Verfahren und System zwischen Teilnetzbetrieb und Gesamtnetzbetrieb
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überführen eines seriell vernetzten Systems, insbesondere eines seriellen Datenbussystems, von einem Teilnetzbetrieb, in dem mindestens ein Knoten und/oder mindestens ein Teilnehmer des Systems sich in einem Zustand verringerter Stromaufhahme befindet und durch die Signalpegel des Datenverkehrs auf dem System nicht angesprochen und/oder nicht aktiviert wird, in einen Gesamtnetzbetrieb, in dem alle Knoten und/oder alle Teilnehmer des Systems durch die Signalpegel des Datenverkehrs auf dem System angesprochen und/oder aktiviert werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft des weiteren ein seriell vernetztes System, das von einem Teilnetzbetrieb, in dem mindestens ein Knoten und/oder mindestens ein Teilnehmer des Systems sich in einem Zustand verringerter Stromaufhahme befindet und durch die Signalpegel des Datenverkehrs auf dem System nicht ansprechbar und/oder nicht aktivierbar ist, in einen Gesamtnetzbetrieb, in dem alle Knoten und/oder alle Teilnehmer des Systems durch die Signalpegel des Datenverkehrs auf dem System ansprechbar und/oder aktivierbar sind, zu überführen ist.
Mit zunehmender Komplexität in der seriellen Vernetzung insbesondere von
Automobilen nimmt auch der Energiebedarf der bei der seriellen Vernetzung eingesetzten Elektronikkomponenten immer weiter zu. Hinzu kommt der Effekt, dass immer mehr
Komfortfunktionen auch im abgestellten Zustand des Kraftfahrzeugs aktiv sind, die dann unmittelbar aus der Fahrzeugbatterie betrieben werden müssen.
Bedingt durch die serielle Vernetzung vieler Funktionen über beispielsweise den C[ontroller]A[rea]N[etwork]-Bus wird daher auch bei Betreiben nur einiger weniger Fahrzeugfunktionen stets das gesamte Bussystem aktiviert, denn jeder Teilnehmer am Bus wird durch die Datenübertragung einiger weniger Teilnehmer "geweckt" bzw.
"wachgehalten"; dies führt zu einer unerwünscht hohen und - angesichts des Betriebs nur einiger weniger Fahrzeugfunktionen - auch gar nicht erforderlichen Stromaufhahme des
Systems.
Gemäß dem Stand der Technik werden Teilnehmer in einem seriell vernetzten System in einen Zustand mit geringer Stromaufhahme versetzt, in dem der normale Busverkehr mit den normalen Buspegeln nicht zu einem Weckereignis führt. Diese Teilnehmer befinden sich somit in einem sogenannten "selektiven Schlafzustand", während die restlichen Teilnehmer einen sogenannten Teilnetzbetrieb aufrechterhalten.
Um nun die schlafenden Knoten bzw. die schlafenden Teilnehmer wecken zu können, wird im Stand der Technik ein zweites Pegelschema mit deutlich abweichendem Potential auf dem Datenbus eingesetzt, mit dem die Teilnehmer "global geweckt" werden können; erst wenn dieses zweite Pegelschema beim Senden verwendet wird, wachen alle Knoten global auf. Dieses bekannte Prinzip wird beispielsweise bei einem "Single Wire C[ontroller] A[rea]N[etwork] " eingesetzt.
Allerdings ist bei diesem bekannten Prinzip nachteilig, dass das zweite, zum Wecken verwendete Pegelschema mit einer deutlich erhöhten Störabstrahlung des Bussystems verbunden ist; insbesondere zyklische Weckereignisse fuhren aus diesem Grunde zu unerwünschten Störungen im Kraftfahrzeug, wobei auch
E[lektro]M[agnetische]V[erträglichkeits]-Abstrahlungen eine Rolle spielen; weiterhin ist eine zweite Treiberstufe erforderlich, um das andere Pegelschema zu erzeugen.
Ausgehend von den vorstehend dargelegten Nachteilen und
Unzulänglichkeiten sowie unter Würdigung des umrissenen Standes der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art sowie ein System der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass die Knoten und oder die Teilnehmer im Netzwerk, das heißt am Datenbus auf einfache und doch effektive Weise geweckt werden können.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen sowie durch ein System mit den im Anspruch 4 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen gekennzeichnet. Mithin wird erfϊndungsgemäß vorgeschlagen, bei einem System, das sich selektiv schlafend im Teilnetzbetrieb befindet, anstelle des zweiten Pegelschemas einen anderen Weckmechanismus einzusetzen, der nicht die beschriebenen Nachteile aus dem Stand der Technik aufweist. Dieser Weckmechanismus kann sowohl in Systemchips als auch
in anderen Vernetzungsprodukten, wie etwa in einfachen Transceiver-Bausteinen, implementiert werden.
In bezug auf die vorliegende Erfindung wird zunächst davon ausgegangen, dass sich einige Knoten bzw. einige Teilnehmer in einem Zustand mit verringerter Stromauf- nähme befinden und somit vom laufenden Busverkehr nicht geweckt werden.
Damit das vorliegende System bei einem derartigen laufenden Teilnetzbetrieb die Möglichkeit hat, sofort und ohne Ruhephase die "schlafenden" Knoten bzw. die "schlafenden" Teilnehmer zu wecken, gelangt gemäß der Lehre der vorliegenden Erfindung ein besonderes Wecktelegramm zum Einsatz. Diese "globale Weckbotschaft" bzw. dieses "globale Wecktelegramm" verwendet das gleiche nominale Pegelschema, zeichnet sich jedoch durch eine besondere Bitfolge aus, die im normalen Kommunikationsbetrieb zweckmäßigerweise nicht vorkommt und die im Datenfeld einer beliebigen Botschaft, einer beliebigen Nachricht oder eines beliebigen Telegramms frei definiert werden kann. In diesem Zusammenhang können die sich im Zustand mit geringer
Stromaufhahme befindlichen Knoten und/oder die sich im Zustand mit geringer Stromaufhahme befindlichen Teilnehmer des seriell vernetzten Systems den laufenden Datenverkehr auf dem CAN-Systembus auf ein insbesondere kontinuierliches und/oder insbesondere symmetrisches Datenmuster hin untersuchen und das Erkennen dieses Datenmusters als Weckereignis interpretieren.
Als besonders geeignete Bitfolge ist ein symmetrisches Datenmuster vorgesehen, das sich an mindestens einen beliebigen Identifier (Adresse / Header) anschließt und das mit einfachen Mitteln von einer einfachen Hardware, und zwar auch ohne den Aufwand eines Protokollcontrollers, erkannt werden kann. Damit besteht ein entscheidender Vorteil darin, dass das verwendete Protokoll nicht bitgenau verfolgt werden muss und dass weiterhin kein besonderer Botschaftsidentifier (Adresse / Header) eingesetzt werden muss, sondern dass vielmehr ein beliebiger Botschaftsidentifier (Adresse / Header) verwendet werden kann; es genügt die Erkennung eines symmetrischen Musters (sogenanntes "pattern"), das im Datenfeld der Botschaft, der Nachricht oder des Telegramms entsprechend oft wiederholt werden kann.
Je mehr Datenbytes verwendet werden, desto häufiger kann dieses Muster darin vorhanden sein und desto besser kann darauf gefiltert werden. Die eingesetzten Datenmuster können beliebig geartet sein und zeichnen sich lediglich durch die häufige Wiederholung gleicher Bitphasen aus. Zum Filtern derartiger Datenmuster können sowohl an
sich bekannte analoge Schaltungen als auch an sich bekannte digitale Schaltungen eingesetzt werden.
Gemäß einer besonders erfinderischen Weiterbildung des vorliegenden Verfahrens wie auch des vorliegenden Systems kann auch ein Übergang vom Teilnetzbetrieb in den Gesamtnetzbetrieb erfolgen, wenn auf dem System für einen Zeitraum, der größer als ein kritischer Zeitraum von definierbarer oder einstellbarer Länge ist, ein Signalruhepegel und/oder keine Änderung im Signalpegel festgestellt wird.
In bevorzugter Weise wird der kritische Zeitraum größer als der zeitliche Abstand zwischen den einzelnen Botschaften, Nachrichten oder Telegrammen des Datenverkehrs auf dem System gewählt.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung werden von mindestens einem der am Teilnetzbetrieb teilnehmenden Knoten und/oder von mindestens einem der am Teilnetzbetrieb teilnehmenden Teilnehmer in zyklischen zeitlichen Abständen, die kleiner als der kritische Zeitraum sind, Botschaften, Nachrichten oder Telegramme versendet. Die vorliegende Erfindung betrifft des weiteren eine Transceivereinheit, insbesondere zum Durchführen eines Verfahrens gemäß der vorstehend dargelegten Art und/oder insbesondere mindestens einem System gemäß der vorstehend dargelegten Art zugeordnet; die Transceivereinheit ist an mindestens einen seriellen Datenbus, insbesondere an mindestens einen C[ontroller]A[rea]N[etwork]-Bus, angeschlossen und steht mit mindestens einer zum Ausführen mindestens einer Applikation vorgesehenen Mikrocontrollereinheit in Verbindung.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist der Transceivereinheit mindestens eine Kontrollogik zugeordnet und/oder ist in die Transceivereinheit mindestens eine Kontrollogik implementiert. Die vorliegende Erfindung betrifft des weiteren einen an mindestens eine
Batterieeinheit angeschlossenen, mit mindestens einer Transceivereinheit, insbesondere gemäß der vorstehend dargelegten Art, in Verbindung stehenden Spannungsregler zum Versorgen mindestens einer zum Ausführen mindestens einer Applikation vorgesehenen Mikrocontrollereinheit mit Spannung im Falle des Erkennens mindestens eines definierten, insbesondere kontinuierlichen und/oder insbesondere symmetrischen Signalpegelmusters in mindestens einer auf mindestens einem seriellen Datenbus, insbesondere auf mindestens einem C[ontroller]A[rea]N[etwork]-Bus, anstehenden eingehenden, mindestens einer Applikation zugeordneten Nachricht durch die Transceivereinheit.
Die vorliegende Erfindung betrifft des weiteren eine Chipeinheit, insbesondere Systemchipeinheit, zum Ansprechen und/oder Aktivieren mindestens einer mindestens einem seriellen Datenbus, insbesondere mindestens einem C[ontroller]A[rea]N[etwork]-Bus, zugeordneten, zum Ausführen mindestens einer Applikation vorgesehenen Mikrocontrollereinheit; die Chipeinheit weist mindestens eine Transceivereinheit gemäß der vorstehend dargelegten Art und mindestens einen Spannungsregler gemäß der vorstehend dargelegten Art auf.
Die vorliegende Erfindung betrifft des weiteren eine mindestens einem seriellen Datenbus, insbesondere mindestens einem Controller] A[rea]N[etwork]-Bus, zugeordnete, zum Ausführen mindestens einer Applikation vorgesehene Mikrocontrollereinheit, die mit Spannung zu versorgen ist nur im Falle des Erkennens mindestens eines definierten, insbesondere kontinuierlichen und/oder insbesondere symmetrischen Signalpegelmusters in mindestens einer auf dem Datenbus anstehenden eingehenden, mindestens einer Applikation zugeordneten Nachricht durch mindestens eine Transceivereinheit, insbesondere gemäß der vorstehend dargelegten Art.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist die Mikrocontrollereinheit durch die Transceivereinheit aktivierbar.
Die vorliegende Erfindung betrifft schließlich die Verwendung - eines Verfahrens gemäß der vorstehend dargelegten Art und/oder mindestens eines Systems gemäß der vorstehend dargelegten Art und/oder mindestens einer Chipeinheit gemäß der vorstehend dargelegten Art und/oder mindestens einer Mikrocontrollereinheit gemäß der vorstehend dargelegten Art in der Automobilelektronik, insbesondere in der Elektronik von Kraftfahrzeugen.
Wie bereits vorstehend erörtert, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Hierzu wird einerseits auf die den Ansprüchen 1, 4, 9 und 13 nachgeordneten Ansprüche verwiesen, andererseits werden weitere Ausgestaltungen, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung nachstehend anhand der durch die Figuren 1 bis 4 veranschaulichten exemplarischen Implementierung gemäß einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 in schematischer Blockdarstellung ein Ausführungsbeispiel für ein auf dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung beruhenden System gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 in schematischer Blockdarstellung einen detaillierten Ausschnitt des Systems aus Fig. 1 ;
Fig. 3 in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel für ein definiertes, im restlichen laufenden Datenverkehr nicht auftretendes Signalpegelmuster beim verfahrensmäßigen Übergang des Systems aus Fig. 1 und 2 vom Zustand des Teilnetzbetriebs in den Zustand des Gesamtnetzbetriebs; und Fig. 4 in schematischer zeitlicher Abfolge ein Ausführungsbeispiel für einen
Übergang des Systems aus Fig. 1 und 2 vom Zustand des Teilnetzbetriebs in den Zustand des Gesamtnetzbetriebs.
Fig. 1 zeigt eine für Controller] A[rea]N[etwork]-Anwendungen in der
Automobilelektronik, nämlich in der Elektronik von Kraftfahrzeugen, vorgesehene exemplarische Implementierung für ein seriell vernetztes CAN-System 100.
Dieses seriell vernetzte System 100 weist fünf Teilnehmer 30, 32, 34, 36, 38 auf, die über einen jeweiligen zugeordneten Knoten 20, 22, 24, 26, 28 an einen seriellen C[ontroller]A[rea]N[etwork]-Datenbus 10 angeschlossen sind und die beispielsweise als Systemchipeinheit (gegebenenfalls einschließlich Transceivereinheit) und/oder als Mikrocontrollereinheit, etwa als Applikationscontrollereinheit und/oder als Protokollcontrollereinheit, ausgebildet sind.
Nachfolgend werden in Fig. 2 der Aufbau, die Funktion und die Struktur der zum Ausfuhren von Anwendungen (sogenannten Applikationen) vorgesehenen Teilnehmer 30, 32, 34, 36, 38 exemplarisch anhand einer detaillierten Darstellung des ersten Teilnehmers 30 veranschaulicht, der an den Knoten 20 des CAN-Datenbusses 10 angeschlossen ist und der über diesen CAN-Datenbus 10 angesprochen und/oder aktiviert werden kann. Das Funktionsprinzip ist hierbei wie folgt: Wenn beim verfahrensmäßigen Übergang des Systems 100 (vgl. Fig. 1) vom
Zustand des Teilnetzbetriebs in den Zustand des Gesamtnetzbetriebs (vgl. Fig. 4) im Datenoder Nachrichtenverkehr auf der CAN-Datenbusleitung 10 ein definiertes, beispielsweise kontinuierliches und/oder beispielsweise symmetrisches Signalpegelmuster (= sogenanntes "Datenmuster" oder "data pattern"; vgl. Fig. 3), das im restlichen Daten- oder
Nachrichtenverkehr nicht auftritt, vom sich im Zustand verringerter Stromaufhahme befindlichen Knoten 20 bzw. vom sich im Zustand verringerter Stromaufhahme befindlichen Teilnehmer 30, und hierbei im speziellen von einer an den Datenbus 10 angeschlossenen, mit einer Kontrollogik ausgerüsteten Transceivereinheit 84 bzw. von einer die Transceivereinheit 84 aufnehmenden, permanent aus einer Batterieeinheit 70 versorgten Systemchipeinheit 80 erkannt wird, schaltet die Transceivereinheit 84 einen über eine Zuführungsleitung 76 an die Batterieeinheit 70 angeschlossenen, mit der Transceivereinheit 84 in Verbindung 886 stehenden Spannungsregler 86 ein.
Sodann wird die Applikation über eine Verbindungsleitung 984 komplett gestartet, indem der als Mikrocontrollereinheit 90 mit integrierter CAN-Controllereinheit ausgebildete Applikationsteilnehmer vom Spannungsregler 86 mit Spannung versorgt wird; wie aus der Darstellung der Fig. 2 hervorgeht, verläuft zwischen dem Spannungsregler 86 und der (Applikations-)Mikrocontrollereinheit 90 des weiteren noch eine Rücksetzleitung 986 ("reset"). Wenn hingegen vom Mustererkenner (= sogenannter "Pattern-Erkenner" oder
Transceiver 84) keine auf dem CAN-Datenbus 10 anstehende Botschaft, Mitteilung oder Nachricht erkannt wird, wird der Spannungsregler 86 nicht eingeschaltet.
Über eine Moduskontrollschnittstelle ("mode control interface") 982 zwischen der Transceivereinheit 84 (bzw. der Systemchipeinheit 80) und der Mikrocontrollereinheit 90 kann das System 100 konfiguriert und gesteuert werden.
Ergänzend sei im Hinblick auf das anhand Fig. 2 veranschaulichte Ausführungsbeispiel gemäß der vorliegenden Erfindung noch angemerkt, dass es für die Umsetzung unerheblich ist, ob ein integrierter Systemchip 80 oder diskrete Komponenten, wie Transceiver 84 und Spannungsregler 86, Verwendung finden. Von den fünf Teilnehmern 30, 32, 34, 36, 38, von denen vorstehend in Fig. 2 der erste Teilnehmer 30 exemplarisch beschrieben wurde, befinden sich nun gemäß Fig. 1 zwei Teilnehmer 32, 38 in einem Zustand mit geringer Stromaufhahme, in dem diese beiden Teilnehmer 32, 38 durch die Signalpegel 40, 42, 44 (vgl. Fig. 4) des Datenverkehrs auf dem System 100 nicht angesprochen und demzufolge auch nicht aktiviert werden. Durch die restlichen drei aktiven Teilnehmer 30, 34, 36 wird ein
Teilnetzbetrieb T definiert, das heißt die drei Teilnehmer 30, 34, 36 kommunizieren miteinander (dies ist durch den Doppelpfeil zwischen dem aktiven Teilnehmer 30 und dem aktiven Teilnehmer 34 sowie durch den Doppelpfeil zwischen dem aktiven Teilnehmer 34
und dem aktiven Teilnehmer 36 versinnbildlicht) und werden durch die Signalpegel des Datenverkehrs auf dem System 100 angesprochen.
Das System 100 wird nun vom laufenden Teilnetzbetrieb T (= "schlafende" Knoten 22, 28 bzw. "schlafende" Teilnehmer 32, 38) sofort und ohne Ruhephase in einen Gesamtnetzbetrieb G, in dem alle Knoten 20, 22, 24, 26, 28 bzw. alle Teilnehmer 30, 32, 34, 36, 38 durch die Signalpegel des Datenverkehrs auf dem System 100 angesprochen werden, überführt, indem ein besonderes Wecktelegramm (vgl. Fig. 3) zum Einsatz gelangt.
Diese "globale Weckbotschaft" bzw. dieses "globale Wecktelegramm" verwendet das gleiche nominale Pegelschema, zeichnet sich jedoch durch eine besondere Bitfolge aus, die im normalen Kommunikationsbetrieb nicht vorkommt und die im Datenfeld einer beliebigen Botschaft, einer beliebigen Nachricht oder eines beliebigen Telegramms frei definiert werden kann.
In diesem Zusammenhang können die sich im Zustand mit geringer Stromaufhahme befindlichen Teilnehmer 32, 38 des seriell vernetzten Systems 100 den laufenden Datenverkehr auf dem CAN-Systembus 10 auf ein kontinuierliches symmetrisches Datenmuster hin untersuchen und das Erkennen dieses symmetrischen Datenmusters als Weckereignis interpretieren.
Als besonders geeignete Bitfolge ist ein symmetrisches Datenmuster 62 oder 64 vorgesehen, das sich an mindestens einen beliebigen Identifier 60 (Adresse / Header) anschließt und das mit einfachen Mitteln von einer einfachen Hardware, und zwar auch ohne den Aufwand eines Protokollcontrollers, erkannt werden kann.
Damit besteht ein entscheidender Vorteil darin, dass das verwendete Protokoll nicht bitgenau verfolgt werden muss und dass weiterhin kein besonderer Botschaftsidentifier (Adresse / Header) eingesetzt werden muss, sondern dass vielmehr ein beliebiger Botschaftsidentifier 60 (Adresse / Header) verwendet werden kann; es genügt die Erkennung eines symmetrischen Musters (sogenanntes "pattern"), das im Datenfeld der Botschaft, der Nachricht oder des Telegramms entsprechend oft wiederholt werden kann.
Je mehr Datenbytes verwendet werden, desto häufiger kann dieses Muster darin vorhanden sein und desto besser kann darauf gefiltert werden. Die eingesetzten Datenmuster können beliebig geartet sein und zeichnen sich lediglich durch die häufige
Wiederholung gleicher Bitphasen aus. Zum Filtern derartiger Datenmuster können sowohl an sich bekannte analoge Schaltungen als auch an sich bekannte digitale Schaltungen eingesetzt werden.
Alternativ oder in Ergänzung hierzu kann das System 100 auch vom Teilnetzbetrieb T in den Gesamtnetzbetrieb G überführt werden, indem auf dem System 100 für einen Zeitraum Δt ein Signalruhepegel 50, das heißt im speziellen keine Änderung im Signalpegel festgestellt wird (= sogenannte Ruhephase); dieser Zeitraum der Ruhephase Δt ist größer als ein kritischer Zeitraum Δtk von definierbarer und einstellbarer Länge.
Andererseits wird dieser kritische Zeitraum Δt wiederum größer als der zeitliche Abstand Δtd zwischen den einzelnen Botschaften, Nachrichten und Telegrammen des Datenverkehrs auf dem System 100 eingestellt, so dass die normalen zeitlichen Lücken Δtd zwischen den Botschaften, Nachrichten und Telegrammen des Teilnetzbetriebs T nicht ausreichen, um ein Ende des Teilnetzbetriebs T zu detektieren.
Dementsprechend versenden die Knoten 20, 24, 26 bzw. die Teilnehmer 30, 34, 36 während des Teilnetzbetriebs T in zyklischen zeitlichen Abständen, die kleiner als der kritische Zeitraum Δt sind, Botschaften, Nachrichten und Telegramme, um sicherzustellen, dass die "selektiv schlafenden" Knoten 22, 28 oder die "selektiv schlafenden" Teilnehmer 32, 38 während des Teilnetzbetriebs T nicht geweckt werden.
Zusammenfassend lässt sich also konstatieren, dass das anhand Fig. 3 veranschaulichte Verfahren das Implementieren eines Teilnetzbetriebs T innerhalb eines seriellen Bussystems 10 ermöglicht. Teile (= "selektiv schlafende" Knoten 22, 28 bzw. "selektiv schlafende" Teilnehmer 32, 38) des in den Figuren 1 und 2 gezeigten vernetzten Systems 100 können in einem Zustand mit reduzierter Stromaufhahme bleiben, wohingegen andere Teile (= "aktive" Knoten 20, 24, 26 bzw. "aktive" Teilnehmer 30, 34, 36) im Teilnetzbetrieb T miteinander kommunizieren und die Teile im Zustand der reduzierten Stromaufhahme nicht aufwecken.
Um nun diese "schlafenden" Knoten 22, 28 bzw. "schlafenden" Teilnehmer 32, 38 aufzuwecken, wird ein entsprechend gestaltetes symmetrisches Datenmuster 62, 64 (vgl. Fig. 3) innerhalb beliebiger Botschaften, Nachrichten oder Telegramme eingesetzt, um die "schlafenden" Knoten 22, 28 bzw. die "schlafenden" Teilnehmer 32, 38 ohne die Notwendigkeit einer zeitlichen Ruhephase Δt des Bussystems (= keine Kommunikation) "aufzuwecken". Alternativ oder in Ergänzung hierzu kann eine bestimmte Zeitspanne Δt > Δtk ohne Kommunikation auf dem Datenbus 10 dazu genutzt werden, um ein Aufwecken dieser "schlafenden" Knoten 22, 28 bzw. "schlafenden" Teilnehmer 32, 38 durch eine normale Botschaft, Nachricht oder Telegramm zu ermöglichen; Kriterium für das Ansprechen
sämtlicher Knoten 20, 22, 24, 26, 28 bzw. sämtlicher Teilnehmer 30, 32, 34, 36, 38 am Datenbus 10 ist also, dass zuvor eine Ruhephase Δt des Bussystems vorlag, die größer als der einstellbare kritische Zeitraum Δtk ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
100 seriell vernetztes System, insbesondere serielles Datenbussystem
10 serieller Datenbus, insbesondere C[ontroller]A[rea]N[etwork]-Bus
20 erster Knoten des Systems 100
22 zweiter Knoten des Systems 100 24 dritter Knoten des Systems 100
26 vierter Knoten des Systems 100
28 fünfter Knoten des Systems 100
30 erster Teilnehmer des Systems 100
32 zweiter Teilnehmer des Systems 100 34 dritter Teilnehmer des Systems 100
36 vierter Teilnehmer des Systems 100
38 fünfter Teilnehmer des Systems 100
40 erster Signalpegel auf Datenbus 10
42 zweiter Signalpegel auf Datenbus 10 44 dritter Signalpegel auf Datenbus 10
46 vierter Signalpegel auf Datenbus 10
48 fünfter Signalpegel auf Datenbus 10
50 Signalruhepegel auf Datenbus 10
60 Identifier (Adresse / Header) 62 erstes symmetrisches Datenmuster
64 zweites symmetrisches Datenmuster
70 Batterieeinheit
76 Verbindung zwischen Batterieeinheit 70 und Spannungsregler 86
80 Chipeinheit, insbesondere Systemchipeinheit 84 Transceivereinheit der Chipeinheit 80
86 Spannungsregler der Chipeinheit 80
886 Verbindung zwischen Transceivereinheit 84 und Spannungsregler 86 0 Mikrocontrollereinheit 82 Schnittstelle zwischen Transceivereinheit 84 und Mikrocontrollereinheit 90
984 Verbindung zwischen Spannungsregler 86 und Mikrocontrollereinheit 90
986 Rücksetzleitung zwischen Spannungsregler 86 und Mikrocontrollereinheit 90
G Gesamtnetzbetrieb
T Teilnetzbetrieb
Δt Zeitraum
Δt d zeitlicher Abstand
Δt k kritischer Zeitraum