Tiergesundheit

Lumpy-Skin-Krankheit (Lumpy Skin Disease, LSD)

Die anzeigepflichtige Viruserkrankung LSD bei Rindern ist für Menschen ungefährlich. Kranke Rinder zeigen Fieber und typische knotige Hautveränderungen (Noduli), vor allem an Kopf, Hals, Rücken und Euter. Die Erkrankung ist auch aufgrund der damit verbundenen erheblichen Leistungseinbußen und einzelner Todesfälle bei Rindern von Bedeutung. Eine entscheidende Rolle bei der Übertragung und Verbreitung der Tierkrankheit spielen blutsaugende Insektenvektoren.

Im Juni 2025 gab es die ersten LSD-Fälle in Italien und Frankreich (nahe der Grenze zur Schweiz). Daher plant die Schweiz im Kanton Genf eine Notimpfung der Rinder. In Deutschland wurde der Erreger bisher noch nicht nachgewiesen. LSD-Verdachtsfälle sind dringend abzuklären und unverzüglich dem zuständigen Veterinäramt zu melden! Die Lage wird fortlaufend beobachtet, um bei Bedarf umgehend reagieren zu können.

Weitere Informationen des LGL unter:

Tierhaltungskennzeichnungsgesetz

Frist verschoben, Meldepflicht bleibt! Am 26. Juni 2025 hat der Bundestag eine erste Änderung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes beschlossen. Der Beginn der Kennzeichnungspflicht der Haltungsform von Schweinefleisch im Einzelhandel und in Metzgereien wurde auf den 1. März 2026 verschoben. Achtung: An der grundsätzlichen Struktur des Gesetzes wurde nichts verändert, so bleibt insbesondere die Pflicht tierhaltender Betriebe zur Mitteilung der Haltungsform bestehen. Die Haltungsform war bereits bis zum 1. August 2024 mitzuteilen und sollte daher, sofern noch nicht erfolgt, zeitnah nachgeholt werden. Tierhaltende Betriebe benötigen somit weiterhin eine Kennnummer. Ihre Zuteilung erfolgt durch das LGL und ist für den Antragsteller kostenfrei. Für die Haltungsform „Stall“ kann die Kennnummer unkompliziert und ohne zusätzliche Nachweise beantragt werden. Weitere Informationen unter:

Tierhaltungskennzeichnungsgesetz

Tiermedizinstudium - auch ohne NC

Erstmals werden in Bayern im Rahmen der Landtierarztquote Tiermedizinstudienplätze an Studienbewerberinnen und -bewerber vergeben, die Interesse an der nutztierärztlichen Tätigkeit im ländlichen Raum haben. Das Tiermedizinstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) ist dabei ohne Numerus Clausus (NC) möglich! Auswahlkriterien sind beispielsweise ein Studieneignungstest, eine Ausbildung in einem Beruf mit Bezug zur Nutztierhaltung oder -medizin, sowie Berufserfahrung und Praktika. Nach dem Abschluss des Studiums ist man in einem unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Gebiet in Bayern tätig. Bewerbungen für das Wintersemester 2025/26 sind in der Zeit vom 01.02. bis 28.02.2025 online möglich.

Schwerwiegende neurologische Symptome bei Hunden

Seit August 2024 wird bei Hunden deutschlandweit eine Häufung von akut auftretenden und teilweise schwerwiegenden neurologischen Symptomen wie extreme Aufregung, Panikattacken oder epileptische Anfälle beobachtet. Auch andere europäische Länder wie Finnland oder die Schweiz berichten von solchen Fällen. Nach derzeitigem Kenntnisstand besteht in den Fällen die Gemeinsamkeit, dass die betroffenen Tiere zuvor Rinderhautknochen erhalten hatten. Bisherige Untersuchungen entsprechender Proben ergaben jedoch keine Auffälligkeiten.
Die Überwachungsbehörden der Bundesländer, Untersuchungslabore und Hochschulen arbeiten daher gemeinsam mit Hochdruck daran, um die Ursache zu ermitteln. Die Tierärztliche Hochschule Hannover hat zur Klärung der Auslöser und Risikofaktoren zudem eine Online-Umfrage zu Fütterung und Verhalten für eine wissenschaftlichen Untersuchung gestartet und bittet um Beteiligung der Hundebesitzerinnen und -besitzer.

Weiterführende Informationen:

Bornavirus bei Wildtieren nachgewiesen

Das Bornavirus (BoDV-1) wurde im Rahmen aktueller Forschung bei mehreren erkrankten Igeln und einem Biber aus Bayern nachgewiesen. Zuvor waren die Tiere nach kurzer Erkrankungsdauer verendet oder mussten eingeschläfert werden. Eine Übertragung von BoDV-1 auf den Menschen kann nach aktuellem Kenntnisstand nur durch den Kontakt zur Feldspitzmaus und deren Ausscheidungen erfolgen, eine Übertragung über andere Säugetiere oder von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt. Jährlich kommen nur sehr wenige Infektionen beim Menschen vor, die Erkrankung ist jedoch lebensbedrohlich. Das LGL wird weiter untersuchen, ob neben der Feldspitzmaus auch andere Tierarten wie zum Beispiel Igel und Biber als mögliche Infektionsquelle für BoDV-1 in Frage kommen können.

Blauzungenkrankheit erreicht Bayern

Der Erreger der Blauzungenkrankheit (Bluetongue-Virus, BTV) wurde am 14.08.2024 bei Schafen aus einem Betrieb im Landkreis Aschaffenburg amtlich festgestellt. Es handelt sich um den aktuell in Deutschland zirkulierenden Serotyp 3 (BTV-3). Bayern hat damit den Status „frei von einer Infektion mit BTV“ verloren.

BTV-typische klinische Symptome zeigen vor allem kleine Wiederkäuer, aber auch Rinder können klinisch erkranken. Die Übertragung erfolgt über kleine, blutsaugende Mücken (Gnitzen). Eine freiwillige Impfung bietet den einzigen sicheren Schutz der Tiere vor einem schweren Verlauf. Für den Menschen ist das Virus ungefährlich.

Weitere Informationen finden Sie unter:

Neuauflage: Rahmenplan 4.0 Afrikanische Schweinepest ASP

Informationen für die zuständigen Kolleginnen und Kollegen der bayerischen Behörden vor Ort zur Umsetzung von Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen: Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen sind Staatsaufgaben auf allen Verwaltungsebenen. Zur Unterstützung der örtlichen Behörden wurde der bayerische „Rahmenplan Afrikanische Schweinepest“ entwickelt. Er bündelt alle notwendigen Informationen und stellt rechtliche und technische Werkzeuge zur Verfügung. Dies gewährleistet ein koordiniertes, schnelles und zielgerichtetes Vorgehen sowie eine enge Zusammenarbeit zwischen Behörden, Tierärzten, Landwirtschaft, Fleischwirtschaft, Jägern und Verbänden in Bayern.
Zum Rahmenplan 4.0 Afrikanische Schweinepest ASP

Weitere Informationen:

Afrikanische Schweinepest (ASP) Ausbruch in Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg

Seit Juni 2024 tritt die ASP erstmals bei Wildschweinen in Hessen auf. Seitdem wurde das Virus auch in benachbarten Landkreisen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg bei Schwarzwild festgestellt. Daneben waren in Hessen mehrere Hausschweinebestände betroffen. Die ASP ist für den Menschen ungefährlich, verläuft aber für Haus- und Wildschweine in der Regel tödlich.

In Bayern wurden verstärkte Maßnahmen ergriffen, um eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern. In den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg gilt eine Untersuchungspflicht auf ASP für alle verendeten oder notgetöteten gehaltenen Schweine. In den an Hessen angrenzenden bayerischen Landkreisen wurde die Untersuchung aller erlegten Wildschweine, die unschädliche Beseitigung von Aufbrüchen und die Meldepflicht für Fallwild in den betroffenen Regionen angeordnet. Die Verwertung von Wildschweinfleisch aus diesen Gebieten in der Lebensmittelkette ist nur nach negativer Untersuchung auf ASP möglich. Darüber hinaus soll die Aufwandsentschädigung für die Erlegung von Schwarzwild in den betroffenen Gebieten für das laufende Jagdjahr auf 100 € erhöht werden, was der Regelung in den grenznahen bayerischen Gebieten zu Sachsen entspricht.

Weitere Informationen und notwendige Formulare finden Sie unter:

ASP-Hotline des LGL: 09131 6808 5700
(Mo – Do: 08:30 – 12:00 Uhr und 13:00 – 15:30 Uhr; Fr: 08.30 – 12.00 Uhr)

Informationen zu aktuellen Tierkrankheiten

Maul- und Klauenseuche

Aviäre Influenza

Afrikanische Schweinepest

Aufgaben des LGL

Die Aufgaben des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf dem Gebiet der Tiergesundheit umfassen die Diagnostik von Tierkrankheiten, deren Prävention und Bekämpfung, den Tierschutz sowie die Überwachung des Verkehrs mit Tierarzneimitteln. Der diagnostische Bereich deckt neben der pathologischen Untersuchung mit dem Schwerpunkt auf landwirtschaftlichen Nutztieren ein breites Spektrum an Virusinfektionen, bakteriellen Erkrankungen und Pilzerkrankungen sowie Parasitosen ab. Daneben erreichen das LGL Aufträge aus dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutzt (StMUV) sowie Anfragen und Bitten um Unterstützung von den Regierungen und Veterinärämtern. Die Überwachung des Tierarzneimittelverkehrs bei Lebensmittel liefernden Tieren steht insbesondere aufgrund der möglichen Auswirkungen auf die Qualität der Lebensmittel und damit auf die Verbrauchergesundheit im öffentlichen Interesse.

Auf dem Gebiet des Tierschutzes ist das Fachwissen des LGL bei der Beurteilung von Tierhaltungen und im Zusammenhang mit weiteren tierschutzrechtlichen Fragestellungen wie dem Tiertransport, dem Handel mit Tieren und der Tiertötung gefragt.

Die Prävention von Tierseuchen wird vorrangig unterstützt. Im Tierseuchen-Verdachtsfall und bei Ausbrüchen ist die schnelle und sichere Diagnostik essenziell für eine gezielte Bekämpfung. Die Aktivitäten des LGL sollen die durch Tierseuchen bedingten wirtschaftlichen Schäden möglichst gering halten.

Des Weiteren hat das LGL eine wichtige Funktion in der amtlichen Futtermittelüberwachung, unter anderem durch die behördlich angeordnete Untersuchung von Futtermittelproben und die Erstellung von Gutachten für das StMUV und die Regierung von Oberbayern.

Tierarzneimittelrecht

Häufig gestellte Fragen (FAQs) zum neuen Tierarzneimittelrecht

Diagnostischer Service

Probenannahmezeiten der Veterinärmedizin/-pathologie:

Erlangen:
Eggenreuther Weg 43
Mo bis Do 7.00 bis 15.00
Fr 7.00 bis 12.00; Sa 9.00 bis 11.30

Oberschleißheim:
Veterinärstraße 2 (Einfahrt Sankt-Hubertus-Straße)

Mo bis Do 8.00 bis 16.30 Uhr
Freitag 8.00 bis 14.30 Uhr; Samstag 9.00 bis 12.00 Uhr

Downloads

Untersuchungsanträge und Merkblätter Tiergesundheit