Beschreibung
Verfahren zur Synchronisation von Mediumströmen in einem paketvermittelten Mobilfunknetz, Endgerät und Anordnung für ein solches
Mobilfunknetze der dritten Generation z. B. entsprechend dem UMTS-Standard (Universal Mobile Telecommunication Standard) sind nicht nur zur Übertragung von Sprache und Daten ausge- legt, sondern erlauben einem Mobilfunkteilnehmer auch die Nutzung von multimedialen Diensten.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Synchronisation von Mediumströmen in einem paketvermittelten Mobilfunknetz, bei dem im Rahmen der Erbringung eines Streaming-Dienstes von einem Media-Server mindestens zwei Mediumströme unterschiedlicher Art an ein Endgerät übertragen werden. Dabei wird unter einem Mediumstrom zum Beispiel ein Fluss von Audiooder Videodaten verstanden, also ein Fluss von Daten jeweils eigener Art.
Aus der Internetveröffentlichung 3GPP TS 26.233 Vβ .0.0 (2004- 09) des 3rd Generation Partnership Projects (3GPP, http://www.3gpp.org) ist ein Verfahren zur Erbringung eines Packet Switched Streaming Service (PSS) genannten Dienstes bekannt. Dieser Dienst stellt für ein paketvermitteltes Mo- — -bilfunknetz entsprechend der 3GPP-Standardisierung eine so genannte Streaming Funktionalität zur Verfügung. Als Streaming wird die Fähigkeit einer Anwendung bzw. eines Dienstes bezeichnet, Mediumströme, etwa in Form einer Audio- und einer Videospur, kontinuierlich abzuspielen, während diese Mediumströme gleichzeitig von einem Media-Server in Form eines Content Servers an ein Endgerät in Form eines Streaming Clients übertragen werden. Dabei ermöglicht ein GGSN (Gateway GPRS
Support Node) den Zugang des das paketvermittelte Mobilfunknetz nutzenden Streaming Clients zu einem Paketdatennetz, mit welchem der Content Server über UDP (User Datagram Protocol) oder TCP (Transmission Control Protocol) Ports verbunden ist. Zum Abruf eines Mediumstroms nutzt der Streaming Client das Protokoll RTSP (Real Time Streaming Protocol) . Ruft der Streaming Client einen Mediumstrom ab, so wird dieser von dem Content Server über das Paketdatennetz an den GGSN geschickt, welcher ihn über einen den Streaming Client innerhalb des pa- ketvermittelten Mobilfunknetzes bedienenden SGSN (Serving GPRS Support Node) an den Streaming Client überträgt.
Aus der Internetveröffentlichung 3GPP TS 26.245 V6.1.0 (2004- 12) ist weiterhin das so genannte Timed Text Format bekannt. Im Zusammenhang mit Streaming-Diensten ermöglicht das Timed Text Format es dem Endgerät durch Interpretation der mittels dieses Formats empfangenen Textinformation diese mit anderen Mediumströmen wie Video oder Audio zu synchronisieren und diese Mediumströme unterschiedlicher Art gemeinsam zur An- zeige zu bringen.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Endgerät zum Empfangen von mindestens zwei Mediumströmen unterschiedlicher Art, die bei einem Verfahren zur Synchronisation von Mediumströmen in einem paketvermittelten Mobilfunknetz im Rahmen der Erbringung eines Streaming-Dienstes von einem Media-Server an das Endgerät übertragen werden.
Ein solches Endgerät ist ebenfalls aus den beiden bereits an- gegebenen Internetveröffentlichungen im Rahmen der 3GPP-Stan- dardisierung bekannt.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Anordnung zur Synchronisation von Mediumströmen in einem paketvermittelten Mo-
bilfunknetz mit einem Media-Server und mindestens einem Endgerät, wobei im Rahmen der Erbringung eines Streaming-Dienstes mindestens zwei Mediumströme unterschiedlicher Art von dem Media-Server an das Endgerät übertragen werden.
Eine solche Anordnung ist ebenfalls aus den zuvor angeführten Internetveröffentlichungen 3GPP TS 26.233 V6.0.0 (2004-09) und 3GPP TS 26.245 V6.1.0 (2004-12) bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren, ein Endgerät und eine Anordnung der angegebenen Art so fortzuentwickeln, dass die Übertragung der Mediumströme unterschiedlicher Art vereinfacht und verbessert wird.
Diese Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Media- Server die Mediumströme unterschiedlicher Art über eine einzige, ein Transportprotokoll benutzende Verbindung als einen gemeinsamen Mediastrom an das Endgerät überträgt, und das Endgerät den einen gemeinsamen Mediastrom empfängt und die in diesem enthaltenen Mediumströme unterschiedlicher Art zur Anzeige bringt. Gemäß der Erfindung besteht also der gemeinsame Mediastrom aus einem Fluss von Daten mindestens zweier unterschiedlicher Arten, z. B. von Audio- und Videodaten.
Die Übertragung der Mediumströme unterschiedlicher Art über eine einzige, ein Transportprotokoll benutzende Verbindung als einen gemeinsamen Mediastrom an das Endgerät ist vorteilhaft, da hierdurch bereits auf der Transportebene eine Syn- chronisation der Mediumströme erfolgt. Dies hat zur Folge, dass für das Endgerät die Aufgabe entfällt die Mediumströme unterschiedlicher Art in eine zeitliche Nähe zu bringen bzw. diese exakt zu synchronisieren. Stattdessen ist die zeitliche Synchronisation der Mediumströme unterschiedlicher Art endge-
räteseitig bereits dadurch gegeben, dass das Endgerät nur einen gemeinsamen Mediastrom empfängt, welcher die Mediumströme unterschiedlicher Art bereits in synchronisierter Form enthält. Anstatt wie bei dem bekannten Verfahren eine aufwändige Interpretation der empfangenen Mediumströme unterschiedlicher Art vornehmen zu müssen, bleibt für das Endgerät nur die Aufgabe aus dem empfangenen gemeinsamen Mediastrom die Mediumströme unterschiedlicher Art zu separieren, und diese getrennt zur Anzeige zu bringen. Eine Synchronisation der Medi- umströme unterschiedlicher Art durch das Endgerät wie bei dem bekannten Verfahren entfällt. Dadurch, dass die Mediumströme unterschiedlicher Art bereits auf der Transportebene eine zeitliche Nähe zueinander erhalten und damit zeitlich synchronisiert sind, werden weiterhin durch Störungen oder Ver- zögerungen bei der Datenübertragung verursachte Synchronisationsfehler vermieden. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Formulierung „zur Anzeige bringen" im Rahmen der vorliegenden Anmeldung nicht nur eine visuelle Darstellung von Daten umfasst, sondern etwa auch das mögliche Ab- spielen von Audiodaten.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorzugsweise so ausgebildet sein, dass als Transportprotokoll das Real-time Transport Protocol RTP verwendet wird. Die Verwendung von RTP ist vor- teilhaft, da es sich hierbei um ein Protokoll handelt, welches speziell für den Transport von Nutzdaten bei Echtzeitanwendungen vorgesehen ist. Weiterhin wird auch die Einführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erleichtert, weil bereits das aus der Internetveröffentlichung 3GPP TS 26.233 V6.0.0 (2004-09) bekannte Verfahren RTP zur Erbringung des Packet Switched Streaming Services nutzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorzugsweise auch so ausgestaltet sein, dass der Media-Server die Mediumströme unter-
schiedlicher Art unter Verwendung des RTP Payload Formats für 3GPP Timed Text als einen gemeinsamen Mediastrom an das Endgerät überträgt und das Endgerät die in dem gemeinsamen Mediastrom enthaltenen Mediumströme unterschiedlicher Art unter Berücksichtigung des RTP Payload Formats für 3GPP Timed Text zur Anzeige bringt. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da mit dem derzeit im Rahmen der IETF (Internet Engineering Task Force, http://www.ietf.org) diskutierten und in der Internetveröffentlichung „Internet Draft draft-ietf- avt-rtp-3gpp-timed-text-13.txt" beschriebenen RTP Payload Format für 3GPP Timed Text bereits ein Format spezifiziert ist, welches es ermöglicht, in einen RTP-basierten Mediumstrom eine Textspur einzubetten. Allgemein handelt es sich bei einem Payload Format um eine Spezifikation, welche definiert, wie konkrete Nutzdatenformate zum Transport über RTP verpackt werden. Somit sind für verschiedene Nutzdatenformate entsprechend verschiedenen Anwendungen unterschiedliche Payload Formate definiert. Zur Abgrenzung der unterschiedlichen Anwendungen werden darüber hinaus so genannte RTP-Profile definiert, welche u. a. die erlaubten Payload Formate, d. h. die Datentypen, die in RTP-Paketen auftreten dürfen, festlegen.
Vorzugsweise kann das erfindungsgemäße Verfahren auch so aus- gebildet sein, dass als Mediumströme unterschiedlicher Art eine Audio- und eine Textspur verwendet werden. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da ■ sie neben der Übertragung von Audiodaten zusätzlich in synchronisierter Form die Übertragung von Textinformationen erlaubt. Die Textspur kann jedoch zusätzlich oder alternativ auch mit anderen Arten von Mediumströmen verknüpft werden, wie etwa einer Videospur.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorzugsweise so ablaufen, dass der Media-Server mittels der Textspur eine visuelle Dar-
Stellung für Hörgeschädigte an das Endgerät überträgt. Dies ermöglicht etwa bei einer Videoübertragung die Einblendung von erläuterndem Text z. B. in Form von Untertiteln, wodurch Hörgeschädigten das Verständnis des angezeigten Videos er- leichtert bzw. sogar erst ermöglicht wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist vorzugsweise so ausgeprägt, dass der Media-Server mittels der Textspur von dem Streaming-Dienst eine Simultanübersetzung an das Endgerät überträgt. Dies kann vorteilhafterweise etwa bei der Übertragung von fremdsprachigen Videokonferenzen oder Videofilmen genutzt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann der Media-Server vorteilhafterweise mittels der Textspur einen Nachrichtenti- cker an das Endgerät übertragen. Somit können auch bei gleichzeitiger Anzeige von z. B. Video- oder Sprachdaten zusätzlich Nachrichten vorzugsweise am Rand des Displays eines Endgerätes angezeigt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren -kann vorzugsweise auch so ablaufen, dass der Media-Server mittels der Textspur Werbung an das Endgerät überträgt. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da sie Unternehmen eine neue Form der Werbung ermög- lieh. Dem Anbieter des Streaming-Dienstes eröffnet sich eine zusätzliche Einnahmequelle, welche es ihm gegebenenfalls erlaubt mit Werbung verknüpfte Streaming-Dienste zu einem günstigeren Preis zur Übertragung anzubieten.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorzugsweise auch so ausgestaltet sein, dass der Media-Server mittels der Textspur von dem aktuellen Ort des Endgerätes abhängige Informationen an das Endgerät überträgt . Bei diesen Informationen kann es
sich etwa um Veranstaltungshinweise oder um vom Ort des Endgerätes abhängige Werbung handeln.
Vorzugweise läuft das erfindungsgemäße Verfahren so ab, dass der Media-Server mittels der Textspur Bilder oder Java
Applets an das Endgerät überträgt, das Endgerät die Bilder oder Java Applets anhand ihres Formats interpretiert, und das Endgerät die Bilder oder Java Applets zur Anzeige bringt. Diese Ausführungsform ist bevorzugt, da die Textspur etwa in Kombination mit einer Audiospur auch zur Anzeige von Bildern oder Java Applets, d. h. kleinen in der Programmiersprache Java erstellten Programmen verwendet werden kann. Hierzu muss das Endgerät das Format des Bildes oder des Java Applets erkennen und unter Berücksichtigung dieses Formates das Bild oder Java Applet zur Anzeige bringen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist vorzugsweise so ausgestaltet, dass zur Erzeugung der Audiospur ein Push-to-Talk over Cellular (PoC) -Dienst verwendet wird, und der Inhalt der Textspur auf mindestens einem der an einer PoC-Session beteiligten Endgeräte zur Anzeige gebracht wird. Bei dem PoC- Dienst, dessen Version 2.0 derzeit von der Open Mobile AlIi- ance (OMA, http://www.openmobilealliance.org) spezifiziert wird, handelt es sich um eine mobile Multicastkommunikation (1-zu-N) mit der Einschränkung, dass zu jeder Zeit nur ein Nutzer eines an der PoC-Session beteiligten Endgerätes (so genannter PoC-Client) sprechen kann. Der PoC-Dienst ist in seinem Ablauf einem Walkie-Talkie angelehnt. Die unidirektio- nale Multicastkommunikation ist dabei gerade für die kosten- intensive Luftschnittstelle zwischen dem Endgerät und dem Basisstationssystem des paketvermittelten Mobilfunknetzes sehr vorteilhaft. Die Verwendung des PoC-Dienstes zur Erzeugung der Audiospur ist vorteilhaft, da hiermit auch für den PoC- Dienst die Möglichkeit geschaffen wird neben der bekannten
Audiospur eine Textspur zur Verfügung zu stellen, mittels welcher zusätzliche Informationen übertragen werden können. Hieraus ergeben sich völlig neue Anwendungsmöglichkeiten für den PoC-Dienst. So können Textnachrichten von dem Media-Ser- ver an die an der PoC-Session beteiligten Endgeräte übertragen werden, ohne dass eine neue Nutzverbindung aufgebaut werden muss. Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, dass die Endgeräte untereinander mittels des Media-Servers textbasierte Nachrichten austauschen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorzugsweise auch so ablaufen, dass der PoC-Dienst zu einem Karaoke-Dienst erweitert wird, wobei der Media-Server in Form eines PoC-Servers an ein sprachberechtigtes Endgerät mittels der Audiospur die ausge- wählte Melodie beinhaltende Daten und mittels der Textspur den begleitenden Text beinhaltende weitere Daten überträgt und der PoC-Server an an der PoC-Session beteiligte empfangsberechtigte Endgeräte den Gesang des Nutzers des sprachberechtigten Endgerätes beinhaltende zusätzliche Daten und die die Melodie beinhaltenden weiteren Daten additiv mittels der Audiospur überträgt. Aufgrund der Synchronisation der Datenströme unterschiedlicher Art entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren können auch für den PoC-Dienst die bekannte Audiospur und die neu hinzukommende Textspur synchronisiert werden. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass der PoC-Dienst zu einem Karaoke-Dienst erweitert werden kann.
Bezüglich des Endgerätes wird die Aufgabe bei einem Endgerät der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Endgerät erste Mittel zum Empfang eines gemeinsamen, die Mediumströme unterschiedlicher Art enthaltenden Mediastroms über eine Transportprotokoll-Verbindung, zweite Mittel zum Bestimmen der Mediumströme unterschiedlicher Art aus dem gemeinsamen Mediastrom und dritte Mittel zur Anzeige der Me-
diumströme unterschiedlicher Art aufweist. Hierdurch wird es dem Endgerät ermöglicht, den gemeinsamen Mediastrom zu empfangen, aus diesem die einzelnen Mediumströme unterschiedlicher Art zu separieren und die Mediumströme unterschiedlicher Art anzuzeigen. Dies ist vorteilhaft, da somit eine aufwändige Synchronisation der Mediumströme unterschiedlicher Art durch das Endgerät entfällt.
Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Endgerät derart ausges- taltet, dass die ersten Mittel zum Empfang des gemeinsamen
Mediastroms über eine RTP-Transportprotokoll-Verbindung ausgebildet sind. Wie bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben ist die Verwendung von RTP als Transportprotokoll für die Übertragung des gemeinsamen Mediastroms vorteilhaft.
Die zweiten Mittel des erfindungsgemäßen Endgerätes sind vorzugsweise derart ausgebildet, dass die Bestimmung der Mediumströme unterschiedlicher Art aus dem gemeinsamen Mediastrom unter Verwendung des RTP Payload Formats für 3GPP Timed Text erfolgt. Wie zuvor bereits erläutert ist die Verwendung des RTP Payload Formats für 3GPP Timed Text bevorzugt, da hiermit bereits eine detaillierte Beschreibung vorliegt, wie Textinformation mit weiteren Mediumströmen unter Verwendung von RTP als Nutzdaten-Transportprotokoll auf der Transportebene synchronisiert werden kann. Dabei ist es erforderlich, dass das Endgerät zur Trennung der Mediumströme unterschiedlicher Art aus dem empfangenen gemeinsamen Mediastrom zwecks Anzeige ebenfalls das RTP Payload Format für 3GPP Timed Text verwen- det.
Das erfindungsgemäße Endgerät weist vorzugsweise Interpretationsmittel auf, durch welche empfangene Bilder oder Java Applets vor ihrer Anzeige interpretiert werden. Vorteilhaft-
erweise kann hierdurch die Textspur auch zur Übertragung von Daten verwendet werden, die nicht nur aus reinem Text bestehen, sondern vor ihrer Anzeige durch das Endgerät interpretiert werden müssen.
Bezüglich der Anordnung wird die Aufgabe bei einer Anordnung der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Media-Server erste Mittel zur Erstellung eines gemeinsamen Mediastroms aus den Mediumströmen unterschiedlicher Art und zweite Mittel zur Übertragung des gemeinsamen Mediastroms an das Endgerät aufweist. Dies ist vorteilhaft, da der Media-Server somit in die Lage versetzt wird, den gemeinsamen Mediastrom zu erzeugen und an das Endgerät zu übertragen.
Die erfindungsgemäße Anordnung kann auch so ausgeführt sein, dass die Mittel zur Übertragung des gemeinsamen Mediastroms an das Endgerät eine RTP-Schnittstelle aufweisen. Dies Ausführungsform ist vorteilhaft, da RTP als Protokoll zum Nutzdatentransport bei Streaming-Diensten häufig zum Einsatz kommt; so nutzen sowohl der im Rahmen der 3GPP-Standardisie- rung spezifizierte Packet Switched Streaming Service als auch der im Rahmen der OMA-Standardisierung spezifizierte PoC- Dienst RTP als flexibles und erweiterbares Transportprotokoll für die Nutzdaten. Es ist zu beachten, dass im Rahmen der vorliegenden Anmeldung nicht zwischen dem eigentlichen Transportprotokoll RTP und dem zugehörigen Steuerungsprotokoll RTCP (RTP Control Protocol) unterschieden wird.
Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Anordnung so ausgebil- det, dass die ersten Mittel derart ausgestaltet sind, dass der gemeinsame Mediastrom unter Verwendung des RTP Payload Formats für 3GPP Timed Text erstellt wird. Die Vorteile der Verwendung dieses bekannten Formats sind bereits im Vorhergehenden erläutert worden.
Im Rahmen der erfindungsgemäßen Anordnung sind die Mittel zur Erstellung des gemeinsamen Mediastroms aus den Mediumströmen unterschiedlicher Art vorzugsweise so ausgestaltet, dass sie aus einer Audiospur und einer Textspur den gemeinsamen Datenstrom erstellen. Darüber hinaus besteht vorteilhafterweise die Möglichkeit, dass der Media-Server auch andere Mediumströme unterschiedlicher Art zu einem gemeinsamen Mediastrom zusammenführt. Dabei kann es sich allgemein um zwei oder mehr als zwei Mediumströme unterschiedlicher Art handeln.
Vorzugsweise kann bei der erfindungsgemäßen Anordnung der Media-Server ein PoC-Server sein. Durch die Verwendung eines PoC-Servers als Media-Server und die damit verbundene Erwei- terung des PoC-Dienstes um eine Textspur wird die Voraussetzung für eine Vielzahl neuer Anwendungsmöglichkeiten für den PoC-Dienst geschaffen.
Die erfindungsgemäße Anordnung ist vorzugsweise so ausgestal- tet, dass der PoC-Server Übertragungsmittel aufweist, durch welche im Rahmen eines Karaoke-Dienstes mittels der Audiospur die ausgewählte Melodie beinhaltende Daten und mittels der Textspur den begleitenden Text beinhaltende weitere Daten an das sprachberechtigte Endgerät übertragen werden, und den Ge- sang des Nutzers des sprachberechtigten Endgerätes beinhaltende zusätzliche Daten und die Melodie beinhaltende Daten mittels der Audiospur additiv an die an der PoC-Session beteiligten empfangsberechtigten Endgeräte übertragen werden. Die Nutzung der erfindungsgemäßen Anordnung zur Bereitstel- lung eines Karaoke-Dienstes auf Basis von PoC ist vorteilhaft, da hiermit für PoC eine neue Anwendung zur Verfügung gestellt wird. Dies ermöglicht es dem Netzbetreiber des Mobilfunknetzes neue Zielgruppen zu erschließen und seinen Umsatz zu erhöhen.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung zeigt die Figur in einer Skizze ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung .
Dargestellt ist ein paketvermitteltes Mobilfunknetz 1 mit welchem Endgeräte 2, 3 und 4 in unten näher beschriebener Weise verbunden sind. Bei dem paketvermittelten Mobilfunknetz 1 kann es sich etwa um ein solches nach dem GPRS (General Pa- cket Radio Service) -Standard handeln, in welchem Fall die Anbindung der Endgeräte 2, 3 und 4 über einen SGSN (Serving GPRS Support Node) erfolgt, welcher mit einem GGSN (Gateway GPRS Support Node) verbunden ist, der den Zugang zu einem Paketdatennetz 5 bereitstellt; die Netzknoten des paketvermit- telten Mobilfunknetzes 1, d. h. der SGSN und der GGSN, sind aus Gründen der Übersichtlichkeit figürlich nicht dargestellt. Bei dem Paketdatennetz 5 kann es sich z. B. um ein so genanntes IMS (IP Multimedia Subsystem) -Paketdatennetz handeln. An das Paketdatennetz 5 ist ein Media-Server 6 in Form eines PoC-Servers angeschlossen. Die Übertragung von Daten zwischen dem Media-Server 6 und den Endgeräten 2, 3 bzw. 4 erfolgt über das Paketdatennetz 5 und das paketvermittelte Mobilfunknetz 1 mittels der RTP-Verbindungen 7, 9 bzw. 10.
Das Endgerät 2, welches im Rahmen des PoC-Dienstes die
Sprachberechtigung erlangt hat, kann nun einen Karaoke-Dienst aktivieren. Daraufhin überträgt der Media-Server 6 gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren mittels der Audiospur die ausgewählte Melodie beinhaltende Daten und mittels der Textspur den begleitenden Text beinhaltende weitere Daten über die RTP-Verbindung 7 in synchronisierter Form an das sprachberechtigte Endgerät 2.
Der Gesang eines Nutzers 11 des sprachberechtigten Endgerätes 2 wird vom nicht dargestellten Mikrofon des Endgerätes 2 aufgenommen und in Form von zusätzlichen Daten über die RTP-Ver- bindung 8 von dem sprachberechtigten Endgerät 2 an den Media- Server 6 übermittelt. Der Media-Server 6 überträgt die den Gesang des Nutzers 11 des sprachberechtigten Endgerätes 2 beinhaltenden zusätzlichen Daten und die die Melodie beinhaltenden weiteren Daten additiv mittels der Audiospur über die RTP-Verbindungen 9 bzw. 10 an die beiden weiteren an der PoC- Karaoke-Session beteiligten Endgeräte 3 bzw. 4. Dabei können die die Melodie beinhaltenden weiteren Daten entweder bereits zusammen mit den den Gesang des Nutzers 11 des sprachberechtigten Endgerätes 2 beinhaltenden zusätzlichen Daten von dem sprachberechtigten Endgerät 2 an den Media-Server 6 übermit- telt werden, oder aber auch erst von dem Media-Server 6 mit den den Gesang des Nutzers 11 des sprachberechtigten Endgerätes 2 beinhaltenden zusätzlichen Daten zusammengefasst werden.
Mittels der Übernahme der Sprachberechtigung innerhalb des
PoC-Dienstes besteht die Möglichkeit, dass das sprachberechtigte Endgerät und damit der Interpret der Karaoke-Session wechseln kann, wodurch eine vollständige Karaoke-Funktionali- tät für die an der PoC-Session beteiligten Endgeräte 2, 3 und 4 ermöglicht wird.