Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen von Staubpartikeln aus einem Granulat
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtrennen von Staubpartikeln aus einem Granulat .
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Abtrennen von Staubpartikeln aus einem Granulat.
Granulate, worunter im Folgenden auch Gemenge verschiedener Granulatarten bzw. -Sorten zu verstehen sind, sind in unterschiedlichsten Anwendungen anzutreffen. Insbesondere bei der Herstellung verschiedenster Waren und Bauteile aus Kunststoff wird in großem Umfang Kunststoffgranulat als Ausgangsmaterial verwendet .
Schon bei der Herstellung des Kunststoffgranulats entsteht oft Kunststoffstaub . Die Staubpartikel entstehen dabei durch den Kaltabschlag beim Extrudieren in die Neuware, da manche Granulate produktionsbedingt nicht per Warmabschlag hergestellt werden können. Werden Waren oder Bauteile in einem Spritzgussverfahren hergestellt, so haftet dem eigentlichen Produkt in der Regel ein Anguss an. Aus ökologischen wie ökonomischen Gründen ist es üblich, diesen Anguss wieder zu verwerten, d.h. ihn in einer KunstStoffmühle zu regranulieren und dem Produkt - herstellungsprozess erneut zuzuführen. In dem Mahlgut aus derartigen Kunststo fmühlen ist üblicherweise ein vergleichsweiser hoher Anteil an Kunststoffstaub enthalten.
Darüber hinaus werden die Granulate meistens nicht direkt beim Hersteller in das Endprodukt überführt, sondern müssen zur Weiterverarbei ung an einen anderen Ort transportiert werden. Während dieses Transports bildet sich durch Reibung der Granulatkörner aneinander sowie durch Reibung an dem Transportbe-
halter ein feinkorniger Abrieb des Granulats. Dasselbe geschieht, wenn Granulat in den Rohrleitungen von Forderanlagen transportiert wird. Erneut entsteht durch innere Reibung der Granulatkorner untereinander wie durch Reibung an den Rohrin- nenwandungen Kunststoffstaub.
Kunststoffstaub oder auch aus der Umgebung eingetragener Staub können bei der Herstellung von Kunststoffteilen Qualitats- und Verarbeitungsprobleme hervorrufen. Ist der Staubanteil in der Neuware oder dem Mahlgut zu hoch, so kann dies beispielsweise zu einer Verfärbung des Endproduktes oder Staubeinschlussen in der Forderschnecke der Spritzmaschine fuhren, was dann eine Bruckenbildung im Einzug der Schnecke zur Folge hat, so dass kein weiteres Material mehr gefordert werden kann und die Spritzmaschine ausfallt. Infolgedessen ergeben sich bei der Produktion ein erhöhter Ausschussanteil und/oder längere Maschinenausfallzeiten.
Darüber hinaus fuhrt die Staubkontamination des Kunststoffgra- nulats zu einer Staubbelastung des Arbeitsplatzes. Insbesondere beim Einsatz von glasfaserverstärkten Materialien oder gefüllten Kunststoffen, die jeweils sehr kleine Staubpartikel absondern, wird das Einatmen der Staube als gesundheitsschädigend erachtet. Aus den genannten Gründen ist es daher erfor- derlich, dass Kunststoffgranulat vor Einbringung in die Produktionsmaschinen zu entstauben.
Aus DE-OS 20 08 480 ist ein Verfahren bekannt, bei welchem die Abtrennung von Staubpartikeln von Granulat dadurch erfolgt, dass ein Staubpartikel und Granulat tragender Luftström auf eine Trennwand geleitet wird, welche nur für die Luft und die Staubpartikel durchlassig ist. Letztere werden vom Luftstrom durch das Sieb hindurch getragen, das Granulat hingegen wird
vom Sieb zurückgehalten und fällt in einen Auffangbehälter . Aus der genannten Schrift ist darüber hinaus eine Vorrichtung bekannt, in der die genannte Trennwand als Sieb ausgeführt ist .
Weiter ist aus DE 100 04 688 AI eine Vorrichtung bekannt, bei der zur Abtrennung der Staubpartikel vom Granulat ein Wind- sichter integriert ist. Ein seitlich einströmender Luftstrom wird hier durch fallendes Granulat geleitet, wobei die Staub- partikel aufgrund ihrer geringeren Masse mitgetragen und einer Absaugvorrichtung zugeführt werden.
Im Übrigen ist aus US 6,004,404 eine Vorrichtung zum Abtrennen von Staubpartikeln bekannt, in der eine Siebtrommel Verwendung findet. Diese dient dazu, grobe Verunreinigungen aus dem Granulat abzutrennen. Dazu wird das verunreinigte Granulat zunächst von außen auf die Siebtrommel geleitet. Granulat sowie Staubpartikel dringen durch die Durchtrittsoffnungen der Siebtrommel hindurch ins Innere der Siebtrommel ein, von wo sie wiederum nach außen hindurchfallen. Grobe Verunreinigungen hingegen können nicht in die Siebtrommel eindringen und werden aussortiert. Das durch die Siebtrommel zusammen mit den Staubpartikeln hindurch gefallene Granulat wird im Weiteren einem Windsichter zugeführt, bei dem ein zugeführter Luftstrom die Staubpartikel entgegen der Gravitation mitträgt, das Granulat hingegen nach unten in einen Auffangbehälter fällt.
Nachteilig bei dem genannten Verfahren bzw. den angeführten Vorrichtungen ist, dass der Grad der Staubpartikelabtrennung nicht ohne Umbaumaßnahmen an den Vorrichtungen variiert bzw. unterschiedlichen Granulatarten angepasst werden kann. Im Fall der Vorrichtung aus DE-OS 20 08 4080 wäre für eine Verringerung des Reststaubgehalts im Granulat eine Kaskadierung mehre-
rer Vorrichtungen erforderlich, bei der Vorrichtung aus DE 100 04 688 AI müsste eine Verlängerung des Windsichtungskanals, ggf. verbunden mit zusätzlichen seitlich einströmenden Luftströmen, erfolgen.
Der Erfindung lag daher das Problem zugrunde, ein flexibles Verfahren sowie eine entsprechende Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, mit welchen der Grad der Abtrennung der Staubpartikel vom Granulat einfach, insbesondere ohne bauliche Verän- derungen an den das Verfahren nutzenden Vorrichtungen, variiert werden kann.
Gelöst wird dieses Problem durch ein Verfahren, welches die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist. Vorteilhafte Verf hrensva- rianten sind in den nachgeordneten Unteransprüchen aufgeführt.
Weiter wird das genannte Problem gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 14. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den nachfolgenden Unteransprüchen beschrieben.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, dass das mit Staubpartikeln kontaminierte Granulat in einen Behälter eingebracht wird, dessen Behälterwandung mit Durchtrittsoffnungen für die Staubpartikel versehen ist. Im Weiteren wird ein Luft- ström, wobei unter Luft ganz allgemein Gase und Gasgemische zu verstehen sind, in den Behälter geleitet, welcher Granulat sowie Staubpartikel aufwirbelt und zur Behälterwandung hin mitträgt. Luftstrom und Staubpartikel treten dort durch die Behälterwandung hindurch nach außen, das Granulat hingegen wird im Behälter zurückgehalten. Auf diese Weise erfolgt eine definierte Trennung zwischen Staubpartikeln und Granulat anhand der Geometrie der Durchtrittsoffnungen für die Staubpartikel in der Behälterwandung. Zudem kann das Granulat beliebig lange
im Behälter verbleiben und ein fortwährender Austrag von Staubpartikeln erfolgen, so dass der Grad der Abtrennung von Staubpartikeln einfach variiert werden kann.
Zudem erfolgt durch die Aufwirbelung des Granulats durch den Luftstrom eine Durchmischung des Granulats. Insbesondere wenn das Granulat aus mehreren Bestandteilen besteht ist es daher von Vorteil, das Granulat so lange im Behälter zu belassen und aufzuwirbeln, bis eine homogene Durchmischung erfolgt ist.
Der Behälter kann durch Fügung von Feststoffen oder Fasern gefertigt sein oder aus mindestens einem massiven Feststoff bestehen, der mit Durchtrittsoffnungen versehen ist, wie beispielsweise einem Lochblech.
Vorzugsweise ist der Behälter als Siebtrommel ausgeführt. Diese dient hier allerdings einem gänzlich anderen Zweck als die oben angeführte aus US 6,004,404. In der dort beschriebenen Vorrichtung wird die Siebtrommel zum Abtrennen grober Verun- reinigungen aus dem Granulat verwendet. Die Abtrennung der
Staubpartikel aus dem Granulat hingegen erfolgt in einem Wind- sichter und nicht unter Verwendung der Siebtrommel . Dadurch ist in dieser Vorrichtung im Gegensatz zur vorliegenden Erfindung, welche die Siebtrommel zur Abtrennung der Staubpartikel einsetzt, weder eine einfache Variation des Grades der Abtrennung von Staubpartikeln möglich, noch erfolgt eine definierte Trennung zwischen Granulat und Staubpartikeln.
Bevorzugt werden in der Erfindung alle das Granulat berühren- den Teile aus Edelstahl gefertigt, was eine schnelle und einfache Reinigung dieser Teile ermöglicht. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn in zeitlicher Abfolge verschiedene Granulate behandelt werden sollen.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist außerhalb des Behälters mindestens eine Absaugvorrichtung angeordnet . Diese erzeugt zusammen mit der zugeführten Luft einen Luftstrom, der die Staubpartikel sowie das Granulat zur Behälterwandung trägt. Nach Durchtritt des Luftstroms durch die Behälterwandung kann die Staubpartikel tragende Luft über die Absaugvorrichtung abgeführt werden.
Als besonders vorteilhaft erweist es sich, den Behälter mit einem luftdichten Gehäuse zu umgeben, an dem wenigstens ein Anschluss für die Luftzuführung und mindestens ein Anschluss für wenigstens eine Absaugvorrichtung angebracht sind. Auf diese Weise kann ein Austreten der Staubpartikel in die äußere Umgebung der Vorrichtung und somit eine Arbeitsplatzbelastung verhindert werden.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, den Luftstrom mit wenigstens einer Turbine zu erzeugen, die vorzugsweise drehzahlgesteuert ist. Auf diese Weise ist eine einfach Regelung der Menge der zugeführten Luft bzw. deren Strömungsgeschwindigkeit möglich, was Einfluss nimmt auf die Stärke der Granulat- bzw. Staubaufwirbelung und der ausgetragenen Menge an Staubpartikeln. Somit steht zusätzlich zur Verweildauer des Granulats im Behälter ein weiterer Parameter zur Variation des Grads der Abtrennung von Staubpartikeln aus dem Granulat zur Verfügung.
Bevorzugt wird der Luftstrom nicht kontinuierlich dem Behälter zugeführt, sondern gepulst. Auf diese Weise fällt der Druck in einem den Behälter umgebenden Gehäuse geringer aus, so dass die Wahrscheinlichkeit eines Staubaustritts in die Umgebung reduziert wird.
In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird der Luftstrom im Behälter alternierend allein entweder von der über die Zuführung eingebrachte Luft oder über die Absaugvorrichtung erzeugt. Auf diese Weise können zunächst in starkem Maße aufgewirbelte Staubpartikel effizienter abgeführt werden. Zudem kann auf diese Weise ein gegenüber der Umgebung erhöhter Druck im Behälter und somit ein Staubaustritt verhindert werden.
Hinsichtlich der Arbeitsplatzbelastung mit Staubpartikeln ist es vorteilhaft, wenn im Behälter während des Abtrennens der Staubpartikel gegenüber der äußeren Umgebung ein Unterdruck erzeugt und/oder aufrecht erhalten wird. Auf diese Weise kann ein Austritt von Staubpartikeln in die äußere Umgebung der Vorrichtung unterbunden werden.
Aus dem selben Grund ist es von Vorteil, das Granulat durch Unterdruck in den Behälter zu saugen. Auf diese Weise können entstehende Aufwirbelungen von Staubpartikeln nicht zu einem
Staubaustrag in die Umgebung führen.
Darüber hinaus besteht eine Weiterbildung darin, das Granulat nach dem Abtrennen der Staubpartikel vakuumtechnisch aus dem Behälter zu entnehmen, d.h. im Besonderen es mittels Unterdruck in einer Abführleitung aus dem Behälter abzusaugen und der Weiterverarbeitung zuzuführen.
Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung besteht darin, min- destens einen Teil der den Luftstrom bildenden Luft vor dem
Einleiten in den Behälter zu beheizen und/oder zu trocknen. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass der Luftstrom vor Zuführung in den Behälter eine Heiz- und/oder
Trocknungsvorrichtung durchströmt. Auf diese Weise kann neben der Abtrennung der Staubpartikel aus dem Granulat gleichzeitig dessen Trocknung erfolgen. Dies geschah bislang durch eine zusätzliche, gesonderte Trockenvorrichtung, die der Vorrichtung zum Abtrennen der Staubpartikel vor- oder nachgeschaltet war.
In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist im Behälter wenigstens eine Wärmequelle angeordnet, mit der das darin befindliche Granulat bzw. die den Behälter durchströmende Luft beheizt bzw. getrocknet wird. Dies kann zusätzlich oder alternativ zur oben genannten Beheizung/Trocknung des Luftstroms außerhalb des Behälters erfolgen.
Je nach Art des zu entstaubenden und/oder zu trocknenden Granulats kann es, insbesondere bei Kunststoffgranulaten, durch innere Reibung des Granulats, oder bei Fertigung des Behälters aus entsprechenden Materialien auch durch Reibung des Granulats an der Behälterwandung, zu elektrostatischen Aufladungen des Granulats kommen. Das geladene Granulat wechselwirkt sodann mit geladenen Staubpartikeln. Dabei kommt es zu elektrostatischer Anziehung von Staubpartikeln, welche infolgedessen am Granulat anhaften und nur schwerlich abgetrennt werden können. Aus diesem Grund besteht eine vorteilhafte Weiterbil- düng der Erfindung darin, wenigstens einen Teil der den Luft- strom bildenden Luft vor dem Einleiten in den Behälter zu ionisieren. Beispielsweise wird dies dadurch realisiert, dass der Luftstrom vor Zuführung in den Behälter eine an sich bekannte Ionisierungsvorrichtung durchströmt. Die ionisierte Luft verringert im Folgenden zumindest teilweise die elektrostatische Anhaftung von Staubpartikeln am Granulat durch Reduzierung der elektrostatischen Ladungen und erleichtert so die Abtrennung der Staubpartikel.
In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist der Behälter entlang mindestens einer, vorzugsweise in Betriebspostion, d.h. der Anordnung während des Vorgangs des Abtrennens der Staubpartikel, nicht vertikal verlaufenden Achse, drehbar gelagert und rotiert zumindest zeitweise umlaufend oder rever- sierend um mindestens eine dieser Achsen. Durch diese Rotationsbewegung wird schneller eine homogene Abtrennung der Staubpartikel bzw. eine homogene Trocknung des Granulats erreicht. Zudem ergibt sich bei Befüllung des Behälters mit unterschiedlichen Granulatarten bzw. der Beifügung von Beimengungen schneller eine homogene Durchmischung der verschiedenen Bestandteile. Darüber hinaus kann der Behälter in verschiedene Lagen zum Befüllen oder Entleeren gebracht werden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, den Behälter in dessen Inneren an der Behälterwandung mit Stegen zu versehen. Diese verhindern bei Rotation des Behälters ein Abrutschen des Granulats an der inneren Behälterwandung, welches die Durchmi- schung behindert. Sind hingegen Stege angebracht, so wird eine derartige Rutschbewegung unterbrochen, das Granulat wird umgelenkt, fällt über die Stege und wird infolgedessen besser durchmischt. Vorzugsweise sind die Stege derart gestaltet, dass sie parallel zu derjenigen Rotationsachse des Behälters verlaufen, um die der Behälter während des Abtrennens der Staubpartikel rotiert.
Bei der Anordnung der Stege ist es sinnvoll, die Orientierung des Behälters während des Entleerens zu berücksichtigen. Ist der Behälter zu diesem Zeitpunkt gegenüber der Betriebsposition um 90° gegen eine horizontale Achse verkippt, so ist die oben angeführte bevorzugte Anordnung der Stege besonders vorteilhaft, da beim Entleeren kein Granulat durch die Stege zu-
ruckgehalten wird. Bei anderen Betriebs- bzw. Entleerungspositionen des Behalters oder anderen Lagen der Rotationsachsen können die Stege m entsprechend vorteilhafter Weise angeordnet werden.
Zweckmaßigerweise erfolgt die Befüllung des Behalters über Zuleitungen und/oder Vorratsbehalter volumetrisch oder gravimet- risch mit Ventilen oder Schiebereglern. Insbesondere können die Ventile ganz oder teilweise als Quetschventile ausgeführt sein.
Weiter ist es vorteilhaft, den Behalter Weise über mindestens eine Abfuhrleitung zu entleeren, welche vorzugsweise gegenüber dem Behälter über ein Ventil oder Schieberegler abgetrennt ist. Insbesondere können einzelne oder alle Ventile in diesen Abfuhrleitungen als Quetschventil ausgeführt sein.
Mit Staubpartikeln verunreinigte Luft darf im Allgemeinen nicht in die Umwelt abgegeben werden. Daher ist es vorteil - haft, mindestens eine Filtervorrichtung an sich bekannter Art in die Erfindung zu integrieren, durch welche der Staubpartikel tragende Luftstrom nach Durchströmen der Durchtrittsoffnungen in den Behalterwandungen geleitet wird.
Bevorzugt ist wenigstens einer der Filter in der genannten
Filtereinrichtung als Patronenfilter ausgeführt, durch welchen die Luft von außen in das Filterinnere geleitet und dort abgesaugt wird. In einer vorteilhaften Weiterbildung ist im Innern des Filters eine Druckluftzufuhr angeordnet, welche über ein Ventil geöffnet wird, um so die bei der Luftfilterung an der äußeren Filterwandung niedergeschlagenen Staubpartikel zu entfernen und den Filter somit zu reinigen.
In einer vorteilhaften Ausfuhrung der Erfindung werden die verschiedenen Aggregate elektronisch gesteuert und sind m der Lage, elektronisch miteinander zu kommunizieren. Auf diese Weise können die zeitliche Abfolge einzelner Steuersignale so- wie einzelne Prozessschritte hinsichtlich ihrer Effizienz optimiert und automatisiert werden.
Es erscheint zudem zweckmäßig, eine Saugvorrichtung, wie sie an sich bekannt ist, in die Vorrichtung zu integrieren, und diese zur Säuberung der Vorrichtung zu verwenden.
Nachstehend wird die Erfindung naher anhand des in den Figuren dargestellten Ausfuhrungsbeispiels erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Beladen der Siebtrommel
Fig. 2 Siebtrommel wahrend des Entstaubens / Trocknens
Fig. 3 Entleeren der Siebtrommel
Fig. 4 Integration der Siebtrommel aus den Figuren 1 bis 3 in eine Granulataufbereitungsanlage
In Figur 1 ist die Vorrichtung in vertikaler Position dargestellt, wie sie für das Einbringen des mit Staubpartikeln verunreinigten Granulats 40 in den Behalter, welcher hier als Siebtrommel 10 ausgeführt ist, zweckmäßig erscheint. Die Siebtrommel 10 ist von einem luftdichten Gehäuse 20 umgeben, an dem eine Material -/Luftzufuhrung 24 sowie ein Anschluss für die Absaugvorrichtung 22 angebracht sind. Das luftdichte Gehäuse 20 sowie die Siebtrommel 10 sind um die auf den Achsbo- cken 30 gelagerte Kippachse 6 drehbar gelagert. Durch Verkippen um diese wird die Vorrichtung aus der Beladeposition m die in Figur 2 dargestellte Betriebsposition gebracht.
Zum Abtrennen der Staubpartikel bzw. Trocknen des Granulats wird nun Luft 50 über die Material-/Luftzuführung 24 und Luft 50a über eine zweite, sich über die gesamte Länge der Siebtrommel erstreckende Zufuhr 60 eingeleitet. Die zweite Zufuhr 60 ist über ihre Länge hinweg mit Austrittsöffnungen versehen, aus denen die Luft 52 in die Siebtrommel einströmt. Zudem ist diese zweite Zuführung 60 über das Zufuhrventil 62 regulierbar. Gleichzeitig zur Luftzufuhr wird über den Anschluss der Absaugvorrichtung 22 abgesaugt. Der sich ausbildende Luftstrom wirbelt Granulat sowie Staubpartikel in der Siebtrommel 10 auf und trägt sie zur mit Durchtrittsoffnungen 12 versehenen Wandung 11 der Siebtrommel 10. Diese sind so bemessen, dass lediglich die Staubpartikel und der Luftstrom hindurchtreten können, das Granulat verbleibt in der Siebtrommel 10. Die Staubpartikel tragende Luft 55 wird über den Anschluss der Absaugvorrichtung 22 einer an sich bekannten Filtervorrichtung zugeführt .
Um gleichzeitig mit der Abtrennung der Staubpartikel eine Trocknung des Granulats vornehmen zu können, ist axial in der Siebtrommel eine Infrarotheizung 15 angebracht, die das Granulat bzw. die durchströmende Luft beheizt.
Der Vorgang der Abtrennung der Staubpartikel und/oder der Trocknung wird unterstützt durch zumindest zeitweise umlaufende oder reversierende Rotation der Siebtrommel 10 um die Rotationsachse 5, wodurch schneller eine homogene Abtrennung bzw. Trocknung des Granulats erreicht wird.
Besteht das eingefüllte Granulat 40 darüberhinaus aus verschiedenen Granulatarten, so tragen die Rotationsbewegungen um die Rotationsachse 5 zu einer schnelleren homogenen Durchmischung des Granulats bei .
Eine mögliche Entladeposition zeigt Figur 3. Gehäuse 20 und Siebtrommel 10 wurden um die Kippachse 6 derart verkippt, dass die Material -/LuftZuführung 24 nach unten weist. Das von Staubpartikeln getrennte und getrocknete Granulat 70 fällt nach unten heraus und kann der Weiterverarbeitung zugeführt werden. Der Entleerungsprozess kann durch Rotation der Siebtrommel 10 um die Rotationsachse 5 unterstützt bzw. beschleunigt werden.
In Figur 4 ist die Siebtrommel 110 aus den Figuren 1 bis 3 im Zusammenwirken mit vorteilhaften Weiterbildungen dargestellt. Aus drei Vorratsbehältern 140a, 140b, 140c werden, über eine Wiegevorrichtung 142 und die Ventile der Vorratsbehälter 145a, 145b, 145c dosiert, verschiedene Granulate bzw. Beimengungen in den Auffangbehälter 141 eingefüllt. Nach Öffnung des Ventils der Materialzuführung 144 wird dieses Granulatgemisch ü- ber einen mittels der Absaugvorrichtung 180 erzeugten Unterdruck über die Zuführungsleitung 143 in die Siebtrommel 110 gesaugt, welche von dem luftdichten Gehäuse 120 umgeben ist. Darüber hinaus ist die Siebtrommel 110 wie bei den Figuren 1 und 3 beschrieben drehbar gelagert, so dass sie in den angedeuteten Richtungen 106 verkippt werden kann und zeitweise in der Richtung 105 rotiert.
Nach Befüllen der Siebtrommel 110 in der in Fig. 1 dargestellten Beladeposition wird die Siebtrommel 110 in die in Fig. 2 dargestellte Betriebsposition verkippt, das Ventil der Materialzuführung 144 geschlossen und stattdessen das Ventil für die Luftzuführung 154 geöffnet, so dass Luft 150 zunächst die
Trocknungsvorrichtung 152 durchströmt und anschließend in die rotierende Siebtrommel 110 gelangt, wo sie Granulat und Staubpartikel aufwirbelt, die Staubpartikel in der oben beschriebe-
nen Weise abgetrennt werden und das Granulat gleichzeitig getrocknet wird.
Währenddessen wird die nach Durchströmen der Durchtrittsöff- nungen 12 Staubpartikel tragende Luft über die Absaugleitung 155 abgesaugt und der Filtervorrichtung 181 zugeführt, welche mit zwei Patronenfiltern 185a und 185b ausgestattet ist, auf deren äußere Wandungen sich die Staubpartikel absetzen.
Ist der gewünschte Grad der Trocknung bzw. Abtrennung der
Staubpartikel aus dem Granulat erreicht, so wird die Siebtrommel 110 in die in Figur 3 dargestellte Entladeposition verkippt. Nach Abschalten der Absaugvorrichtung oder Schließen des Absaugventils 187 und Öffnen des Ventils für die Material- abführung 177 wird das von Staubpartikeln getrennte und getrocknete Granulat 170 in der oben anhand Figur 3 beschriebenen Art und Weise aus der Siebtrommel entnommen und/oder über die Materialabfuhrleitung 175 abgesaugt.
Im Weiteren erfolgt die Reinigung der Patronenfilter 185a und 185b über in ihrem Inneren angebrachte Druckluftzuführungen, wobei die abgelösten Staubpartikel in einem Auffangbehälter 190 gesammelt werden.
Bezugs zeichenliste
5 Rotationsachse 6 Kippachse
10 Siebtrommel
11 Wandung der Siebtrommel
12 Durchtrittsöffnung 15 Infrarotheizung 20 Luftdichtes Gehäuse
22 Anschluss Absaugvorrichtung
24 Material-/Luftzuführung
30 Achsböcke zur Lagerung Kippachse
40 Mit Staubpartikeln verunreinigtes Granulat 50 Luft, über 24 zugeführt
50a zusätzliche Luft, über 60 zugeführt
52 über Öffnungen in 60 austretende Luft
55 Staubpartikel tragender Luftstrom
60 Zusätzliche Luftzufuhr 62 Zufuhrventil
70 Von Staubpartikeln getrenntes, getrocknetes Granulat
105 Rotationsrichtung
106 Kipprichtung
104a Vorratsbehälter Granulat a 104b Vorratsbehälter Granulat b
104c Vorratsbehälter Granulat c
141 Auffangbehälter für Granulate
142 Wiegevorrichtung
143 Materialzuführleitung 144 Ventil Materialzuführung
145a Ventil Vorratsbehälter a
145b Ventil Vorratsbehälter b
145c Ventil Vorratsbehälter c
150 Luf t
152 Trocknungsvorrichtung
154 Ventil Luftzuführung
155 Absaugleitung für Staubpartikel tragende Luft 170 Von Staubpartikeln getrenntes, getrocknetes Granulat
175 Materialabführleitung
177 Ventil Materialabführleitung
180 Absaugvorrichtung
181 Filtervorrichtung 185a Patronenfilter a
185b Patronenfilter b
187 Absaugventil
190 Auffangbehälter für Staubpartikel