Einrichrichtung zum Entkeimen von Wasser, welches eine Sanitäreinrichtung durchströmt
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Entkeimen von Wasser, welches eine Sanitäreinrichtung durchströmt, mit
a) einem im Wasserweg liegenden Entkeimungsreaktor, der eine UV-Licht erzeugende Blitzlampe aufweist, von deren Blitze das Wasser beaufschlagbar ist;
b) einer Schaltungsanordnung zum Betrieb der Blitzlampe, die einen Impulsgenerator aufweist, der zur Ansteuerung der Blitzlampe eine Folge von Ausgangsimpulsen erzeugt.
In den letzten Jahren sind die Gefahren, die von Mikroorganismen, insbesondere Bakterien, Amöben oder anderen Einzellern, verunreinigtem Wasser im Sanitärbereich ausgehen, zunehmend deutlicher geworden. Der Entkeimung von Wasser wird daher eine erhöhte Bedeutung beigemessen.
Eine Einrichtung der eingangs genannten Art ist in dem Zeitschriftenartikel "Sterilization Using Pulsed White Light" in "Medical Device Technology", Heft Juli/August 1997, Seiten 24 ff beschrieben. Hier ist ausgeführt, daß die Verwendung gepulsten Lichtes, wie es insbesondere von Xenon-Quarz-Blitzlampen erzeugt wird, zu guten Entkeimungsergebnissen führt, welche diejenige übersteigen, die mit konstanter UV-Bestrahlung erreichbar ist. Dieser Zeitschriftenartikel berichtet im wesentlichen über wissenschaftliche Forschungsergebnisse, die die Effizienz
der Blitze der Xenon-Quarz -Blitzlampe zum Inhalt haben. Mit der komerziellen Umsetzung in ein handelsfähiges Produkt befaßt sich dieser Artikel nicht, also insbesondere auch nicht mit den Problemen der Lebensdauer der einge- setzten Lampe sowie des Energieverbrauches.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Einrichtung der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß die Lebensdauer der Blitzlampe möglichst groß und die Energie- aufnähme der gesamten Einrichtung möglichst klein ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
c) im Wasserweg ein Durchflußmengensensor angeordnet ist, der ein Ausgangssignal erzeugt, welches für die pro Zeiteinheit im Wasserweg strömende Wassermenge repräsentativ ist;
d) in der Schaltungsanordnung ein Mikroprozessor vorge- sehen ist, dem das Ausgangssignal des Durchflußmengensensors zugeführt wird und der mit dem Impulsgenerator verbunden ist, wobei
e) der Impulsgenerator von dem Mikroprozessor so ange- steuert wird, daß die Wiederholfrequenz seines Ausgangssignales mit wachsender im Wasserweg strömender Wassermenge pro Zeiteinheit wächst.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die Lebens- dauer der Blitzlampe im wesentlichen von der Anzahl der von ihr abgegebenen Blitze abhängt. Wenn es gelingt, diese Anzahl der Blitze auf dem zur Erzielung des Entkeimungs- effektes notwendigen Minimum zu halten, kann die Lebensdauer verlängert werden. Aus diesem Grunde ist erfindungs- gemäß der im Wasserweg liegende Durchflußmengensensor
vorgesehen. Dieser gibt dem Mikroprozessor, der den Impulsgenerator ansteuert, Informationen über die Menge des pro Zeiteinheit zu entkeimenden Wassers. Ist diese gering, so genügt es, daß der Mikroprozessor den Impuls- generator in einer Weise ansteuert, bei welcher die die Blitzlampe zündenden Impulse eine verhältnismäßig geringe Wiederholfrequenz aufweisen. Es reichen dann nämlich für die verhältnismäßig geringe Wassermenge verhältnismäßig wenige Blitze der Blitzlampe, um eine ausreichende Entkei- mung herbeizuführen. Stellt der Durchflußmengensensor dagegen eine hohe Literleistung des im Wasserweg strömenden Wassers fest, steigt der "Entkeimungsbedarf". Deshalb veranlaßt der Mikroprozessor den Impulsgenerator, seine Ausgangssignale mit einer höheren Wiederholfrequenz zu erzeugen. Die Blitzlampe zündet öfters, wodurch der größeren Menge des pro Zeiteinheit durchströmenden Wassers Rechnung getragen wird. Erfindungsgemäß wird also die Zahl der Impulse dynamisch an die jeweils pro Zeiteinheit fließende Wassermenge angepaßt; eine "Überdosierung" an Blitzen, wie sie beim Stande der Technik vorkam und die zur Entkeimung des Wassers nicht mehr notwendig ist, findet nicht statt.
Im einfachsten Falle kann die Blitzlampe vollständig außer Funktion gesetzt werden, wenn im Wasserweg kein Wasser strömt. Hiermit wird zweifelsfrei die Blitzlampe am stärksten geschont und die Energieaufnahme auf null reduziert .
In vielen Fällen empfiehlt sich jedoch eine Ausgestaltung, bei welcher der Impulsgenerator Ausgangsimpulse mit einer geringen Wiederholfrequenz erzeugt, wenn im Wasserweg kein Wasser strömt. Dies bedeutet, daß auch in den "Ruhezeiten" der Sanitäreinrichtung eine gewisse Desinfektions- Wirkung stattfindet, mit welcher die Wiederansiedlung
von Keimen verhindert wird oder Keime, die sich während der Betriebsphase der Sanitäreinrichtung in dieser oder in Filtern des Entkeimungsreaktors abgesetzt haben, zuverlässig abgetötet werden können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert; die einzige Figur zeigt schematisch eine Einrichtung zur Entkeimung von Wasser, welches eine berührungslos gesteuerte Sanitär- armatur durchströmt.
In der Figur ist mit dem Bezugszeichen 1 - in dick ausgezogenen Strichen - der Wasserweg dargestellt, den zu entkeimendes Wasser von dem Anschluß 2 zur Hausleitung bis zur Auslaßöffnung 3 des Wasserauslaufes 4 durchströmt. In dem Wasserweg 1 liegen ein Magnetventil 5, ein Durchflußmengensensor 6 sowie ein Entkeimungsreaktor 7, der in an und für sich bekannter Weise eine Xenon-Quarz-Blitzlampe 14 enthält und der selbst innerhalb des Wasseraus- laufes 4 untergebracht ist. Das von dem Licht der Xenon-
Quarz-Blitzlampe 14 entkeimte Wasser fließt von dem Entkeimungsreaktor 7 zur Auslaßöffnung 3.
Die einzige Figur zeigt im unteren Bereich die Schaltungs- anordnung, die zum Betrieb der berührungslos gesteuerten Armatur verwendet wird. Diese Schaltungsanordnung umfaßt eine von der Netzspannung betriebene Spannungsversorgungseinrichtung 8, welche die erforderlichen Betriebsspannungen für einen Magnetventiltreiber 9, eine Detektionselektronik 10, einen Mikroprozessor 11 und einen Impulsgenerator
12 bereitstellt. Der Mikroprozessor 11 ist mit dem Magnet - ventiltreiber 9, der Detektionselektronik 10, dem Impulsgenerator 12 und dem Durchflußmengensensor 6 verbunden und steuert den Betrieb der Entkeimungseinrichtung in der nachfolgend näher beschriebenen Weise.
Der Impulsgenerator 12 erzeugt Impulse, die zum Betrieb der in dem Entkeimungsreaktor 7 enthaltenen Xenon-Quarz - Blitzlampe 14 erforderlich sind, und zwar mit einer Wieder- holfrequenz, die von dem Mikroprozessor 11 in einer Weise gesteuert wird, die ebenfalls weiter unten deutlich wird.
Der Ausgang des Magnetventiltreibers 8 ist mit dem Magnetventil 5 verbunden.
Die Funktionsweise der beschriebenen Einrichtung ist wie folgt :
Die Detektionselektronik 10, der Magnetventiltreiber 9 und das Magnetventil 5 dienen, gesteuert von dem Mikroprozessor 11, in üblicher Weise der berührungslosen Steuerung des Wasserstromes , der den Wasserweg 1 durchströmt: Stellt die Detektionselektronik 10, die beispielsweise eine Infrarot-Reflexionslichtschranke oder irgend- einen anderen Näherungsdetektor enthält, fest, daß sich ein Benutzer im Bereich des Wasserauslaufes 4 befindet, steuert der Mikroprozessor 11, dem das Ausgangssignal der Detektionselektronik 10 zugeführt wird, den Magnetventiltreiber 9 nach einer bestimmten Logik (z. B. mit einer gewissen Verzögerung) an, woraufhin das Magnetventil 5 geöffnet wird und das Wasser in den Wasserweg 1 einzuströmen beginnt. Das Wasser durchfließt den Durchflußmengensensor 6, welcher ein für die Literleistung (Liter pro Zeiteinheit) stehendes Signal an den Mikroprozessor 11 abgibt. Dieser erzeugt nun seinerseits ein dem Impulsgenerator 12 zugeführtes Signal, welches die Wiederholfrequenz der von dem Impulsgenerator 12 erzeugten Ausgangs- signale beeinflußt: Umso größer die vom Durchflußmengensensor 6 festgestellte Literleitung ist, umso größer wird die Wiederholfrequenz der Ausgangssignale des Impulsgene-
rators 12. Mit anderen Worten: Umso höher die gemessene Literleistung im Wasserweg 1 ist, umso kürzeren zeitlichen Abstand haben die vom Impulsgenerator 12 abgegebenen Impulse voneinander. Die Impulsdauer der Einzelimpulse dagegen ist im wesentlichen durch die Funktionsweise der Xenon-Quarz-Blitzlampe 14 vorgegeben.
Durch die beschriebene Steuerung der Wiederholfrequenz, mit welcher die Xenon-Quarz-Blitzlampe 14 im Entkeimungs- reaktor 7 gezündet wird, wird die Belastung dieser Xenon- Quarz-Blitzlampe 14 an den tatsächlichen Bedarf angepaßt: Umsomehr Wasser strömt, umso häufiger blitzt die Xenon- Quarz-Blitzlampe 14. Insgesamt wird auf diese Weise die Lebensdauer der Xenon-Quarz-Blitzlampe 14 erhöht und die Energieaufnahme der gesamten Einrichtung verringert. Dies, ohne Einbußen an der Entkeimungswirksamkeit des Entkeimungsreaktors 7 hinnehmen zu müssen.
Stellt die Detektionselektronik 10 fest, daß der Benutzer sich von dem Wasserauslauf 4 entfernt hat, so wird über den Mikroprozessor 11 - gegebenenfalls mit einer bestimmten Logik, z.B. zeitlicher Verzögerung - der Magnetventiltreiber 9 so beaufschlagt, daß das Magnetventil 5 geschlossen wird. Der Wasserstrom durch den Wasserweg 1 und den Entkeimungsreaktor 7 zur Auslaßöffnung 3 des Wasserauslaufes 4 kommt zum Erliegen.
Gleichzeitig fährt der Mikroprozessor 11 den Impulsgenerator 12 auf einen "Ruhezustand" zurück. Im einfachsten Falle kann dieser "Ruhezustand" so aussehen, daß die
Xenon-Quarz-Blitzlampe 14 überhaupt nicht mehr angesteuert wird, also die Funktion dieser Lampe 14 völlig stillgesetzt wird. In vielen Fällen dagegen empfiehlt es sich, im "Ruhezustand", in dem kein Wasser mehr strömt, die Xenon- Quarz -Blitzlampe 14 des Entkeimungsreaktors 7 mit einer
"Grundlast" zu fahren. Unter "Grundlast" wird eine verhältnismäßig geringe Wiederholfrequenz verstanden, mit welcher dafür Sorge getragen wird, daß sich auch bei nicht strömendem Wasser im Bereich des Wasserauslaufes 4 keine Keime entwickeln oder ansiedeln können. In manchen Fällen enthält der Entkeimungsreaktor 7 Filter, in denen sich im Betrieb, also bei strömendem Wasser, Mikroorganismen abgeschieden haben können. In der "Ruhephase" der Xenon- Quarz -Blitzlampe 14 können - z.B. über Nacht - diese im Filter zurückgehaltenen Mikroorganismen zuverlässig abgetötet werden. Dies kann mit verhältnismäßig geringer Strahlungsleistung erfolgen, da verhältnismäßig viel Zeit zur Verfügung steht.