-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Steuervorrichtung und ein System zum Aktualisieren der Software einer Vielzahl von kommunikationsfähigen Niederspannungselementen.
-
In der Niederspannungstechnik gibt es eine Vielfalt von Schutzschaltern, die unterschiedliche Schutzfunktionen erfüllen. Gebräuchliche Beispiele sind dabei Fehlerstromschutzschalter (auch bezeichnet als RCD bzw. residual current breaker), Leitungsschutzschalter (auch bezeichnet als MCB bzw. miniature circuit breaker) und Brandschutzschalter (auch bezeichnet als AFDD bzw. arc fault detection device). Verschiedene Funktionen können dabei auch in einem Schalter realisiert sein, vgl.
DE 10 2010 021 068 A1 (AFDD + MCB),
DE 10 2016 223 264 A1 (AFDD + RCD) und
DE 10 2016 218 960 A1 (AFDD + RCBO, wobei ein RCBO (Residual current operated Circuit-Breaker with Overcurrent protection) die Funktionen eines RCDs und eines MCBs vereint). Neuste Entwicklungen zielen in Richtung von Schutzschaltern auf Basis von Halbleiterschaltern. Diese sind unter den Begriff SSCB (solid state circuit breaker) subsumiert und können im Prinzip durch die aufgespielte Software wahlweise Schutzschalterfunktionen realisieren.
-
Meist kommt dabei eine Vielzahl von Schutzschaltern zusammen zum Einsatz. Die Schalter sind dabei häufig zusammen in einem Schaltschrank angeordnet. Für die Anordnung werden üblicherweise Tragschienen bzw. Hutschienen verwendet, auf welche die Schalter aufgesetzt und mittels eines Klemmmechanismus verrastet werden.
-
In den letzten Jahren werden Schutzschalter mehr und mehr mit Schnittstellen für die drahtlose Kommunikation ausgerüstet. In 1 ist gezeigt, wie mehrere Niederspannungselemente (z.B. Niederspannungsschutzvorrichtungen bzw. Circuit Breaker) ED1, ED1, ED3 ... EDn drahtlos mit einem Datensammler bzw. Datenkonzentrator ZC verbunden sind. Die Kommunikation läuft dabei über das Zigbee-Protokoll. Über den Datensammler ZC können dann unmittelbar oder mittelbar Daten für Applikationen in die Cloud gesendet werden. Auch kann durch den Datenkonzentrator ZC die Bereitstellung von Daten in der Cloud flexibel z.B. bzgl. Einstellungen, Datenanpassungen und Sendeoptionen gestaltet werden.
-
Dabei können manche der Niederspannungselemente ED1, ED2, ED3 .. EDn auch nicht selbst kommunikationsfähig sein. Diese wird dann über die mechanische Kopplung mit einem Kommunikationsmodul realisiert. Ein derartiges Modul ist z.B. in der
DE 202021000293 U1 beschrieben.
-
Wenn im Folgenden von einer kommunikationsfähigen Niederspannungselemente die Rede ist, wird unter den Begriff „kommunikationsfähigen Niederspannungselemente“ auch eine Kombination aus einer nicht selbstständig kommunikationsfähigen Niederspannungselemente (insb. Niederspannungsschalter wie RCD oder MCB ohne drahtlose Kommunikationsschnittstelle) mit einem derartigen Kommunikationsmoduls subsumiert.
-
Die Erfindung hat zur Aufgabe, die Softwareaktualisierung einer Vielzahl von Niederspannungselementen zu verbessern.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren nach Anspruch 1, eine Steuervorrichtung nach Anspruch 9 oder ein System nach Anspruch 10.
-
Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstands sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Es wird ein Verfahren zum Aktualisieren der Software (z.B. Firmware) einer Vielzahl von kommunikationsfähigen Niederspannungselementen (insb. Schutzschalter, kommunikationsfähige Sicherungen (Smart Fuse) und Messgeräte) vorgeschlagen.
-
Dabei werden die Niederspannungselementen in Gruppen angeordnet und diese die Gruppen von Niederspannungselementen nacheinander aktualisiert. Die Niederspannungselementen einer Gruppe werden dagegen nicht nacheinander, sondern im Wesentlichen gleichzeitig aktualisiert. Mit „im Wesentlichen gleichzeitig“ ist ausgedrückt, dass die Aktualisierung der einzelnen Niederspannungselementen für eine möglichst schnelle Aktualisierung parallel durchgeführt wird. Aus technischen Gründen kann dabei die Aktualisierung für die einzelnen Niederspannungselementen evtl. nicht in vollem Umfang gleichzeitig sein. Dabei können einzelne Schritte des Aktualisierungsprozesses auch nacheinander erfolgen, z.B. im Hinblick auf ein ressourcenoptimiertes Herunterladen von Software durch mehrere Niederspannungselemente von einem einzigen Datenkonzentrator. Aber im Gesamten dominiert der zeitliche Überlapp der Aktualisierung der einzelnen Niederspannungselemente, so dass diese Aktualisierung der Niederspannungselemente einer Gruppe durch die Begriffe „parallel“ oder „im Wesentlichen gleichzeitig“ beschreiben wird. Mit dem Begriff „Aktualisierung“ sind Situationen gemeint, bei denen gleichartige Software an eine Mehrzahl von Endgeräten übertragen werden soll. Dabei kann es sich auch um neue Software-Pakete handeln (z.B. Übertragung von Lizenz-Dateien). Wenn die Aktualisierung im engeren Sinne von einer neuen Version bereits auf dem Endgerät vorhandener Software gemeint ist, wird der Begriff „Update“ verwendet.
-
Eine Gruppe von Niederspannungselementen kann im Ausnahmefall auch nur ein Element umfassen. Denn das Verfahren ist schon anwendbar, wenn zumindest eine Gruppe mit mehr als einem Element vorhanden ist. Dies kann nach der Anordnung der Niederspannungselemente in Gruppen abgeprüft werden. Wenn dann keine Gruppen mit mehreren Elementen vorliegen, kann auf eine konsekutive Aktualisierung der einzelnen Niederspannungselemente übergegangen werden.
-
Mit dem Begriff „Vielzahl“ ist „drei oder mehr“ gemeint. Diese Definition ist auch aus der technischen Lehre her logisch, weil ab drei Niederspannungselementen das Verfahren ablaufen kann (zwei Gruppen von Niederspannungselementen, eine Gruppe mit zwei Elementen und eine mit einem Element).
-
Gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens kommuniziert eine Steuervorrichtung (kann auch ein System aus Steuervorrichtungen sein) für die Steuerung von zumindest Teilen des Ablaufs der Aktualisierung mit den Niederspannungselementen (z.B. mittels eines Funkprotokoll wie Bluetooth, Zigbee, Thread ...). Die Niederspannungselemente zumindest einer ersten Gruppe senden dann eine Statusinformation an die Steuervorrichtung, wenn die Aktualisierung erfolgreich durchgeführt wurde, und die Aktualisierung einer zweiten Gruppe von Niederspannungselementen wird gestartet, wenn von allen Niederspannungselementen der ersten Gruppe eine Statusinformation an die Steuervorrichtung gesendet wurde, die die erfolgreiche Durchführung der Aktualisierung signalisiert. Vorzugsweise senden die Niederspannungselemente aller Gruppen Statusinformationen an die Steuervorrichtung und bei allen Gruppen erfolgt eine Aktualisierung erst dann, wenn die Niederspannungselemente der in der Reihenfolge der Bearbeitung vorausgehenden Gruppe alle eine Statusinformation gesendet haben, die die erfolgreiche Durchführung der Aktualisierung signalisiert. Bei der Steuervorrichtung kann es sich u.U. auch um ein System mit mehreren physikalischen Vorrichtungen handeln, die dann vorzugsweise wieder miteinander kommunizieren. Ein solche Konstellation ist denkbar, wenn die Gruppen sehr groß werden (z.B. Aktualisierung aller Schalter eines großen Gebäudes oder einer Fabrik). Gemäß einer Weiterbildung senden die Niederspannungselemente der ersten Gruppe auch eine Statusinformation an die Steuervorrichtung, wenn die Aktualisierung nicht erfolgreich durchgeführt werden konnte. Dadurch kann verhindert werden, dass erfolglos auf eine Nachricht über den Abschluss der Aktualisierung eines Niederspannungselements gewartet wird. In einem solchen Fall ist denkbar, dass die erfolglose Aktualisierung neu versucht wird und bei Erfolg anschließend die nächste Gruppe gestartet wird. Ebenso ist es möglich, dass als Ausnahme die Wiederholung der Aktualisierung parallel mit der Aktualisierung der nächsten Gruppe durchgeführt wird. Evtl. wird dann die Aktualisierung der zweiten Gruppe schon gestartet, wenn Statusmeldungen von allen zu aktualisierenden Niederspannungselementen der ersten Gruppe empfangen wurden, unabhängig davon, ob diese Meldungen Erfolg oder Abbruch der Aktualisierungen signalisieren. Dies kann weiter verfeinert werden, indem eine vorgegebene Anzahl bzw. ein vorgegebener Prozentsatz bzw. Anteil von Aktualisierungen erfolgreich sein mussten, damit die Aktualisierung der zweiten Gruppe gestartet wird. Wenn z.B. dieses Kriterium nicht erfüllt ist, wird dann zunächst eine erneute Aktualisierung der Niederspannungselemente der ersten Gruppe versucht, für die die Aktualisierung im ersten Anlauf nicht bis zum Ende korrekt durchgeführt wurde.
-
Gemäß einer Weiterbildung der im vorigen Absatz beschriebenen Ausgestaltungen generieren die Niederspannungselemente bei Abbruch einer Aktualisierung eine Fehlerinformation, durch die der Vorgang bestimmt werden kann, bei dem die Aktualisierung abgebrochen wurde. Diese Fehlerinformation oder eine daraus abgeleitete Information (z.B. ein den erfolgreichen Teil der Aktualisierung charakterisierender Prozentsatz) wird dann zusammen mit der Statusinformation zur nicht erfolgreichen Aktualisierung an die Steuervorrichtung gesendet.
-
Eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Aktualisierung durch eine Applikation eines Endgerätes (Desktop, Laptop, Handy etc.) gestartet wird. Für den Start der Aktualisierung wird dann durch die Applikation eine Nachricht bzw. ein Kommando an die Steuervorrichtung gesendet. Gemäß einer Weiterbildung wird dann aus den Statusinformationen der Niederspannungselemente einer Gruppe eine Gruppenstatusinformation erzeugt und diese von der Steuervorrichtung an die Applikation übermittelt. Vorzugsweise erhält die Applikation auf diese Weise konsekutiv Gruppenstatusinformationen für alle Gruppen. Es ist möglich, im Zuge der Übermittlung des Gruppenstatus auch den Status der einzelnen Endgeräte zu kommunizieren. Vorzugsweise verfügt die Applikation aber über die Gruppenaufteilung (die von der Applikation stammt oder von der Steuervorrichtung an sie übermittelt wurde) und kann anhand erfolgreicher Gruppen-Aktualisierungen dadurch die einzelnen aktualisierten Endgeräte ermitteln und optional anzeigen.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Anordnung der Niederspannungselementen in Gruppen z.B. nach Maßgabe des Niederspannungselemententyps (z.B. RCD, MCB, AFDD, Smart Fuse, Messgerät etc.) oder nach Maßgabe der Gleichheit von Software der Niederspannungselemente vorgenommen wird (Niederspannungselemente mit identischer Software werden einer Gruppe zugeordnet - in diesem Fall ist es denkbar, dass die Steuervorrichtung von Niederspannungselementen eine Identifikationsinformation zur Software abfragt (evtl. incl. der Software-Version, wenn diese nicht schon vorliegt). Es kann sein, dass einer Gruppe auch nicht alle Niederspannungselemente zugeordnet werden, die das Kriterium zur Einordnung in diese Gruppe erfüllen. Das kann z.B. dann der Fall sein, wenn sehr viele Niederspannungselemente eines Typs vorliegen und aus Effizienzgründen diese in zwei oder mehrere Gruppen zur Aktualisierung aufgeteilt werden, d.h. nur Untermengen von Niederspannungselementen eines Typs werden dann gleichzeitig aktualisiert.
-
Die Erfindung betrifft auch eine Steuervorrichtung für die Steuerung von zumindest Teilen des Ablaufs einer Aktualisierung der Software (z.B. Firmware) einer Vielzahl von kommunikationsfähigen Niederspannungskomponenten. Diese Steuervorrichtung ist dann dafür ausgestaltet, die Niederspannungselemente in Gruppen anzuordnen, eine konsekutive Aktualisierung der Gruppen von Niederspannungselementen zu unterstützen und für eine im Wesentlichen gleichzeitige Aktualisierung der Niederspannungselemente mit diesen im Wesentlichen gleichzeitig zu kommunizieren. Bei der Steuervorrichtung kann es sich u.U. auch um ein System mit mehreren physikalischen Vorrichtungen handeln, die dann vorzugsweise wieder miteinander kommunizieren. Die Steuervorrichtung kann Teil eines Systems sein, welches eine Vielzahl von kommunikationsfähigen Niederspannungselementen bzw. -komponenten mit aktualisierbarer Software und evtl. auch ein Endgerät mit einer Applikation, welche dafür ausgestaltet ist, eine Aktualisierung der Software der Vielzahl von kommunikationsfähigen Niederspannungselementen zu starten, umfasst. Die Anordnung der Niederspannungselemente in Gruppen kann z.B. durch die Steuervorrichtung oder durch die Applikation erfolgen. In ersteren Fall kann eine Logik bzw. können Regeln für die Anordnung von der Applikation an die Steuervorrichtung übermittelt werden, im zweiteren Fall kann die Anordnung von der Applikation an die Steuervorrichtung kommuniziert werden.
-
Im Folgenden wird die Erfindung im Rahmen eines Ausführungsbeispiels anhand von Figuren näher beschrieben. Es zeigen:
- 1: einen Datensammler und Niederspannungsschutzvorrichtungen, die drahtlos miteinander verbunden sind,
- 2: ein Ablaufdiagramm für eine erfindungsgemäße Aktualisierung von Niederspannungselementen,
- 3: einen detaillierteren Ausschnitt eines Ablaufs einer Aktualisierung gem. 2, und
- 4: ein Flussdiagramm für die Bestimmung einer Statusmeldung einer Aktualisierung eines Niederspannungselements ggf. zusammen mit einer Information, bei welchem Bearbeitungsschritt abgebrochen wurde.
-
In 1 ist gezeigt, wie mehrere Niederspannungselemente (z.B. Niederspannungsschutzvorrichtungen bzw. Breaker) ED1, ED2, ED3 und EDnn drahtlos mit einem Datensammler bzw. Datenkonzentrator ZC (ZC steht für Zigbee-Koordinator) verbunden sind. Die Kommunikation läuft dabei über das Zigbee-Protokoll. Über den Datensammler ZC können dann unmittelbar oder mittelbar Daten für Applikationen in die Cloud gesendet werden. Durch den Datenkonzentrator ZC kann die Bereitstellung von Daten in der Cloud flexibel z.B. bzgl. Einstellungen, Datenanpassungen und Sendeoptionen gestaltet werden. In der anderen Richtung können durch den Datenkonzentrator ZC bei den Niederspannungselementen ED1, ED2, ED3 und EDn Einstellungen geändert, Software aktualisiert und Tests initiiert werden. Dieser Datenkonzentrator ZC übernimmt im Zuge des erfindungsgemäßen Vorgehens Steuerfunktionen und entspricht damit einer wie oben bei Ausgestaltungen der Erfindungsgegenstands zum Einsatz kommenden Steuervorrichtung.
-
Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Vorgehen für eine Konstellation entsprechend 1, d.h. eine Vielzahl von Niederspannungselementen, die über einen Datenkonzentrator ZC kommunizieren, beschrieben. Die Kommunikation über den Datenkonzentrator ZC ist dabei eine optionale Ausgestaltung. Im konkreten Ausführungsbeispiel dient der Datenkonzentrator ZC auch zur Protokollanpassung. Es ist also ebenso vorstellbar, dass die Erfindung für eine Vielzahl von ohne Datenkonzentrator ZC kommunizierenden Niederspannungselementen zum Einsatz kommt. Die Niederspannungselemente ED1, ED2, ED3 ... EDn aus 1 bilden typischerweise einen Verbund bzw. ein System, z.B. indem sie in ihrer Gesamtheit die Stromverteilung und die Stromschutzfunktionen in einem definierten Bereich verantworten. Unten wird in Bezug auf die Gesamtheit dieser Niederspannungselemente auch von einem „System“ oder „Systemverbund“ gesprochen.
-
In 2 ist ein Ablaufdiagramm gezeigt, bei dem eine App über einen Datenkonzentrator ZC bei als Zigbee-Endgeräte (im Folgenden als „Endgeräte“ abgekürzt - im Zigbee-Protokoll wird diese Rolle häufig mit dem Kürzel ED (End Device) bezeichnet) konfigurierten Niederspannungselementen EN eine Software-Update (im Folgenden wird der Begriff „Update“ unter den Begriff „Aktualisierung“ subsumiert) vornimmt. Bei der App handelt es sich z.B. um die Powerconfig PC Windows Anwendung der Firma Siemens und bei dem Datenkonzentrator um das unter der Bezeichnung „Powercenter 1000“ kommerzialisierte Produkt der Firma Siemens.
-
Per App kann ein Aktualisierungspaket für das System von einem Support-Portal des Herstellers der Endgeräte ED heruntergeladen und gestartet werden. Das Aktualisierungspaket enthält signierte Firmware-Images aller Endgeräte im Systemverbund und stellt damit Kompatibilität im Zusammenspiel der Endgeräte sicher. Die App erkennt die mit einem Zigbee-Koordinator (in 2 ist dies der Datenkollektor ZC) verbundenen Geräte anhand ihrer MLFBs (maschinenlesbare Fabrikat-Bezeichnung). Gleiche Gerätearten, z.B. AFDDs, werden in Aktualisierungsgruppen bzw. Update-Gruppen aufgeteilt. Die Logik für die Aufteilung ist in der in der App hinterlegt. Die App aktualisiert während dem System-Update zuerst den Zigbee-Koordinator ZC in zwei Schritten über jeweils einen Dateitransfer über Modbus TCP für die Programme „App Controller“ und „Com Controller“ (Anwendungen auf Powercenter1000). Anschließend wird die erste Geräte-Gruppe für das Update vorbereitet. Die Vorbereitung von Geräte-Gruppen für das Update erfolgt jeweils über ein Modbus TCP Kommando, welches vom Zigbee-Koordinator ZC an die Endgeräte durchgereicht wird. Der Zigbee-Koordinator merkt sich die Endgeräte, welche im Zuge des Updates der entsprechenden Gruppe ein Update erhalten sollen. Anschließend wird das Update über Modbus TCP und interner Modbus RTU Kommunikation von der App an den Zigbee-Koordinator ZC weitergereicht und im Flash-Speicher des COM Controllers gepuffert. Die Update-Datei im Zigbee-Koordinator ZC liegt im genormten Zigbee OTA (Over-the-air) Dateiformat vor und enthält eine proprietäre Update-Datei in einem signierten, proprietären Format und kann nur von Geräten des Herstellers heruntergeladen werden. Sobald die Update-Datei verfügbar ist, starten die vorher instruierten Zigbee-Endgeräte EN autark einen Download. Nach Erhalt des „Start FW Update“ Kommandos pollen alle Geräte den Zigbee-Koordinator ZC bis dieser nach Erhalt des „Start FW Update“ Kommandos zurückmeldet, dass ein geeignetes Update verfügbar ist. Der Update-Vorgang wird nach erfolgreichem Update oder einem Timeout beendet. Erfindungsgemäß erfolgt ein paralleler Download von gleichartigen Geräte-Gruppen. Dadurch kann die Update-Zeit in etwa halbiert werden (statt 2 Stunden bei 24 Geräten, z.B. AFDDs, ergibt sich 1 Stunde, bzw. für sog. Zigbee Sleepy End Devices (Sleepy End Devices SEDs sind eine Kategorie von Zigbee-Endgeräten, die einen Ruhezustand zur Reduzierung des Energieverbrauchs aufweisen) z.B. für die von der Siemens AG unter der Bezeichnung „SENTRON 3NA COM LV HRC fuse link“ kommerzialisierten Sicherungen mit Mess- und Kommunikationsfunktion statt 4 Stunden 2 Stunden). Der Update-Status wird von jedem einzelnen Endgerät ED unterstützt, d.h. an den Zigbee-Koordinator ZC gemeldet und dort ausgewertet.
-
In 3 ist die Vorgehensweise bei der Meldung von dem Update-Status genauer dargestellt. Sie zeigt einen Ausschnitt beim Update einer Gruppe, z.B. der Gruppe 1 aus 2.
-
Exemplarisch sind drei Endgeräte ED1, ED2 und ED3 dargestellt. Tatsächlich kann die Anzahl von Update-Gruppen sehr variieren. Es ist z.B. vorstellbar, dass eine Update-Gruppe u.U. nur ein Endgerät ED umfasst. Ein typischer Anwendungsfall wäre, dass die Update-Gruppen sich durch die jeweils gleichartigen Niederspannungselemente eines Schaltschranks definieren. Aber es wäre auch denkbar, dass gleichartige Geräte einer umfangreichen Anlage (z.B. Gebäudekomplex) im Zuge eines Gruppen-Updates aktualisiert werden. Dann könnte die Anzahl der Endgeräte ED auch in der Größenordnung von 10**2 bis 10**3 liegen.
-
Wie in 3 dargestellt werden nach dem Herunterladen bzw. Download Nachrichten zum Status des Updates von den einzelnen Endgeräten ED1, ED2 und ED3 an den Zigbee-Koordinator ZC gesendet. Die Nachricht kann in einer Bestätigung der erfolgreichen Software- bzw. Firmware-Aktualisierung bestehen. Falls das Update nicht erfolgreich war, wird eine Fehlermeldung an den Zigbee-Koordinator ZC übermittelt. Diese Fehlermeldung kann auch eine Information darüber enthalten, in welcher Phase das Update abgebrochen wurde bzw. zu wie viel Prozent das Update durchgelaufen ist (vgl. 4 und Beschreibung dazu).
-
4 zeigt ein Flussdiagramm zur Bestimmung einer Update-Nachricht und ggf. einer Information zur besseren Lokalisierung der Abbruchsursache. Dabei werden folgende Phasen unterschieden: Start Update, Vorbereitung Download, Download, Verifikation, Installation und Finalisierung. Jeder dieser Phasen ist für den Fall eines Abbruchs während der Phase ein Fehlercode zugeordnet. Dieser ist 1, wenn das Update überhaupt nicht gestartet werden kann, 2, wenn die Vorbereitung des Downloads nicht erfolgreich ist, 3, wenn während des Downloads neuer Firmware ein Problem auftritt, 4, wenn die Authentifizierung des Senders nicht gelingt oder der Sender nicht für einen Firmware-Update zugelassen ist, 5, wenn bei der Installation der heruntergeladenen Software ein Problem auftritt, und 6, wenn der Abschluss des Updates nicht gelingt. Der Fehlercode kann einer Prozentzahl zugeordnet werden, die ein Maß dafür darstellt, wie weit das Update vor Auftreten des Fehlers gekommen ist. Der Fehlerkode bzw. die Prozentzahl kann dann mit der Fehlermeldung an den Zigbee-Koordinator ZC gesendet werden. Bei erfolgreichem Abschluss aller Phasen erhält der Zigbee-Koordinator ZC eine entsprechende Status-Meldung.
-
Der Fortschritt der Zigbee-Endgeräte EN1, EN2 und EN3 wird am Zigbee-Koordinator ZC aufsummiert zu einem Gruppen- bzw. Gateway-Status („Gateway“ bezieht sich auf die Steuervorrichtung und die darüber verbundenen Endgeräte EN) zusammengefasst und - wie in 3 gezeigt - an die App gemeldet. Ist der Update Vorgang für eine Update-Gruppe abgeschlossen, wird der oben beschriebene Vorgang für die nächste Gruppe wiederholt, bis alle unterlagerten Zigbee-Endgeräte EN aktualisiert sind.
-
Die App visualisiert den Status des System-Updates (d.h. den Fortschritt bei den Updates der einzelnen Gruppen), der einzelnen Gruppen Updates sowie der einzelnen unterlagerten Geräte. Der große Vorteil für den Nutzer ist, dass nur ein einzelner Update-Vorgang für das gesamte System, anstatt bis zu 25 einzelner Updates der Geräte, notwendig ist. Damit werden manuelle Vorgänge stark reduziert (Updates Starten, Updates Abwarten, Kontrolle der Kompatibilität der einzelnen Geräte etc.).
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102010021068 A1 [0002]
- DE 102016223264 A1 [0002]
- DE 102016218960 A1 [0002]
- DE 202021000293 U1 [0005]