Beschreibung
Vorrichtung und Verfahren zur Realisierung einer Ko-Existenz von Kommunikationssystemen
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Realisierung einer Ko-Existenz von Kommunikationssystemen und insbesondere auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Realisierung einer Ko-Existenz von Multi- trägersystemen bei einem gemeinsam genutzten Ubertragungsmedium.
Aufgrund einer deutlichen Zunahme insbesondere von Funk- Kom unikationssystemen wird in Zukunft häufig der Fall auf- treten, dass zwei oder mehrere unabhängige Ko munikationssys- teme ein gleiches Ubertragungsmedium wie z.B. Frequenzbänder nutzen. Hierdurch kann es zu Störungen bis hin zum Ausfall einzelner oder mehrerer dieser KommunikationsSysteme kommen.
Bei Verwendung von beispielsweise zwei Kommunikationssystemen, die nach dem gleichen Übertragungsverfahren bzw. Übertragungsformat (z.B. DECT) arbeiten, sind in deren Standards Verfahren festgelegt, um derartige Störungen zu umgehen. Diese herkömmlichen Verfahren sind beispielsweise unter dem Beg- riff dynamische KanalZuordnung (Dynamic Channel Allocation) bekannt. Nachteilig bei derartigen herkömmlichen Verfahren ist jedoch die Tatsache, dass bei unabhängigen Kommunikationssystemen, die nach dem gleichen Übertragungsverfahren oder nach unterschiedlichen Übertragungsverfahren arbeiten, keine Kommunikation über eine Nutzung der gemeinsam genutzten Übertragungsmedien stattfindet.
Insbesondere bei Verwendung von unabhängigen Kommunikationssystemen, die nach unterschiedlichen Übertragungsverfahren arbeiten, wie z.B. DECT- und PHS-Syste e treten zum Teil erhebliche Störungen auf, die bis hin zum Ausfall eines Typs von Kommunikationssystemen führen können. Bei einem Feldver-
such DECT- gegen PHS-System, bei dem nacheinander immer mehr DECT- bzw. PHS-Systeme eingeschaltet wurden, sind beispielsweise die PHS-Systeme ausgefallen, nachdem die DECT-Systeme aufgrund fehlender freier Trägerfrequenzen bzw. Zeitschlitze, die auf bestimmten Frequenzen fest zugeordneten Kontrollkanä- le der PHS-Systeme störten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Realisierung einer Ko-Existenz von Kommunikationssystemen zu schaffen, welches einfach und kostengünstig realisierbar ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe hinsichtlich der Vorrichtung durch die Merkmale der Patentansprüche 1 oder 2 und hin- sichtlich des Verfahrens durch die Maßnahmen der Patentansprüche 10 oder 11 gelöst.
Insbesondere durch die Verwendung einer Fremdsignal-Erfassungsvorrichtung zum Erfassen von Fremdsignalen auf den ver- fügbaren Kanälen des gemeinsam genutzten Übertragungsmediums und einer Prioritätenerfassungsvorrichtung zum Erfassen von zumindest einer eigenen Übertragungsmedium-Nutzungspriorität, wobei eine Datenkommunikationsschnittstelle eine Datenübertragung in Abhängigkeit von den erfassten Fremdsignalen und der zumindest einen erfassten Übertragungsmedium-Nutzungspriorität steuert, kann eine Ko-Existenz von sowohl gleichen als auch unterschiedlichen unabhängigen Kommunikationssystemen auf einfache und kostengünstige Weise realisiert werden.
Alternativ kann eine Ko-Existenz von sowohl gleichen als auch unterschiedlichen unabhängigen Kommunikationssystemen auch durch eine Prioritätenkommunikations-Schnittstelle zur Realisierung einer Prioritätenübertragung von zumindest einer fremden Übertragungsmedium-Nutzungspriorität der weiteren Kommunikationssysteme des gemeinsam genutzten Übertragungsme- diums und der Prioritätenerfassungsvorrichtung realisiert werden.
Vorzugsweise wird hierbei ein Sendepegel von der Datenkommunikationsschnittstelle in Abhängigkeit vom erfassten Fremdsignal und der Übertragungsmedium-Nutzungspriorität gesteu- ert, wobei im Extremfall, d.h. bei sehr niedriger Priorität ein Sendepegel vollständig zurückgefahren wird.
Ferner kann die Datenkommunikationsschnittstelle eine Kanalzuordnungsvorrichtung zum Zuordnen von für die Übertragung verwendeten Nutzkanälen des Kommunikationssystems aufweisen, wobei die Zuordnung der Nutzkanäle statisch oder dynamisch in Abhängigkeit von den erfassten Fremdsignalen und/oder der erfassten Übertragungsmedium-Nutzungspriorität gesteuert wird. Auf diese Weise können in Abhängigkeit von oftmals bereits vorhandenen Kanalzuordnungs orrichtungen Ausweichkanäle in
Abhängigkeit einer vorbestimmten Prioritätenvergabe der unabhängigen Kommunikationssysteme erfolgen, wodurch sich eine optimale Ausbeutung der zur Verfügung stehenden Bandbreite des Übertragungsmediums ergibt .
Das erfasste Fremdsignal kann beispielsweise einen Empfangspegel von zumindest einem weiteren Kommunikationssystem darstellen. Auf diese Weise erhält man eine äußerst einfache Realisierung. Alternativ kann jedoch auch ein Interferenzsignal auf einem jeweiligen Kanal als erfasstes Fremdsignal verwendet werden, wodurch sich insbesondere in Verbindung mit einer KanalzuordnungsVorrichtung eine optimierte Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Bandbreite des gemeinsam genutzten Mediums realisieren lässt.
Vorzugsweise wird das Fremdsignal und/oder die Prioritätenübertragung in wiederholten Abständen und insbesondere periodisch erfasst bzw. durchgeführt, wodurch zu jedem Zeitpunkt eine prioritätsverteilte Ko-Existenz von unabhängigen Kommu- nikationssystemen gewährleistet ist.
Vorzugsweise besitzt die Vorrichtung ferner eine Prioritäten- kommunikations-Schnittstelle zur Realisierung einer direkten oder indirekten Prioritätenübertragung zwischen den unabhängigen Kommunikationssystemen des gemeinsam genutzten Übertra- gungsmediums. Mittels eines derartigen direkten oder indirekten Austausches der zugeordneten Übertragungsmedium-Nutzungsprioritäten können sich die unabhängigen KommunikationsSysteme entsprechend ihrer jeweiligen Nutzungspriorität optimal in eine Gesamtkonfiguration einpassen lassen. Die Übertragungs- inedium-Nutzungsprioritäten können hierbei auch von einem übergeordneten unabhängigen Kommunikationssystem oder einer davon abgekoppelten Zentrale verteilt werden, wodurch sich beliebige Ko-Existenzen von unabhängigen Kommunikationssystemen schnell und einfach realisieren lassen. Eine derartige Zuordnung von Prioritäten kann beispielsweise aufgrund von bezahlten Nutzungsentgelten erfolgen.
In den weiteren Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von Ausführungsbei- spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
Figur 1 eine vereinfachte Blockdarstellung eines Kommunikationssystems mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Figur 2 eine vereinfachte Blockdarstellung einer Ko- Existenz von zwei unabhängigen Kommunikationssystemen gemäß einem ersten und zweiten Ausführungsbei- spiel; und
Figur 3 eine vereinfachte Blockdarstellung einer Ko- Existenz von zwei unabhängigen Kommunikationssystemen gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel.
Figur 1 zeigt eine vereinfachte Blockdarstellung eines unabhängigen Kommunikationssystems mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Realisierung einer Ko-Existenz von Kommunikationssystemen bei einem gemeinsam genutzten Übertragungsmedi- um UM.
Das in Figur 1 dargestellte Kommunikationssystem besteht im wesentlichen aus einer Basisstation B, dem Ubertragungsmedium UM zum Übertragen von Daten und zumindest einem Teilnehmer- endgerät M. Vorzugsweise besteht das Kommunikationssystem gemäß Figur 1 aus einem Funk-KommunikationsSystem mit einer Vielzahl von mobilen Teilnehmerendgeräten M. Beispiele für derartige Funk-Kommunikationssysteme sind beispielsweise GSM, UMTS, PHS, DECT usw. Die Erfindung ist jedoch nicht auf der- artige Funk-Kommunikationssysteme beschränkt, sondern umfasst in gleicher Weise drahtgebundene Kommunikationssysteme, wie beispielsweise leitungsgebundene Multiträgersyste e, die als xDSL, Powerline usw. bekannt sind.
In all diesen Systemen kann das Übertagungsmedium UM von einer Vielzahl von unabhängigen Kommunikationssystemen genutzt werden. Zur Vereinfachung werden nachfolgend lediglich Funk- Kommunikationssysteme beschrieben, wobei jedoch ausdrücklich leitungsgebundene Kommunikationssysteme nicht ausgeschlossen sind.
Gemäß Figur 1 besitzt die Basisstation B eine Datenkommunikationsschnittstelle 1 zur Realisierung einer Datenübertragung über das Ubertragungsmedium UM zu einem dazugehörigen Teil- neh erendgerät bzw. Mobilteil M. Die Datenkommunikations- schnittsteile 1 realisiert demzufolge z.B. eine DECT-, PHS-, UMTS-, GSM- usw. Schnittstelle. Wobei das Ubertragungsmedium in diesem Fall beispielsweise ein bestimmtes Frequenzband darstellt. Zur Realisierung einer Ko-Existenz von unabhängi- gen KommunikationsSystemen kann die Basisstation B ferner eine Fremdsignal-Erfassungsvorrichtung 2 zum Erfassen von Fremdsignalen FS auf verfügbaren Kanälen des Übertragungsme-
diu s UM besitzen. Genauer gesagt kann die Fremdsignal- Erfassungsvorrichtung 2 Signale von weiteren nicht dargestellten KommunikationsSystemen erfassen, die im gemeinsam genutzten Ubertragungsmedium UM ebenfalls übertragen. Ferner besitzt die Basisstation B eine Prioritäten-Erfassungsvorrichtung 3 zum Erfassen von zumindest einer eigenen Übertragungsmedium-Nutzungspriorität. Diese Übertragungsmedium- Nutzungspriorität ermöglicht eine Ordnung innerhalb einer Vielzahl von unabhängigen Kommunikationssystemen bei einem gemeinsam genutzten Ubertragungsmedium UM.
Im einfachsten Fall wird gemäß Figur 1 in Abhängigkeit von der erfassten Übertragungsmedium-Nutzungspriorität und von einem erfassten Fremdsignal FS die Datenkommunikations- Schnittstelle 1 derart angesteuert, dass sie beispielsweise bei Erfassen einer niedrigsten Übertragungsmedium-Nutzungs- priorität (d.h. das System muss bei Kollisionen immer Platz machen) einen Sendepegel so weit heruntersteuert, dass ein auf dem gleichen Ubertragungsmedium UM übertragendes weiteres Kommunikationssystem nicht länger gestört wird. Vorzugsweise wird in diesem Fall als Fremdsignal FS ein Empfangsignal des weiteren unabhängigen Kommunikationssystems verwendet.
Grundsätzlich kann gemäß Figur 1 jedoch auch ein anderes Sig- nal als Fremdsignal FS verwendet werden, wobei beispielsweise ein Interferenzsignal auf einem jeweiligen Kanal bzw. Träger des gemeinsam genutzten Übertragungsmediums UM ausgewertet wird. In diesem Fall kann unter Verwendung einer üblicherweise bereits im Kommunikationssyste vorhandenen Kanalzuord- nungsvorrichtung 5 nunmehr eine Zuordnung von für die Übertragung verwendeten Nutzkanälen des Kommunikationssystems in Abhängigkeit von dem erfassten Fremdsignal FS und der zumindest einen erfassten eigenen Übertragungsmedium-Nutzungspriorität gesteuert werden. Vorzugsweise erfasst hierbei die Fremdsignal-Erfassungsvorrichtung 2 das Fremdsignal FS in sich wiederholenden Zeitabständen bzw. periodisch, wodurch
eine dynamische Ko-Existenz von unabhängigen Kommunikationssystemen realisiert werden kann.
Optional kann gemäß Figur 1 die Vorrichtung zur Realisierung einer Ko-Existenz von Kommunikationssystemen alternativ zur Fremdsignal-Erfassungsvorrichtung 2 oder zusätzlich eine Pri- oritätenkommunikations-Schnittstelle 4 zur Realisierung einer Prioritätenübertragung der zumindest einen eigenen Übertragungsmedium-Nutzungspriorität zwischen den unabhängigen Kom- munikationssystemen des gemeinsam genutzten Übertragungsmediums UM aufweisen. Mittels dieser Prioritätenkommunikations- Schnittstelle 4 ergeben sich weitergehende Möglichkeiten zur dynamischen Verteilung von Prioritäten bei der Realisierung einer Ko-Existenz von Kommunikatiσnssystemen bei einem ge- meinsam genutzten Ubertragungsmedium UM, wie sie später an Hand von Figur 3 näher beschrieben sind.
Gemäß Figur 1 befindet sich die Vorrichtung zur Realisierung einer Ko-Existenz von Kommunikationssystemen in einer Basis- Station eines unabhängigen Kommunikationssystems. Sie kann sich jedoch in gleicher Weise auch in einem Teilnehmerendgerät bzw. Mobilteil M oder an einer sonstigen Stelle im Kommunikationssystem befinden.
Figur 2 zeigt eine vereinfachte Blockdarstellung zur Veranschaulichung einer Ko-Existenz von zwei Kommunikationssystemen Kl und K2, wobei eine feste Prioritätenvergabe vorliegt.
Ausführungsbeispiel 1
Gemäß Figur 2 besteht ein Kommunikationssystem Kl beispielsweise aus einem DECT-System (digital enhanced cordless te- lephone) und ein Kommunikationssystem K2 aus einem PHS-System (personal handy system) . Beide unabhängigen und mit unter- schiedlichen Übertragungsverfahren bzw. Formaten arbeitenden KommunikationsSysteme bestehen jeweils aus einer Basisstation Bl, B2 und zumindest einem mobilen Teilnehmerendgerät Ml, M2.
Das gemeinsam genutzte Ubertragungsmedium UM stellt hierbei ein gemeinsames bzw. sich überlappendes Frequenzband dar.
Gemäß diesem ersten Ausführungsbeispiel soll das PHS- Kommunikationssystem K2 eine höhere Priorität ("0") erhalten als das DECT-Kommunikationssystem Kl. Diese Übertragungsmedium-Nutzungspriorität wird beispielsweise fest in den Basisstationen Bl und B2 abgelegt. Damit nunmehr das DECT- Kommunikationssystem Kl den Betrieb aufnehmen darf, müssen beispielsweise zuerst die Frequenzen abgehört werden, auf denen z.B. Kontrollkanäle des PHS-Systems K2 sind. Werden bei diesen Frequenzen z.B. Interferenzsignale als Fremdsignale FS gemessen und überschreiten diese Fremdsignale beispielsweise einen bestimmten Schwellwert, so darf das DECT-Kommunika- tionssystem Kl nicht in den Betrieb gehen. Das DECT- Kommunikationssystem Kl prüft hierbei periodisch durch Abhören der Interferenz auf beispielsweise den Kontrollkanälen des PHS-Kommunikationssystems K2, ob es weiterhin inaktiv bleiben muss. Fällt der erfasste Fremdsignalwert bzw. das In- terferenzsignal unter einen bestimmten Schwellwert, so darf das DECT-Kommunikationssystem Kl seinen Betrieb aufnehmen. Somit kann auf einfache und kostengünstige Weise unter Verwendung der Fremdsignal-Erfassungsvorrichtung 2 eine Ko- Existenz von unterschiedlichen Kommunikationssystemen reali- siert werden.
Ausführungsbeispiel 2
In gleicher Weise kann gemäß Figur 2 ein unlizensiertes (lo- kales oder "Residential") UMTS-Kommunikationssystem und ein zellular betriebenes UMTS-Kommunikationssystem im gleichen Frequenzband bzw. in einem gemeinsam genutzten Übertragungs- medium arbeiten. Da beispielsweise der Betreiber des zellularen UMTS-Kommunikationssystems für sein Frequenzband Geld be- zahlen musste, erhält sein zellulares System eine höhere Ü- bertragungsmedium-Nutzungspriorität als das unlizensierte UMTS-Kommunikationssystem (Residential UMTS-System) . Das un-
lizensierte UMTS-Kommunikationssystem darf deshalb nur dann in Betrieb gehen, wenn sichergestellt ist, dass das zellulare UMTS-Kommunikationssystem nicht gestört wird.
Gemäß diesem vorliegenden zweiten Ausführungsbeispiel kann eine derartige Ko-Existenz von unabhängigen Kommunikationssystemen mit gleichen Übertragungsverfahren beispielsweise derart geregelt werden, dass das unlizensierte UMTS- Kommunikationssystem wiederum über seine Fremdsignal- Erfassungsvorrichtung einen Empfangspegel des zellularen
UMTS-Kommunikationssystems empfängt und in Abhängigkeit von diesem Empfangspegel beispielsweise der Kontrollkanäle des zellularen UMTS-Systems und seiner niedrigsten Übertragungsmedium-Nutzungspriorität eine maximale Sendeleistung des lo- kalen UMTS-Kommunikationssystems ermittelt. Je größer beispielsweise der als Fremdsignal FS empfangene Empfangspegel des zellularen UMTS-Kommunikationssystems ist, desto niedriger ist demzufolge die erlaubte maximale Sendeleistung bzw. der Sendepegel des lokalen UMTS-Kommunikationssystems. Dabei kann beispielsweise ein linearer oder ein nicht linearer Zusammenhang zwischen erlaubter maximaler Sendeleistung des lokalen UMTS-Kommunikationssystems und des Empfangspegels des zellularen UMTS-Kommunikationssystems zur Anwendung kommen. Auf diese Weise wird zu jedem Zeitpunkt sichergestellt, dass das unlizensierte UMTS-Kommunikationssystem das zellulare
UMTS-Kommunikationssystem nicht stört. Ferner ist die Realisierung einer derartigen Ko-Existenz von Kommunikationssystemen besonders einfach und kostengünstig.
Ausführungsbeispiel 3
Figur 3 zeigt eine vereinfachte Blockdarstellung zur Realisierung einer Ko-Existenz von unabhängigen KommunikationsSystemen gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente wie in den Figuren 1 und 2 bezeichnen und auf eine detaillierte Beschreibung nachfolgend verzichtet wird.
Gemäß Figur 3 arbeiten eine Vielzahl von unabhängigen Kommunikationssystemen Kl bis Kn beispielsweise nach dem gleichen oder nach einem unterschiedlichen Übertragungsverfahren, wo- bei sie jedoch durch die in Figur 1 dargestellte Prioritäten- kommunikations-Schnittstelle 4 miteinander kommunizieren können. Eine derartige Prioritätenkom unikations-Schnittstelle 4 kann beispielsweise eine Funkschnittstelle mit den systemspezifischen Transportkanälen darstellen. Gemäß Figur 3 besteht nunmehr die Möglichkeit einer direkten Kommunikation bzw.
Prioritätenvergabe PVd zwischen den unabhängigen Kommunikationssystemen Kl bis Kn. In gleicher Weise kann jedoch auch eine indirekte Prioritätenvergabe PVi über beispielsweise eine Zentrale Z durchgeführt werden, wobei eine Kommunikation bzw. ein Austausch der in den jeweiligen Kommunikationssystemen Kl bis Kn erfassten bzw. zugewiesenen Übertragungsmedium- Nutzungsprioritäten erfolgen kann.
Die Ko-Existenz der unabhängigen Kommunikationssysteme Kl bis Kn wird hierbei durch eine Prioritätenvergabe bzw. einen Prioritätenaustausch über die Prioritätenkommunikations- Schnittstelle 4 geregelt. Jedem KommunikationsSystem Kl bis Kn kann beispielsweise eine vorbestimmte Übertragungsmedium- Nutzungspriorität zugeordnet werden. Die Kommunikationssyste- me Kl bis Kn tauschen hierbei mit den im gemeinsam genutzten Ubertragungsmedium vorhandenen Kommunikationssystemen ihre jeweiligen Prioritäten aus und greifen in Abhängigkeit von der ihnen zugeordneten bzw. eigenen Übertragungs edium- Nutzungspriorität und den weiteren im System vorhandenen Ü- bertragungs edium-Nutzungsprioritäten auf das Ubertragungsmedium UM zu. Im einfachsten Fall erfolgt nur dann ein Zugriff, wenn kein System höherer Priorität aktiv ist. Es kann jedoch auch eine quantitative bzw. qualitative Aufteilung der im Ü- bertragungsmedium UM zur Verfügung stehenden Bandbreite in Abhängigkeit von den Übertragungsmedium-Nutzungsprioritäten durchgeführt werden.
Ferner kann neben der vorstehend beschriebenen festen Prioritätenvergabe, die sowohl direkt als auch indirekt erfolgen kann, auch eine dynamische Prioritätenvergabe beispielsweise über die Zentrale Z erfolgen. Bei einer derartigen dynami- sehen Prioritätenvergabe können die unabhängigen Kommunikationssysteme Kl bis Kn nicht nur über die Prioritatenkommunika- tions-Schnittstelle 4 miteinander kommunizieren, sondern ihre jeweiligen Übertragungsmedium-Nutzungsprioritäten auch aktualisieren. Vorzugsweise erfolgt eine derartige Aktualisierung bzw. Modifizierung von der übergeordneten Zentrale Z. Es ist jedoch auch denkbar, dass eine derartige dynamische Prioritätenvergabe von einem unabhängigen Kommunikationssystem mit hoher Priorität (Master-Kommunikationsystem) durchgeführt wird. Auf diese Weise lassen sich in Abhängigkeit von ko ple- xen Zugangsberechtigungen die Zugriffsrechte auf ein gemeinsam genutztes Ubertragungsmedium UM dynamisch verändern, wodurch sich eine äußerst hohe Flexibilität bei optimaler Auslastung eines zur Verfügung stehenden Übertragungsmediums ergibt .
Die Erfindung wurde insbesondere an Hand von Funk- Kommunikationssystemen beschrieben. Sie ist jedoch nicht darauf beschränkt und umfasst in gleicher Weise leitungsgebundene Kommunikationssysteme und insbesondere leitungsgebundene Multiträgersysteme.