B E S C H R E I B U N G
Werkzeugmaschine und Verfahren zum Werkzeugwechsel an einer Werkzeugmaschine
Die Erfindung betrifft eine Werkzeugmaschine mit mindestens einem Werk- zeugträger und mindestens einem verfahrbaren Werkstückträger, über den ein oder mehrere Werkstücke zur Bearbeitung positionierbar sind.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Werkzeugwechsel an einer Werkzeugmaschine.
Aus der WO 2004/012888 Al ist eine Mehrspindel-Werkzeugmaschine be¬ kannt, welche ein Maschinengestell, einen ersten Spindelschlitten mit einer ersten Werkstückspindel als verfahrbaren Werkstückträger sowie einen zwei¬ ten Spindelschlitten mit einer zweiten Werkstückspindel als weiteren verfahr- baren Werkstückträger umfaßt. Der erste Spindelschlitten und der zweite
Spindelschlitten sind in einem linear verschieblichen Maschinengestell geführt. Am Maschinengestell sind dabei eine erste Führung und eine beabstandete zweite Führung angeordnet, an welchen sowohl der erste Spindelschlitten als auch der zweite Spindelschlitten geführt sind. Die erste Werkstückspindel und die zweite Werkstückspindel sind zwischen den beiden Führungen angeordnet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Werkzeugmaschine der ein¬ gangs genannten Art so zu verbessern, daß ein Werkzeugwechsel auf einfache Weise ermöglicht wird.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist eine Werkzeughalteeinrichtung mit dem mindestens einen Werkstückträger verbunden. Dadurch läßt sich die Werk¬ zeughalteeinrichtung über den Werkstückträger positionieren.
Durch die erfindungsgemäße Lösung läßt sich ein automatischer Werkzeug- Wechsel durchführen, indem ein oder mehrere Werkzeuge oder Werkzeugteile, welche durch die Werkzeughalteeinrichtung gehalten sind, über den Werk¬ stückträger an eine Werkzeugwechselposition verfahren werden. Es ist da¬ durch möglich, einen Werkzeugwechsel auch bei beengten Platzverhältnissen durchzuführen. Es ist auch dann nicht mehr notwendig, daß ein Bediener in den Arbeitsraum der Werkzeugmaschine zum Werkzeugwechsel eingreifen muß. Insbesondere muß eine Abdeckung des Arbeitsraums nicht geöffnet werden.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist die Werkzeughalteeinrichtung (und da- mit gehaltene Werkzeuge) über den zugeordneten Werkstückträger verfahr¬ bar. Die Werkzeughalteeinrichtung mit einem gehaltenen Werkzeug läßt sich dann an eine Werkzeugwechselposition verfahren bzw. sie läßt sich so verfah¬ ren, daß ein Werkzeug von einem Werkzeugträger aufnehmbar ist. Erfindungs¬ gemäß wird als der Werkstückträger als Werkzeugwechselschlitten benutzt. Die erfindungsgemäße Lösung läßt sich insbesondere einsetzen, wenn ein oder mehrere Werkzeugträger translationsfest an einem Maschinengestell wie bei¬ spielsweise einem portalförmigen Rahmen gehalten sind.
Insbesondere sind die Bewegungsachsen der Werkzeughalteeinrichtungen die Bewegungsachsen des Werkstückträgers. Der konstruktive Aufwand und der steuerungstechnische Aufwand für einen automatisierten Werkzeugwechsel ist dadurch gering gehalten.
Günstigerweise ist die Werkzeughalteeinrichtung bezüglich des mindestens einen Werkzeugträgers über den Werkstückträger zum Werkzeugwechsel po¬ sitionierbar. Es läßt sich dadurch ein automatischer Werkzeugwechsel durch- führen. Von einem Werkzeugträger gelöste Werkzeuge lassen sich abführen bzw. es lassen sich Werkzeuge einem Werkzeugträger zuführen.
Es kann vorgesehen sein, daß die Werkzeughalteeinrichtung an dem Werk¬ stückträger lösbar fixierbar ist. Während eines Bearbeitungsvorgangs eines Werkstücks, bei welchem das Werkstück an dem Werkstückträger eingespannt ist, ist dann die Bearbeitung durch die Werkzeughalteeinrichtung nicht gestört. Bei Bedarf, d. h. bei einem durchzuführenden Werkzeugwechsel, läßt sich die Werkzeughalteeinrichtung an dem Werkstückschlitten fixieren.
Beispielsweise ist die Werkzeughalteeinrichtung auf den Werkstückträger auf¬ steckbar. Sie läßt sich dadurch auf einfache Weise an dem Werkstückträger fixieren. Es sind auch andere Möglichkeiten der Fixierung möglich, wie bei¬ spielsweise eine formschlüssige Fixierung.
Bei einer Ausführungsform ist eine Mehrzahl von Bearbeitungsstationen vor¬ gesehen, wobei jede Bearbeitungsstation mindestens einen Werkzeugträger aufweist. Bei einer solchen Werkzeugmaschine können in unterschiedlichen
Bearbeitungsstationen unterschiedliche Bearbeitungsvorgänge durchgeführt werden. Über den Werkstückträger werden Werkstücke von Bearbeitungs¬ station zu Bearbeitungsstation transportiert. Ein Werkzeugwechsel muß, wenn eine genügende Anzahl von Bearbeitungsstationen vorhanden ist, dann nur noch bei Werkzeugverschleiß durchgeführt werden. Insbesondere sind die Be¬ arbeitungsstationen bezüglich eines Maschinengestells fest angeordnet.
Beispielsweise ist eine Mehrzahl von Werkzeugträgern in einer Reihe angeord¬ net. Dadurch lassen sich die Verfahrbewegungen zwischen unterschiedlichen Bearbeitungsstationen gering halten. Es ist dadurch auch möglich, den Platz¬ bedarf der Werkzeugmaschine gering zu halten.
Es kann weiterhin eine Mehrzahl von Reihen mit Werkzeugträgern vorgesehen sein. Beispielsweise liegen Reihen sich gegenüber. Es läßt sich dadurch eine Werkzeugmaschine mit optimierter Platznutzung realisieren.
Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn der Werkstückträger zwischen den Reihen verfahrbar ist. Es läßt sich dadurch eine Vielzahl von Bearbeitungsvor¬ gängen durchführen, wobei sich die Verfahrbewegungen gering halten lassen. Der Platzbedarf der Werkzeugmaschine läßt sich dadurch auch gering halten.
Es ist vorgesehen, daß der Werkstückträger in einer ersten Richtung verfahr¬ bar ist, beispielsweise in einer X-Richtung, welche im wesentlichen horizontal ausgerichtet ist.
Die Bewegungsmöglichkeiten lassen sich erhöhen, wenn der Werkstückträger in einer zweiten Richtung quer und insbesondere senkrecht zur ersten Rich¬ tung verfahrbar ist. Bei der zweiten Richtung kann es sich um eine Y-Richtung handeln. Diese ist insbesondere parallel zur Vertikalen ausgerichtet.
Wenn der Werkstückträger in einer dritten Richtung quer und insbesondere senkrecht zur ersten Richtung und quer und insbesondere senkrecht zur zweiten Richtung verfahrbar ist, dann werden die Bewegungsmöglichkeiten weiter erhöht. Insbesondere handelt es sich bei der dritten Richtung um eine Z-Richtung, welche eine horizontale Richtung senkrecht zur X-Richtung sein kann. Über eine Beweglichkeit in der Z-Richtung läßt sich auch der Werkstück¬ träger aus einem Arbeitsraum herausfahren; dadurch können bearbeitete Werkstücke auf einfache Weise von dem Werkstückträger entnommen werden bzw. dieser kann auf einfache Weise neu beladen werden. Es ist dann auch auf einfache Weise eine Fixierung der Werkzeughalteeinrichtung an dem Werk¬ stückträger ermöglicht bzw. eine Beladung oder Entladung der Werkzeughalte¬ einrichtung ermöglicht.
Eine weitere Bewegungsmöglichkeit für den Werkstückträger und damit für die Werkzeughalteeinrichtung ergibt sich, wenn der Werkstückträger drehbar ist. Es lassen sich dadurch Werkstücke (und auch Werkzeuge zum Werkzeugwech¬ sel) in einem Arbeitsraum in Winkelstellungen bezüglich Werkzeughaltern po¬ sitionieren.
Günstig ist es, wenn eine Werkzeuglöseeinrichtung und/oder Werkzeugfixie¬ rungseinrichtung mit dem Werkstückträger verbunden ist. Die Werkzeuglöse¬ einrichtung/Werkzeugfixierungseinrichtung kann dabei durch eine einzige
Einrichtung realisiert sein. Die Werkzeuglöseeinrichtung bzw. Werkzeugfixie¬ rungseinrichtung ist dann mit dem Werkstückträger verfahrbar. Über die Werkzeuglöseeinrichtung läßt sich ein Werkzeug an einem Werkzeughalter lösen. Über die Werkzeugfixierungseinrichtung läßt sich ein Werkzeug an einem Werkzeughalter fixieren. Die Werkzeuglöseeinrichtung bzw. Werkzeug¬ fixierungseinrichtung kann integral an der Werkzeughalteeinrichtung gebildet sein.
Günstig ist es, wenn mindestens eine Ablagestelle für eine oder mehrere Werkzeughalteeinrichtungen vorgesehen ist. Die mindestens eine Ablagestelle ist insbesondere an einem Maschinengestell angeordnet. Eine solche Ablage¬ stelle kann als Lagerort für Werkzeughalteeinrichtungen dienen. Die Werk¬ zeughalteeinrichtung läßt sich beispielsweise mit einem oder mehreren Werk¬ zeugen bestücken und an einer Ablagestelle ablegen. Ein Werkstückträger kann vor oder nach einer Werkstückbearbeitung, wenn kein Werkstück an ihm gehalten ist, die Werkzeughalteeinrichtung von der Ablagestelle aufnehmen und sie dem entsprechenden Werkzeugträger zuführen. Dort kann ein Werk¬ zeugwechsel erfolgen. Die Werkzeughalteeinrichtung mit dem ausgetauschten Werkzeug wird dann über den Werkstückträger wieder an die Ablagestelle ge- führt. Anschließend kann der Werkstückträger ein Werkstück zur Bearbeitung mit dem neuen Werkzeug aufnehmen und dem Werkzeug zuführen.
Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Verfahren zum Werkzeugwechsel an einer Werkzeugmaschine bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Werkzeughalte¬ einrichtung mittels eines Werkstückträgers an eine Werkzeugwechselposition verschoben wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist die bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine erläuterten Vorteile auf.
Insbesondere läßt sich ein automatisierter Werkzeugwechsel durchführen, ohne daß ein Bediener in einen Arbeitsraum greifen muß.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens wurden bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Werkzeug¬ maschine erläutert.
Insbesondere wird ein von einem Werkzeugträger entnommenes Werkzeug oder Werkzeugteil über den Werkstückträger abgeführt bzw. ein an einem Werkzeugträger einzusetzendes Werkzeug oder Werkzeugteil über den Werkstückträger zugeführt. Durch die mit dem Werkstückträger verbundene Werkzeughalteeinrichtung läßt sich also ein automatisierter Werkzeugwechsel durchführen.
Die nachfolgende Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung der Erfindung. Es zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Teilansicht eines ersten Ausführungs¬ beispiels einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine;
Figur 2 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Werkstückträgers;
Figur 3 eine Vorderansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine;
Figur 4 eine Draufsicht von oben auf die Werkzeugmaschine gemäß
Figur 3 und
Figur 5 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Werkzeughalters.
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine, welche in Figur 1 teilweise gezeigt und dort als Ganzes mit 10 bezeichnet ist, umfaßt ein Maschinenbett 12. An dem Maschinenbett 12 sitzt ein Rahmen 14, welcher eine Mehrzahl von Werkzeugträgern 16 hält.
Der Rahmen 14 weist beispielsweise gegenüberliegende Stützen 18, 20 auf. Diese erstrecken sich über dem Maschinenbett 12 beispielsweise in vertikaler Richtung. Die Stützen 18 sind an ihrem oberen Ende über eine Querstütze 22 verbunden. Es kann vorgesehen sein, daß die Stützen 18, 20 an ihrem unteren Ende im Bereich des Maschinenbetts 12 über eine weitere Querstütze 24 ver¬ bunden sind. Ein Arbeitsraum 26 zur Bearbeitung von Werkstücken ist zwi- sehen den Stützen 18, 20 und 22, 24 gebildet. In dem gezeigten Ausführungs¬ beispiel ist der Arbeitsraum 26 quaderförmig.
Der Arbeitsraum 26 ist zu einer Vorderseite hin durch eine Abdeckung 28 ab¬ gedeckt. (In Figur 1 ist die Abdeckung 28 teilweise gezeigt.)
Die Stützen 18 und 20 halten jeweils eine Reihe 30, 32 von Werkzeugträgern. Bei den Werkzeugträgern handelt es sich insbesondere um Werkzeugspindeln. Diese können translatorisch feststehend oder beweglich sein.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel hält die Stütze 18 vier Werkzeugträger 34a, 34b, 34c, 34d. Bei den Werkzeugträgem 34a, 34b, 34c, 34d handelt es sich beispielsweise um Werkzeugspindeln. An diesen Werkzeugträgern sind
Werkzeuge 36 zur Bearbeitung von Werkstücken fixierbar. Die Werkzeugträger sind fest an dem Rahmen 14 montiert und insbesondere nicht linear verschieb¬ lich.
Die Reihe 32 umfaßt ebenfalls eine Mehrzahl von Werkzeugträgern. Es kann auch vorgesehen sein, daß die Querstütze 22 einen oder mehrere Werkzeug¬ träger 38, 40 hält. Die Werkzeugträger 38, 40 können auch in einer Reihe parallel zu einer Z-Richtung und/oder parallel zu einer X-Richtung angeordnet sein.
Eine Reihe 30, 32 umfaßt eine oder mehrere Bearbeitungsstationen. Beispiels¬ weise ist mittels der Werkzeugträger 34a, 34b eine erste Bearbeitungsstation und mittels der Werkzeugträger 34c und 34d eine zweite Bearbeitungsstation gebildet. Über die erste Bearbeitungsstation lassen sich beispielsweise simul- tan zwei Bohrungen in ein Werkstück einbringen. Über die zweite Bearbei¬ tungsstation lassen sich simultan beispielsweise zwei weitere Bohrungen mit anderem Durchmesser einbringen.
Bei dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel sind, wenn Werkzeuge 36 wie Bohrwerkzeuge an den Werkzeugträgern 34a, 34b, 34c, 34d fixiert sind, diese in einer Linie ausgerichtet, welche im wesentlichen parallel zur Höhen- richtung der Stütze 18 bzw. 20 ist.
Es ist grundsätzlich auch möglich, wie anhand der Werkzeugträger 38, 40 ge¬ zeigt, daß die Werkzeuge in einer Linie ausgerichtet sind, welche quer zu dieser Höhenrichtung liegt.
Ein Werkstück 42 ist zur Bearbeitung in dem Arbeitsraum 26 bezüglich der Werkzeugträger 16 über einen Werkstückträger 44 (Figur I1 Figur 2) posi¬ tionierbar. An dem Werkstückträger 44 sind ein oder mehrere Werkstücke 42 fixierbar. Der Werkstückträger 44 umfaßt dazu eine Fixierungseinrichtung 46. Diese umfaßt beispielsweise Klemmbacken 48, 50, 52 zum Einklemmen eines Werkstücks 42.
Bei dem in Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Werkstückträger 44 einen Halterahmen 54 auf, an dem die Klemmbacken 48, 50, 52 sitzen. Die Klemmbacken 48, 50 sitzen dabei an einer ersten Querstrebe 56 des Halte¬ rahmens 54 und die Klemmbacke 52 sitzt an einer beabstandet gegenüber¬ liegenden zweiten Querstrebe 58 des Halterahmens 54.
Werkstücke 42, welche in dem Werkstückträger 44 eingespannt sind, sind über den Werkstückträger 44 verfahrbar und insbesondere in dem Arbeitsraum 26 verfahrbar. Der Werkstückträger 44 ist dazu als Werkstückschlitten ausgebil¬ det.
Zur Führung des Werkstückträgers 44 ist ein Rahmen 60 vorgesehen, welcher portalartig ausgebildet ist. An dem Rahmen 60 ist in einer beispielsweise verti¬ kalen Richtung Y ein weiterer Rahmen 62 linear verschieblich geführt. Dazu sind an einer Innenseite von Stützen 64, 66 des Rahmens 60 Führungen für den Rahmen 62 angeordnet.
Der Rahmen 60 bildet dann einen "Außen"-Rahmen und der Rahmen 62 einen "Innen"-Rahmen. Diese Art von Führung wird auch als Box-in-Box-Konzept bezeichnet, da der Rahmen 62 als "Kasten" in dem Rahmen 60 als "Kasten" geführt ist.
An dem Rahmen 62 wiederum ist der Werkstückträger 44 in einer Richtung X geführt. Diese Richtung X ist quer und insbesondere senkrecht zu der Richtung Y, in welcher der Rahmen 62 an dem Rahmen 60 geführt ist. Die Richtung X ist insbesondere eine horizontale Richtung
Der Rahmen 62 weist gegenüberliegende Querstützen 68, 70 auf, welche ins¬ besondere parallel sind. Diese Querstützen 68, 70 sind dabei in der X-Richtung orientiert. An den jeweils einander zugewandten Seiten dieser Querstützen 68, 70 sind Führungen für den Werkstückträger 44 angeordnet, damit dieser eben in der Richtung X verfahrbar ist. Es wird dadurch wiederum ein Box-in-Box- Konzept realisiert, da der "Kasten" Werkstückträger 44 in dem Rahmen 62 verschieblich geführt ist.
Es kann auch noch vorgesehen sein, daß der Werkstückträger 44 in einer Z-Richtung quer und insbesondere senkrecht zur Y-Richtung und quer und ins¬ besondere senkrecht zur X-Richtung verschieblich ist. Dazu ist ein Z-Schlitten (Pinole) 72 vorgesehen, an welchem der Werkstückträger 44 gehalten ist. Dieser Z-Schlitten 72 ist eben in der Z-Richtung verschieblich, wodurch der Werkstückträger 44 in der Z-Richtung verschieblich ist.
Über die Rahmen 60, 62 und den Z-Schlitten 72 ist damit der Werkstückträger 44 und entsprechende von ihm gehaltene Werkstücke 42 in der X-, Y- und Z-Richtung verschieblich.
Der Rahmen 62 in seiner Verschiebungsbewegung am Rahmen 60, die Ver¬ schiebungsbewegung des Z-Schlittens 72 an dem Rahmen 62 in X-Richtung und die Verschiebungsbewegung des Z-Schlittens 72 in der Z-Richtung sind angetrieben, beispielsweise durch Linearmotoren oder Kugelgewindetriebe.
Es kann auch noch vorgesehen sein, daß der Werkstückträger 44 an dem Z-Schlitten 72 drehbar gehalten ist (in Figur 1 angedeutet durch R) mit einer Drehachse, welche parallel zur Z-Richtung ausgerichtet ist. Insbesondere lassen sich beliebige Drehwinkel des Werkstückträgers 44 bezüglich des
Z-Schlittens 72 einstellen. Der Werkstückträger 44 ist dazu über ein Drehlager an dem Z-Schlitten 72 gelagert und es ist ein entsprechender Antrieb zur Drehbewegung vorgesehen.
Ein Werkstück 42 läßt sich dann über den Werkstückträger 44 in jeder (X, Y, Z)-Position in dem Arbeitsraum 26 positionieren und weiterhin in jeder Winkel¬ stellung bezogen auf die Drehachse des Werkstückträgers 44 in dem Arbeits¬ raum 26 positionieren.
Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, daß eine Werkzeughalteeinrichtung 74 mit dem Werkstückträger 44 verbunden und insbesondere lösbar verbunden ist. Die Werkzeughalteeinrichtung 74 umfaßt eine oder mehrere Werkzeugauf- nahmen 76, in die jeweils ein Werkzeug 78 (Figur 1) einlegbar ist. Ein einge¬ legtes Werkzeug 78 läßt sich dann über den Werkstückträger 44 in den Bewe¬ gungsachsen des Werkstückträgers 44 verfahren bzw. drehen.
Über die Werkzeughalteeinrichtung 74 läßt sich ein automatischer Werkzeug- Wechsel durchführen. Der Werkstückträger 44 mit der Werkzeughalteeinrich¬ tung 74 wird an einen entsprechenden Werkzeugträger 16 herangefahren. Der Werkstückträger 44 wird so verfahren, daß ein an dem entsprechenden Werk¬ zeugträger 16 fixiertes Werkstück in der Werkzeugaufnahme 76 liegt. Durch eine entsprechende Verfahrbewegung wird das Werkzeug gelöst und von dem Werkzeugträger entnommen. Über die Bewegung des Werkstückträgers 44 kann dann das gelöste Werkzeug aus dem Arbeitsraum 26 herausgefahren werden. Ein neues Werkzeug wird in die Werkzeugaufnahme 76 eingelegt und zur dem entsprechenden Werkzeugträger 16 verfahren und dort wiederum fixiert.
Es läßt sich damit ein automatischer Werkzeugwechsel durchführen, ohne daß ein Bediener in den Arbeitsraum eingreifen muß. Es ist dabei insbesondere vorgesehen, daß der Z-Schlitten 72 so weit aus dem Arbeitsraum 26 heraus¬ fahrbar ist, daß ein Werkzeug aus dem Werkzeugaufnahmeraum 76 der Werk- zeughalteeinrichtung 74 auf einfache Weise entnommen werden kann bzw. auf einfache Weise ein neues Werkzeug 78 in die Werkzeugaufnahme 76 einlegbar ist.
Die Bewegungsachsen der Werkzeughalteeinrichtung 74 sind die Bewegungs¬ achsen des Werkstückträgers 44, so daß durch die Werkzeughalteeinrichtung 74 gehaltene Werkzeuge an jede Position bringbar sind, an die auch Werk- stücke bringbar sind.
Bei einer Ausführungsform ist es vorgesehen, daß die Werkzeughalteeinrich¬ tung 74 lösbar fixierbar an dem Halterahmen 54 gehalten ist. Bei dem in Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Werkzeughalteeinrichtung 74 lösbar fixierbar an der zweiten Querstrebe 58 des Halterahmens 54 gehalten. Die Werkzeughalteeinrichtung 74 umfaßt dazu ein Halteelement 80 zur Fixierung an dem Halterahmen 54. Das Halteelement 80 wiederum hält die Werkzeug¬ aufnahme 76.
Es ist dadurch möglich, die Werkzeughalteeinrichtung 74 für die Bearbeitung von Werkstücken 42 von dem Werkstückträger 44 zu entfernen, so daß die Werkzeughalteeinrichtung 74 während Bearbeitungsvorgängen nicht stört. Zum Werkzeugwechsel wird die Werkzeughalteeinrichtung 74 an dem Halte¬ rahmen 54 fixiert. Beispielsweise wird die Werkzeughalteeinrichtung 74 auf diesen aufgesteckt.
Für einen Werkzeugwechsel ist vorzugsweise kein Werkstück 42 an dem Werk¬ stückträger 44 fixiert.
An dem Werkstückträger 44 kann eine Werkzeuglöseeinrichtung/Werkzeug¬ fixierungseinrichtung 82 angeordnet sein. Bei dem in Figur 2 gezeigten Aus¬ führungsbeispiel ist diese an der Werkzeughalteeinrichtung 74 angeordnet. Die
Werkzeugiöseeinrichtung und die Werkzeughalteeinrichtung können über eine einzige Einrichtung gebildet sein. Über die Werkzeuglöseeinrichtung/Werk¬ zeugfixierungseinrichtung 82 läßt sich auf ein oder mehrere Fixierungs¬ elemente eines Werkzeugträgers und insbesondere einer Werkzeugspindel einwirken, um diese so zu betätigen, daß ein fixiertes Werkzeug zur Entnahme gelöst wird oder daß ein eingeführtes Werkzeug fixiert wird.
Die Werkzeuglöseeinrichtung/Werkzeugfixierungseinrichtung umfaßt beispiels¬ weise einen beweglichen Kopf 84 zum Zugriff an ein entsprechendes Fixie- rungselement eines Werkzeugträgers.
Es kann vorgesehen sein, daß die Werkzeuglöseeinrichtung/Werkzeugfixie¬ rungseinrichtung 82 um eine Achse 86 schwenkbar angeordnet ist. Die Werk¬ zeuglöseeinrichtung/Werkzeugfixierungseinrichtung 82 läßt sich dadurch von einer Lagerstellung in eine Einsatzstellung bringen und umgekehrt. (In Figur 2 ist eine Einsatzstellung gezeigt.)
Durch die erfindungsgemäße Lösung läßt sich auf einfache Weise ein automa¬ tischer Werkzeugwechsel durchführen. Über den Werkstückträger 44 mit ver- bundener Werkzeughalteeinrichtung 74 lassen sich Werkzeuge 78 den Werk¬ stückträgern 16 zuführen bzw. von diesen abführen. Über die Beweglichkeit des Werkstückträgers 44 lassen sich auch entsprechende Bewegungen zur Fixierung von Werkzeugen 78 an den entsprechenden Werkzeugträgern 16 bzw. zur Lösung von den entsprechenden Werkzeugträgern 16 durchführen. Zum Werkzeugwechsel muß dann nicht von Hand in den Arbeitsraum 26 ein¬ gegriffen werden. Beispielsweise muß die Abdeckung 28 nicht geöffnet
werden. Es ist auch ein Werkzeugwechsel möglich, wenn beengte Platzverhält¬ nisse vorliegen.
Bei entsprechender Beweglichkeit des Werkstückträgers 44 läßt sich zum Ein- legen eines Werkstücks in die Werkzeugaufnahme 76 bzw. zum Herausneh¬ men eines Werkstücks aus der Werkzeugaufnahme 76 die Werkzeughalteein¬ richtung 74 so weit aus dem Arbeitsraum 26 herausführen, daß eine leichte Zugänglichkeit realisiert ist. Die Werkzeughalteeinrichtung 74 läßt sich dann auch auf einfache Weise an dem Werkstückträger 44 fixieren bzw. von diesem entnehmen.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Werkzeug¬ maschine, welche in den Figuren 3 und 4 gezeigt und dort mit 88 bezeichnet ist, sind an einem Maschinengestell 90 ein erster Werkstückträger 92 und ein zweiter Werkstückträger 94 verfahrbar angeordnet. Die Werkstückträger 92, 94 sind insbesondere als Spindein ausgebildet.
Der erste Werkstückträger 92 ist in einer insbesondere vertikalen Richtung Zi verfahrbar. Dazu ist ein entsprechender erster Antrieb 96 vorgesehen. Auf die gleiche Weise ist der zweite Werkstückträger 94 in einer insbesondere verti¬ kalen Richtung Z2 verfahrbar. Für diese Verfahrbewegung ist ein zweiter An¬ trieb 98 vorgesehen.
Weiterhin ist der erste Werkstückträger 92 in einer insbesondere horizontalen Richtung X1 verfahrbar. Zum Antrieb der Verfahrbewegung ist ein dritter An¬ trieb 100 vorgesehen. Auf die gleiche Weise ist der zweite Werkstückträger 94
in einer insbesondere horizontalen Richtung X2 linear beweglich. Zum Antrieb der Bewegung ist ein vierter Antrieb 102 vorgesehen.
Die Richtungen Zi und Z2 sind parallel zueinander. Ferner sind die Richtungen Xi und X2 parallel zueinander.
Über die beiden Werkstückträger 92 und 94 lassen sich Werkstücke bezüglich Werkzeugträgern 104, 106 mit entsprechenden Werkzeugen 108a,108b posi¬ tionieren (Figur 3).
Die beiden Werkstückträger 92, 94 sind beispielsweise an jeweiligen Schlitten 110, 112 zur Bewegung in der X1- bzw. X2-Richtung gehalten. Diese Schlitten 110, 112 können als Dreiecksschlitten ausgebildet sein. An diesen Schlitten 110, 112 sind jeweilige Werkstückspindeln 114, 116 zur Bereitstellung der Werkstückträger 92, 94 in Zi-Richtung bzw. Z2-Richtung verschieblich geführt.
Eine entsprechende Werkzeugmaschine ist in der WO 2004/012888 Al be¬ schrieben, auf die ausdrücklich Bezug genommen wird.
An den Werkstückspindeln 114, 116 als Werkstückträger 92, 94 läßt sich in¬ direkt über einen jeweiligen Werkstückhalter oder direkt ein Werkstück fixie¬ ren, um dieses dem entsprechenden Werkzeugträger 104 bzw. 106 zuzuführen und bei der Bearbeitung zu halten und zu positionieren.
Erfindungsgemäß ist eine Werkzeughalteeinrichtung 118 vorgesehen (Figuren 3 und 5), welche an den jeweiligen Werkstückträgern 92 und 94 und insbeson¬ dere an deren Werkstückspindeln 114 und 116 fixierbar ist. Wenn eine
solche Werkzeughalteeinrichtung 118 an dem zugeordneten Werkstückträger 92 bzw. 94 fixiert ist, dann läßt sich diese mit dem Werkstückträger in der X1-, Zi-Richtung bzw. X2-, Z2-Richtung bewegen.
Die Werkzeughalteeinrichtung 118 kann wiederum ein oder mehrere Werk¬ zeuge 120, 122 aufnehmen. Beispielsweise sind an der Werkzeughalteeinrich¬ tung 118 eine oder mehrere Aufnahmen 124, 126 für entsprechende Werk¬ zeuge 120, 122 gebildet oder angeordnet.
Über die Werkstückträger 92, 94 lassen sich die entsprechenden Werkzeuge 120, 122, welche an einer Werkzeughalteeinrichtung 118 gehalten sind, zu den Werkzeugträgern 104, 106 bewegen.
Mittels den Werkstückträgern 92, 94 läßt sich dadurch ein Werkstückwechsel durchführen: Über eine Werkzeughalteeinrichtung 118 kann durch entspre¬ chende Positionierung des jeweiligen Werkstückträgers 92, 94 zu dem jewei¬ ligen Werkzeugträger 104, 106 ein Werkzeug entnommen werden und ein neues Werkzeug an den entsprechenden Werkzeugträger 104, 106 abgegeben werden.
Die Bewegungsachsen der Werkzeughalteeinrichtung 118 sind dabei die Bewe¬ gungsachsen Xi, Zi bzw. X2, Z2 des Werkstückträgers 92 bzw. 94.
Mittels der Werkzeughalteeinrichtung 118, welche sich anstelle eines Werk- Stücks oder eines Werkstückhalters an den Werkstückträgern 92 bzw. 94 fi¬ xieren läßt, läßt sich ein automatischer Werkzeugwechsel durchführen. Zu einem solchen Werkzeugwechsel muß ein Bediener nicht in einen Arbeitsraum
128 eingreifen. Insbesondere muß keine Türe einer Arbeitsraumverkleidung geöffnet werden.
Es ist dabei günstig, wenn die Werkzeugmaschine 88 ein oder mehrere Ab- lagestellen 130 für Werkzeughalteeinrichtungen 118 aufweist. Eine Werkzeug¬ halteeinrichtung 118 wird mit den entsprechenden Werkzeugen 120, 122 be¬ stückt und an einer Ablagestelle 130 gelagert. Der Werkstückträger 92, 94 kann dann die entsprechende Werkzeughalteeinrichtung 118 von der Ablage¬ stelle 130 abholen.
Auf die gleiche Weise kann der entsprechende Werkstückträger 92, 94 eine Werkzeughalteeinrichtung 118 nach einem Werkzeugtausch an der Ablage¬ stelle 130 abliefern.
Nachdem eine Werkzeughalteeinrichtung 118 abgelegt ist, kann der entspre¬ chende Werkstückträger 92, 94 ein Werkstück aufnehmen und dem entspre¬ chenden Werkzeug 108a bzw. 108b zur Bearbeitung zuführen.