00001 Schraubendreher mit ummanteltem Klinqenschaft
00002
00003 Die Erfindung betrifft einen Schraubendreher gemäß Gat-
00004 tungsbegriff des Anspruchs 1. 00005
00006 Ein derartiger Schraubendreher ist aus der WO 93/25354
00007 bekannt. Der dort auf eine Metallklinge aufgespritzte
00008 Kunststoffgriff weist einen harten Kernbereich auf,
00009 welcher von einem weicheren Mantelabschnitt umgeben
00010 ist. Derartige Schraubendreher sind handhabungstech-
00011 nisch vorteilhaft, jedoch herstellungstechnisch aufwen-
00012 dig, da eine Vielzahl von Klingenformen bevorratet wer-
00013 den muß. So sind bspw. Klingen mit einem Sechskant-
00014 schaftabschnitt zu bevorraten, wenn der Schraubendreher
00015 eine entsprechend profilierte Schlüsselangriffszone
00016 aufweisen soll. Soll der Schraubendreher keine derarti-
00017 ge Zone aufweisen, muß eine entsprechend andere Klingen-
00018 form gewählt werden, bei der der Schaft durchgängig rund
00019 ausgebildet ist. 00020
00021 Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
00022 gattungsgemäßen Schraubendreher fertigungsgünstig weiter-
00023 zubilden. 00024
00025 Gelöst wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebe-
00026 ne Erfindung. 00027
00028 Zufolge der erfindungsgemäßen Ausgestaltung entfällt die
00029 Bevorratung von Klingen mit unterschiedlicher Schaftguer-
00030 schnittsform. Die wirksame Schaftquerschnittsform wird
00031 nun nicht mehr von der Stahlklinge selbst ausgebildet,
00032 sondern von einer entsprechend profilierten Ummante-
00033 lung. Die Ummantelung wird von einem bis zum Arbeitsen-
00034 de hin verlängerten Kern ausgebildet aus hartem, schlag-
00035 festem Kunststoff. Die Ummantelung, wie sie prinzipiell
00036 schon von Elektroschraubendrehern her bekannt ist, ist 00037 nun zum einen mehrkantig ausgebildet und zum anderen aus
00038 einem Material, welches die Aufbringung von Drehmomenten
00039 mittels Schraubenschlüsseln erlaubt, ohne daß Brüche
00040 oder dergleichen auftreten. Der erfindungsgemäße Schrau-
00041 bendreher hat handhabungstechnisch dieselben Vorteile,
00042 wie ein bekannter, mit mehrkantprofiliertem Stahlklingen-
00043 schaft versehener Schraubendreher und darüber hinaus den
00044 Vorteil eines isolierten Schaftes, wie bei einem Elektro-
00045 Schraubendreher. Bevorzugt ist vorgesehen, daß das
00046 Kernteil aus Polykarbon besteht oder zumindest ein
00047 schlagfester Kunststoff ist. Eine weiter bevorzugte
00048 Ausführungsform sieht vor, daß sich das Kernteil im
00049 freiliegenden Bereich bezüglich seiner Querschnittsflä-
00050 ehe bis zum Arbeitsende hin verjüngt. Hierdurch ist ein
00051 stufenloser Übergang von einer großen Schlüsselweite zu
00052 einer geringen Schlüsselweite möglich. Dies erlaubt den
00053 Einsatz von beliebigen Schlüsseln unabhängig davon, ob
00054 die Schlüssel ausgeleiert sind oder nicht. Es kann auch
00055 vorgesehen sein, daß sich die Querschnittskontur schritt-
00056 weise verjüngt, und zwar in Schritten gängiger Schlüssel-
00057 weiten. Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der
00058 Erfindung sieht vor, daß sich das Kernteil über das im
00059 Griffende befindliche Ende der Stahlklinge hinaus bis
00060 zur Kuppel des Griffes fortsetzt und letztere ausbil-
00061 det. Wenn ein derartiger Schraubendreher als Meißel
00062 benutzt wird, bewirkt die harte Kunststoff-Füllung, die
00063 hülsenartig vom weichen Griffteil umgeben ist, eine
00064 optimale Weitergabe der Schlagimpulse auf die Stahlklin-
00065 ge. Um eine möglichst günstige Drehmomentübertragung
00066 von der Schaftummantelung auf die Klinge zu erzielen,
00067 kann eine zweite Angel im Schaftbereich der Klinge vorge-
00068 sehen sein, welche mit dem Mantel des f eiliegenden
00069 Kernabschnittes zusammenwirkt. Die Schaftguerschnitts-
00070 form der Stahlklinge kann rund oder mehrkantig ausgebil-
00071 det sein. Bei einer runden Ausbildung hat die Klinge im 00072 Griffbereich bevorzugt eine Angel. Bei einer mehrkanti¬ 00073 gen Ausbildung des Schaftes der Klinge kann eine Angel 00074 entfallen. 00075 00076 Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden 00077 anhand beigefügter Zeichnungen nachfolgend erläutert. 00078 Es zeigen: 00079 00080 Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung 00081 in der Ansicht, 00082 00083 Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1, 00084 00085 Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie III-III in 00086 Fig. 1, 00087 00088 Fig. 4 einen Schnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 1, 00089 00090 Fig. 5 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung 00091 in Ansicht, 00092 00093 Fig. 6 einen Schnitt gemäß der Linie VI-VI in Fig. 5, 00094 00095 Fig. 7 einen Schnitt gemäß der Linie VII-VII in 00096 Fig. 5, 00097 00098 Fig. 8 einen Schnitt gemäß der Linie VIII-VIII in 00099 Fig. 5, 00100 00101 Fig. 9 ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung 00102 in Ansicht, 00103 00104 Fig. 10 einen Schnitt gemäß der Linie X-X in Fig. 9, 00105
00106 Fig. 11 ein viertes Ausführungsbeispiel in Ansicht, 00107 00108 Fig. 12 einen Schnitt gemäß der Linie XII-XII in 00109 Fig. 11, 00110 00111 Fig. 13 einen Schnitt gemäß der Linie XIII-XIII in 00112 Fig. 9, 00113 00114 Fig. 14 einen Schnitt gemäß der Linie XIV-XIV in 00115 Fig. 9, 00116 00117 Fig. 15 einen Schnitt gemäß der Linie XV-XV in Fig. 9, 00118 00119 Fig. 16 ein fünftes Ausführungsbeispiel der Erfindung 00120 in Ansicht, 00121 00122 Fig. 17 einen Schnitt gemäß der Linie XVII-XVII in 00123 Fig. 16, 00124 00125 Fig. 18 ein sechstes Ausführungsbeispiel der Erfindung, 00126 00127 Fig. 19 einen Schnitt gemäß der Linie XIX-XIX in 00128 Fig. 18 und 00129 00130 Fig. 20 einen Schnitt gemäß der Linie XX-XX in Fig. 18. 00131 00132 Die in den Ausführungsbeispielen dargestellten Schrauben¬ 00133 dreher weisen eine Stahlklinge 1 auf. Die Stahlklinge 1 00134 kann einen runden Querschnitt aufweisen (Ausführungsbei¬ 00135 spiele 1, 3, 4, 5 und 6) oder einen mehrkantigen Quer¬ 00136 schnitt (Ausführungsbeispiel 2). Die stählerne Klinge 1 00137 weist ein Arbeitsende 2 auf, das entsprechend in gängi¬ 00138 gen Normen ausgestaltet sein kann. Dem Arbeitsende 2 00139 schließt sich ein Schaftbereich 3 an, in welchem die 00140 Klinge 1 eine im wesentlichen zylindrische Form auf-
00141 weist. Der Schaft geht über in einen Griffabschnitt 7
00142 der Klinge, welche vom Griff 9 ummantelt ist. 00143
00144 Abgesehen vom Arbeitsende 2 ist der gesamte Schaft 3 der
00145 Klinge 1 und der Griffabschnitt 7 von einem Mantel 4
00146 umgeben. Der Mantel 4 ist aus einem harten, schlagfe-
00147 sten Kunststoffmaterial, bevorzugt Polycarbon, gefer-
00148 tigt. Der Mantel 4 erstreckt sich bis in eine Höhlung
00149 eines Griffteiles 5, welches aus einem weicheren Kunst-
00150 stoff besteht, welcher die Oberfläche des Griffes ausbil-
00151 det. Das einstückig an den Mantel 4 angeformte Kernteil
00152 9 umgibt das in den Griff eingesteckte Ende 7 der Klinge
00153 1 vollständig. Der Kern 9 erstreckt sich über das Ende
00154 des Griff bschnittes 7 hinaus bis zur Kuppel 8 des Grif-
00155 fes und bildet eine Achsverlängerung 10 aus, welche bis
00156 an die Oberfläche des Griffes 5 reicht, so daß die Griff-
00157 Oberfläche zumindest im Bereich der Kuppel aus Kunst-
00158 stoff zweier Komponenten besteht. 00159
00160 Beim ersten Ausführungsbeispiel weist die Klinge 1 in
00161 ihrem Schaftbereich 3 eine runde Querschnittskontur
00162 auf. Im Griffabschnitt 7 sind zur Ausbildung einer
00163 Angel 6 Abflachungen vorgesehen, welche radial auswärts
00164 laden und im Kernteil eingespritzt sind. Das Kernteil 9
00165 und der sich materialeinheitlich daran anschließende
00166 Mantel 4 hat eine hexagonale Querschnittsstruktur. Die
00167 hexagonale Querschnittsstruktur hat auf der gesamten
00168 Länge die gleiche Querschnittsfläche und setzt sich bis
00169 zur Kuppe 8 hin fort. Zufolge dieser von der unrunden
00170 abweichenden Querschnittskontur des Kernes 9 können
00171 ergänzende Maßnahmen zur Drehmitnahme beim ersten Ausfüh-
00172 rungsbeispiel entfallen. 00173
00174 Beim zweiten Ausführungsbeispiel besteht der Kern eben-
00175 falls aus einem im Querschnitt hexagonalen Körper aus
00176 Kunststoff, welcher um einen ebenfalls hexagonalen
00177 Schaftbereich einer Klinge gespritzt ist. Die Nennweite
00178 der Sechskantstruktur verjüngt sich allerdings von der
00179 Kuppe 8 hin zum Arbeitsende 2. Es sind Schlüssel mit
00180 unterschiedlicher Schlüsselweite am Mantel 4 ansetzbar. 00181
00182 Gefertigt werden die Schraubendreher gemäß den Ausfüh-
00183 rungsbeispielen, indem eine vorbearbeitete Klinge in
00184 eine Spritzgußform eingelegt wird. Dort wird dann in
00185 einem ersten Spritzschritt der Kern 9 zusammen mit sei-
00186 nem Mantelabschnitt 4 aufgespritzt. Sodann erfolgt das
00187 Umspritzen des vorummantelten Werkzeuges mit dem Griff 5
00188 aus einem weicheren Kunststoffmaterial. 00189
00190 Beim Ausführungsbeispiel 3 verjüngt sich wie beim Ausfüh-
00191 rungsbeispiel 2 der Kern 9 bzw. Mantel 4 von der Kuppe 8
00192 her bis zum Arbeitsende 2 stetig und linear. Im Unter-
00193 schied zum zweiten Ausführungsbeispiel ist dort im Be-
00194 reich der Angel 6 eine ergänzende Profilierung 11 des
00195 Kerns 9 vorgesehen. Die Profilierung 11 besteht aus
00196 einer Vielzahl von kreisförmigen Vorsprüngen des Kernes
00197 9, welche sägezahnartig formschlüssig vom weichen Griff-
00198 material eingehüllt werden. Kern 9 und Griff 5 sind so
00199 in Achsrichtung formschlüssig gehalten. 00200
00201 Beim vierten Ausführungsbeispiel ist der Mantel 4 wie
00202 bei allen übrigen Ausführungsbeispielen in Sechskantform
00203 gestaltet. Es reihen sich verschiedene Sechskantab-
00204 schnitte 12, 13, 14, 15 hintereinander. Der der Spitze
00205 2 am nächsten benachbarte Sechskantabschnitt 12 hat eine
00206 geringere Wandstärke als die weiter beabstandeten. Die
00207 Wandstärke des Mantels 4 steigt schrittweise bis zum
00208 Griff 5 hin an. Die Querschnittsform der einzelnen
00209 Sechskantabschnitte 12, 13, 14, 15 ist den gängigen
00210 Schlüsselweiten angepaßt.
00211 Beim fünften Ausführungsbeispiel ist ein sich kontinuier-
00212 lieh bis in den Bereich des Arbeitsendes 2 verjüngender
00213 Mantel 4 vorgesehen. Unmittelbar benachbart zum Arbeits-
00214 ende 2 ist am Ende des Mantels 4 eine drehbare Hülse 18
00215 angeordnet. Die drehbare Hülse 18 liegt auf einem durch-
00216 messerverjüngten Abschnitt 19 auf, und ist um dieses
00217 Lager 19 drehbar. Axial ist die Hülse 18 durch einen
00218 Kragen 20 gesichert. Die Hülse 18 kann aufgespritzt
00219 werden. Sie kann aber auch aufgeklipst werden. Die
00220 Hülse dient zum Schnelldrehen. 00221
00222 Das sechste Ausführungsbeispiel entspricht im wesentli-
00223 chen dem ersten Ausführungsbeispiel. Im Unterschied zum
00224 ersten Ausführungsbeispiel ist eine zweite Angel 21
00225 vorgesehen, welche im Schaftbereich 3 der Angel 1 ange-
00226 ordnet ist. Die Angel 21 verankert den Schaftabschnitt
00227 3 der Klinge 1 mit dem Mantel 4. Die Angel 21 ist ähn-
00228 lieh ausgebildet wie bekannte Angeln, welche im Griff 5
00229 angeordnet sind. Im Ausführungsbeispiel besteht die
00230 Angel 21 aus flächigen Ausdrückungen, welche radial nach
00231 außen weisen. 00232
00233 Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In
00234 die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der
00235 Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Priori-
00236 tätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhalt-
00237 lieh mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser
00238 Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzu-
00239 nehmen. 00240