Vorrichtung zum Verriegeln und/oder Entriegeln eines Lenkrades eines Kraftfahrzeugs
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verriegeln und/ oder Entriegeln eines Lenkrades eines Kraftfahrzeugs, mit der die Lenksäule des Lenkrads blockierbar ist, indem eine Blockiereinrichtung in eine Aussparung der Lenksäule einge¬ schoben wird.
Es sind verschiedene Lösungen für eine Vorrichtung zum Ver¬ riegeln oder Entriegeln eines Lenkrades eines Kraftfahrzeugs bekannt (EP 844 154 A2, DE 100 25 488 C2) , bei denen mittels eines elektromotorischen Antriebes ein als Bolzen ausge¬ bildetes Blockierelement in eine Öffnung der Lenksäule einge¬ bracht wird, um die Lenksäule zu verriegeln. Die Drehbewegung des Elektromotors wird dabei in eine Längsbewegung des BoI - zens umgesetzt. Über einen schneckenförmigen Antrieb des Bol¬ zens wird eine schraubenlinienförmige Hubkurve mit konstanter oder variabler Steigung realisiert.. Diese Lösungen erfordern jedoch einen relativ großen Bauraum.
Andere bekannte Lösungen für eine Vorrichtung zum Verriegeln oder Entriegeln eines Lenkrades eines Kraftfahrzeugs (DE 34 08 514 C1, DF, 199 09 416 C2 ) sehen zur Umsetzung der Drehbe¬ wegung in eine Längsbewegung des Bolzens ein ebenes Kurvenge¬ triebe vor, bei dem drehbar gelagerte Nockenscheiben Siehe-
rungshebelmechanismen in Gang setzen, die die Längsbewegung des Bolzens hervorrufen. Diese Lösungen weisen eine relativ flache Bauform auf, jedoch ist der Bolzen gegen unbeabsich¬ tigtes Einrasten, beispielsweise aufgrund der Schwerkraft, von Materialermüdung oder Manipulationen durch unberechtigte Personen, nur unzureichend gesichert.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, die bei möglichst geringem Bauraumbedarf und einfachem Aufbau eine zuverlässige Sicherung der Blockiereinrichtung gegen unbeabsichtigtes Einrasten bietet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch eine Vorrich¬ tung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausge¬ staltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass zur Er¬ schwerung oder gar Vermeidung eines möglichen Diebstahls des Kraftfahrzeugs die Vorrichtung zum Verriegeln oder Entriegeln (auch kurz Lenkungsverriegelung genannt) des Lenkrades mög¬ lichst in eine so genannte 12-Uhr-Stellung angeordnet werden sollte. Hierdurch ist die Vorrichtung in eine für einen Dieb am schwierigsten und zu Manipulationszwecken ungeeignete Stellung gebracht. Bei einer solchen Positionierung oder An¬ ordnung ist es jedoch erforderlich, die Blockiereinrichtung gegen unbeabsichtigtes Herunterfallen zu sichern.
Hierzu weist die Vorrichtung zum Verriegeln und/oder Entrie¬ geln eines Lenkrads eines Kraftfahrzeugs ein drehbar gela¬ gertes Antriebselement für eine verschiebbar gelagerte Blockiereinrichtung, welche in eine Öffnung des Lenkrads ein¬ schiebbar ist, und einen Sicherungshebeil zur Sicherung der Blockiereinrichtung auf, wobei der Sicherungshebel mit dem
Antriebselement in einer federlosen Wirkverbindung steht und mittels des Antriebselements in eine mit der Blocklerein¬ richtung formschlüssigen Sicherungsposition zur Sicherung der Blockiereinrichtung bewegbar ist. Das Antriebselement ist dabei in bekannter Weise zum Beispiel durch einen Elektro¬ motor mit einem Schneckenrad angetrieben, das in eine Randverzahnung des Antriebselements eingreift.
In einer möglichen Ausführungsform weist das Antriebseletnent zwei ebene Führungsbahnen auf, wobei eine der Führungsbahnen zur Führung der Blockiereinrichtung und die andere Führungs¬ bahn zur Führung des Sicherungshebels vorgesehen sind. Bei¬ spielsweise ist das Antriebselement als eine ebene Doppelkur¬ venscheibe ausgebildet, wobei die eine Führungsbahn auf der einen Seite der Doppelkurvenscheibe und die andere Führungs- bahn auf der gegenüberliegenden Seite angeordnet sind. Alter¬ nativ können die beiden Führungsbahnen auf einer Seite der Doppelkurvenscheibe angeordnet sein. Die Verwendung eines derartigen ebenen Kurvengetriebes zur Bewegungsumformung er¬ möglicht eine flache Bauweise der Vorrichtung. Die Kurvenform des ebenen Kurvengetriebes ist entsprechend des vorgegebenen oder gewünschten Wegs, der Geschwindigkeit und der Beschleunigung der Blockiereinrichtung bzw. des Siche¬ rungshebels ausgebildet.
Zur Sicherung der Blockiereinrichtung gegen ein unbeabsich¬ tigtes Herunterfallen durch Aufnahme des Sicherungshebels in einer formschlüssigen Sicherungsposition weist die Blockier¬ einrichtung eine Ausnehmung, z. B. eine Nut, auf, in welche der Sicherungshebel in die Sicherungsposition einführbar ist. Dazu weist der Sicherungshebel in einer möglichen Ausfüh- rungsform zu seiner Führung an seinem einen Ende ein Kon- taktelement auf, das in die zugehörige Führungsbahn des An- triebselements formschlüssig eingreift, und zur Sicherung der
Blockiereinrichtung an seinem anderen Ende einen Sperrhaken auf, der in die Ausnehmung der Blockiereinrichtung einführbar ist. Hierdurch ist ein unbeabsichtigtes Entfernen, z. B. durch einen Unberechtigten oder durch Heransfallen, der Vorrichtung im entriegelten Zustand sicher vermieden.
Des Weiteren ist die Blockxereinrichtung mehrteilig ausge¬ führt. Beispielsweise ist die Blockiereinrichtung aus einem Sperrbolzen und einem Hubbolzen gebildet. Der Sperrbolzen ist zweckmäßigerweise mit einem zugehörigen Sperrkontaktelement versehen, das zumindest indirekt mit der zugehörigen Füh¬ rungsbahn des Antriebselements in Wirkverbindung steht, so dass die Rotation des Antriebselements eine translatorische Bewegung des Sperrbolzens hervorruft, durch welche das Lenk¬ rad verriegelbar oder entriegelbar ist.
Der Hubbolzen umfasst zwei zugehörige Hubkontaktelemente, wo¬ bei das erste Hubkontaktelement mit der zugehörigen Führungs¬ bahn des Antriebselements und das zweite Hubkontaktelement mit dem Sperrkontaktelement in Wirkverbindung steht, so dass die Rotation des Antriebselements eine translatorische Bewe¬ gung des Hubbolzens hervorruft und diese Bewegung des Hubbol¬ zens auf den Sperrbolzen übertragen und der Sperrbolzen ver¬ schoben wird.
In dieser Ausgestaltung ist das erste Hubkontaktelement vorteilhaft als Zapfen oder Nocken ausgeführt, der in die zugehörige Fύhrungsbahn des Antriebselements greift. Das zweite Hubkontaktelement sowie das Sperrkontaktelement sind in dieser Ausgestaltung vorteilhaft jeweils als Haken oder als Absatz ausgeführt, die so ineinander greifen, dass eine durch die Drehung des Antriebselements hervorgerufene Bewe¬ gung des Hubbolzens eine Verschiebung dos Sperrbolzens her¬ vorruft. Mit anderen Worten: Bei einer indirekten Bewegung
des Sperrbolzens wird durch Drehung dos Antriebselements zu¬ nächst das erste Hubkontaktelement entlang der zugehörigen Führungsbahn des Antriebselements geführt. Dadurch wird der Hubbolzen in eine translatorische Bewegung versetzt. Durch den Kontakt zwischen dem zweiten Hubkontaktelement des Hub- bolzens mit dem Sperrkontaktelement des Sperrbolzens, insbesondere hervorgerufen durch ein Federelement, wird der Sperrbolzen in seiner verschiebbaren Lagerung verschoben und der Sperrbolzen aus der entriegelten in die verriegelte Posi¬ tion geschoben oder direkt über die beiden Kontaktelemente aus der verriegelten in die entriegelte Position für das Lenkrad gezogen.
Bei der Auswahl der Kontaktelementpaarungen - Sperrkontakt¬ element und Hubkontaktelement - ist darauf zu achten, dass beide Kontaktelemente dazu geeignet sind, miteinander in Wirkverbindung zu treten ohne den Freiheitsgrad in der Bewegungsrichtung der Blockier- oder Sperreinrichtung, der durch die Federbelastung ermöglicht wird, zu blockieren. Andere Formen von Kontaktelementen sind ebenfalls möglich, beispielsweise Paarungen von Zapfen und Bohrung, Nase und Nut, je eine Verzahnung oder Gleitfläche an jedem Teil usw.
Vor und nach der Bewegung der Blockiereinrichtung, insbeson¬ dere des Hubbolzens durch Drehen des Antriebselements wird der Sicherungshebel um sein Drehlager geschwenkt. Mit anderen Worten: Durch entsprechende WinkelstelIung und Verlauf der Führungsbahnen des Antriebselements ist der jeweilige zeit¬ liche Verlauf der Bewegung der Blockiereinrichtung, insbeson¬ dere des Hubbolzens und des Sicherungshebels bestimmt. Auf¬ grund der getrennten Führungsbahnen werden dabei der zeit¬ liche Bewegungsablauf des Hubbolzens und der zeitliche Bewe¬ gungsablauf des Sicherungshebels zueinander in Beziehung gesetzt. Der Sicherungshebel greift mit dem an seinem einen
Ende angeordneten Kontaktelement formschlüssig in die zugehö¬ rige Führungsbahn des Antriebselements ein. Das Kontaktele¬ ment des Sicherungshebels ist vorteilhaft als Zapfen oder Nocken ausgeführt, der in die Führungsbahn des Antriebs- elements greift. Wird das Antriebselement gedreht, so wird das Kontaktelement des Sicherungshebels entlang der betref¬ fenden Führungsbahn des Antriebselements geführt und der Sicherungshebel um sein Drehlager geschwenkt. Dadurch verän¬ dert der am anderen Ende des Sicherungshebels angeordnete Sperrhaken ebenfalls seine Position. Der Sperrhaken ist bei¬ spielsweise als eine Nase oder ein Vorsprung am betreffenden Ende des Sicherungshebols ausgeführt.
Nach Wechsel der Blockiereinrichtung vom verriegelten zum entriegelten Zustand wird der am betreffenden Ende, insbesondere an einem dem Antriebselement gegenüber liegenden Ende des Sicherungshebels angeordnete Sperrhaken an die Ausnehmung, z. B. die Nut, der Blockiereinrichtung eingeführt, so dass die Blockiereinrichtung gesichert ist. Insbesondere ist dabei die Blockiereinrichtung gegenüber einem Herunterfallen oder einem unbeabsichtigten Wechsel aus dem entriegelten Zustand in den verriegelten Zustand gesichert. Beim Wechsel vom entriegelten zum verriegelten Zustand wird der am Ende des Sicherungshebels angeordnete Sperrhaken aus der Ausnehmung der Blockiereinrichtung herausgezogen, so dass die Blockiereinrichtung freigegeben, und in die verriegelte Position verschoben werden kann.
Vorteilhaft ist der Sperrbolzen an dem Hubbolzen federnd gelagert. Dadurch werden Beschädigungen der Vorrichtung vermieden, wenn diese in den verriegelten Zustand gebracht wird, während keine Aussparung des Schließrings der Lenksäule mit dem Sperrbolzen fluchtet. Wird in einem solchen Fall das Lenkrad weitergedreht, bis der Sperrbolzen mit einer Ausspa-
rυng des Schließrings der Lenksäule fluchtet, so wird der Sperrbolzen durch die Federkraft in die Aussparung gedrückt, so dass der verriegelte Zustand hergestellt ist.
Vorteilhaft ist mindestens eine ebene Führungsbahn des Antriebselements spiralförmig ausgebildet. Dadurch wird die Kraft vermindert, die benötigt wird, um das Antriebselement anzutreiben, und so den Sperrbolzen zu verschieben und den Sicherungshebel zu schwenken. Auf diese Weise kann die Antriebseinheit, die beispielsweise ein Elektromotor mit einem Schneckenrad sein kann, möglichst klein dimensioniert werden.
In. einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Vor¬ richtung mindestens ein Mittel zur Bestimmung der Position der Blockiereinrichtung auf. Dieses Mittel zur Bestimmung der Position der Blockiereinrichtung ist vorteilhaft ein Posi- tions- oder Mikrotaster, da es sich hierbei um ein preis¬ günstiges Bauteil handelt. Alternativ oder zusätzlich kann das Mittel zur Bestimmung der Position der Blockierein¬ richtung als ein berührungsloser Sensor, insbesondere als ein so genannter Hallsensor ausgeführt sejn. Bei Verwendung von Hallsensoren wird die Positionsinformation über Änderungen magnetischer Felder und damit berührungsfrei ermittelt. Dadurch entfällt der bei mechanischen Bauteilen unvertneid- Iiche Verschleiß.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist ein Befestigungsbolzen zur Montage oder Demontage der Vorrichtung an der Lenksäule vorgesehen. Der Befestigungsbolzen weist dabei eine Hinterschneidung und die Blockiereinrichtung weist eine korrespondierende Aussparung auf, die so angeordnet ist, dass der Belestigungsbolzen und die Aussparung der Blockier- einrichtung nur im entriegelten Zustand fluchten oder ein
Ausleger am Hubbolzen im verriegeltem Zustand eine Überdeckung mit dem Befestigungsbolzen aufweist. Dadurch kann der Befestigungsbolzen nur im entriegelten Zustand der Vorrichtung eingedrückt werden. Im verriegelten Zustand der Vorrichtung verhindert die Hinterschneidung, dass der Befes¬ tigungsbolzen eingedrückt wird. Hierdurch wird eine erhöhte Diebstahlsicherung erreicht. Selbst wenn eine unberechtigte Person die Mutter des Befestigungsbolzens öffnet, kann der Befestigungsbolzen nicht zur Entnahme der Vorrichtung eingedrückt werden, wenn die Vorrichtung verriegelt ist.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungs¬ beispiels und zugehöriger Figuren näher erläutert.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung einer Vorrichtung zum Verriegeln und/oder Entriegeln eines Lenkrads eines Fahrzeugs im verriegelten Zustand in einer Vorderansicht, Fig. 2 eine Schnittdarstellung der Vorrichtung zum Verriegeln und/oder Entriegeln eines Lenkrads eines Fahrzeugs in einer Vorderansicht im entriegelten Zustand, Fig. 3 die Vorrichtung gemäß Figur 1 in der Rückansicht im verriegelten Zustand, Fig. 4 die Vorrichtung gemäß Figur 2 in der Rückansicht im entriegelten Zustand,
Alle Figuren beziehen sich auf ein und dasselbe Ausführungs¬ beispiel der Erfindung. Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung 1 zum Verriegeln und/oder Entriegeln eines Lenkrads, insbesondere der Lenksäule 2 eines Kraftfahrzeugs. Die Vorrichtung 1 zum Verriegeln oder Ent¬ riegeln des Lenkrads (auch elektronische Lenkungsverriegelung genannt) wird im Weiteren kurz Vorrichtung 1 genannt. Die Vorrichtung 1 ist gemäß Figur 1 in einer Schnittansicht von vorn im verriegelten Zustand dargestellt. Die Vorrichtung 1 umfasst eine Blockiereinrichtung 4, die in eine Öffnung 6 oder Aussparung der Lenksäule 2, insbesondere deren Schließring 8 eingreift.
Der Schnitt zeigt den Schließring 8 der Lenksäule 2, der von einem Mantelrohr 10 umschlossen ist, an das ein Sockel 32 zur Aufnahme der Vorrichtung 1 angeformt ist. Der Schließring 8 weist eine Mehrzahl von Öffnungen 6, insbesondere Ausspa¬ rungen zur Aufnahme der Blockiereinrichtung 4 auf .
Die Blockiereinrichtung 4 ist vorzugsweise mehrteilig aus¬ gebildet. Beispielsweise besteht die Blockiereinrichtung 4 aus einem Sperrbolzen 4.1 und einem Hubbolzen 4.2. Dabei wird der Sperrbolzen 4.1 indirekt bewegt, indem dieser mittelbar von einem Antriebselement 14 über den Hubbolzen 4.2 bewegbar ist.
Bei einer Auslegung der Vorrichtung 1 für eine indirekte Be¬ wegung des Sperrbolzens 4.1 weist dieser ein z. B. als Absatz ausgeführtes Sperrkontaktelement 4..1.1 und eine Aussparung 4.1.2 auf. Der Hubbolzen 4.2 weist ein zugehöriges erstes Hubkontaktelement 4.2.1, z. B. einen Führungsstift, und ein zweites Hubkontaktelement 4.2.2, z. B. einen Absatz, auf. Dabei steht das Sperrkontaktelement 4.1.1 des Sperrbolzens 4.1 mit dem zweiten Hubkontaktelement 4.2.2 des Hubbolzens 4.2 derart in Wirkverbindung, dass durch eine Bewegung des Hubbolzens 4.2 mittels Führung des ersten Hubkontaktelements
4.2.1 in einer ersten Führungsbahn Fl des Antriebselements 14 eine Bewegung des Sperrbolzens 4.1 bewirkt ist. Der Sperr- bolzen 4.1 und der Hubbolzen 4 2 sind hierzu in einer Linear- führung 16 eines Gehäuses 18 verschiebbar gelagert . Der Sperrbolzen 4.1 ist an dem Hubbolzen 4.2 mittels einer Feder 20 federnd gelagert und belastet.
Ebenfalls im Gehäuse 18 ist das Antriebselement 14, z. B. eine Antriebsscheibe, drehbar gelagert. In dieser Ansicht ist die erste Führungsbahn F1 des Antriebselements 14 erkennbar, in die das erste Hubkontaktelement 4.2.1 des Hubbolzens 4.2 eingreift. Das Antriebselement 14 wird von einem Elektromotor 22 beispielsweise über ein (nicht dargestelltes) Schneckenrad angetrieben, das in das Antriebselement 14 eingreift.
Im Gehäuse 18 ist darüber hinaus ein Befestigungsbolzen 24, z. B. ein Spiralelement, zur Befestigung der Vorrichtung 1, insbesondere zur Montage oder Demontage der Vorrichtung 1 am Mantelrohr 10 der Lenksäule 2 vorgesehen. Der Befestigungs¬ bolzen 24 weist bezüglich der Blockiereinrichtung 4 eine Hinterschneidung auf und ist in einer Ausnehmung 26 des Gehäuses 18 angeordnet. Der Sperrbolzen 4.1 der Blockier¬ einrichtung 4 weist die Aussparung 4.1.2 auf, die im hier dargestellten verriegelten Zustand der Vorrichtung 1 nicht mit dem Befestigungsbolzen 24 fluchtet, so dass der Befesti- gungsbolzen 24 nicht eindrückbar ist und die Vorrichtung 1 nicht entnommen oder ausgetauscht werden kann.
In Fig. 2 ist die Vorrichtung 1 in der gleichen Ansicht von vorn im entriegelten Zustand dargestellt, wobei die Blockier¬ einrichtung 4 angehoben ist und somit nicht in eine der Öff¬ nungen 6 des Schließrings 8 der Lenksäule 2 eingreift,
In diesem Zustand fluchtet die Aussparung 4.1.2 des Sperr- bolzens 4.1 mit dem Befestigungsbolzen 24, so dass der Befes¬ tigungsbolzen 24 zur Montage oder Demontage der Vorrichtung 1 eindrückbar ist.
In Fig. 3 ist die Vorrichtung 1 gemäß Figur 1 in einer Ansicht von der gegenüberliegenden Seite und somit von hinten im verriegelten Zustand dargestellt.
Der Sperrbolzen 4.1 der Blockiereinrichtung 4 weist auf dieser Seite (= Rückseite) eine Ausnehmung 4,1.3 auf. Das Antriebselement 14 ist um eine Drehachse 26 drehbar gelagert und weist eine Randverzahnung 28 auf, in die das (nicht dargestellte) Schneckenrad des Elektromotors 22 gemäß Figur 1 eingreift. Weiterhin weist das Antriebselement 14 auf dieser Seite eine zweite Führungsbahn F2 auf, die spiralförmig aus- gestaltet ist. Hierzu ist das Antriebselement 14 beispiels¬ weise als eine Doppelkurvenscheibe mit zwei Führungsbahnen F1 und F2 ausgeführt. Je nach Ausführung der Vorrichtung 1 können die Führungsbahnen F1 und F2 auf einer gemeinsamen Seite der Doppelkurvenscheibe oder wie im Ausführungsbeispiel dargestellt auf gegenüberliegenden Seiten angeordnet sein.
Zur Sicherung des Sperrbolzens 4.1 vor einem unbeabsichtigten Entfernen, z. B. durch einen Dritten oder durch Herunter¬ fallen, greift in die zweite Führungsbahn F2 ein um eine zu¬ gehörige Drehachse 30 drehbar gelagerter Sicherungshebel 32 mit seinem an einem Ende angeordneten Kontaktelement 32.1 formschlüssig ein. Am anderen Ende des Sicherungshebels 32 ist ein Sperrhaken 32.2 angeordnet, der in dieser Stellung oder Position (auch Ruheposition des Sicherungshebel oder Wirkposition der elektronischen Lenkungsverriegelung genannt) keine Funktion hat .
Zur Bestimmung des Zustands der Vorrichtung 1 oder der elektronischen Lenkungsverriegelung - verriegelt oder entriegelt - sind ein erstes Mittel 34 und ein zweites Mittel 36, beispielsweise zwei Mikrotaster oder Positionstaster, vorgesehen. Alternativ kann für eine berührungslose Positionsmessυng ein Hallsensor vorgesehen sein.
Das erste Mittel 34 ist im Bereich des Hubbolzens 4.2 angeordnet und weist zur Bestimmung des Verriegelungszustands einen Nocken 4.2.3 auf, der im verriegelten Zustand der elektronischen Lenkungsverriegelung gemäß Figur 3 entlastet und nicht betätigt ist.
Das Mittel 36 ist im Bereich des Sicherungshebels 32 angeordnet und umfasst zur Positionsbestimmung einen Hebel 38, der als Schieber mit einem Zapfen ausgebildet und in einer Nut 40 des Sicherungshebels 32 führbar ist und im verriegelten Zustand der elektronischen Lenkungsverriegelung gemäß Figur 3 betätigt ist. Dabei wird anhand des Mittels 36 mittels der Bewegung des Sicherungshebels 32 ein Flankenwechsel identifiziert. Durch Überwachung des Wechsels von Betätigung zur Nichtbetätigung des Mittels 34 in Abhängigkeit von der linearen Bewegung des Hubbolzens 4.2 in Kombination mit dem Betätigungswechsel des Mittels 36 von der Nichtbetätigung zur Betätigung und dem daraus resultierenden Flankenwechsel wird die Information „Blockiereinrichtung 4 verriegelt" ausgegeben.
Darüber hinaus weist der Hubbolzen 4.2 als Verlängerung einen Ausleger 4.2.3 auf, der im verriegelten Zustand den Befestigungsbolzen 24 zumindest teilweise, im Bereich einer Hinterschneidung überdeckt. Durch eine derartige, den Befestigungsbolzen 24 zumindest teilweise überdeckende Stellung des Hubbolzens 4.2 mit seinem Ausleger 4.2.3 kann
der Befestigungsbolzen 24, welcher zur Montage oder Demontage der elektronischen Lenkungsverriegelung gedrückt sein muss, im verriegelten Zustand nicht gedrückt worden. Hierdurch ist eine zweite Sicherung vor einem unberechtigten Lösen der elektronischen Lenkungsverriegelung gegeben..
In Fig. 4 ist die Vorrichtung 1 gemäß Figur 2 in Rückansicht im entriegelten Zustand dargestellt.
Die Blockiereinrichtung 4 ist hierbei angehoben. Dazu wird das Antriebselement 14 gedreht, wodurch das erste Hubkon¬ taktelement 4.2.1 des Hubbolzens 4.2 aufwärts gezogen wird. Über die Wirkverbindung zwischen dem zweiten Hubkontakt- element 4.2.2 des Hubbolzens 4.2 und dem Sperrkontaktelement 4.1.1 des Sperrbolzens 4.1 wird auch der Sperrbolzen 4.1 aufwärts gezogen.
Vor und nach der Bewegung der Blockiereinrichtung wird gegenüber dem verriegelten Zustand mit der Drehung des Antriebselements 14 das Kontaktelement 32.1 des Sicherungshebels 32 durch die zweite Führungsbahn F2 des Antriebselements 14 an eine zugehörige Position bewegt und der Sicherungshebel 32 im Uhrzeigersinn um seine Drehachse 30 geschwenkt. Dadurch wird der am unteren Ende des Sicherungs- hebels 32 angeordnete Sperrhaken 32.2 in eine formschlüssige Sicherungsposition bewegt, insbesondere in eine zum Sperr¬ haken 32.2 korrespondierende Ausnehmung 4.3.3 des Sperrbol¬ zens 4.1 der Blockiereinrichtung 4 eingeschwenkt. Dadurch ist ein Herabfallen oder eine Herausnahme des Sperrbolzens 4.1 wirksam verhindert.
Im entriegelten Zustand der elektronischen Lenkungsverriegelung ist sowohl das Mitteil 34 als auch das Mittel 36 betätigt und liefert die Information
„Blockiereinrichtung 4 entriegelt". Je nach Art und Ausführung des jeweiligen Mittels 34 und 36 zur Positionsbestimmung der elektronischen Lenkungsverriegelung kann die Bewegung des Hubbolzens 4.2 und des Sicherungshebels 32 unterschiedlich überwacht und die jeweilige Stellung des Hubbolzens 4.2 bzw. des Sicherungshebels 32 zur Identifikation des Verriegelungs- oder Entriegelungszustands der elektronischen Lenkungsverriegelung verwendet werden.