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DE4313966A1 - Arzneimittel für Leberkrankheiten und Allergien - Google Patents

Arzneimittel für Leberkrankheiten und Allergien

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DE4313966A1
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hepatitis
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plant
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Albert S Prof Dr Saratikov
Arkadij A Prof Dr Semenov
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Dr Falk Pharma GmbH
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Dr Falk Pharma GmbH
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Description

Die Erfindung betrifft ein Arzneimittel, das Pflanzenteile der Pflanze Salsola collina Pall oder einen Extrakt solcher Pflanzenteile enthält sowie die Verwendung der genannten Pflanzenteile oder des Extraktes für die Prophylaxe und/oder Therapie von Leberkrankheiten, Allergien oder als Leber­ schutzmittel und zur Herstellung eines Arzneimittels für die genannten Indikationen.
Die Mehrzahl leberschützender Mittel stellt Produkte pflanz­ licher Herkunft dar. In der Komplextherapie von Lebererkran­ kungen werden häufig solche Präparate wie Flamin (Summe von Flavonen der Sandstrohblume, Helichrysum arenarium L.), Si­ libinin, Silibor [Komplex von Flavolignanen aus den Samen von Mariendistel, Silybum marianum Gaertn. (Mashkovskÿ, 1986)] und Catergen [Catechine aus den Blättern und Ästen der Catechu-Akazie, Acacia catechu Willd. und des Klimm­ strauchs, Uncaria gambir Roxb. (Handa et al., 1986)] verwen­ det. Der Mechanismus der therapeutischen Wirkung der Phyto­ präparate basiert auf der Stabilisierung der Hepatocytenmem­ branen infolge der Unterdrückung der Reaktionen der Lipid­ peroxidation sowie auf der Stimulierung der Proteinsynthese und der Leberregeneration.
Die oben genannten Präparate besitzen den Nachteil, daß ihr Wirkungsspektrum teilweise sehr eng ist und daß weiterhin die Pflanzen oft nicht in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen. Darüberhinaus gilt ihre therapeutische Wirkung und der therapeutische Nutzen nur teilweise als gesichert.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein pflanzliches Mittel zur Verfügung zu stellen, das zur Be­ handlung von Leberkrankheiten unterschiedlicher Genese und allergischen Reaktionen verwendet werden kann, das in aus­ reichender Menge vorhanden ist, eine gleichbleibende Quali­ tät aufweist und einfach zu verabreichen ist. Darüberhinaus muß gerade bei einer Langzeit- oder Dauertherapie, wie dies bei Lebererkrankungen oftmals erforderlich ist, die Com­ pliance des Patienten gewährleistet sein, wozu z. B. der ge­ schmacksneutrale Tee als Getränk beiträgt.
Überraschenderweise wurde jetzt gefunden, daß die in Sibi­ rien wachsende Pflanze Salsola collina (Pall.), insbesondere deren oberirdische Pflanzenteile, in Form von Tee- oder Ex­ trakt-Zubereitungen zur Behandlung von Leberkrankheiten und allergischen Reaktionen verwendet werden kann.
Salsola collina (Hügelkraut) gehört zur Familie der Chenopo­ diaceae (Gänsefußgewächse) und ist in Sibirien beheimatet. Diese Pflanze unterscheidet sich von anderen Arten der Gat­ tung Salsola (Salzkrautgewächse) durch einen niedrigen Ge­ halt an Isochinolinalkaloiden, die diese Gattung gewöhnlich charakterisieren.
Gegenstand der Erfindung ist ein Arzneimittel, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es Pflanzenteile der Pflanze Salsola collina Pall (Hügelsalzkraut) oder einen Extrakt aus solchen Pflanzenteilen und gegebenenfalls übliche Zusatzstoffe ent­ hält.
Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung von Pflan­ zenteilen der Pflanze Salsola collina Pall (Hügelsalzkraut) oder eines Extraktes davon für die Prophylaxe und/oder The­ rapie von Lebererkrankungen unterschiedlicher Genese oder Allergien oder als Leberschutzmittel.
Die Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung von Pflan­ zenteilen der Pflanze Salsola collina Pall (Hügelsalzkraut) oder eines Extraktes davon zur Herstellung eines Arzneimit­ tels für die Prophylaxe und/oder Therapie von Lebererkran­ kungen, Allergien oder für den Leberschutz.
Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, den oberirdischen Teil der Salsola collina Pflanzen oder einen Extrakt davon zu verwen­ den. Beispielsweise werden diese Pflanzenteile in der Blüte- und Fruchttragezeit der Pflanzen im Tscheremchowo-Bezirk des Irkutsk-Gebietes gesammelt. Die gesammelten Pflanzen werden schonend getrocknet, gegebenenfalls auch im Vakuum. Die so getrockneten Pflanzenteile können direkt so wie sie anfallen oder nach der groben Zerkleinerung als Tee verwendet werden.
Der technologische Prozeß der Gewinnung des zähflüssigen, leicht in Wasser löslichen Salsola collina-Extraktes aus den oberirdischen Teilen der Pflanze besteht aus folgenden Schritten:
1. Rohstoffvorbereitung
2. Extraktion
3. Extraktreinigung
4. Extrakteindickung
5. Extraktstandardisierung
6. Abfüllung.
Der Trockenextrakt aus den oberirdischen Teilen der Pflanze kann so mit einem Extraktionsmittel gegebenenfalls nach dem Zerkleinern oder Pulverisieren extrahiert werden. Es ist bevorzugt, als Extraktionsmittel eine 25%ige Ethylalkohollö­ sung zu verwenden. Anstelle von Ethylalkohol können auch andere Extraktionsmittel, die vom Fachmann leicht ausgewählt werden können, wie beispielsweise Isopropylalkohol, iso- oder n-Butanol, eingesetzt werden. Die Konzentrationen sind nicht kritisch und können vom Fachmann leicht bestimmt wer­ den. Die Ausbeute an Gesamt-Extrakt beträgt ca. 10%, wobei der Anteil der wasserlöslichen, quartären Ammoniumbase Gly­ cinbetain, die als Leitsubstanz des Extraktes vorhanden ist, 7 bis 10% des Extraktes beträgt. Der Gehalt an Alkaloiden beträgt ca. 0,01%.
Die Extraktion kann in an sich bekannter Weise erfolgen, in­ dem man beispielsweise das verwendete Extraktionsmittel am Rückfluß erhitzt und die Pflanzenteile beispielsweise durch das sich kondensierende Lösungsmittel in einem Soxhlet ex­ trahiert werden. Das erhaltene Extrakt-Lösungsmittel wird dann eingedickt und gegebenenfalls getrocknet.
Beispielsweise wird das auf 3 bis 5 mm zerkleinerte Salsola collina-Kraut in Perkolatoren eingefüllt und bei 20°C einer Extraktion (Reperkolation in 5 hintereinandergeschalteten Perkolatoren) mit 25% Ethanol unterzogen. Die Umfüllung fin­ det nach jeweils 7 Stunden statt. Nach 3tägigem Abstehenlas­ sen bei 5 bis 8°C wird der Extrakt filtriert. Das Filtrat wird in einem Vakuumrotationsverdampfer bei einer Temperatur von höchstens 45°C bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von höchstens 30% und mindestens 27% eingedickt.
Die Konzentrationen des eingedickten Extrakts können auf be­ liebige Weise variiert werden und hängen davon ab, in wel­ cher Form der Extrakt verabreicht werden soll. Es ist mög­ lich, einen flüssigen oder dickflüssigen Extrakt in Kapseln abzufüllen oder in Form von Lösungen oder Emulsionen zu ver­ abreichen. Das zur Trockene eingedampfte und getrocknete Ma­ terial kann zu Tabletten, Dragees, Kapseln und Granulat ver­ arbeitet werden. Das erfindungsgemäße Arzneimittel wird im allgemeinen oral verabreicht. In besonders einfacher Weise wird aus getrockneten oder frisch gesammelten, gegebenen­ falls zerkleinerten oder pulverisierten, Pflanzenteilen mit Hilfe von heißem bzw. kochendem Wasser ein Tee zubereitet. Nach dem Stehenlassen während 5 bis 15 Minuten wird der Ex­ trakt von den Pflanzenteilen getrennt und kann heiß oder auch im kalten Zustand, gegebenenfalls unter Zugabe von Süß­ stoff, getrunken werden.
Vorzugsweise werden zur Lebertherapie ca. 3 g getrocknete, zerkleinerte oder pulverisierte Pflanzenteile mit der etwa 3 Tassen entsprechender Menge Wasser für den Tagesbedarf auf­ gebrüht. Morgens, mittags und abends wird jeweils 1 Tasse davon getrunken. Dies entspricht einer täglich verabreichten Extraktmenge von ca. 300 mg mit einem Glycinbetain-Wirk­ stoffgehalt von ca. 30 mg.
Überraschenderweise zeigten Salsola collina Gesamt-Extrakt, Extrakt-Teilfraktionen als auch Tee-Zubereitungen sowohl Le­ ber-protektive als auch therapeutische Wirkungen bei Le­ bererkrankungen sowie antiallergische Eigenschaften, ins­ besondere bei toxisch bedingter Hepatitis, akuter und chro­ nischer Vines-Hepatitis, chronisch aktiver Hepatitis, chro­ nisch persistierender Hepatitis, Leberzirrhose und aller­ gisch bedingten Erkrankungen.
Der Anteil des Extraktes ist in der folgenden Tabelle 1 wie­ dergegeben.
Tabelle 1
Anteile leberwirksamer Einzelfraktionen in 1 g Gesamt-Extrakt von Salsola collina
Die Arzneimittel für die orale Verabreichung können in Form von beispielsweise Tabletten oder Kapseln, die nach an sich bekannten Verfahren mit pharmazeutisch annehmbaren Verdün­ nungsmitteln, wie Bindemitteln (zum Beispiel vorgelatinier­ ter Maisstärke, Polyvinylpyrrolidon oder Hydroxypropylme­ thylcellulose), Füllstoffen (zum Beispiel Lactose, Saccha­ rose, Mannit, Maisstärke, mikrokristalline Cellulose oder Calciumhydrogenphosphat); Schmiermitteln (zum Beispiel Stearinsäure, Polyethylenglykol, Magnesiumstearat, Talk oder Siliciumdioxid); Desintegrationsmitteln (zum Beispiel Kar­ toffelstärke, Natriumstärkeglykolat oder Natriumcarboxyme­ thylcellulose); oder Benetzungsmitteln (zum Beispiel Natri­ umlaurylsulfat), hergestellt werden, vorliegen. Die Tablet­ ten können nach an sich bekannten Verfahren überzogen wer­ den.
Flüssige Zubereitungen für die orale Verabreichung können in Form von beispielsweise wäßrigen oder öligen Lösungen, Siru­ pen, Elixieren, Emulsionen oder Suspensionen vorliegen, oder sie können als Trockenprodukt für die Konstitution mit Was­ ser oder einem anderen geeigneten Träger vor der Verwendung vorliegen. Solche flüssigen Zubereitungen können nach an sich bekannten Verfahren mit pharmazeutisch annehmbaren Zu­ satzstoffen hergestellt werden, wie Suspensionsmitteln (zum Beispiel Sorbitsirup, Cellulosederivaten, Glucose/Zucker- Sirup, Gelatine, Aluminiumstearatgel oder hydrierten ge­ nießbaren Fetten); Emulgiermitteln (zum Beispiel Lecithin, Gummi arabicum oder Sorbitan-monooleat); nichtwäßrigen Trä­ gern (zum Beispiel Mandelöl, öligen Estern, Ethylalkohol oder fraktionierten Pflanzenölen); und Konservierungsmitteln (zum Beispiel Methyl- oder Propyl-p-hydroxybenzoaten oder Sorbinsäure). Die flüssigen Zubereitungen können auch an sich bekannte Puffer, Geschmacks- bzw. Aromamittel, Farb­ stoffe und Süßstoffe, je nach Bedarf, enthalten.
In dem erfindungsgemäßen Arzneimittel wird der Gesamtextrakt der Pflanze verwendet. Es konnte jedoch gezeigt werden, daß die in Tabelle 1 aufgeführten Teilfraktionen des Extraktes jede für sich leberwirksam ist. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.
Tabelle 2
Hepatoprotektive Wirkung von Salsola collina-Extrakt (GE) und der Einzelfraktionen (s. Tabelle 1) nach intragastraler Applikation auf die CCl₄-Hepatitis bei der Ratte (Mittelwerte ± Standardabweichung von 10-12 Untersuchungen)
Die hepatoprotektive Wirkung des Gesamt-Extraktes konnte an­ hand klinisch-chemischer Laborparameter sowohl am CCl₄-Hepa­ titis-Modell der Ratte (Tabelle 3) als auch am Modell der Galaktosamin-Hepatitis, der Allyl-Alkohol-induzierten Hepa­ titis, Paracetamol-induzierten, Ethanol- und Hydrazin-indu­ zierten toxischen Hepatitis bei der Ratte demonstriert wer­ den. In allen Modellen verhinderte der Extrakt ein Sterben der Tiere bzw. erhöhte die Überlebensrate und reduzierte die Anzahl nekrotisierender Hepatocyten und die Hexenal(Hexo­ barbital)-Schlafzeit (siehe Tabelle 4).
Tabelle 3 Hepatoprotektive Wirkung von Salsola collina-Extrakt (GE) nach intragastraler Applikation auf die CCl₄-Hepatitis bei der Ratte (Mittelwerte ± Standardabweichung von 10-12 Bestimmungen) a) Leber Homogenat
b) Serum
Tabelle 4
Einfluß des Salsola collina-Extraktes auf die Anzahl nekrotisierter Hepatocyten und die Dauer der Hexobarbital-induzierten Schlafzeit in unterschiedlichen toxischen Leber-Schädigungsmodellen (Mittelwerte ± Standardabweichung)
Pilotstudien mit Salsola collina-Tee an 30 Patienten mit akuter Virushepatitis A (18 Patienten mit leichterem Ver­ lauf, 12 Patienten mit mittelschwerem Verlauf) und 20 Pati­ enten mit akuter Hepatitis B (mittelschwerer Verlauf mit ik­ terischem Prozeß) zeigten bereits am 10. Untersuchungs­ tag/Krankenhausaufenthaltstag ein rasches Verschwinden kli­ nischer Symptome (Ikterus, hepatolienales Syndrom), einen deutlichen und früheren Rückgang der Bilirubinspiegel und Transaminasen (ALT) und eine Verkürzung der Erkrankungsdauer im Vergleich zu Erfahrungswerten bei dieser Erkrankung. Diese vorläufigen Ergebnisse bestätigen die hepatoprotekti­ ven und therapeutischen Eigenschaften von Salsola collina.
Eine weitere Pilotstudie mit Salsola collina-Extrakt-Tablet­ ten (3×täglich, 1/2 Stunde vor den Hauptmahlzeiten, Behand­ lungsdauer 30 Tage) bei 30 Patienten mit Lebererkrankungen [21 Patienten mit chronisch-aktiver Hepatitis (CAH) mäßig­ gradiger Aktivität, 6 Patienten mit chronisch-persistieren­ der Hepatitis (CPH), 3 Patienten mit dekompensierter Leber­ zirrhose in aktiver Phase] zeigte ebenfalls ausgeprägte the­ rapeutische Wirksamkeit. Diese äußerte sich sowohl in der Besserung subjektiver Parameter wie Allgemeinbefinden, Schmerzsymptomatik, Abnahme des Schweregefühls im rechten Hypochondrium, Übelkeit und Verschwinden des bitteren Ge­ schmacks im Mund als auch in der Besserung klinischer Be­ funde wie verbesserte Gallenblasenfunktion (Entleerung, Kon­ zentrierungsfunktion), verbesserte hepatobiliäre Funktions­ szintigraphie mit 99mTc-HIDA, Verbesserung der hepatischen Blutzirkulation anhand rheohepatographischer Messungen und Abschwellung der Leber. Laborparameter zeigten eine Normali­ sierung oder Verbesserung der Bilirubinwerte, der alkali­ schen Phosphatase, der Transaminasen (AST, ALT), von gamma- Globulin, eine Tendenz zur Verminderung des relativen Ge­ halts an T-Helferzellen. Die antioxidative Wirkung des Salsola collina-Extraktes äußerte sich in 100% der Fälle in einer Senkung des Malondialdehyd(MDA)-Spiegels.
Diese vorläufigen, in Pilotstudien gewonnenen Ergebnisse bei akuter Virushepatitis A und B als auch bei CAH und CPH bele­ gen die in Tiermodellen gewonnenen Erkenntnisse hinsichtlich der prophylaktischen und therapeutischen Leberwirksamkeit von Salsola collina-Tee und -Extrakt.
Antiallergische Eigenschaften von Salsola collina konnten im Tierversuch (Meerschweinchen) am Überempfindlichkeitstyp der Sofortreaktion (IgE-vermittelt) demonstriert werden. Dazu wurden die Meerschweinchen in 3 Gruppen aufgeteilt: 1 Kon­ trollgruppe, 2 Versuchsgruppen. Während die Kontrollgruppe 6mal in einem Zeitabstand von 2 Tagen subkutan 0,1 ml Pfer­ deserum zur Sensibilisierung verabreicht bekam, wurde den beiden Versuchsgruppen gleichzeitig mit dem Serum subkutan 200 mg (therapeutische Dosis) bzw. 2.000 mg Salsola collina- Extrakt pro kg Körpergewicht injiziert. Nach 14 Tagen wurde allen Tiergruppen intravenös die Überempfindlichkeitsreak­ tion-auslösende Pferdeserum-Dosis verabreicht. Die Reaktion wurde nach einem 4-Punkte-System beurteilt:
+ - kurzfristiges Kratzen an der Nase, gesträubtes Fell, Ab­ nahme der Körpertemperatur um mindestens 1°C;
++ - deutlich ausgeprägtes häufiges Kratzen, vereinzeltes Niesen, Abfall der Körpertemperatur;
+++ - Krampfhusten, Seitenlage des Tieres, Kot- und Urinab­ gang;
++++ - Atemwegsspasmen, konvulsive Sprünge, Krämpfe. Die Tiere verenden in der Regel nach 5 Minuten.
Sowohl 200 mg als auch die 10fach höhere Dosis (2.000 mg) von Salsola collina-Extrakt pro kg Körpergewicht verhindern weitestgehend die Überempfindlichkeitsreaktion vom Soforttyp bzw. schwächen diese sehr stark ab. Die als therapeutisch anzusehende Dosis von 200 mg/kg KG zeigt hierbei bereits volle Wirksamkeit und kann durch eine höhere Dosierung nicht mehr gesteigert werden.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 5 dargestellt.
Tabelle 5
Einfluß von Salsola collina-Extrakt auf die durch i.v.-Applikation von Pferdeserum ausgelöste Überempfindlichkeitsreaktion vom Soforttyp bei Meerschweinchen. Sowohl 200 als auch 2,000 mg Extrakt/kg KG schwächen insgesamt die Überempfindlichkeitsreaktion ab
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1 Extraktion und Isolierung
80 kg des zerkleinerten oberirdischen Teils der im Nowosi­ birsk-Gebiet gesammelten Pflanze wurden fünfmal einer Ex­ traktion mit 25%igem Ethylalkohol unterzogen.
  • a) Die Hälfte des erhaltenen Extraktes wurde im Vakuum auf ca. 50% eingedickt. Der erhaltene Extrakt wurde direkt als Sirup verwendet. Für die Verabreichung kann er mit einer ge­ eigneten Menge an kaltem oder warmem Wasser verdünnt werden und als Getränk verabreicht werden, gegebenenfalls unter Zu­ satz eines Süßstoffes wie Zucker.
  • b) Die andere Hälfte des oben erhaltenen Extraktes wurde zur Trockene eingedampft. Das erhaltene hochviskose Material wurde im Vakuum getrocknet und pulverisiert. Das Pulver wurde in an sich bekannter Weise zu Tabletten verarbeitet oder in Kapseln abgefüllt.
Beispiel 2
Tabletten für die orale Verabreichung (zu 100 mg)
Salsola Trockenextrakt, standardisiert|100 mg
Lactose 100 mg
Mikrokristalline Cellulose 147 mg
Magnesiumstearat 3 mg
350 mg
Der Trockenextrakt wird mit der Lactose und der mikrokri­ stallinen Cellulose gut vermischt, dann wird das Magnesium­ stearat zugegeben, und es wird nochmals gut vermischt. Das fertige Pulver wird in an sich bekannter Weise zu Tabletten à 350 mg verpreßt.
Beispiel 3
Kapseln (zu 250 mg)
Salsola Trockenextrakt, standardisiert|250 mg
Maisstärke 82 mg
Aerosil 15 mg
Magnesiumstearat 3 mg
350 mg
Der Trockenextrakt, die Maisstärke und das Aerosil werden gut vermischt. Dann wird das Magnesiumstearat zugegeben, und es wird nochmals vermischt. Die fertige Mischung wird in Hartgelatine-Kapseln Größe 0 abgefüllt.
Beispiel 4
Überzogene Tabletten (zu 150 mg)
Salsola Trockenextrakt, standardisiert|150 mg
Lactose 150 mg
Mikrokristalline Cellulose 145 mg
Magnesiumstearat 5 mg
450 mg
Der Trockenextrakt, die Lactose und die mikrokristalline Cellulose werden gut vermischt. Dann wird das Magnesium­ stearat zugegeben, und es wird nochmals gut vermischt. Das Gemisch wird granuliert und zu Kernen à 450 mg verpreßt.
10 mg Ethylcellulose werden in Isopropanol gelöst. Mit der Lösung werden die Kerne überzogen und getrocknet.
Beispiel 5
Granulat (300 mg)
Salsola Trockenextrakt, standardisiert|300 mg
Lactose 300 mg
Mikrokristalline Cellulose 250 mg
Saccharose 500 mg
Der Trockenextrakt, die Lactose und die mikrokristalline Cellulose sowie 400 mg Saccharose werden gut vermischt. 100 mg Saccharose werden in 100 mg Wasser gelöst. Mit dieser Lösung wird das Pulver befeuchtet, geknetet und gesiebt (Siebgröße 1,0 mm). Nach Trocknen auf eine Restfeuchte ( 5% wird nochmals gesiebt (Siebgröße 0,75 mm). Das Granulat wird in Sacchets 1,35 g abgefüllt, so daß 300 mg Trockenextrakt pro Dosis vorhanden sind.
Beispiel 6
Lösung (zu 200 mg/5 ml)
Salsola Trockenextrakt, standardisiert|200 mg
Citronensäure 20 mg
Saccharose 500 mg
Destilliertes Wasser 5 ml
Der Trockenextrakt, die Citronensäure und die Saccharose werden in dem destillierten Wasser gelöst und filtriert.
Beispiel 7 Sprühtee
5 g Salsola Droge werden in 20 g Ethanol/Wasser-Gemisch 1 : 5 extrahiert. Im erhaltenen Extrakt (500 mg Extraktstoffe) werden 1 g Maltodextrose gelöst.
Die Lösung wird in einem Sprühtrockner versprüht. 1,5 g Sprühprodukt enthalten 500 mg Salsola-Extrakt.
Beispiel 8 Tee
Die getrocknete Pflanze wird geschnitten. Die geschnittenen Pflanzenteile können in Teebeutel à 2,5 g (250 mg Salsola- Extrakt) abgefüllt werden. Auf übliche Weise wird ein Tee­ aufguß hergestellt.

Claims (12)

1. Arzneimittel, dadurch gekennzeich­ net, daß es Pflanzenteile der Pflanze Salsola collina Ball (Hügelsalzkraut) oder einen Extrakt aus solchen Pflan­ zenteilen und gegebenenfalls übliche Zusatzstoffe enthält.
2. Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß es oberirdische Pflanzen­ teile oder einen Extrakt daraus enthält.
3. Arzneimittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß es in Form von Tabletten, Dragees, Kapseln, Granulat, Lösungen, Emulsionen oder Tee vorliegt.
4. Verwendung von Pflanzenteilen der Pflanze Salsola collina Pall (Hügelsalzkraut) oder eines Extraktes davon für die Prophylaxe und/oder Therapie von Lebererkrankungen unterschiedlicher Genese oder Allergien oder als Leber­ schutzmittel.
5. Verwendung nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß oberirdische Pflanzenteile oder der Extrakt aus oberirdischen Pflanzenteilen verwendet wird.
6. Verwendung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Verwendung bei toxisch bedingter Hepatitis, akuter und chronischer Vines-Hepatitis, chronisch aktiver Hepatitis, chronisch persistierender Hepa­ titis, Leberzirrhose und allergisch bedingten Erkrankungen erfolgt.
7. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verwen­ dung oral erfolgt.
8. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verwen­ dung in Form von Tabletten, Dragees, Granulat, Kapseln, Lö­ sungen, Emulsionen oder als Tee erfolgt.
9. Verwendung von Pflanzenteilen der Pflanze Salsola collina Pall (Hügelsalzkraut) oder eines Extraktes davon zur Herstellung eines Arzneimittels für die Prophylaxe und/oder Therapie von Lebererkrankungen unterschiedlicher Genese, Al­ lergien oder für den Leberschutz.
10. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß ein Arzneimittel für die Prophylaxe und/oder Therapie von toxisch bedingter Hepatitis, akuter und chronischer Vines-Hepatitis, chronisch aktiver Hepa­ titis, chronisch persistierender Hepatitis, Leberzirrhose und allergisch bedingten Erkrankungen hergestellt wird.
11. Verwendung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, da­ durch gekennzeichnet, daß die Verwendung zur Herstellung eines Arzneimittels für die orale Verabrei­ chung erfolgt.
12. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver­ wendung zur Herstellung eines Arzneimittels in Form von Ta­ bletten, Dragees, Granulat, Kapseln, Lösungen, Emulsionen oder Tees erfolgt.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EA011072B1 (ru) * 2005-11-14 2008-12-30 Сергазы Мынжасарович Адекенов Способ получения цитопротекторного средства
ES2315076A1 (es) * 2006-02-09 2009-03-16 Asac Compañia Biotecnologia E Investigacion Sa Hospedador transformado para la produccion de alergenos.

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