zur Behandlung der Fäden innerhalb der Spinnposition weitere Einrichtungen benötigt werden. Ebenso kann die Galetteneinrichtung eine Mehrzahl von Galetten zum Verstrecken der Fäden aufweisen.
Insbesondere könnte der Bedienungsautomat zusätzliche Kontrolleinrichtungen aufweisen, um beispielsweise eine Druckluftkopplung durch eine Druckluftmessung zu prüfen. Darüber hinaus lässt sich der Bedienungsautomat alternativ auch entlang von Bodenschienen als Bodenfahrzeug füh- ren.