<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines melaminharzbeschichteten
Papiers für die Bildung von heissgepressten, kratzfesten Oberflächenschichten auf Laminatkunststoffen und Holzwerkstoffen, wie Holzfaserplatten, Holzspanplatten, Sperrholz od. dgl., wobei das Papier mit einem im noch ungehärteten Zustand wasserlöslichen Harnstoffharz oder einem im noch ungehär- teten Zustand wasserlöslichen harnstoffreichen Aminoplast vorimprägniert wird, getrocknet wird und weiter mindestens einseitig mit einem Auftrag eines im ungehärteten Zustand wasserlöslichen
Melaminharzes versehen wird, der auch getrocknet wird und der im Zuge des Heisspressvorganges, bei dem das Papier mit der zu beschichtenden Substratoberfläche verbunden wird, unter Fliessen eine ausgehärtete, kratzfeste, chemisch beständige geschlossene Oberflächenschicht bildet.
Melaminharzbeschichtete Papiere, deren Melaminharzauftrag im Zuge eines Heisspressvorganges, bei dem das Papier mit der zu beschichtenden Substratfläche verbunden wird, unter Fliessen eine ausgehärtete Oberflächenschicht bildet, werden weitverbreitet zur Herstellung von Oberflächenbe- schichtungen verwendet, wobei sie vor allem im Zusammenhang mit Schichtpressstoffen, die aus Phenolharzpapier aufgebaut werden, sowie zur Herstellung von Deckschichten auf Holzfaserplatten und Holzspanplatten zum Einsatz kommen, wenn dekorative Oberflächenschichten geschaffen werden sollen.
Durch den Einsatz solcher melaminharzbeschichteter Papiere erhält man Oberflächenschichten, die ohne weiteres den üblichen Beanspruchungen, wie sie im Haushalts- und Bürobetrieb auftreten, gegenüber kratzfest sind und auch den in diesem Bereich auftretenden thermischen und chemischen Beanspruchungen ohne weiteres standhalten können. Hiezu kann erwähnt werden, dass verschiedene andere Papiere und Folien zur Oberflächenbeschichtung verwendet werden, deren Oberfläche durch solche Beanspruchungen leidet und die insbesondere hinsichtlich der Kratzfestigkeit den auf Basis melaminharzbeschichteter Papiere erzeugten Oberflächenschichten wesentlich unterlegen sind.
Der Einsatz der Melaminharze, der, wie erwähnt, hochbeanspruchbare Oberflächen ergibt, und der ausserdem zufolge der hervorragenden optischen Eigenschaften dieser Harze Vorteile bietet, stellt nun einen bedeutenden Kostenfaktor bei der Herstellung der beschichteten Papiere dar. Ein Ersatz der Melaminharze durch Harnstoffharze, welche preisgünstiger zur Verfügung stehen und gleichfalls gute optische Eigenschaften aufweisen, stösst durch die Feuchtigkeitsempfindlichkeit ausgehärteter Harnstoffharze auf grosse Schwierigkeiten. Auch bei einem Einsatz von Mischungen aus Harnstoffharzen und Melaminharzen zur Herstellung von Oberflächenschichten hier in Rede stehender Art ergibt sich gegenüber Oberflächenschichten, die auf Basis reiner Melaminharze gebildet sind, ein erheblicher Qualitätsabfall.
Um die Harzkosten bei der Herstellung melaminharzbeschichteter Papiere unter Beibehaltung von Deckschichten aus reinem Melaminharz wesentlich zu senken, sehen bekannte Vorschläge vor, zunächst die Papiere einer Vorimprägnierung mit einem Harzstoffharz oder mit einem Harnstoff- - Melamin-Mischharz zu unterwerfen und die so imprägnierten Papiere dann mit Deckschichten aus Melaminharz zu versehen. Es stellt sich dabei das Problem, dass einem Einwandern des Harnstoffharzes in die Melaminharzdeckschicht wirksam begegnet werden muss, um eine Verschlechterung der Deckschichtqualität hintanzuhalten. Sowohl hinsichtlich dieses Problems als auch hinsichtlich der Tränkungs- bzw.
Beschichtungs- und Trocknungsprozesse des zu beschichtenden Papiers ergaben sich bei der praktischen Durchführung der bekannten Vorschläge Schwierigkeiten, die einer allgemeinen Einführung dieser Vorschläge im Wege standen, wobei sich häufig eine starke Tendenz zum Vermischen des Vorimprägnierharzes mit der Melaminharzdeckschicht zeigte.
Es ist nun ein Ziel der Erfindung, ein Verfahren eingangs erwähnter Art zu schaffen, bei dem die Vorimprägnierung eine wesentliche Ersparnis an Deckschichtharz ergibt und bei dem auch die Gefahr eines Einwanderns des Vorimprägnierharzes in die Deckschicht ausgeschaltet ist. Gleichzeitig soll auch eine rasche und problemlose Durchführbarkeit der Tränkungsprozesse gewährleistet sein.
Das erfindungsgemässe Verfahren eingangs erwähnter Art ist dadurch gekennzeichnet, dass zur Vorimprägnierung des Papiers eine Lösung eines Harnstoffharzes oder eines harnstoffreichen Aminoplastes, dessen Kondensationsgrad höher ist als der des zur Bildung der Deckschicht (en) vorgesehenen Melaminharzes, eingesetzt wird, und die Harzaufnahme bei der Vorimprägnierung geringer gehalten wird als zum Entstehen eines die Oberfläche des Papiers bedeckenden Harzfilmes
<Desc/Clms Page number 2>
erforderlich ist und die folgende Heisstrocknung der Vorimprägnierung so lange fortgesetzt wird, bis das auf das Papier aufgebrachte Vorimprägnierungsharz mindestens soweit gehärtet ist, dass es in einer Beschichtungslösung des danach aufzutragenden Melaminharzes praktisch nicht mehr löslich ist,
dass das Papier nach dem darauffolgenden Auftragen des wasserlöslichen Melaminharzes auf eine zwischen 5 und 10% liegende Restfeuchte getrocknet wird, und dass die zur Vorimprägnie- rung dienende Harzlösung weniger als 45% Masse Festharz enthält.
Durch die erfindungsgemässen Massnahmen kann der vorstehend angeführten Zielsetzung gut entsprochen werden, und es können mit diesem Papier Oberflächenschichten erhalten werden, deren
Eigenschaften Oberflächenschichten gleichkommen, die unter Einsatz von bloss mit reinem Melamin- harz beschichtetem Papier erhalten werden.
Es ist dabei besonders bemerkenswert, dass beim Heiss- pressvorgang, bei dem ein Fliessen des Melaminharzes erfolgt, weder ein Auswandern des im Papier befindlichen Harnstoffharzes an die melaminharzbeschichtete Oberfläche eintritt noch Bindungs- mängel der Melaminharzdeckschichten zum Papiersubstrat in Erscheinung treten, da das Melamin- harz bis in die Faserstruktur des Papiers reicht und demgemäss die Melaminharzdeckschicht, die die Eigenschaften der hergestellten Oberflächenschichten hinsichtlich Kratzfestigkeit sowie hinsicht- lich chemischer und thermischer Beständigkeit bestimmt, durch das Fasergefüge des Papiers ver- stärkt ist, so dass eine allenfalls vorhandene Sprödigkeit von Melaminharzen nicht nachteilig zur
Auswirkung kommt.
Durch die vorgesehene Konzentration der Vorimprägnierungslösung ergibt sich eine gute und schnelle Penetration des Vorimprägnierungsharzes in das Papier, wodurch der Be- triebsablauf beim Tränken gefördert wird, und es kann durch den vorgesehenen höheren Kondensa- tionsgrad des Vorimprägnierharzes eine rasche Vorhärtung dieses Harzes während des Trocknungsvor- ganges erreicht werden.
Hinsichtlich der Kondensationsgraddifferenz zwischen dem Vorimprägnierungsharz und dem
Deckschichtmelaminharz wird dabei hier verstanden, dass die Viskosität einer Lösung des Vor- imprägnierungsharzes, welche die gleiche Harzkonzentration und die gleiche Temperatur wie eine
Vergleichslösung des Deckschichtmelaminharzes besitzt, grösser ist als die Viskosität der letzteren.
Der Gefahr eines Vermischens des Harnstoffharzes bzw. des harnstoffreichen Aminoplasts, aus dem die Vorimprägnierung des Papiers besteht, mit dem zur Bildung der Deckschichten dienen- den Melaminharz wird dadurch, dass man das aus einem Harnstoffharz oder einem harnstoffreichen
Aminoplast bestehende Vorimprägnierungsharz mindestens soweit härtet, dass es in einer Beschich- tungslösung des aufgetragenen Melaminharzes praktisch nicht mehr löslich ist, wirksam begegnet.
Durch letztere Massnahme wird ebenso wie durch den höheren Kondensationsgrad des Vor- imprägnierharzes einem Auswandern des Vorimprägnierharzes in die Melaminharzdeckschicht entgegen- gewirkt und auch die für die Deckschichten erforderliche Harzmenge vermindert, da so ein Absacken von Melaminharz in das Innere des Papiers im Zuge des Heisspressvorganges weitestgehend ausge- schaltet ist.
Es ist günstig, wenn man beim erfindungsgemässen Verfahren vorsieht, dass im Zuge der der
Vorimprägnierung folgenden Heisstrocknung, welche vorzugsweise mittels Heissluft ausgeführt wird, die Feuchtigkeit des Papiers auf einen unter 7% liegenden Wert herabgemindert wird. Vorzugsweise wird dabei bei Heisslufttrocknung das mit dem Vorimprägnierharz getränkte Papier bis auf eine zwischen 2 und 6% liegende Restfeuchte getrocknet.
Die Heisslufttrocknung, welche, wie an sich bekannt, durch das Hindurchführen der rasch laufenden Papierbahn durch einen Trockenkanal vorgenommen werden kann, ergibt ein vorteilhaftes Einhergehen der angestrebten teilweisen Härtung des Vorimprägnierungsharzes mit dem Fortschreiten der Trocknung, wobei sich durch den Wassergehalt eine für die Vorhärtung des Vorimprägnierungsharzes günstige Temperatur selbsttätig einstellt.
Es ist auch möglich, die der Vorimprägnierung folgende Trocknung mittels Strahlungswärme vorzunehmen, wobei die Trocknung bei einer höheren Restfeuchte als bei der Heisslufttrocknung beendet werden kann, da die Strahlungseinwirkung auf der dem Strahler zugewandten Seite die Härtung des Vorimprägnierungsharzes zusätzlich fördert. Vorzugsweise sieht man dabei eine Trocknung auf eine Feuchte von 16% oder weniger vor ; ein bevorzugter Bereich ist zwischen 10 und 13% Feuchte.
Es ist weiters zweckmässig, dass das Papier im zweiten Trocknungsvorgang, der auf den Melaminharzauftrag folgt, auf eine zwischen 6 und 8% liegende Restfeuchte getrocknet wird.
<Desc/Clms Page number 3>
Es ist günstig, wenn die Konzentration der Vorimprägnierungslösung je nach Art des zu be- schichtenden Papiers auf einen zwischen 20 und 45, vorzugsweise zwischen 35 und 45 %-Masse liegen- den Festharzgehalt eingestellt wird. Ein Arbeiten in diesem Bereich ist hinsichtlich der Penetration der Harzlösung auch bei geringerer Saugfähigkeit des Papiers günstig und es kann bei diesen
Harzlösungskonzentrationen auch eine ausreichende Harzaufnahme des Papiers erzielt werden.
Um einen möglichst klar definierten Kondensations- und Härtungsvorgang der Vorimprägnie- rung zu erhalten, wird vorteilhaft ein reines Harnstoff-Formaldehyd-Kondensat zur Vorimprägnierung eingesetzt.
Man kann zur Vorimprägnierung aber auch vorteilhaft ein mit Melaminharz versetztes Harn- stoff-Formaldehyd-Kondensat verwenden, wobei der Kondensationsgrad des noch melaminharzfreien
Harnstoff-Formaldehyd-Kondensats höher ist als jener des Melaminharzes.
Gewünschtenfalls kann man auch zur Vorimprägnierung mit Plastifizierungsmitteln, wie z. B.
Caprolactam, Saccharose, Glykolen, Polyhydroxyverbindungen u. dgl., versetztes Harnstoffharz oder harnstoffreichen Aminoplast verwenden.
Das Verhältnis des Anteils des zur Vorimprägnierung aufgetragenen Harzes zum Anteil des für die Bildung der Deckschicht vogesehenen Melaminharzauftrages wird zweckmässig bei beidseitigem Deckschichtauftrag zwischen 1 : 2 und 3 : 2, vorzugsweise zwischen 5 : 6 und 6 : 5, gewählt.
Hinsichtlich der Vorhärtung ist es günstig, wenn der dem Vorimprägnierungsharz zugesetzte Härter eine hohe Ansprechtemperatur hat. Es kann auch erwähnt werden, dass die Härtermenge bei der erfindungsgemässen Technik nicht kritisch ist und auch Härtermengen, welche höher als üblich sind, ohne Nachteile zum Einsatz gebracht werden können.
Die Aufbringung des Vorimprägnierungsharzes und die Aufbringung des Melaminharzauftrages kann mittels Auftragswalzen oder durch Tauchen vorgenommen werden, und man kann dabei gegebenenfalls nach dem jeweiligen Aufbringvorgang ein Abquetschen oder Abstreifen überschüssigen Harzes vornehmen.
Als günstig hat es sich ergeben, die Aufbringung des Vorimprägnierungsharzes durch Befeuchten mittels Auftragswalzen und anschliessendes Tauchen der Papierbahnen und Abstreifen oder Abquetschen des überschüssiges Harzes vorzunehmen und den Melaminharzauftrag auf das mit Harnstoffharz bzw. harnstoffreichen Aminoplast getränkte und getrocknete Papier mit Auftragswalzen oder Siebrakeln vorzunehmen.
Für das Auftragen von besonders dünnen Melaminharzschichten kann man vorteilhaft Rasterwalzen einsetzen. Es kann dabei auch erwähnt werden, dass der sich aus dem Einsatz verschieden stark saugfähiger Papiere ergebende Unterschied im für das Harz erforderlichen Kostenaufwand bei Anwendung der erfindungsgemässen Technik viel geringer ausfällt als bisher, da ja das zur Vorimprägnierung des Papiers zum Einsatz kommende Harnstoffharz wesentlich preisgünstiger als Melaminharz ist und die Vorimprägnierung die Saugfähigkeitsunterschiede zwischen den verschiedenen Papiersorten weitgehend ausgleicht und demgemäss der Melaminharzauftrag praktisch nur Oberflächenschichten bildet.
Beim erfindungsgemässen Verfahren kann man beidseitig eine Melaminharzdeckschicht vorsehen, in welchem Fall der auf der einen Papierseite befindliche Melaminharzauftrag auch zur Verbindung des die Oberfläche bildenden Papiers mit dem Substrat dient, und hiebei im Zuge des Heisspressvorganges ausgehärtet wird.
Man kann aber auch nur auf einer Seite des Papiers einen Melaminharzauftrag vorsehen und das Papier mittels eines Klebers mit dem Substrat verbinden. Dieser Kleber kann ein heisshärtender Leim sein, der auf das mit dem Papier zu beschichtende Substrat aufgetragen wird. Es ist aber auch möglich, einen heiss härtenden Kleber auf das Papier auf der vom Melaminharzauftrag abgewandten Papierseite aufzutragen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne dass diese jedoch hierauf beschränkt sein soll.
Beispiel 1 : Ein weisses Dekorpapier mit einem Flächengewicht von 95 g/m2, einem Aschegehalt von 36%, einer Saughöhe nach Klemm von 26 mm, einer Glätte nach Bekk unterseitig 40 s und oberseitig 70 s sowie einer Luftdurchlässigkeit von 260 l/min (Normtest) wurde von der Unterseite her mit einem Harzauftrag versehen, wobei der Harzauftrag über eine in ein Harzbad eintauchende
<Desc/Clms Page number 4>
Auftragswalze erfolgte und die Papierbahn sodann schwimmend über das Harzbad geführt wurde.
Anschliessend wurde die Papierbahn in das Harzbad getaucht, über Abquetschwalzen geführt und gelangte schliesslich in den Trockenkanal.
Das Harzbad bestand aus einer Lösung eines handelsübli- chen Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsproduktes mit einem Molverhältnis von 1 : 2, 2, das auf einem Festharzgehalt von 22, 5 %-Masse verdünnt worden war und Äthanolamin-Hydrochlorid als
Härter enthielt. Das so eingestellte Harzbad wies eine Viskosität von 12, 2 DIN-s (4 mm Auslaufdüse) auf. Durch diese Einstellung wurde gewährleistet, dass bei einer Vorschubgeschwindigkeit der Pa- pierbahn von 26 m/min vom Punkt des Harzauftrages durch die Auftragswalze bis zum Tauchen des Papiers in das Harzbad eine vollständige Penetration des Harzes in das Papier erfolgen konnte.
Durch Einstellen des gegenseitigen Andrucks der Abquetschwalzen hatte das getränkte Papier vor dem Trocknen ein Gewicht von 255 g/m*, das entspricht einer vom Harzauftrag herrührenden Trän- kung von 37, 9 %-Masse Festharz, bezogen auf das Gewicht des Rohpapiers. Die getränkte Papierbahn wurde durch einen Heissluftkanal schwebend hindurchgeführt und bei einer Temperatur der Heissluft von etwa 155 C auf eine Restfeuchte von 3, 5% getrocknet. Das Papier war nun mit einem Harnstoff- harz vorimprägniert und das Vorimprägnierharz hatte einen Vorhärtungsgrad, der es in der nach- folgenden, als Deckschichtauftrag vorgesehenen Melaminharzlösung praktisch unlöslich machte.
Die
Papierbahn wurde dann über eine weitere Harzauftrageinrichtung geführt, in der sie beidseitig mit einer wässerigen Lösung eines handelsüblichen Melamin-Formaldehyd-Kondensationsprodukts versehen wurde. Diese Lösung war auf einen Festharzgehalt von 50 %-Masse eingestellt, wies dabei eine Viskosität von 14, 8 DIN-s auf (4 mm Auslaufdüse) und enthielt daneben noch einen Härter auf Basis p-Toluolsulfonsäure-Morpholin, ein Netzmittel und ein Trennmittel. Dieser Deckharzauftrag wurde so eingestellt, dass nach Durchgang durch einen weiteren Trockenkanal ein Melaminharzauftrag von 67 g Festharz/m'vorlag. Die Trocknung im zweiten Trockenkanal wurde so vorgenommen, dass schliesslich eine Restfeuchte im fertigen Papierfilm von 7, 3% vorlag.
Beispiel 2 : Ein Dekorpapier mit einem Flächengewicht von 120 g/m2, einer Saughöhe nach Klemm von 28 mm und einem Aschegehalt von 28% wurde mit einer wässerigen Lösung eines Harnstoff-Formaldehyd-Tränkharzes mit einem Molverhältnis von 1 : 2, 05 vorimprägniert. Die Lösung des Vortränkharzes war dabei auf einen Festharzgehalt von 41, 5 %-Masse eingestellt und enthielt Ammonchlorid als Härter. Die Viskosität der Lösung des Vorimprägnierharzes betrug 14, 5 DIN-s (4 mm Auslaufdüse).
Die Vorimprägniereinrichtung war so eingestellt, dass bei einem Papiervorschub von 23 m/min das Harz vollständig in das Papier penetrierte und nach Durchgang durch einen Heisslufttrockenkanal, in dem die vorimprägnierte Papierbahn auf einem Restfeuchtegehalt von 4, 5% getrocknet wurde, ein Gewicht des vorimprägnierten und getrockneten Papierfilmes von 195 g/m2 vorlag, was einem Harzauftrag von 55 %-Masse Festharz, bezogen auf das Rohpapiergewicht entsprach. Hierauf wurde der vorimprägnierte Papierfilm mit einem beidseitigen Auftrag einer 54%igen Lösung eines handelsüblichen Melaminharzes, welches neben den für Kurztaktverpressung ohne Rückkühlung üblichen Härterzusatz noch Netz- und Trennmittel enthielt, versehen.
Die Papierbahn wurde sodann neuerlich einer Heisslufttrocknung bis auf eine Restfeuchte von 7, 2% unterzogen und wies schliesslich einen Melaminharzauftrag von 65 %-Masse, bezogen auf das Gewicht des Rohpapiers, auf.
Beispiel 3 : Ein Dekorpapier mit einem Flächengewicht von 75 g/m2, einem Aschegehalt von 29%, einer Glätte von 60 s (nach Bekk), einer Saughöhe nach Klemm von 30 mm und einer Luftdurchlässigkeit von 250 ml/min wurde mit einem Formaldehyd-Harnstoff-Melamin-Kondensationsprodukt mit einem Molverhältnis von 2, 3 : 0, 85 : 0, 15 vorimprägniert. Hiefür wurde die Tränklösung des Vorimprägnierharzes auf einen Festgehalt von 35 %-Masse eingestellt und wies dabei eine Viskosität von 13, 5 DIN-s (4 mm Auslaufdüse) auf.
Zur Gewährleistung eines Vorhärtungsgrades des Vorimprägnierharzes, der eine Lösung des Vorimprägnierharzes im nachfolgenden Melaminharz praktisch unmöglich macht, enthielt die Lösung des Vorimprägnierharzes einen Härterzusatz von 0, 6 %-Masse Äthanolamin-Hydrochlorid, bezogen auf Festharz und wurde die getränkte Papierbahn auf eine Restfeuchte von 4, 2% in einem Heisslufttrockenkanal getrocknet. Nach dem Verlassen des ersten Trockenkanals wies der vorimprägnierte Papierfilm einen Harzauftrag von 57 %-Masse Festharz des Vor- imprägnierharzes auf.
Das so vorimprägnierte Papier wurde nun mit einem Deckharzauftrag einer wässerigen Lösung eines handelsüblichen Melaminharzes mit einem Festharzgehalt von 50, 5 %-Masse,
<Desc/Clms Page number 5>
welche die üblichen Zusätze an Härter, Netz- und Trennmittel enthielt, in der Weise versehen, dass auf die, nach der nachfolgenden Verpressung als Aussenschicht dienende Papierseite 31 g Festharz/m2 und auf die als Klebeschicht dienende Papierseite 10 g Festharz/m2 aufgebracht wurde.
Nach dem Aufbringen des als Deckschicht dienenden Melaminharzes wurde die Papierbahn wieder
EMI5.1
halt von 32%, eine Saughöhe nach Klemm von 30 mm und eine Glätte von 70 s (nach Bekk) aufwies, wurde mit einer 38,5 %-Masse Festharz enthaltenden Lösung eines Harnstoff-Formaldehyd-Tränkharzes vorimprägniert. Die Lösung dieses Vortränkharzes enthielt einen Härter auf der Basis eines Amino- hydrochlorids und hatte eine Viskosität von 15 DIN-s (4 mm Auslaufdüse). Bei einer Papiervorschub- geschwindigkeit von 20 m/min, war die Vorimprägniereinrichtung so eingestellt, dass das Harz voll- ständig in das Papier penetrierte, und das Papier nach Verlassen der Vorimprägnierung 40 %-Masse
Festharz aufgenommen hatte.
Das vorimprägnierte Papier wurde nun zwischen zwei beiderseits der
Papierbahn angeordneten Strahlungstrocknern mit einer Heizleistung von 180 kW hindurchgeführt.
Dabei erfolgte eine Trocknung auf einen Restfeuchtegehalt von 12%. Durch diese Trocknung erfolgte eine Vorhärtung des Vorimprägnierharzes, die so weit ging, dass das Vorimprägnierharz in der zur nachfolgenden Beschichtung vorgesehenen Melaminharzlösung praktisch nicht mehr löslich war.
Das vorimprägnierte Papier wurde dann durch eine Lösung eines handelsüblichen Melaminharzes mit einem Festharzgehalt von 52, 5 %-Masse und den üblichen Zusätzen an Härtern, Netz- und Trenn- mittel hindurchgeführt, anschliessend einer Heisslufttrocknung unterworfen und dabei auf eine Rest- feuchte von 7% getrocknet. Das Papier wies schliesslich einen beidseitigen Melaminharzauftrag von
70 %-Masse, bezogen auf das Gewicht des Rohpapiers, auf.
Beispiel 5 : Es wurde analog Beispiel 3 vorgegangen, wobei aber nach dem Trocknen der Vor- imprägnierung lediglich auf eine Seite des Papierfilmes, nämlich auf die nach der bestimmungsge- mässen nachfolgenden Verpressung als Aussenschicht dienende Papierseite, ein Melaminharzauftrag aufgebracht wurde. Hiebei wurde wieder ein Harzauftrag von 31 g Festharz/m2 vorgesehen und danach die Papierbahn auf eine Restfeuchte von 7% getrocknet. Der so erhaltene Papierfilm wurde auf eine mit einer Leimschicht versehene Holzspanplatte heiss aufgepresst, und es wurde dabei sowohl diese Leimschicht als auch der auf dem Papier befindliche Melaminharzauftrag im Zuge dieses Heiss- pressvorganges ausgehärtet.
Als Leim wurde dabei zuvor ein mit Roggenmehl gestreckter, heisshärten- der Harnstoffleim' (Streckungsgrad 200 ; 100 Teile Harnstoff-Formaldehyd-Kondensat, 100 Teile Roggen- mehl, 100 Teile Wasser), der Ammonchlorid als Härter enthielt, auf die Holzspanplatte aufgetragen.
Die gemäss den Beispielen 1 bis 4 erhaltenen melaminharzbeschichteten Papiere wurden an- schliessend in üblicher Heisspresstechnik auf eine Unterlage aufgepresst und danach den zur Bestimmung der Oberflächenqualität von gepressten Melaminharzoberflächen üblichen Untersuchungen unterzogen. Analog wurde die gemäss Beispiel 5 erhaltene Oberfläche untersucht. Es wurden dabei die üblichen Tests, insbesondere Wasserdampftest, Risstest, Topftest, Härtungstest, Vergilbungstest, Tests zur Bestimmung der Kratzfestigkeit, der Chemikalienbeständigkeit und des Glanzgrades sowie Tests zur Bestimmung, ob eine hinreichend geschlossene Oberfläche vorliegt, vorgenommen.
Hiebei ergab sich, dass die Eigenschaften von Melaminharzoberflächen, wie sie unter Verwendung der wie vorstehend erhaltenen Papiere hergestellt wurden, völlig den Eigenschaften entsprachen, die bei Melaminharzoberflächen vorliegen, welche unter Verwendung von Papieren hergestellt wurden, die nur mit reinem Melaminharz imprägniert waren. Insbesondere konnte auch festgestellt werden, dass die mit den erfindungsgemäss ausgebildeten Papieren hergestellten Oberflächen den Forderungen von DIN 53799 genügen.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.