Bezeichnung der Erfindung
Schaltelement für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine
Beschreibung
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Schaltelement für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine, vorzugsweise zur Ventilabschaltung, mit einem Außenteil sowie einem in dessen Bohrung axial beweglichen Innenelement, wobei das Außenteil und das Innenelement in einer durch eine Lost-Motion-Feder erzielten axial entfernten Relativstellung wenigstens je eine zueinander fluchtende Aufnahme besitzen und in einer der Aufnahmen in Richtung zur anderen Aufnahme verschiebliche Koppelmittel zur Kopplung des Innenelements mit dem Außenteil bei der Relativstellung zueinander appliziert sind.
Hintergrund der Erfindung
Ein derartiges Schaltelement, hier als Nockenfolger in einem Stößelstangentrieb ausgebildet, ist aus der DE 199 15 531 vorbekannt. Nachteilig ist es bei diesem, dass als Koppelmittel lediglich ein Kolben vorgesehen ist. Dem Fachmann ist klar, dass aufgrund der Ein-Kolben-Kopplung eine erhöhte Bauteilbelastung im Koppelbereich vorliegt. Auch besteht eine relativ große Kippgefahr
des Innenelements gegenüber dem Außenteil. Nachteilig ist es auch, dass als Aufnahme, in welche der Kolben als Koppelmittel einfährt, eine Bohrung vorgesehen ist. Hier kann es, aufgrund der speziellen Durchdringung der Körper, bei ungenügend ausgefahrenem Koppelmittel zu einer äußerst unerwünschten Kantenbelastung kommen.
Aufgabe der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Schaltelement der vorgenannten Art zu schaffen, bei welchem die zitierten Nachteile mit einfachen Mitteln beseitigt sind.
Zusammenfassung der Erfindung
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass als Koppelmittel zwei Kolben vorgesehen sind, welche in der als Radialbohrung ausgebildeten Aufnahme des Innenelements verlaufen und sich dort diametral gegenüberliegen, wobei die Aufnahme des Außenteils als Ringnut in dessen Bohrung gefertigt ist und die Kolben an ihrer nockenfernen Unterseite, ausgehend von ihrer radial äußeren Stirnfläche, abschnittsweise eine plane Querfläche als Kontaktbereich zu einer zugewandten Ringfläche der Ringnut aufweisen und wobei die Kolben über eine Verdrehsicherung im Innenelement geführt sind.
Hierdurch ist ein Schaltelement mit einem sehr sicheren Koppelmechanismus geschaffen. Die Bauteilbelastung ist durch die Zwei-Kolben-Verriegelung drastisch reduziert, ebenfalls die Kippneigung. Zum anderen ist festzuhalten, dass aufgrund der als umlaufende Ringnut ausgebildeten Aufnahme im Außenteil eine einfach zu fertigende Koppelöffnung vorliegt. Die Kolben haben erfindungsgemäß an ihrer Unterseite eine plane Querfläche als Kontaktbereich zu der Ringnut, so dass hier die Flächenpressung drastisch reduziert ist. Mit anderen Worten gesagt gelingt es aufgrund der erfindungsgemäßen Maßnahmen, den Nockenhub über sehr große
tragende Flächen auf das Innenteil zu übertragen. Gegebenenfalls können auch mehr als zwei Koppelmittel im Innenelement angeordnet werden, vorzugsweise sollen diese dann symmetrisch verteilt sein.
Damit stets die plane Querfläche in Kontakt zu der Ringfläche der Ringnut ist, sind die Kolben über eine einfache Verdrehsicherung gegenüber ihrer Aufnahme fixiert. Hier ist in Konkretisierung der Erfindung beispielsweise an einen das Innenelement umschließenden Sprengring gedacht, auf welchem die Querfläche der Kolben im Aufnahmebereich aufliegt. Selbstverständlich können die Kolben auch selbst durch Anflachungen oder Feder-Nut-Ausgestaltungen in ihrer Aufnahme verdrehgesichert werden.
In Fortbildung der Erfindung ist es vorgeschlagen, im Innenelement einen Anschlag für die Kolben vorzusehen. Dieser ist mittig angeordnet, so dass beide Kol- ben stets einen gleichen Verfahrweg radial nach außen besitzen.
Vorzugsweise ist die Radialbohrung im Innenelement als Durchgangsbohrung gefertigt. Denkbar ist jedoch auch eine abgesetzte bzw. gestufte Ausbildung, so dass auf den vorgenannten Sprengring oder ein ähnliches Mittel verzichtet werden kann.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die radial äußere Stirnfläche der Kolben, zumindest im Kantenbereich zur Querfläche, eine zu der Bohrung des Innenelements korrelierende Krümmung aufweist. Somit ist auch schon beim geringsten Überfah- ren der Kolben in die Ringnut des Außenteils ein guter Tragebereich geschaffen.
Eine weitere besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung bezieht sich darauf, dass eine die Querfläche mit der Unterseite verbindende Stirnseite der Kolben eine zu der Bohrung des Innenelements korrelierende Krümmung hat bzw. dach- artig abgeschrägt ist. Somit ist klar, dass über diese einfachen Maßnahmen die Kolben radial sehr weit in die Ringnut im Koppelfall ausfahren können und sich somit ein hervorragendes Tragbild ergibt.
Der Schutzbereich dieser Erfindung bezieht sich ausdrücklich auf alle Arten von Schaltelementen in Ventiltrieben wie Nockenfolger in Stößelstangentrieben, Abstützelemente für Schlepphebel, Tassenstößel etc.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
Die Erfindung ist zweckmäßigerweise anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt durch ein als Rollenstößel ausgebildetes
Schaltelement,
Figur 2 einen um 90° gedrehten Teillängsschnitt nach Figur 1 ,
Figur 3 einen ähnlichen Teillängsschnitt wie Figur 2,
Figur 4 eine Unteransicht auf einen Kolben als Koppelmittel,
Figur 5 den Kolben im Querschnitt und
Figuren 6, 7 alternative Ausgestaltungen zu denen nach Figur 4 und 5.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
Die Figuren 1-3 offenbaren ein Schaltelement 1 für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine. Dieses ist hier als Rollenstößel für einen Stößelstangentrieb ausgebildet. Es besteht aus einem Außenteil 2, in dessen Bohrung 3 mit seinem Außenmantel 4 ein axial bewegliches Innenelement 5 verläuft. Das Außenteil 2 und das Innenelement 5 sind durch eine nicht näher zu erläuternde Lost-Motion-Feder 6 voneinander weg beaufschlagt.
In der zeichnerisch dargestellten axial voneinander entfernten Position des Außenteils 2 zum Innenelement 5 fluchten deren Aufnahmen 7, 8 zueinander. Die Aufnahme 7 des Außenteils 2 ist als umlaufende Ringnut gefertigt. Die Aufnahme 8 im Innenelement 5 hingegen ist als radial verlaufende Durch- gangsbohrung gefertigt. Ein bogensehnenartiger bzw. windschiefer Verlauf ist ebenfalls denkbar.
In der Aufnahme 8 des Innenelements 5 sind zwei sich diametral gegenüberliegende Koppelmittel 9 angeordnet. Diese sind hier als Kolben 10 ausgebildet und durch ein Druckfedermittel 11 voneinander weg beaufschlagt. Mittig in der Aufnahme 8 ist ein Anschlag 12 für die Kolben 10 geschaffen. Dieser ist als Ringteil wie ein Sprengring ausgebildet. Somit ist in einer Entkoppelposition der Kolben 10 stets deren mittige Lage und somit gleicher Verfahrweg garantiert.
Die Kolben 10 haben, wie näher aus den Figuren 4-7 hervorgeht, ausgehend von ihrer radial äußeren Stimfläche13, abschnittsweise eine plane Querfläche 14. Diese dient als Kontaktbereich zu einer zugewandten Ringfläche 15 (siehe Figuren 1-3) der als Ringnut 16 ausgebildeten Aufnahme 7. Wie ersichtlich, ist die Koppelöffnung im Außenteil 2 umlaufend ausgebildet, was beispielsweise fertigungstechnische Vorteile hat.
Die Stirnfläche 13 der Kolben 10 kann, wie in Figur 4 gezeigt, ebenso wie die Bohrung 3 des Außenteils 2 gekrümmt sein. Somit kommt es sofort nach Ein- fahren der Kolben 10 in die Ringnut 16 zu einem guten Tragbild. Sogenannte Kantenträger werden wirksam vermieden.
Auch ist es vorgesehen, wie aus den Figuren 4, 6 ersichtlich, eine die Querflä- che 14 mit einer nockenfernen Unterseite 17 verbindende Stirnseite 18 der Kolben 10 ebenfalls mit einer zu der Bohrung 3 des Außenteils 2 korrelieren- den Krümmung zu versehen bzw. wie in Figur 6 gezeigt, dachartig abzuschrägen.
Da die Querflächen 14 der Kolben 10 stets der Ringfläche 15 der Ringnut 16 im Außenteil 2 zugewandt sein müssen, ist eine einfache Verdrehsicherung 19 für die Kolben 10 vorgesehen (s. Fig. 2). Diese besteht aus einem Ringteil wie einem Sprengring, welcher in einer Ringnut 20 am Außenmantel 4 des In- nenelements 5 angeordnet ist. Dabei verläuft die Verdrehsicherung 19 auf einer derartigen Höhe, dass sie die Querfläche 14 der Kolben 10 untergreift.
Figur 3 zeigt eine alternative Maßnahme des mittigen Anschlags 12 für die
Kolben 10. Dieser ist hier als orthogonal in die als Radialbohrung ausgebildete Aufnahme 8 des Innenelements 5 ragendes Bauteil 21 wie ein Stift ausgebildet.
Somit liegt ein Schaltelement 1 vor, welches einen sehr sicheren und einfach aufgebauten Koppelmechanismus besitzt, der nur eine geringe Bauteilbelastung erzeugt.
Liste der Bezugszahlen
Schaltelement
Außenteil
Bohrung
Außenmantel
Innenelement
Lost-Motion-Feder
Aufnahme
Aufnahme
Koppelmittel
Kolben
Druckfedermittel
Anschlag
Stirnfläche
Querfläche
Ringfläche
Ringnut
Unterseite
Stirnseite
Verdrehsicherung
Ringteil
Bauteil
Kantenbereich