ANTIBAKTERIELLE URACILDERIVATE
Die vorliegende Erfindung betrifft Uracile, Verfahren zur ihrer Herstellung, sie umfassen pharmazeutische Zusammensetzungen sowie ihre Verwendung bei der Be- handlung von Erkrankungen bei Menschen oder Tieren.
Gram-positive Eubakterien enthalten drei unterschiedliche DNA-Polymerase-Exo- Nucleasen, die als Pol 1, Pol 2 und Pol 3 bezeichnet werden. Pol 3 ist ein Enzym, welches für die replikative Synthese der DNA notwendig ist.
Die WO 01/29 010 beschreibt 3-Aminocarbonyl-substituierte Phenylaminouracile.
Die WO 96/06614 beschreibt 3-Alkyliden-substituierte Uracile.
WO 00/71523 beschreibt 3-Alkanoyloxyalkyluracile.
Die WO 00/20556 beschreibt Uracile mit Zink-Finger-aktiver Einheit als antibakterielle Verbindungen.
In J. Med. Chem., 1999, 42, 2035, Antimicro. Agents and Chemotherapy, 1999, 43,
1982 und Antimicro. Agents and Chemotherapy, 2000, 44, 2217 sind Phenylaminouracile als antibakterielle Verbindungen beschrieben.
Auf dem Markt sind zwar weitere, strukturell andersartige antibakteriell wirkende Mittel vorhanden, es kann aber regelmässig zu einer Resistenzentwicklung kommen.
Neue Mittel für eine bessere und wirksame Therapie sind daher wünschenswert.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, neue Verbindungen mit gleicher oder verbesserter antibakterieller Wirkung zur Behandlung von bakteriellen Erkrankungen bei Menschen und Tieren zur Verfügung zu stellen.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass Derivate dieser Verbindungsklasse, worin das Amid durch cyclische Amide ersetzt wird, antibakteriell hochwirksam sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher Verbindungen der allgemeinen
Formel (I)
R1 und R2 gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen Heterocyclus bilden,
wobei dieser Heterocyclus gegebenenfalls substituiert sein kann mit 1 bis 3 Substituenten unabhängig ausgewählt aus der Gruppe Halogen, Trifluor- methyl, Trifluormethoxy, Nitro, d-C6-Alkyl, d-Cö-Alkoxy, C3-C6-Cyclo- alkyl, -(CH2)P-C6-Cι0-Aryl, -(CH2)n-Heteroaryl, -(CH2)m-Heterocyclyl, 1,2- (Methylendioxy)-benzol, Oxo, Formyl, d-C6-Alkylcarbonyl, d-C6-Alkoxy- carbonyl, Amino, d-Cβ-Alkylamino, Cι-C6-Dialkylamino, Phenylamino, Aminocarbonyl, Cι-C6-Alkylaminocarbonyl, d-C6-Dialkylarninocarbonyl,
Aminosulfonyl, d-Cö-Alkylaminosulfonyl, d-Cό-Dialkylaminosulfonyl, C3- C8-Cycloalkylaminosulfonyl, C3-C8-Dicycloalkylaminosulfonyl, C6-C10- Arylaminosulfonyl, Heteroarylaminosulfonyl, -CH2CH2OCH2CH2OH und
-NR'-'R1-2.
worin p, n und m gleich oder verschieden sind und 0, 1, 2, 3 oder 4 bedeuten,
worin Cι-C6-Alkyl, Cι-C6-Alkoxy, C3-C6-Cycloalkyl, Phenylamino, -(CH2)P- C6-C10-Aryl, -(CH2)m-Heterocyclyl und -(CH2)n-Heteroaryl ihrerseits substituiert sein können mit 1 bis 4 Substituenten ausgewählt aus der Gruppe Ci-Cβ-Alkyl, Hydroxy, Ci-Cö-Alkoxycarbonyl, Amino, d-Cό-Alkylamϊno, d-Cö-Dialkylamino, d-Cö-Alkylcarbonylamino, Oxo, Cyano, Nitro, Hetero- cyclyl, d-Cö-Alkoxy und Ci-Cö-Thioalkyl,
und worin R1"1 und R1"2 gleich oder identisch sind und aus der Gruppe ausgewählt werden bestehend aus Wasserstoff, Ci-Cβ-Alkyl, -OCH2CH2OH, C3-C6-Cycloalkyl, C6-C10-Aryl, Heteroaryl, Cι-C6-Alkylcarbonyl, C C6-
Alkoxycarbonyl, C3-C8-Cycloalkylcarbonyl, C6-do-Arylcarbonyl, Hetero- arylcarbonyl, Aminocarbonyl, d-Cö-Alkylaminocarbonyl, d-C6-Dialkyl- aminocarbonyl, d-C6-Alkylsulfonyl, C3-C8-Cycloalkylsulfonyl, C6-do-Aryl- sulfonyl und Heteroarylsulfonyl,
R^ ein Substituent der folgenden Formel
worin
R^-l und R3"2 unabhängig voneinander ausgewählt werden aus der Gruppe Cι-C6- Alkyl, C2-C6-Alkenyl, C2-C6-Alkinyl, C3-C6-Cycloalkyl und Halogen, oder
R3~l und R^'2 bilden zusammen mit dem Kohlenstoffatom, an das sie gebunden sind, einen C3-C6-Cycloalkyl- oder Heterocyclyl-Ring, der gegebenenfalls mit bis zu 3 Halogen substituiert sein kann,
A ist eine Ci-Cß-Alkandiylkette, die gegebenenfalls eine oder mehrere Doppeloder Dreifachbindungen enthält und in der gegebenenfalls ein Kohlenstoffatom durch ein Stickstoff- oder Sauerstoffatom ersetzt ist, wobei sich sowohl zwischen dem Heteroatom in A und dem Stickstoffatom im Uracilring mindestens 2 Kohlenstoffatome befinden müssen, und wobei sich dem
Heteroatom in A und dem Carbonylkohlenstoffatom, welches zu A benachbart ist, mindestens 1 Kohlenstoffatom befinden muss,
und die gegebenenfalls mit bis zu 3 Substituenten, ausgewählt aus der Gruppe Halogen, Nitro, Amino, d-C6-Alkylamino, Cι-C6-Dialkylamino, d-C6-
Acylamino, Trifluormethyl, Trifluormethoxy substituiert ist,
sowie deren pharmazeutisch verträgliche Salze, Solvate und Hydrate.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel (I) können in verschiedenen stereoisomeren Formen auftreten, die sich entweder wie Bild und Spiegelbild (Enantiomere), oder die sich nicht wie Bild und Spiegelbild (Diastereomere) verhalten. Die Erfindung betrifft sowohl die Enantiomeren als auch die Diastereomeren sowie deren jeweilige Mischungen. Die Racemformen lassen sich ebenso wie die Diastereomeren in bekannter Weise in die stereoisomer einheitlichen Bestandteile trennen.
Weiterhin können bestimmte Verbindungen in tautomeren Formen vorliegen. Dies ist dem Fachmann bekannt, und derartige Verbindungen sind ebenfalls vom Umfang der Erfindung umfasst.
Die erfindungsgemäßen Stoffe der allgemeinen Formel (I) können auch als Salze vorliegen. Im Rahmen der Erfindung sind physiologisch unbedenkliche Salze bevorzugt.
Physiologisch unbedenkliche (pharmazeutisch verträgliche) Salze können Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen mit anorganischen oder organischen Säuren sein. Bevorzugt werden Salze mit anorganischen Säuren wie beispielsweise Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäure oder Schwefelsäure, oder Salze mit organischen Carbon- oder Sulfonsäuren wie beispielsweise Essigsäure, Propionsäure,
Maleinsäure, Fumarsäure, Äpfelsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Milchsäure, Ben- zoesäure, oder Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, Benzolsulfonsäure, Toluolsul- fonsäure oder Naphthalindisulfonsäure.
Physiologisch unbedenkliche Salze können ebenso Salze der erfindungsgemäßen
Verbindungen mit Basen sein, wie beispielsweise Metall- oder Ammoniumsalze. Bevorzugte Beispiele sind Alkalimetallsalze (z.B. Natrium- oder Kaliumsalze), Erdalkalisalze (z.B. Magnesium- oder Calciumsalze), sowie Ammoniumsalze, die abgeleitet sind von Ammoniak oder organischen Aminen, wie beispielsweise Ethylamin, Di- bzw. Triethylamin, Ethyldiisopropylamin, Monoethanolamin, Di- bzw. Tri- ethanolamin, Dicyclohexylamin, Dimethylaminoethanol, Dibenzylamin, N-Methyl- morpholin, Dihydroabietylamin, 1-Ephenamin, Methylpiperidin, Arginin, Lysin, Ethylendiamin oder 2-Phenylethylamin.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch in Form ihrer Solvate, insbesondere in Form ihrer Hydrate vorliegen.
Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung zeichnen sich durch ein breites Wirkspektrum gegenüber Gram-positiven Bakterien aus, wobei auch multiresistente Keime erfasst werden können, insbesondere Staphylokokken, Pneumokokken und
Enterokokken einschließlich Vancomycin-resistenter Stämme.
Die Verbindungen weisen dabei in der Regel ausreichende Löslichkeit auf, um Lösungen für die parenterale Applikation herzustellen.
Alkyl sowie die Alkylteile in Alkoxy, Mono- und Dialkylamino steht für geradliniges oder verzweigtes Alkyl und umfasst, wenn nicht anders angegeben, d-C6- Alkyl, insbesondere d-C - Alkyl wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Iso- butyl, tert.-Butyl.
Alkenyl steht für einen geradkettigen oder verzweigten Alkenylrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen. Bevorzugt ist ein geradkettiger oder verzweigter Alkenylrest mit 2 bis 4, besonders bevorzugt mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen. Beispielsweise und vorzugsweise seien genannt: Vinyl, Allyl, n-Proρ-1-en-l-yl und n-But-2-en-l-yl.
Alkinyl steht für einen geradkettigen oder verzweigten Alkenylrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen. Bevorzugt ist ein geradkettiger oder verzweigter Alkenylrest mit 2 bis 4, besonders bevorzugt mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen. Beispielsweise und vorzugsweise seien genannt: n-Prop-1-in-l-yl und n-But-2-in-l-yl.
Cycloalkyl umfasst polycyclische gesättigte Kohlenwasserstoffreste mit bis zu 14 C- Atomen, nämlich monocyclisches C3-C12-, vorzugsweise C3-C8- Alkyl, wie z.B. Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl, Cyclo- nonyl, und polycyclisches Alkyl, d.h. vorzugsweise bicyclisches und tricyclisches, gegebenenfalls spirocyclisches C -Cι -Alkyl, wie z.B. Bicyclo[2.2.1]-hept-l-yl,
Bicyclo[2.2.1]-hept-2-yl, Bicyclo[2.2.1]-hept-7-yl, Bicyclo[2.2.2]-oct-2-yl, Bicyclo- [3.2.1]-oct-2-yl, Bicyclo[3.2.2 ]-non-2-yl und Adamantyl.
Alkandiyl (Alkyliden) steht für eine Kohlenstoffkette, die an beiden Termini end- ständig substituiert ist. Sie kann gegebenenfalls ein- oder mehrfach ungesättigt sein, und zwar in Form von Doppel- oder Dreifachbindungen. Bevorzugt sind gesättigte Ketten mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, wenn nichts anderes angegeben ist. (CH2 steht als Präfix vor Substituenten für eine Alkandiylkette der Kettenlänge n.
Alkoxy steht im Rahmen der Erfindung vorzugsweise für einen geradkettigen oder verzweigten Alkoxyrest insbesondere mit 1 bis 6, 1 bis 4 bzw. 1 bis 3 Kohlenstoffatomen. Bevorzugt ist ein geradkettiger oder verzweigter Alkoxyrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft und vorzugsweise seien genannt: Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, Isopropoxy, t-Butoxy, i-Butoxy, n-Pentoxy und n-Hexoxy.
Monoalkylamino steht im Rahmen der Erfindung für eine Amino-Gruppe mit einem geradkettigen oder verzweigten Alkylsubstituenten, der vorzugsweise 1 bis 6, 1 bis 4 bzw. 1 bis 2 Kohlenstoffatome aufweist. Bevorzugt ist ein geradkettiger oder ver- zweigter Monoalkylamino-Rest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft und vorzugsweise seien genannt: Methylamino, Ethylamino, n-Propylamino, Isopropylamino, t-Butylamino, n-Pentylamino und n-Hexylamino.
Dialkylamino steht im Rahmen der Erfindung für eine Amino-Gruppe mit zwei gleichen oder verschiedenen geradkettigen oder verzweigten Alkylsubstituenten, die vorzugsweise jeweils 1 bis 6, 1 bis 4 bzw. 1 bis 2 Kohlenstoffatome aufweisen. Bevorzugt sind geradkettige oder verzweigte Dialkylamino-Reste mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft und vorzugsweise seien genannt: NN-Dimethyl- amino, NN-Diethylamino, N-Ethyl-N-methylamino, N-Methyl-N-n-propylamino, N- Isopropyl-N-n-propylamino, N-t-Butyl-N-methylamino, N-Ethyl-N-n-pentylamino und
N-n-Hexyl-N-methylamino.
Mono- oder Dialkylaminocarbonyl steht im Rahmen der Erfindung für eine Amino- Gruppe, die über eine Carbonylgruppe verknüpft ist und die einen geradkettigen oder verzweigten bzw. zwei gleiche oder verschiedene geradkettige oder verzweigte Alkylsubstituenten mit vorzugsweise jeweils 1 bis 4 bzw. 1 bis 2 Kohlenstoffatomen aufweist. Beispielhaft und vorzugsweise seien genannt: Methylaminocarbonyl, Ethyl- aminocarbonyl, Isopropylaminocarbonyl, t-Butylaminocarbonyl, NN-Dimethylamino- carbonyl, NN-Diethylaminocarbonyl, N-Ethyl-N-methylaminocarbonyl und N-t-Butyl- N-methylaminocarbonyl.
Alkylcarbonylamino (Acylamino) steht im Rahmen der Erfindung für eine Amino- Gruppe mit einem geradkettigen oder verzweigten Alkanoylsubstituenten, der vorzugsweise 1 bis 6, 1 bis 4 bzw. 1 bis 2 Kohlenstoffatome aufweist und über die Carbonylgruppe verknüpft ist. Bevorzugt ist ein Monoacylamino-Rest mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft und vorzugsweise seien genannt: Formamido, Acet- amido, Propionamido, n-Butyramido und Pivaloylamido.
-Cio-Aryl steht im allgemeinen für einen aromatischen Rest mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen. Bevorzugte Arylreste sind Phenyl und Naphthyl.
Heteroaryl steht für einen 5- bis 10-gliedrigen, insbesondere für einen 5- bis 6- gliedrigen aromatischen, gegebenenfalls über ein Stickstoffatom gebundenen mono- oder polycyclischen Heterocyclus mit bis zu 3 Heteroatomen aus der Reihe S, O und/oder N, beispielsweise für Pyridyl, Pyrimidyl, Thienyl, Furyl, Pyrrolyl, Thiazolyl, N-Triazolyl, Oxazolyl oder Imidazolyl. Bevorzugt sind Pyridyl, Furyl,
Thiazolyl und N-Triazolyl. Die Bezeichnung „Stickstoff-Heteroaryl", wie z.B. in „6-, 9 oder 10-gliedriges Stickstoff-(CH2)n-Heteroaryl", steht hierbei für einen Hetero- arylring, der ausser Stickstoff keine anderen Heteroatome aufweist.
Heterocyclyl (Heterocyclus) steht für einen gegebenenfalls über ein Stickstoffatom gebundenen mono- oder polycyclischen, heterocyclischen Rest mit 3 bis 11 Ringatomen und bis zu 3, vorzugsweise 1 Heteroatomen bzw. Heterogruppen aus der Reihe N, O, S, SO, SO2. Bei polycyclischen Resten können die Ringe kondensiert sein (z.B. mit einer [0]-Brücke) oder spiro-verknüpft sein. 4- bis 8-gliedriges, insbe- sondere 5- und 6-gliedriges Heterocyclyl ist bevorzugt. Mono- oder bicyclisches
Heterocyclyl ist bevorzugt. Besonders bevorzugt ist monocyclisches Heterocyclyl. Als Heteroatome sind N und O bevorzugt. Die Heterocyclyl-Reste können gesättigt oder teilweise ungesättigt sein. Die ungesättigten Vertreter können eine oder mehrere Doppelbindungen im Ring enthalten oder, bei polycyclischen Systemen, in einem Ring aromatisch sein, wie z.B Benzoxazin. Gesättigte Heterocyclyl-Reste sind bevorzugt. Die Heterocyclyl-Reste können über ein Kohlenstoffatom oder ein Heteroatom
gebunden sein. Er kann aus zwei Substituentengruppen zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, gebildet werden. Besonders bevorzugt sind 5- bis 7-gliedrige, monocyclische gesättigte Heterocyclylreste mit bis zu zwei Heteroatomen aus der Reihe O, N und S. Beispielsweise und vorzugsweise seien genannt: Oxetanyl, Pyrrolidinyl, Pyrrolidinyl, Pyrrolinyl, Tetrahydrofuranyl, Tetrahydro- thienyl, Pyranyl, Piperidinyl, Thiopyranyl, Mo holinyl, Perhydroazepinyl, Thio- moφholinyl, Piperazinyl, Bicyclo[2.2.1]diazaheptyl. Die Bezeichnung „Stickstoff- Heterocyclyl", wie z.B. in „6-gliedriges Stickstoff-(CH2)π-Heterocyclyl", steht hierbei für einen Heterocyclylring, der ausser Stickstoff keine anderen Heteroatome auf- weist.
Halogen steht für Fluor, Chlor, Brom oder Jod, wobei Fluor und Chlor bevorzugt sind, wenn nichts anderes angegeben ist.
Zwei Substituenten können auch an dem gleichen Kohlenstoffatom gebunden sein.
Ebenso können cyclische Substituenten (Cycloalkyl, Heterocyclyl), wenn sie an cyclische Substituenten gebunden sind, spiro-verknüpft sein.
Ein Symbol * an einer Bindung bedeutet die Verknüpfungsstelle im Molekül.
Die oben aufgeführten allgemeinen oder in Vorzugsbereichen angegebenen Restedefinitionen gelten sowohl für die Endprodukte der Formel (I) als auch entsprechend für die jeweils zur Herstellung benötigten Ausgangsstoffe bzw. Zwischenprodukte.
Die in den jeweiligen Kombinationen bzw. bevorzugten Kombinationen von Resten im einzelnen angegebenen Restedefinitionen werden unabhängig von den jeweilig angegebenen Kombinationen der Reste beliebig auch durch Restedefinitionen anderer Kombinationen ersetzt.
Bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindungen sind Verbindungen der allgemeinen Formel (I),
woπn
1 *) • ■
R und R gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an dass sie gebunden sind, einen Heterocyclus bilden,
wobei dieser Heterocyclus gegebenenfalls substituiert sein kann mit 1 bis 3 Substituenten unabhängig ausgewählt aus der Gruppe Halogen, Trifluor- methyl, Trifluormethoxy, Nitro, d-C6-Alkyl, Ci-Cö-Alkoxy, C3-C6-Cyclo- alkyl, C6-C10-Aryl, -(CH2)n-Heteroaryl, -(CH2)m-Heterocyclyl, d-C6-Alkoxy- carbonyl, Aminocarbonyl, d-Cδ-Alkylaminocarbonyl, d-C6-Dialkyl- aminocarbonyl, Aminosulfonyl, d-C6-Alkylaminosulfonyl, d-Cö-Dialkyl- aminosulfonyl, d-Cs-Cycloalkylaminosulfonyl, C3-C8-Dicycloalkylamino- sulfonyl, Ce-do-Arylaminosulfonyl, Heteroarylaminosulfonyl, -CH2CH2OCH2CH2OH, oder -NR1 "'R1-2 ,
worin n und m gleich oder verschieden sind und 2, 3 oder 4 bedeuten,
worin d-Cö-Alkyl, Ci-Cö-Alkoxy, C3-C6-Cycloalkyl, C6-Cι0-Aryl, Hetero- aryl ihrerseits substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten ausgewählt aus der Gruppe Hydroxy, d-C6-Alkoxycarbonyl, Amino, d-C6-Alkylamino, C \ -C6-Dialkylamino, C \ -C6- Alkylcarbony lamino,
und worin R1"1 und R1"2 gleich oder identisch sind und aus der Gruppe ausgewählt werden bestehend aus Wasserstoff, Cι-C6- Alkyl, -OCH2CH2OH, d-Cö-Cycloalkyl, Cö-do-Aryl, Heteroaryl, d-C6-Alkylcarbonyl, CrC6- Alkoxycarbonyl, C3-C8-Cycloalkylcarbonyl, C6-do-Arylcarbonyl, Hetero- arylcarbonyl, Aminocarbonyl, Cj-Cό-Alkylaminocarbonyl, Cι-C6-Dialkyl- aminocarbonyl, Ci-Cö-Alkylsulfonyl, C3-C8-Cycloalkylsulfonyl, Cö-Cio-Aryl- sulfonyl und Heteroarylsulfonyl,
R3 ein Substituent der folgenden Formel
woπn
R3-1 und R3-2 unabhängig voneinander ausgewählt werden aus der Gruppe d-C6-Alkyl, C2-C6-Alkenyl, C2-C6-Alkinyl, C3-C6-Cycloalkyl oder Halogen, oder
R3_l und R3-2 bilden zusammen mit dem Kohlenstoffatom, an das sie gebunden sind, einen d-Cö-Cycloalkyl- oder Heterocyclyl-Ring, der gegebenenfalls mit bis zu 3 Halogen substituiert sein kann,
A ist eine Ci -Cß-Alkylidenkette, die gegebenenfalls eine oder mehrere Doppeloder Dreifachbindungen enthält und in der gegebenenfalls ein Kohlenstoffatom durch ein Stickstoff- oder Sauerstoffatom ersetzt ist, wobei sich sowohl zwischen dem Heteroatom in A und dem Stickstoffatom im Uracilring mindestens 2 Kohlenstoffatome befinden müssen, und wobei sich dem Heteroatom in A und dem Carbonylkohlenstoffatom, welches zu A benachbart ist, mindestens 1 Kohlenstoffatom befinden muss,
und die gegebenenfalls mit bis zu 3 Substituenten, ausgewählt aus der Gruppe Halogen, Nitro, Amino, d-C6-Alkylamino, Cι-C6-Dialkylamino, Cι-C6- Acylamino, Trifluormethyl, Trifluormethoxy substituiert ist,
sowie deren pharmazeutisch verträgliche Salze, Solvate und Hydrate.
Bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindungen sind auch Verbindungen der allgemeinen Formel (I),
woπn
R1 und R2 gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an dass sie gebunden sind, einen 5- bis 6-gliedrigen Heterocyclus bilden,
wobei dieser Heterocyclus gegebenenfalls substituiert sein kann mit 1 bis 3 Substituenten unabhängig ausgewählt aus der Gruppe Halogen, Trifluor- methyl, Nitro, C C6-Alkyl, Ci-Cö-Alkoxy, C3-C6-Cycloalkyl, -(CH2)P-C6- Aryl, -(CH2)n-Heteroaryl, -(CH2)m-Heterocyclyl, l,2-(Methylendioxy)-benzol, Oxo, Formyl, Methylcarbonyl, d-Cö-Alkoxycarbonyl, Amino, Methylamino, Dimethylamino, Phenylamino, Aminocarbonyl, CrC6-Alkylaminocarbonyl, d -C6-Dialkylaminocarbonyl und -CH2CH2OCH2CH2OH
worin p, n und m gleich oder verschieden sind und 0, 1 oder 2 bedeuten,
worin Cι-C6-Alkyl, d-C6-Alkoxy, d-Cό-Cycloalkyl, Phenylamino, -(CH2)P- Cö-Cjo-Aryl, -(CH2)m-Heterocyclyl und -(CH2)n-Heteroaryl ihrerseits substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten ausgewählt aus der Gruppe Ci-Cό-Alkyl, Hydroxy, Ci-Cö-Alkoxycarbonyl, Amino, Dimethylamino, Oxo, Cyano, Nitro, Heterocyclyl, Cι-C6- Alkoxy und d-C -Thioalkyl,
R^ ein Substituent der folgenden Formel
woπn
R^-l und R3-2 unabhängig voneinander ausgewählt werden aus der Gruppe Cι-C6- Alkyl, Fluor und Chlor, oder
R3"1 und R3- bilden zusammen mit dem Kohlenstoffatom, an das sie gebunden sind, einen C3-C6-Cycloalkyl- oder 3- bis 6-gliedrigen Hetero- cyclyl-Ring, der gegebenenfalls mit bis zu 3 Fluor oder Chlor substituiert sein kann,
A ist eine Ci -C4-Alkandiylkette,
die gegebenenfalls mit einem Substituenten, ausgewählt aus der Gruppe Fluor, Chlor und Amino substituiert ist,
sowie deren pharmazeutisch verträgliche Salze, Solvate und Hydrate.
Bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindungen sind auch Verbindungen der allgemeinen Formel (I),
worin
R1 und R2 gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an dass sie gebunden sind, einen sechsgliedrigen Heterocyclus bilden, wobei dieser Heterocyclus gegebenenfalls substituiert sein kann mit 1 bis 3 Substituenten ausgewählt aus der Gruppe Halogen, d-C6-Alkyl, d-C6-Alkoxy, C3-C6-Cycloalkyl, C6-Cι0-
Aryl, Heteroaryl, d-C6-Alkoxycarbonyl, Aminocarbonyl, d-C6-Alkyl- aminocarbonyl, Cι-C6-Dialkylaminocarbonyl, Aminosulfonyl, Cι-C6-Alkyl- aminosulfonyl, Cι-C6-Dialkylaminosulfonyl, C3-C8-Cycloalkylamino- sulfonyl, C3-C8-Dicycloalkylaminosulfonyl, C6-Cι0-Arylaminosulfonyl, Heteroarylaminosulfonyl, -CH2CH2OCH2CH2OH, oder -NR^'R1 "2 ,
worin d-C6- Alkyl, Cι-C6- Alkoxy, C3-C6-Cycloalkyl, C6-C10-Aryl, Hetero- aryl ihrerseits substituiert sein können mit 1 bis 3 Substituenten ausgewählt aus der Gruppe Amino, d-Cö-Alkylamino, Ci-Cö-Dialkylamino, d-Cö- Alkylcarbonylamino,
und worin R " und R " gleich oder identisch sind und aus der Gruppe ausgewählt werden bestehend aus Wasserstoff, Cι-C6- Alkyl, -OCH2CH2OH, d-Cö-Cycloalkyl, Cö-do-Aryl, Heteroaryl, Cι-C6-Alkylcarbonyl, d-C6- Alkoxycarbonyl, C3-C8-Cycloalkylcarbonyl, C6-Cιo-Arylcarbonyl, Hetero- arylcarbonyl, Aminocarbonyl, CrCό-Alkylaminocarbonyl, Cι-C6-Dialkyl- aminocarbonyl, d-C6-Alkylsulfonyl, C3-C8-Cycloalkylsulfonyl, C6-Cιo-Aryl- sulfonyl und Heteroarylsulfonyl,
R3 ist ein Substituent der folgenden Formel
woπn
R- -1 und R^" unabhängig voneinander ausgewählt werden aus der Gruppe
C]-C6- Alkyl oder Halogen, oder
R3-1 und R3-2 bilden zusammen mit dem Kohlenstoffatom, an das sie gebunden sind, einen C3-C6-Cycloalkyl-Ring,
A ist eine Cι-C3-Alkylidenkette.
Bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindungen sind auch Verbindungen der allgemeinen Formel (I),
woπn
R1 und R2 gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an dass sie gebunden sind, einen Pyrrolidin- Piperidin-, Piperazin- oder Thiomoφholinring bilden,
wobei dieser Pyrrolidin- Piperidin-, Piperazin- oder Thiomoφholinring gegebenenfalls substituiert sein kann mit 1 bis 3 Substituenten unabhängig ausgewählt aus der Gruppe Fluor, Chlor, Nitro, Methyl, Ethyl, Isopropyl, Methoxy, Ethoxy, Isopropoxy, -(CH2)P-Phenyl, 6-, 9- oder 10-gliedriges
Stickstoff-(CH2)n-Heteroaryl, 5- oder 6-gliedriges -(CH2)m- Heterocyclyl, 1,2- (Methylendioxy)-benzol, Oxo, Formyl, Methylcarbonyl, Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Amino, Methylamino, Dimethylamino, Phenylamino, Aminocarbonyl, Methylaminocarbonyl, Dimethylaminocarbonyl und -CH2CH2OCH2CH2OH
worin p, n und m gleich oder verschieden sind und 0, 1 oder 2 bedeuten,
worin Methyl, Ethyl, Isopropyl, Methoxy, Ethoxy, Isopropoxy, Phenylamino, -(CH2)P-Phenyl, 6-, 9- oder 10-gliedriges Stickstoff-(CH2)n-Heteroaryl und 5- oder 6-gliedriges -(CH2) - Heterocyclyl ihrerseits substituiert sein können mit 1 bis 2 Substituenten ausgewählt aus der Gruppe Methyl, Ethyl, Isopropyl, Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, Isopropoxy, Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Amino, Dimethylamino, Oxo, Cyano, Nitro, 5- oder 6-gliedriges Heterocyclyl und Thiomethyl,
R^ ein Substituent der folgenden Formel
R^-l und R-3- unabhängig voneinander ausgewählt werden aus der Gruppe Methyl, Ethyl, Fluor und Chlor, oder
R3_1 und R3-2 bilden zusammen mit dem Kohlenstoffatom, an das sie gebunden sind, einen Cyclopentylring,
A ist eine Ci -C4-Alkandiylkette,
die gegebenenfalls mit einem Substituenten, ausgewählt aus der Gruppe Fluor, Chlor und Amino substituiert ist,
sowie deren pharmazeutisch verträgliche Salze, Solvate und Hydrate.
Bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindungen sind auch Verbindungen der allgemeinen Formel (I), worin R1 und R2 gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an dass sie gebunden sind, einen Piperidin- oder Piperazinring bilden, wobei dieser Piperidin- oder Piperazinring gegebenenfalls wie oben angeführt substituiert sein kann.
Bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindungen sind auch Verbindungen der allgemeinen Formel (I), worin R1 und R2 gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an dass sie gebunden sind, einen Piperazinring bilden, wobei dieser Piperazinring gegebenenfalls substituiert sein kann mit 1 bis 3 Substituenten ausgewählt aus der Gruppe d-C6- Alkyl, Heteroaryl oder -CH2CH2OCH2CH2OH.
Bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindungen sind auch Verbindungen der allgemeinen Formel (I), worin
R^ ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus:
Bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindungen sind auch Verbindungen der allgemeinen Formel (I), worin R eine Gruppe
Bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindungen sind auch Verbindungen der allgemeinen Formel (I), woπn R eine Gruppe
Bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindungen sind auch Verbindungen der allgemeinen Formel (I), worin A gleich Ethylen oder Propylen ist.
Bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindungen sind auch Verbindungen der allgemeinen Formel (I), worin A gleich Propan-l,3-diyl oder Butan- 1,4-diyl, insbesondere Propan-l,3-diyl ist.
Der Wirkstoff kann systemisch und/oder lokal wirken. Zu diesem Zweck kann er auf geeignete Weise appliziert werden, wie z.B. oral, parenteral, pulmonal, nasal, sublingual, lingual, buccal, rectal, transdermal, conjunctival, otisch oder als Implantat.
Für diese Applikationswege kann der Wirkstoff in geeigneten Applikationsformen verabreicht werden.
Für die orale Applikation eignen sich bekannte, den Wirkstoff schnell und/oder modifiziert abgebende Applikationsformen, wie z.B. Tabletten (nichtüberzogene sowie überzogene Tabletten, z.B. mit magensaftresistenten Überzüge versehene Tabletten oder Filmtabletten), Kapseln, Dragees, Granulate, Pellets, Pulver, Emulsionen, Suspensionen und Lösungen.
Die parenterale Applikation kann unter Umgehung eines Resoφtionsschrittes geschehen (intravenös, intraarteriell, intrakardial, intraspinal oder intralumbal) oder unter Einschaltung einer Resoφtion (intramuskulär, subcutan, intracutan, percutan, oder intraperitoneal). Für die parenterale Applikation eignen sich als Applikationsformen u.a. Injektions- und Infusionszubereitungen in Form von Lösungen, Sus- pensionen, Emulsionen, Lyophilisaten und sterilen Pulvern.
Für die sonstigen Applikationswege eignen sich z.B. Inhalationsarzneiformen (u.a.
Pulverinhalatoren, Nebulizer), Nasentropfen / -lösungen, Sprays; lingual, sublingual oder buccal zu applizierende Tabletten oder Kapseln, Suppositorien, Ohren- und Augen-präparationen, Vaginalkapseln, wäßrige Suspensionen (Lotionen, Schüttel-
mixturen), lipophile Suspensionen, Salben, Cremes, Milch, Pasten, Streupuder oder Implantate.
Die Wirkstoffe können in an sich bekannter Weise in die angeführten Applikations- formen überführt werden. Dies geschieht unter Verwendung inerter nichttoxischer, pharmazeutisch geeigneter Hilfsstoffe. Hierzu zählen u.a. Trägerstoffe (z.B. mikrokristalline Cellulose), Lösungsmittel (z.B. flüssige Polyethylenglycole), Emulgatoren (z.B. Natriumdodecylsulfat), Dispergiermittel (z.B. Polyvinylpyrrolidon), synthetische und natürliche Biopolymere (z.B. Albumin), Stabilisatoren (z.B.Antioxidantien wie Ascorbinsäure), Farbstoffe (z.B. anorganische Pigmente wie
Eisenoxide) oder Geschmacks- und / oder Geruchskorrigentien.
Im allgemeinen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, bei parenteraler Applikation Mengen von etwa 0,001 bis 10 mg/kg, vorzugsweise etwa 0,01 bis 1 mg/kg Köφer- gewicht zur Erzielung wirksamer Ergebnisse zu verabreichen. Bei oraler Applikation beträgt die Menge etwa 0,01 bis 500 mg/kg, vorzugsweise etwa 1 bis 10 mg/kg Körpergewicht.
Trotzdem kann es gegebenenfalls erforderlich sein, von den genannten Mengen abzu- weichen, und zwar in Abhängigkeit von Köφergewicht, Applikationsweg, individuellem Verhalten gegenüber dem Wirkstoff, Art der Zubereitung und Zeitpunkt bzw. Intervall, zu welchem die Applikation erfolgt.
Besonders bevorzugt ist die parenterale, insbesondere die intravenöse Applikation, z.B. als iv Bolus Injektion (d.h. als Einzelgabe, z.B. per Spritze), Kurzzeitinfusion
(d.h. Infusion über einen Zeitraum von bis zu einer Stunde) oder Langzeitinfusion (d.h. Infusion über einen Zeitraum von mehr als einer Stunde). Das applizierte Volumen kann dabei in Abhängigkeit von den speziellen Bedingungen zwischen 0,5 bis 30, insbesondere 1 bis 20 ml bei der iv Bolus Injektion, zwischen 25 bis 500, ins- besondere 50 bis 250 ml bei der Kurzzeitinfusion und zwischen 50 bis 1000, insbesondere 100 bis 500 ml bei der Langzeitinfusion betragen. Hierzu kann es vorteilhaft
sein, den Wirkstoff in fester Form bereitzustellen (z.B. als Lyophilisat) und erst unmittelbar vor der Applikation im Lösungsmedium zu lösen.
Hierbei (müssen die Applikationsformen steril und pyrogenfrei sein. Sie können auf wäßrigen oder Mischungen aus wäßrigen und organischen Lösungsmitteln basieren.
Dazu zählen z.B. wäßrige Lösungen, Mischungen aus wäßrigen und organischen Lösungsmitteln (insbesondere Ethanol, Polyethylenglykol (PEG) 300 oder 400), wäßrige Lösungen enthaltend Cyclodextrine oder wäßrige Lösungen enthaltend Emulgatoren (grenzflächenaktive Lösungsvermittler, z.B. Lecithin oder Pluronic
F 68, Solutol HS 15, Cremophor). Bevorzugt sind hierbei wäßrige Lösungen.
Für die parenterale Applikation eignen sich weitgehend isotone und euhydrische Formulierungen, z.B. solche mit einem pH- Wert zwischen 3 und 11, besonders 6 und 8, insbesondere um 7,4.
Die Veφackung der Injektionslösungen erfolgt in geeigneten Behältnissen aus Glas oder Kunststoff, z.B. in Durchstichflaschen (Vials). Diese können ein Volumen von 1 bis 1000, insbesondere 5 bis 50 ml aufweisen. Aus diesen kann die Lösung direkt entnommen und appliziert werden. Im Falle eines Lyophilisats wird sie in dem Vial aufgelöst durch Zuspritzen eines geeigneten Lösungsmittels und dann entnommen.
Die Veφackung der Infusionslösungen erfolgt in geeigneten Behältnissen aus Glas oder Kunststoff, z.B. in Flaschen oder kollabierenden Kunststoffbeuteln. Diese können ein Volumen von 1 bis 1000, insbesondere 50 bis 500 ml aufweisen.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel (I) durch Umsetzung von Verbindungen der allgemeinen Formel (II)
woπn
A und R3 die oben angegebene Bedeutung haben,
und die Carbonsäure gegebenenfalls in aktivierter Form vorliegt,
mit Verbindungen der allgemeinen Formel (III)
,NL (III)
R1- *H woπn
R > ι „ und R die oben angegebene Bedeutung haben.
Die Umsetzung erfolgt in inerten Lösungsmitteln, in Gegenwart von üblichen Kondensationsmitteln, gegebenenfalls in Gegenwart einer Base, bevorzugt in einem Temperaturbereich von Raumtemperatur bis 50°C bei Normaldruck.
Inerte Lösungsmittel sind beispielsweise Halogenkohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid, Trichlormethan, Tetrachlormethan, Trichlorethan, Tetrachlorethan, 1,2-Di- chlorethan oder Trichlorethylen, Ether wie Diethylether, Methyl-tert.-butylether, Dioxan, Tetrahydrofuran, Glykoldimethylether oder Diethylenglykoldimethylether, Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Xylol, Toluol, Hexan, Cyclohexan oder Erdöl- fraktionen, oder andere Lösungsmittel wie Nitromethan, Ethylacetat, Aceton,
Dimethylformamid, Dimethylacetamid, 1,2-Dimethoxyethan, Dimethylsulfoxid, Acetonitril oder Pyridin, bevorzugt sind Tetrahydrofuran, Dimethylformamid, 1,2- Dichlorethan oder Methylenchlorid.
Übliche Kondensationsmittel sind beispielsweise Carbodiimide wie z.B. N,N'-
Diethyl-, N,N,'-Dipropyl-, N,N'-Diisopropyl-, N,N'-Dicyclohexylcarbodiirnid, N-(3- Dimethylaminoisopropyl)-N'-ethylcarbodiimid-Hydrochlorid (EDC), N-Cyclohexyl- carbodiimid-N'-propyloxymethyl-Polystyrol (PS-Carbodiimid) oder Carbonylverbin- dungen wie Carbonyldiimidazol, oder 1,2-Oxazoliumverbindungen wie 2-Ethyl-5- phenyl- l,2-oxazolium-3-sulfat oder 2-tert.-Butyl-5-methyl-isoxazolium-perchlorat, oder Acylaminoverbindungen wie 2-Ethoxy-l -ethoxycarbonyl- 1,2-dihydrochinolin, oder Propanphosphonsäureanhydrid, oder Isobutylchloroformat, oder Bis-(2-oxo-3- oxazolidinyl)-phosphorylchlorid oder 1 -Benzotriazolyloxytripyrrolidinphosphonium- hexafluorophosphat (PyBOP) oder O-(Benzotriazol-l-yl)-N,N,N',N'-tetra-methyluro- niumhexafluorophosphat (HBTU), 2-(2-Oxo-l-(2H)-pyridyl)-l,l,3,3-tetramethyl- uroniumtetrafluoroborat (TPTU) oder O-(7-Azabenzotriazol-l-yl)-N,N,Nl,N'-tetra- methyluroniumhexafluorophosphat (HATU), oder 1-Hydroxybenztriazol (HOBt), oder Benzotriazol- 1 -yloxytris(dimethylamino)-phosphoniumhexafluoro-phosphat (BOP), oder Mischungen aus diesen.
Basen sind beispielsweise Alkalicarbonate, wie z.B. Natrium- oder Kaliumcarbonat, oder -hydrogencarbonat, oder organische Basen wie Trialkylamine z.B. Triethyl- amin, N-Methylmoφholin, N-Methylpiperidin, 4-Dimethylaminopyridin oder Diiso- propylethylamin.
Besonders bevorzugt ist die Kombination von N-(3-Dimethylaminoisopropyl)-N'- ethylcarbodiimid-Hydrochlorid (EDC), 1-Hydroxybenztriazol (HOBt) und Triethyl- amin in Dimethylformamid oder HATU und Diisopropylethylamin in Dimethylformamid oder 1 -Benzotriazolyloxytripyrrolidinphosphonium-hexafluoro-phosphat (PyBOP) und Diisopropylethylamin in Dimethylformamid.
Die Amine (III) sind bekannt oder können nach literaturbekannten Methoden hergestellt werden.
Ein Verfahren zur Synthese der Verbindungen der Formel (II) befinden sich im Teil A. Beispiele (siehe allgemeine Arbeitsvorschriften 1 bis 6).
Ein Herstellungsweg soll durch folgendes Schema 1 beispielhaft erläutert werden:
(V)
(VIII)
H2N— RJ
(VI)
R< I
R ^ H
(HI)
(I)
Schema 1
Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeigen ein nicht vorhersehbares, wertvolles pharmakologisches und pharmakokinetisches Wirkspektrum. Sie eignen sich daher zur Verwendung als Arzneimittel zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Krankheiten bei Menschen und Tieren.
Besonders wirksam sind die erfindungsgemäßen Verbindungen gegen Bakterien und bakterienähnliche Mikroorganismen, insbesondere Gram-positive Bakterien. Sie sind daher besonders gut zur Prophylaxe und Chemotherapie von lokalen und gegebenenfalls systemischen Infektionen in der Human- und Tiermedizin geeignet, die durch diese Erreger hervorgerufen werden.
Beispielsweise können lokale und/oder systemische Erkrankungen behandelt und/oder verhindert werden, die durch die folgenden Erreger oder durch Mischungen der folgenden Erreger verursacht werden:
Gram-positive Kokken, z.B. Staphylokokken (Staph. aureus, Staph. epidermidis) und Streptokokken (Strept. agalactiae, Strept. faecalis, Strept. pneumoniae, Strept. pyogenes) sowie strikt anaerobe Bakterien wie z.B. Clostridium, ferner Myko- plasmen (M. pneumoniae, M. hominis, M. ureaiyticum).
Die obige Aufzählung von Erregern ist lediglich beispielhaft und keineswegs beschränkend aufzufassen. Als Krankheiten, die durch die genannten Erreger oder Mischinfektionen verursacht und durch die erfindungsgemäßen Verbindungen verhindert, gebessert oder geheilt werden können, seien beispielsweise genannt:
Infektionskrankheiten beim Menschen wie z. B. septische Infektionen, Knochen- und Gelenkinfektionen, Hautinfektionen, postoperative Wundinfektionen, Abszesse, Phlegmone, Wundinfektionen, infizierte Verbrennungen, Brandwunden, Infektionen im Mundbereich, Infektionen nach Zahnoperationen, septische Arthritis, Mastitis, Tonsillitis, Genital-Infektionen und Augeninfektionen.
Außer beim Menschen können bakterielle Infektionen auch bei anderen Spezies behandelt werden. Beispielhaft seien genannt:
Schwein: Sepsis, Metritis-Mastitis-Agalaktiae-Syndrom, Mastitis;
Wiederkäuer (Rind, Schaf, Ziege): Sepsis, Bronchopneumonie, Mykoplasmose, Genitalinfektionen;
Pferd: Bronchopneumonien, pueφerale und postpueφerale Infektionen;
Hund und Katze: Bronchopneumonie, Dermatitis, Otitis, Harnwegsinfekte, Prostatitis;
Geflügel (Huhn, Pute, Wachtel, Taube, Ziervögel und andere): Mycoplasmose, chronische Luftwegserkrankungen, Psittakose.
Ebenso können bakterielle Erkrankungen bei der Aufzucht und Haltung von Nutz- und Zierfischen behandelt werden, wobei sich das antibakterielle Spektrum über die vorher genannten Erreger hinaus auf weitere Erreger wie z.B. Brucella, Campylobacter, Listeria, Erysipelothris, Nocardia erweitert.
A. Bewertung der pharmakologischen Wirksamkeit
in vftro-Wirkung
Die in v tro-Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen kann in folgenden Assays gezeigt werden:
Klonierung, Expression und Reinigung von Pol III aus S. aureus Zur Klonierung von polC mit einem N-terminalem His-Tag wird das Strukturgen polC mit Hilfe der PCR aus genomischer DNA von S. aureus amplifiziert. Mit Hilfe
der Primer SAPol31 5'-GCGCCATATGGACAGAGCAACAAAAATTTAA-3' und SAPolrev 5'-GCGCGGATCCTTACATATCAAATATCGAAA-3' werden die Restriktionsschnittstellen Ndel und BamHI vor bzw. hinter dem amplifizierten Gen eingeführt. Nachdem das 4300 bp große PCR-Produkt mit Ndel und BamHI verdaut worden ist, wird es in den ebenfalls mit Ndel und BamHI verdauten Vektor pET15b
(Novagen, USA) ligiert und in E. coli XL-1 Blue transformiert.
Nach Transformation in E. coli BL21(DE3) werden die Zellen zur Expression von PolC bei 30°C in LB-Medium mit 100 μg/ml Ampicillin bis zu einer OD595„m von 0,5 kultiviert, auf 18°C abgekühlt und nach Zusatz von 1 mM IPTG 20 Stunden weiter inkubiert. Die Zellen werden durch Zentrifügation geerntet, einmal in PBS mit 1 mM PMSF gewaschen und in 50 mM NaH2PO4 pH 8,0, 10 mM Imidazol, 2 mM ß- Mercaptoethanol, 1 mM PMSF, 20 % Glycerin aufgenommen. Die Zellen werden mit Hilfe einer French Press bei 12.000 psi aufgeschlossen, die Zelltrümmer abzentri- fugiert (27.000xg, 120 min, 4°C) und der Überstand mit einer entsprechenden
Menge Ni-NTA-Agarose (Fa. Quiagen, Deutschland) 1 Stunde bei 4°C gerührt. Nach dem Einfüllen in eine Säule wird die Gelmatrix mit 50 mM NaH2PO pH 8,0, 2 mM ß-Mercaptoethanol, 20 mM Imidazol, 10 % Glycerin gewaschen und das gereinigte Protein wird anschließend mit demselbem Puffer, welcher 100 mM Imidazol enthält, eluiert. Das gereinigte Protein wird mit 50 % Glycerin versetzt und bei -20°C gelagert.
Inhibitions Assay
Die Aktivität von PolC wird in einer enzymatisch gekoppelten Reaktion gemessen, wobei das während der Polymerisation gebildete Pyrophosphat mit Hilfe der ATP-
Sulfurylsae in ATP umgewandelt wird, welches mit Hilfe der Firefly-Luciferase de- tektiert wird. Der Reaktionsansatz enthält in einem Endvolumen von 50 μl 50 mM Tris/Cl pH 7,5; 5 mM DTT, 10 mM MgCl2, 30 mM NaCl, 0,1 mg/ml BSA, 10 % Glycerol, je 20 μM dATP, dTTP, dCTP, 2U/ml aktivierte Kalbsthymus-DNA (Fa. Worthington, USA), 20 μM APS und 0,06 mM Luciferin. Die Reaktion wird durch
Zusatz von gereinigter PolC in einer Endkonzentration von ~2 nM, gestartet und
30 min bei 30°C inkubiert. Die Menge an gebildetem Pyrophosphat wird anschließend durch Zugabe von ATP-Sulfurylase (Sigma, USA) in einer Endkonzentration von 5 nM und Inkubation bei 30°C für 15 min in ATP umgewandelt. Nach Zugabe von 0,2 nM Firefly-Luciferase wird die Lumineszenz in einem Luminometer für 60 s gemessen. Als IC50 wird die Konzentration eines Inhibitors angegeben, die zu einer 50%igen Inhibition der Enzymaktivität von PolC führt.
Tabelle A
in v vo-Wirkung
Die Eignung der erfindungsgemäßen Verbindungen zur Behandlung bakterieller Infektionen kann in folgenden Tiermodellen gezeigt werden:
Bestimmung der minimalen Hemmkonzentrationen (MHK) gegenüber einer Reihe von Keimen
Die MHK- Werte gegen verschiedene Bakterienstämme (S. aureus, S. pneumoniae, E. faecalis) werden unter Verwendung der Mikrodilutionsmethode in BHI-Bouillon durchgeführt. Die Bakterienstämme werden über Nacht in BHI-Bouillon (Staphyl- okokken) bzw. BHI-Bouillon + 10% Rinderserum (Streptokokken, Enterokokken) angezüchtet. Die Testsubstanzen werden in einem Konzentrationbereich von 0,5 bis
256 μg/ml geprüft. Nach serieller Verdünnung der Testsubstanzen werden die Microtiteφlatten mit den Testkeimen beimpft. Die Keimkonzentration liegt bei ca. lxlO6 Keimen/ml Suspension. Die Platten werden bei 37°C unter 8 % CO2 (für Streptokokken, Enterokokken) für 20 h inkubiert. Als MHK- Wert wird die niedrigste Konzentration protokolliert, bei der das sichtbare Wachstum der Bakterien vollständig inhibiert wird.
Systemische Infektion mit S. aureus 133
S. aureus 133 Zellen werden über Nacht in BH-Bouillon angezüchtet. Die Übernachtkultur wird 1:100 in frische BH-Bouillon verdünnt und für 3 Stunden hochgedreht. Die in der logarithmischen Wachstumsphase befindlichen Bakterien werden ab- zentrifugiert und 2 x mit gepufferter, physiologischer Kochsalzlösung (303) ge- waschen. Danach wird am Photometer (Modell LP 2W, Fa. Dr. Lange, Deutschland) eine Zellsuspension mit einer Extinktion von 50 Einheiten in 303 eingestellt. Nach einem Verdünnungsschritt (1:15) wird diese Suspension 1:1 mit einer 10 % igen Mucinsuspension gemischt. Von dieser Infektionslösung werden 0,25 ml/20 g Maus ip appliziert. Dies entspricht einer Zellzahl von etwa 1 x 10E6 Keimen/Maus. Die ip- Therapie erfolgt 30 Minuten nach der Infektion. Für den Infektionsversuch werden weibliche CFW1 -Mäuse verwendet. Das Überleben der Tiere wird über 6 Tage protokolliert.
B. Beispiele
Abkürzungen:
aq. wäßrig
Bn Benzyl
DΓPEA Diisopropylamin (Hünig Base)
DMSO Dimethylsulfoxid
DMF Dimethylformamid d. Th. der Theorie eq. Äquivalent
ESI Elektrospray-Ionisation (bei MS) in vacuo im Vakuum
HATU O-(7- Azabenzotriazol- 1 -y 1)-N, N, N', N'-tetramethy luronium-
Hexafluoφhosphat h Stunde
HPLC Hochdruck-, Hochleistungsflüssigchromatographie
LC-MS Flüssigchromatographie-gekoppelte Massenspektroskopie
MeCN Acetonitril
MS Massenspektroskopie
NMR Kernresonanzspektroskopie
Pd/C Palladium/Kohle
PS-Trisamin-Harz Ν-[2-Amino-Νl,Ν'-bis(2-aminoethyl)-ethyl]aminopolystyrol
PyBOP Benzotriazol- 1 -yl-oxy-tris-pyrrolidino-phosphonium-
Hexafluorophosphat
RP-HPLC Reverse Phase HPLC
RT Raumtemperatur
R, Retentionszeit (bei HPLC)
HPLC- und LC-MS-Methoden:
Methode 1:
Methode 3:
Methode 4:
Allgemeine Synthesevorschriften
Allgemeine Arbeitsvorschrift 1:
Amidkupplung
Die Darstellung von Ammocarbonyl-substituierten Phenylaminouracilen (I) erfolgt ausgehend von Carboxy-substituierten Phenylaminouracilen (II) durch Amidbildung:
(M) (III) (l)
Die Carbonsäure (0,10 mmol), das Amin (0,11 mmol) und PyBOP (0,11 mmol) werden in trockenem DMF (3 mL) unter Argonatmosphäre aufgelöst und gerührt, während Hünigs Base (DIPEA; 0,2 mmol) tropfenweise zugegeben wird. Die Reaktion wird für 12 Stunden gerührt und das Lösungsmittel wird in vacuo entfernt. Der Rückstand wird mit präparativer HPLC (Standardprogramm, Gradient von 10 % bis 90 % MeCN in Wasser) gereinigt. Die Produkte werden nach Entfernung des Lösungsmittels in vacuo als Öle, Gläser oder Schäume in Ausbeuten von 5 bis 90 % erhalten.
Allgemeine Arbeitsvorschrift 2:
Hydrolyse von Estern des Typs IV
Die Carboxy-substituierten Phenylaminouracile (II) werden aus den entsprechenden Alkoxycarbonyl-substituierten Phenylaminouracilen (IV) durch Hydrolyse darge- stellt:
(IV) dl)
Der entsprechende Ester IV (10 mmol) wird in 4N-Natiumhydroxydlösung unter Argon bei Raumtemperatur aufgelöst, und bis zur vollständigen Umsetzung laut Dünnschichtchromatographie oder HPLC gerührt, im Normalfall zwischen einer halben und zwei Stunden. Die resultierende klare Lösung wird mit konzentrierter Salzsäure bis zum pH 3 angesäuert, wobei gekühlt wird, so dass die Temperatur nicht über 30°C steigt. Die Lösung wird für eine Stunde auf 0° abgekühlt und der resultierende Niederschlag wird abfiltriert, mit kaltem Wasser gewaschen und im Vakuum bei 50°C getrocknet, um die resultierende Carbonsäure II als weißes Pulver in Ausbeuten zwischen 60 und 100 % zu erhalten.
Allgemeine Arbeitsvorschrift 3: Alkoxycarbonyl-substituierte Phenylamino-Uracile (IV)
Ausgehend von 3-Alkoxycarbonyl-substituierten 6-Chlor-2,4-(lH,3H)-Pyrimid- indionen (V):
(V) (VI) (IV)
Eine Mischung aus 3 -substituiertem 6-Chlor-2,4-(lH,3H)-Pyrimidindion (V) (1.0 eq.) und Anilin-Derivat (VI) (1.5 bis 2.5 eq) wird, gegebenenfalls unter Zusatz einer tertiären Aminbase (ca. 2.0 eq.), in einem hochsiedenden Lösungsmittel (z.B.: 1,4-Dioxan, Diglyme oder 1-Methylpyrrolidinon) 1 h bis 36 h bei 100 bis 150°C ge-
rührt, bevor nach wässriger Aufarbeitung im Vakuum konzentriert wird. Das Rohprodukt kann durch Chromatographie an Silicagel (Eluenten: Gemische von Dichlormethan und Methanol) oder durch präparative RP-HPLC gereinigt werden.
Allgemeine Arbeitsvorschrift 4:
6-Chloruracile
Die entsprechenden 3-substituierten 6-Chlor-2,4-(lH,3H)-Pyrimidindionen (V) (6- Chloruracile) lassen sich folgendermaßen herstellen:
(VIII) (V)
Eine Mischung aus 1 -substituiertem 2,4,6(lH,3H,5H)-Pyrimidintrion (1.0 eq.), Benzyltriethylammoniumchlorid (ca. 2.0 eq.) und Phosphoroxychlorid (ca. 8 bis
12.0 eq.) wird unter Inertgas 2 bis 4 h auf 50-60°C erhitzt. Nach Abkühlen wird das Reaktionsgemisch auf Eiswasser gegeben und vorsichtig mit konzentrierter Natronlauge (alternativ mit konzentrierter Ammoniak-Lösung) auf neutral eingestellt (pΗ- Papier). Das Gemisch wird gründlich mit Dichlormethan extrahiert. Die organischen Phasen werden vereinigt, getrocknet und im Vakuum konzentriert. Gegebenenfalls kann entweder eine Reinigung des Produkts durch Chromatographie an Silicagel (Eluenten: Gemische von Dichlormethan und Methanol oder Essigester und Ethanol) oder durch Kristallisation aus Dichlormethan erfolgen.
Alternativ lassen sich 3-substituierte 6-Chlor-2,4-(lH,3H)-Pyrimidindione (V) gemäß
Literaturvorschriften auch durch Reaktion mit Phenylphosphoroxychlorid (J Hetero- cyclic Chem., 1985, 22, 873) oder durch Phosphoroxychlorid in Gegenwart geringer
Mengen Wasser (J Am. Chem. Soc, 1980, 102, 5036; Tetrahedron Asymmetry, 1997, 8, 2319) aus den entsprechenden 1 -substituierten 2,4,6(1H,3H,5H)-Pyrimid- intrionen darstellen.
Allgemeine Arbeitsvorschrift 5:
Die Darstellung der 1 -substituierten 2,4,6(1 H,3H,5H)-Pyrimidintrione (VIII) ausgehend von Harnstoffen (LX) kann auf verschiedenen Wegen (Methoden [5A] und [5B]) geschehen:
(IX) (VIII)
[5 A] Basische Reaktionsführung mit Ethanolat und Malonsäurediester:
Zu einer aus Natrium und absolutem Ethanol frisch bereiteten Lösung (1.0 bis
1.8 mol/1) von Natriumethanolat (1.8 bis 2.5 eq.) in Ethanol werden unter Inertgas Harnstoff-Derivat (1.0 eq.) und Malonsäurediethylester (1.0 bis 1.2 eq) hinzugefügt. Die Mischung wird ca. 4 bis 8 h unter Rückfluss erhitzt und nach dem Erkalten mit Salzsäure auf ca. pH = 1 gestellt. Im Vakuum werden alle flüchtigen Komponenten entfernt. Der Rückstand wird in Dichlormethan aufgenommen und mit Wasser gewaschen. Die organische Phase wird getrocknet und im Vakuum zur Trockne eingeengt. Gegebenenfalls kann eine Reinigung des Produkts durch Chromatographie an Silicagel (Eluent: Gemische von Dichlormethan und Methanol unter Zusatz von Essigsäure) erfolgen.
[5B] Saure Reaktionsführung mit Acetanhydrid und Malonsäure (J. Heterocyclic Chem., 1985, 22, 873):
Zu einer Lösung von entsprechendem Harnstoff-Derivat (IX) (1.0 eq.) und Malon- säure (1.3 bis 1.8 eq) in Eisessig (ca. 1 bis 3 mol/1) wird unter Inertgas bei ca. 60°C Essigsäureanhydrid (ca. 3.0 eq.) hinzugefügt. Nach Ende der Zugabe wird die Temperatur erhöht und die Mischung 4-8 h bei ca. 90°C gerührt. Nach Abkühlen werden die flüchtigen Bestandteile der Reaktionsmischung im Vakuum entfernt. Aus dem Rückstand kann durch Umkristallisieren (gegebenenfalls wiederholt) aus alkoholischen Lösungsmitteln (z.B. Ethanol) das Produkt isoliert werden. Alternativ kann das Produkt durch RP-HPLC aus dem Eindampfrückstand gewonnen werden.
Allgemeine Arbeitsvorschrift 6:
Darstellung von Harnstoffen (IX) ausgehend von Ammoniumhydrochloriden (X)
(X) (IX)
Zu einer Mischung von primärem Amin in Wasser (ca. 0.5 bis 2.0 mol/1) wird unter Eiskühlung konz. Salzsäure bis zur leicht sauren Reaktion eingetragen. Alternativ kann auch direkt das Hydrochlorid des primären Amins verwendet und in Wasser gelöst werden (0.5 bis 2.0 mol/1). Zur Lösung werden bei Raumtemperatur Kalium- oder Natriumcyanat (1.0 bis 1.25 eq.) gegeben und die Lösung wird für 2.0 bis 6.0 h auf Rückfluss erhitzt. Nach Erkalten setzt zumeist direkt und oder nach Einengen Ausfall von Feststoff ein. Der Feststoff wird durch Filtration gewonnen, es wird nachgewaschen mit Wasser und gründlich im Vakuum getrocknet. Alternativ kann nach Entfernen des Wassers im Vakuum und Aufnahme des Rückstands mit Ethanol in der Hitze abfiltriert werden; aus dem Rückstand des Filtrats kann dann durch
Chromatographie an Silicagel (typischerweise mit Lösungsmittelgemischen wie Toluol/Methanol oder Dichlormethan/ Methanol) das Produkt in reiner Form erhalten werden.
Ausgangsverbindungen
Beispiel I
(4-Chlor-2,6-dioxo-3 ,6-dihydro- 1 (2H)-pyrimidinyl)essigsäureethylester
1.5 g (7 mmol) (2,4,6-Trioxotetrahydro-l(2H)-pyrimidinyl)essigsäureethylester werden mit 1.19 ml (8.41 mmol) Phenylphosphoroxychlorid versetzt und 20 Minuten bei 150 °C gerührt. Die Reaktionslösung wird auf 10 g Eis gegeben und mit Ammoniak neutralisiert. Man extrahiert zweimal mit Dichlormethan, trocknet über
Natriumsulfat und engt im Vakuum ein. Es wird über Kieselgel 60 gereinigt
(Laufmittel: Ethylacetat).
Ausbeute: 79% d. Th.
1H-NMR (300MHz, DMSO-d6): δ = 1.2 (t, 3H), 4.13 (q, 2H), 4.48 (s, 2H), 6.0 (s, 1H), 12.63 (s, 1H).
MS (EI): m/z = 232 (M)+
(vgl. Literatur: J.Heterocycl. Chem., 1985, 22, 873-878)
Beispiel II 4-(4-Chlor-2,6-dioxo-3 ,6-dihydro- 1 (2H)-pyrimidinyl)butansäureethylester
Die Darstellung erfolgt wie für Beispiel I beschrieben aus den entsprechenden Edukten.
Beispiel III l-[(Benzyloxy)methyl]-6-chlor-2,4(lH,3H)-pyrimidindion
4.00 g (27.3 mmol) Chloruracil werden mit 100 ml wasserfreiem Dimethylformamid versetzt. Man kühlt auf 0°C und gibt vorsichtig 0.33 g (41.5 mmol) Lithiumhydrid hinzu (stark exotherm). Man rührt 10 Minuten nach. Dann werden 7.26 g Chlormethylbenzylether in einem Zeitraum von 10 Minuten langsam zugetropft. Man rührt 90 Minuten bei 0°C nach. Die Reaktionslösung wird mit 200 ml 2%iger Natriumhydroxidlösung verdünnt und mit 250 ml Toluol extrahiert. Die organische Phase wird noch einmal mit 100 ml 2%iger Natriumhydroxidlösung gewaschen. Die vereinigte wässrige Phase wird mit 1 N Schwefelsäure auf pH 3 gestellt. Der entstehende Niederschlag wird filtriert und getrocknet.
Man erhält 3.6 g (49 % d. Th.) Produkt.
1H-NMR (200 MHz, CDCh): δ = 4.69 (s, 2H), 5.54 (s, 2H), 5.87 (s, 1H), 7.35 (m, 5H), 8.45 (s, 1H).
Beispiel IV
5-[3-[(Benzyloxy)methyl]-4-chlor-2,6-dioxo-3,6-dihydro-l(2H)-pyrimidinyl]pentan- säureethylester
1.33 g (5 mmol) der Verbindung aus Beispiel III werden in 50 ml Dimethylformamid gelöst. Man gibt 3.25 g (10 mmol) Cäsiumcarbonat hinzu und rührt 10 Minuten nach. Dann versetzt man mit 1.045 g (5 mmol) 5-Bromvaleriansäureethylester. Man rührt 3 Tage bei Raumtemperatur.
Die Reaktionslösung wird im Vakuum eingeengt und der Rückstand in 50 ml Wasser aufgenommen. Es wird einmal mit 150 ml Ethylacetat extrahiert und über Natriumsulfat getrocknet.
Es wird über Kieselgel 60 gereinigt. (Laufmittel : Cyclohexan / Ethylacetat = 2:1).
Man erhält 1.04 g (53 % d. Th.) Produkt.
1H-NMR (200 MHz, CDC13): δ = 1.24 (t, 3H), 1.63-1.66 (m, 4H), 2.33 (t, 2H), 3.87 (t, 2H), 4.11 (q, 2H), 4.69 (s, 2H), 5.56 (s, 2H), 5.88 (s, 1H), 7.32-7.33 ( , 5H).
LCMS (Methode 1): Rt = 2.71 min MS (ESIpos): m/z = 395 (M+H)+
Beispiel V
5-(4-Chlor-2,6-dioxo-3,6-dihydro-l(2H)-pyrimidinyl)pentansäureethylester
0.99 g (2.5 mmol) der Verbindung aus Beispiel IV werden mit 19 ml (250 mmol) Trifluoressigsäure versetzt und 2 Stunden unter Rückfluß gerührt. Die Reaktionslösung wird im Vakuum eingeengt. Der Rückstand wird in 10 ml Methanol aufgenommen und erneut einrotiert. Der erhaltene Feststoff wird aus 10 ml Methanol umkristallisiert.
Man erhält 0.176 g (25 % d. Th.) Produkt.
LCMS (Methode 3): Rt = 2.94 min MS (ESIneg): m/z = 273 (M-H)
Beispiel VI 4-[4-(2,3-Dihydro-lH-inden-5-ylamino)-2,6-dioxo-3,6-dihydro-l(2H)- pyrimidinyl]butan-säureethylester
7.67 g (29.42 mmol) der Verbindung aus Beispiel II und 15.68 g (117.69 mmol) 5- Aminoindan werden zusammen auf 150°C erhitzt. Man rührt 40 min. nach. Die Reaktionslösung wird mit 5 ml Ethanol versetzt und über Nacht im Kühlschrank gelagert. Man engt im Vakuum ein. Der Rückstand wird über Kieselgel gereinigt (Laufmittel: Dichlormethan -> Dichlormethan/Methanol 100:5).
Man erhält 10 g (95 % d. Th.) Produkt.
1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6): 5 = 1.17 (t, 3H), 1.75 (quintett, 2H), 2.02 (quintett, 2H), 2.26 (t, 2H), 2.85 (q, 4H), 3.72 (t, 2H), 4.03 (q, 2H), 4.70 (s, IH), 6.95 (d, IH), 7.06 (s, IH), 7.22 (d, IH), 8.06 (s, IH), 10.34 (s, IH).
Beispiel VII
[4-(2,3-Dihydro- 1 H-inden-5-ylamino)-2,6-dioxo-3 ,6-dihydro- 1 (2H)- pyrimidinyl]essigsäure-ethylester
H3C
Die Darstellung erfolgt wie für Beispiel VI aus 3.23 g (13.885 mmol) der Verbindung aus Beispiel I und 7.39 g (55.54 mmol) 5-Aminoindan.
Man erhält 2.37 g (51 % d. Th.) Produkt.
1H-NMR (200 MHz, DMSO-de): δ = 1.19 (t, 3H), 2.02 (quintett, 2H), 2.85 (q, 4H), 4.11 (q, 2H), 4.42 (s, 2H), 4.73 (s, IH), 6.97 (d, IH), 7.09 (s, IH), 7.23 (d, IH), 8.24
(s, IH), 10.66 (s,lH).
Beispiel VIII
4-[4-[(3-Chlor-4-methylphenyl)amino]-2,6-dioxo-3,6-dihydro-l(2H)-pyrimidinyl]- butansäure-ethylester
Die Darstellung erfolgt wie für Beispiel VI aus 0.476 g (1.826 mmol) der Verbindung aus Beispiel II und 1.03 g (7.3 mmol) 3-Chlor-4-methylanilin.
Man erhält 0.35 g (52 % d. Th.) Produkt.
1H-NMR (300 MHz, DMSO-de): δ = 1.17 (t, 3H), 1.76 (quintett, 2H), 2.24-2.31 (m, 5H), 3.73 (t, 2 λ 4.03 (q, 2H), 4.78 (s, IH), 7.08-7.35 -. 3H), 8.31 (s, IH), 10.56 (s, IH).
LCMS (Methode 2): R, = 3.63 min MS (ESIpos): m/z = 366 (M+H)+
Beispiel IX
4-[4-[(3-Ethyl-4-methylρhenyl): amino]-2,6-dioxo-3,6-dihydro - 1 (2H)-pyrimidinyl] butansäure-ethylester
Die Darstellung erfolgt wie für Beispiel VI aus 1.46 g (5.63 mmol) der Verbindung aus Beispiel II, 1.16 g (6.75 mmol) 3-Ethyl-4-methylanilin Hydrochlorid und 2.15 ml (12.39 mmol) N,N-Diisopropylethylamin.
Man erhält 1.86 g (91 % d. Th.) Produkt. 1H-NMR (200 MHz, DMSO-d6): δ = 1.09-1.20 (m, 6H), 1.75 (quintett, 2H), 2.17-2.5
(m, 5H), 3.72 (t, 2H), 4.03 (q, 2H), 4.71 (s, IH), 6.97 (s, IH), 7.05 (dd, 2H), 8.10 (s, IH), 10.4 (s, IH).
LCMS (Methode 3): Rt = 3.69 min MS (ESIpos): m/z = 360 (M+H)+
Beispiel X
5-[4-(2,3-Dihydro-lH-inden-5-ylamino)-2,6-dioxo-3,6-dihydro-l(2H)-pyrimidinyl]- pentan-säureethylester
Die Darstellung erfolgt analog Beispiel VI.
LCMS (Methode 2): Rt = 3.85 min MS (ESIpos): m z = 372 (M+H)+
Beispiel XI 4-[4-(2,3-Dihydro-lH-inden-5-ylamino)-2,6-dioxo-3,6-dihydro-l(2H)-pyrimidinyl]- butansäure
0.3 g (0.84 mmol) der Verbindung aus Beispiel VI werden mit 20 ml 2M Natriumhydroxidlösung versetzt und 1,5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die Reaktionslösung wird filtriert. Das Filtrat wird mit konzentrierter Salzsäure auf pH 3-
4 gestellt und im Kühlschrank abgekühlt. Der Niederschlag wird abfiltriert und mit Wasser nachgewaschen. Man trocknet im Hochvakuumofen bei 60°C.
Man erhält 0.256 g (99 % d. Th.) Produkt. 1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6): δ = 1.72 (quintett, 2H), 2.02 (quintett, 2H), 2.19 (t,
2H), 2.84 (q, 4H), 3.72 (t, 2H), 4.72 (s, IH), 6.95 (d, IH), 7.06 (s, IH), 7.22 (d, IH), 8.43 (s, IH), 10.47 (s, IH), 12.0 (s, IH). LCMS (Methode 2): Rt = 3.16 min MS (ESIpos): m z = 330 (M+H)+
Beispiel XII
[4-(2,3-Dihydro-lH-inden-5-ylamino)-2,6-dioxo-3,6-dihydro-l(2H)- pyrimidinyl] essigsaure
Die Darstellung erfolgt wie für Beispiel XI aus 2.37 g (7.19 mmol) der Verbindung aus Beispiel VII.
Man erhält 1.71 g (78 % d. Th.) Produkt. 1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 2.02 (quintett, 2H), 2.85 (q, 4H), 4.33 (s, 2H),
4.72 (s, IH), 6.96 (d, IH), 7.09 (s, IH), 7.23 (d, IH), 8.26 (s, IH), 10.65 (s, IH),
12.81 (s, IH).
LCMS (Methode 3): Rt = 3.06 min
MS (ESIpos): m/z = 302 (M+H)+
Beispiel XIII
4-[4-[(3-Chlor-4-methylphenyl)amino]-2,6-dioxo-3,6-dihydro -1(2H)- pyrimidinyl]butansäure
Die Darstellung erfolgt wie für Beispiel XI aus 10 g (27.33 mmol) der Verbindung aus Beispiel VIII .
Man erhält 6.26 g (67 % d. Th.) Produkt. LCMS (Methode 2): Rt = 3.13 min MS (ESIpos): m/z = 338 (M+H)+
Beispiel XIV
4-[4-[(3-Ethyl-4-methylρhenyl)amino]-2,6-dioxo-3,6-dihydro-l(2H)- pyrimidinyl]butansäure
Die Darstellung erfolgt wie für Beispiel XI aus 6.96 g (19.36 mmol) der Verbindung aus Beispiel IX.
Man erhält 5.37 g (83 % d. Th.) Produkt. LCMS (Methode 3): Rt = 3.23 min MS (ESIpos): m/z = 332 (M+H)+
Beispiel XV
5-[4-(2,3-Dihydro-lH-inden-5-ylamino)-2,6-dioxo-3,6-dihydro-l(2H)- pyrimidinyl]pentan-säure
545 mg (1.46 mmol) der Verbindung aus Beispiel X werden in 54 ml Methanol gelöst und mit 27 ml gesättigter Natriumcarbonatlösung versetzt. Man rührt 6 Stunden bei Raumtemperatur.
Methanol wird im Vakuum abdestilliert. Der Rückstand wird unter rühren, bei 0°C auf 85 ml 1 M Schwefelsäure gegeben. Der entstandene Niederschlag wird abgesaugt und im Hochvakuum bei 50°C getrocknet.
Man erhält 470 mg (93 % d. Th.) Produkt.
LCMS (Methode 3): R, = 3.21 min MS (ESIpos): m/z = 344 (M+H)+
Herstellun gsbeispiele
Die nachfolgenden Beispiele wurden entsprechend der allgemeinen Arbeitsvorschriften aus kommerziell erhältlichen Startmaterialien hergestellt:
Beispiel 13
6-(2,3-Dihydro-lH-inden-5-ylamino)-3-[2-oxo-2-(4-phenyl-l-piperazinyl)ethyl]-2,4 (lH,3H)-pyrimidindion
0.043 g (0.143 mmol) der Verbindung aus Beispiel VII, 0.025 g (0.157 mmol) 1- Phenylpiperazin und 0.081 g (0.157 mmol) 1-Benzotriazolyloxytripyrrolidin- phosphoniumhexafluorophosphat werden in 4 ml Dimethylformamid zusammengegeben und mit 0.037 g (0.285 mmol) N,N-Diisopropylethylamin versetzt. Man rührt 24 Stunden bei Raumtemperatur. Die Reaktionslösung wird im Vakuum eingeengt. Der Rückstand wird mit Acetonitril versetzt und der entstandene Niederschlag abgesaugt. Nach dem Trocknen im Hochvakuum erhält man 42.7 mg (59 d. Th.) Produkt. LCMS (Methode 3): Rt = 3.56 min MS (ESIpos): m/z = 446 (M+H)+
Die in der folgenden Tabelle aufgeführten Verbindungen werden in analoger Weise zu Beispiel 13 aus den entsprechenden Edukten hergestellt:
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
m/z
= m/z
= m/z
m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
= m/z
C. Ausführungsbeispiele für pharmazeutische Zusammensetzungen
Die erfindungsgemäßen Substanzen können folgendermaßen in pharmazeutische Zu- bereitungen überführt werden:
Tablette;
Zusammensetzung: 100 mg der Verbindung von Beispiel 1, 50 mg Lactose (Monohydrat), 50 mg Maisstärke (nativ), 10 mg Polyvinylpyrolidon (PVP 25) (Fa. BASF, Ludwigshafen, Deutschland) und 2 mg Magnesiumstearat.
Tablettengewicht 212 mg. Durchmesser 8 mm, Wölbungsradius 12 mm.
Herstellung:
Die Mischung aus Wirkstoff, Lactose und Stärke wird mit einer 5%-igen Lösung (m/m) des PVPs in Wasser granuliert. Das Granulat wird nach dem Trocknen mit dem Magnesiumstearat für 5 min. gemischt. Diese Mischung wird mit einer üblichen Tablettenpresse verpresst (Format der Tablette siehe oben). Als Richtwert für die
Verpressung wird eine Pesskraft von 15 kN verwendet.
Oral applizierbare Suspension:
Zusammensetzung:
1000 mg der Verbindung von Beispiel 1, 1000 mg Ethanol (96%), 400 mg Rhodigel (Xanthan gum der Fa. FMC, Pennsylvania, USA) und 99 g Wasser.
Einer Einzeldosis von 100 mg der erfindungsgemäßen Verbindung entsprechen 10 ml orale Suspension.
Herstellung:
Das Rhodigel wird in Ethanol suspendiert, der Wirkstoff wird der Suspension zugefügt. Unter Rühren erfolgt die Zugabe des Wassers. Bis zum Abschluß der Quellung des Rhodigels wird ca. 6h gerührt.
Intravenös applizierbare Lösung:
Zusammensetzung :
1 mg der Verbindung von Beispiel 1, 15 g Polyethylenglykol 400 und 250 g Wasser für Injektionszwecke.
Herstellung:
Die Verbindung von Beispiel 1 wird zusammen mit Polyethylenglykol 400 in dem Wasser unter Rühren gelöst. Die Lösung wird sterilfiltriert (Porendurchmesser 0,22 μm) und unter aseptischen Bedingungen in hitzesterilisierte Infusionsflaschen abgefüllt. Diese werden mit Infusionsstopfen und Bördelkappen verschlossen.